Marie Antoinette

Louis le Grand schrieb:
Weswegen ARTE dieses Wochenende im Zeichen von Versailles steht. Kunst, Kultur und Geschichte von vorn bis hinten. ;)
und genau deswegen ist das kommende Wochenende schon verplant.....
Kühlschrank wird aufgefüllt und dann barock geschwelgt:D
 
Ist ja toll, dann werde ich mal einschalten. arte ist ein toller Sender, man kann sich auch Lucky Luc auf französisch ansehen.
 
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Sehr vorbildlich ihr zwei. :yes:

Weil momentan leider unsere Programmvorschau im Forum nicht funktioniert, werde ich am Donnerstag nochmal eine Erinnerung in der Sparte Dokumentarfilme/Spielfilme starten.

Beim Nachgucken auf der Arte-HP fiel mir natürlich auch eine Doku über Antoinette auf. Läuft am Sonntag. :winke:
 
Bin zufällig auf diesen Trailer des neuen Marie Antoinette-Films von Sophia Coppola (Start im Herbst 06) gestossen. Und das kann ich euch nicht vorenthalten, weil ziemlich cool das Ding!
Aber unbedingt mit Ton anhören!

Le Trailer..:cool:
 
Solidarnosc schrieb:
..., während ihr Mann in Lethargie verfällt wird sie aktiv, ruft die Gerrscher Europas zur Intervention auf.

Am 16.10.1793 wur sie auf dem Place de la Revolution hingerichtet, als ihr Kopf fällt, bricht das Volk in Jubel aus.

Womit sie Hochverrat an der französischen Nation beging, als dessen ehemalige Souveränin.
Und Hochverrat wurde in allen Ländern der damaligen Zeit mit dem Tode bestraft.
 
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Das war aber egal, da die Hochverratsbeschuldigung, damals noch nicht bewiesen werden konnte. Es gibt viele die darauf rumreiten. Einer der Hauptanklagepunkte war das inzestitiöse Verhalten zum Dauphin, was aber noch mehr Lüge war, als all die anderen Anklagepunkte.

Außerdem wusste sie über Details des Feldzugs kaum Bescheid, denn der König war in den Tuillerien schon eine Marionette der Dumouriez-Regierung. Ihre Briefe, welche man als Verrat bezeichnen konnte, waren völlig irrelevant für den Kriegsverlauf. Da hatte Wien schon bessere Spione in Paris, vielleicht sogar den Trenck. http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Freiherr_von_der_Trenck
 
Brissotin schrieb:
… vielleicht sogar den Trenck.

Nur ganz kurz OT:

Den Trenck fand ich schon immer außerordentlich faszinierend (seit ich den Mehrteiler mit Matthias Habich in der Titelrolle gesehen habe). Ich finde, der ist einen eigenen Thread wert. Hast Du Lust, Brissotin? :winke:
 
Hatte ich schon mal gesehen, fand ich nicht so prickelnd. Den Klischees wird eigentlich nicht wirklich widersprochen.
Wo die Autoren, das herhaben, dass ihr Mann sie ignoriert haben soll?:nono:
Meines Wissens soll sie sogar vorgehabt haben, ihm eine Weste zu besticken, was ich ganz süß finde.
Am Beispiel Marie Antoinettes lässt sich recht gut die Macht des "Dirty campaignings" ablesen, bis heute ist irh Ruf eigentlich ruiniert.
Man kann noch so oft darlegen dass das Zitat "Sollen sie doch Kuchen essen" schriftstellerischen Ursprungs ist (Rosseau hat es einer "Prinzessin von Toskana" in den Mund gelegt lange bevor Marie Antoinette in Frankreich war), es wird immer wieder vorgebracht werden weil sie mit diesm Sager neudeutsch "gebrandet" ist. Die Pamphlete, Schmähschriften und Verleumdungen (nicht nur im Pere Duchnese) tun bis heute ihre Wirkung. (Ein Zitat anlässlich der Premiere des neuen Coppola Films über Marie Antoinette dieses Frühjahr in Cannes: "Dieser Film vermittelt den Eindruck sie wäre zu Unrecht auf das Schafott geschickt worden":nono: )

Stephan Zweig hat sie schon sehr treffend als "mittleren Charakter" bezeichnet, weder herausragend im Guten wie im Schlechten.
Entweder wars Szerb oder Cronin, ich weiß es jetzt nicht, die einen - wie ich finde nicht uninteressanten - Aspekt in ihren Arbeiten über Marie Antoinette heraustrichen:
Ein Grund, warum Marie Antoinette und nicht Louis, als Opfer der Propaganda diente war purer Nationalismus. Sie war die Fremde, die den Mittelpunkt des Hoflebens bildete (alle früheren Königinnen und Dauphines am Hofe zu Versailles stammten zwar auch aus dem "Ausland", führten aber mehr oder weniger ein Schattendasein). Noch dazu entstammte sie dem Hause Österreich, dem traditionellen Erzfeind Frankreichs. Ihr bekanntester Schmähname war ja "l´Autrechienne" (chienne bedeutet Hündin).

Sie war ein Mensch, erzogen für das Hofleben, konfrontiert mit einem "Clash of cultures" unglaublichen Ausmaßes. Ihr Leben und die Umstände ihres Todes werden auch in Zukunft nicht an Faszination verlieren.
 
Vielen Dank für den sehr differenzierenden Beitrag.
Es nahm und nimmt mich nur immer wieder Erstaunens, dass nach wie vor gerade im staatlichen Fernsehen, sehr klischeebelastete Bilder überhaupt des 18.Jh. geliefert werden. Dem sah ich mich auch selber gelegentlich bei Interviews etc. ausgesetzt. Das Vorstellungsvermögen für die Zeit wird dadurch eher belastet, denn erleichtert. Für manch einen mag das ja auch angenehmer sein, weil dann die Leute, die vor 250 Jahren lebten, eben durch diese Entfremdung, sooo weit weg erscheinen.

Ich gehe nicht ganz mit Zweig konform, da er sich herausnimmt in seinem Buch ein Urteil, ein psychologisches Urteil, über jemanden zu fällen, der eigentlich kaum greifbar ist. Eine Beharrung im gesamten Buch auf den "mittleren Charakter" der Königin mag zwar nur konsequent sein, aber an sich bringt es uns nicht weiter.

Das Interessante an der Doku fand ich vordergründig die vorgestellten Briefe von Marie Antoinette, die ihre sehr einfache fast in Druckbuchstaben gehaltene Schrift zeigen. Scheinbar werden solche Unterlagen zusehends lieber in die Kamera gehalten, das war, wenn ich mich recht entsinne, auch bei einer Doku zu Mme de Montespan der Fall.

Maria Leszczynska (Tochter des ehem. Königs von Polen und Herzogs von Lothringen) wird übrigens auch der Kuchensatz zugeschrieben. Sie wusste sich wie kaum eine andere zurück zu nehmen. Öffentliche Anlässe waren ihr vor allem am Ende ihrer Ehejahre zusehends ein Greuel. Sie ließ sich nur ungern malen und wenn dann nur in der Robe à la Francaise und nicht im Staatskleid.
Im Gegensatz zu ihr musste Marie Antoinette auffällig sein. Modisch machte sie mit der, nach ihr benannten, Chemise à la Reine auf sich aufmerksam. Es handelt sich dabei um ein Chemisenkleid. Es galt als undenkbar, dass sich in dieser Kleidung eine Königin (von Mme Vigée-Lebrun) abbilden ließ.

Man kann wohl von ihr sagen, dass es ihr gelang im Unterschied zu all den früheren Königinnen bis Königin Anna (auch eine Österreicherin u. Gemahlin Louis XIII.), dass man wieder mehr von der Königin in Frankreich sprach.
 
Ich hab vor kurzem die "Füchse im Weinberg" des großen Lion Feuchtwanger gelesen, ein historischer Roman rund um Beaumarchais, Franklin, Louis XVI und vielen anderen. Das Buch spielt vom Mai 1776 bis Februar 1779 in Paris und Versailles. Es geht um die amerikanische Revolution und die Bemühungen, Frankreich zu einer Allianz mit der jungen Nation zu bewegen. Feuchtwanger präsentiert ein unglaubliches Tableau dieser Epoche und ihrer Akteure - und ist dabei der gnadenlose wie genialoe psychologische Duchleuchter.

Natürlich sind die "Füchse im Weinberg" bloß ein Roman, und dennoch gelingt es Feuchtwanger Marie Antoinettes Verhalten, ihr Handeln als Spielball ihres Klüngels, nachvollziehbar zu machen.

Ich halte dieses Buch - wie eigentlich alle von Feuchtwanger - für großartige Literatur. Historische Folie über menschlichen Schwächen, ein Muss!
 
Hallo....

ich muss mal ein Wörtchen mitreden !

Folgendes: Es ist ein tragischer Fall, das ist nicht zu leugnen.

Ich bin der Ansicht, dass Maria Antonia nur einen bestimmten Teil zu ihrem Schicksal dazu beigetragen hat.
( denn größten Teil leisteten die Feinde- mit Erfolg )

Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass Maria Antonia nichts mit der Aussage Brot-Kuchen zu tun hat.
Außerdem will ich loswerden das die Halsbandaffäre eine der übelsten Dinger war die es gab- bis heute. Eine gewisse Nachfahrin der franz. König des Hauses Valois hat mal schnell mit dem Kardinal eine Intrige gesponnen, damit sie Madame de la Motte-Valois wieder die Macht ihren Nächstgeborenen in die Wiege legen kann. Doch daraus wurde bekanntlich nichts.

Außerdem: Wenn ich eine Arbeit über Maria Antonia schreiben würde, würde ich auch einmal anbringen, was sie Gutes getan hat.
Man stellt sie immer als das Böse in Person dar, doch ich habe Respekt vor ihr !
Ich wäre seelisch eingegangen, wenn ich das alles hätte aushalten müssen!
 
Selbst Robespierre formulierte, dass das Unrecht der Könige darin bestünde, dass sie existierten und dass, wenn man den König verschonen würde, die Institutionen der Republik selbst wieder in Frage stellen. Was man der Königin also ankreiden konnte, ist dass sie existierte und so lebte, wie man es ihr anerzogen hatte.
 
Hallo Geschichtsfan,
es wäre interessant zu erfahren, welche guten Taten von Marie Antoinette Du einbringen würdest, mir fallen im Moment wirklich keine ein.
Meiner Meinung nach, hat sie weder gute noch schlechte Taten vollbracht, sondern sie hat die ersten dreißig Jahre ihr Leben einfach gelebt, ohne sich großartig Gedanken zu machen. Sie war ja schon in frühester Jugend ziemlich oberflächlich und gedankenlos und tat die Ermahnungen Ihrer ahnungsvollen Mutter mit einem Achselzucken ab.
Sie vergnügte sich hemmungslos und ließ sich ihren Günstlingen, die sie alle in der Not verließen, gnadenlos ausgenützen und vorallem ausnehmen.
Marie Antoinette hat viele Fehler gemacht und diese machten sie angreifbar, aber den Hohn und Spott und vorallem den Haß, mit dem sie überschüttet wurde, hat sie nicht verdient.
Sie war schließlich nicht die Alleinschuldige an den Mißständen, wurde aber dazu gemacht.
Selbst Robespierre war entsetzt oder zumindest aber veärgert, als Herbert, der Betreiber des "Pere Duchnese" im Prozeß Marie Antoinette des Inszest bezichtigte.
Und Napoleon sagte von ihr, sie sei der einzige Mann am französischen Hof gewesen.
Bewundernswert finde ich, wie sie ihr Schicksal annahm und meisterte und dabei über sich selbst hinauswuchs.
Stefan Zweig hat dies alles beeindruckend in seinem Werk dargelegt, besser und treffender kann man Marie Antoinette nicht beurteilen, meiner bescheidenen Meinung nach.
Schönen Abend.....
 
@Josephine:

Maria Antonia hat gute Taten vollbracht, dass wissen wenige, weil sie in vielen Büchern als die Böse, die Unnachgiebige, die keine Ahnung was dargestellt wird.

Sie hat oft Brot und anderes Zeugs für die Armen ausgegeben, sie war eine gelehrige Tochter und Schülerin und eine liebevolle Mutter.

Sie mischte sich nicht in irgentwelche Angelegenheiten ein, für die der Monarch und die Minister zuständig waren.
Sie lies sich zum Beispiel das Petit Trianon bauen um auch mal mit ihren Kindern oder mit ihren Vertrauten allein zu sein.
Und ich bin nicht der Meinung, dass die Königin irgentjemand irgentwo irgentwann ausgenutzt hat.

Ich verneige mich vor Maria Antonia und tue dass nicht zu Unrecht!
Ich - auch wenn ich die Einzige sein sollte - habe Respekt vor ihr!
 
Hallo Geschichtsfan,

ich weiß an Marie Antoinette scheiden sich die Geister, die einen verteufeln sie und die anderen setzen ihr einen Heiligenschein auf.
Ich gehöre weder zu den einen noch zu den anderen und denke, dass man ihr damit auch nicht gerecht wird.
Verbürgt dürfte ihre Oberflächlichkeit und Gedankenlosigkeit sein, dies brachte sie letztendlich auch in den Schlamassel der Halsbandaffäre, da sie daran tatsächlich keine Schuld trifft, aber hätte sie rechtzeitig über einigen Ungereimtheiten nachgedacht und nachgefragt, hätte es nicht soweit kommen müssen.
Mit Dir einer Meinung bin ich darüber, dass sie eine gute Mutter war - das ist unbestritten, ebenso, dass sie ihr Schicksal würdevoll getragen und Größe gezeigt hat, dafür hat sie meinen vollen Respekt.
Respekt nötigt mir natürlich auch ihr Verhalten gegenüber der Dubarry ab. Du hast Dir ja die bewußten sieben Worte, die sie auf Druck Ihrer Umgebung an die Dubarry gerichtet hat, als Signatur gewählt.

Nichts destotrotz war nach Ansicht Ihrer Mutter Maria Theresia die Erziehung Marie Antoniettes ebenso unvollendet wie ihre Bildung mangelhaft als sie Wien verließ, weshalb diese der Tochter seitenlange Instruktionen mitgab.

Und gerade das Petit Trianon beweist doch, wie gedankenlos sie war. Es war einer ihrer großen Fehler, sich dort mit ihren Günstlingen von französischen Hof abzusondern - dadurch machte sie sich viele Feinde am Hof und von diesen Günstlingen, vorallem von den Polgniac's wurde sie schamlos ausgenützt, diese erhielten durch Marie Antointte Ämter und Posten für die ganze Familie.

Lieber Geschichtsfan, nichts für ungut, aber ich finde, man tut Marie Antoinette keinen Gefallen, wenn man sie verherrlicht und ihre Fehler leugnet, und erst die Wandlung von einem "mittleren Charakter" zu der Größe, mit der sie ihr Leid trug, nötigt der Nachwelt - auf jeden Fall mir - Respekt ab.
 
Sie lies sich zum Beispiel das Petit Trianon bauen um auch mal mit ihren Kindern oder mit ihren Vertrauten allein zu sein.
Marie Antoinette ließ sich nicht das Petit Trianon bauen, das wurde im Auftrage Louis XV. ursprünglich für seine Maitresse en titre der Marquise de Pompadour errichtet, welche allerdings schon im ersten Jahr der Bauarbeiten starb, die sich von 1764-68 erstreckten. Marie Antoinette war zu dem Zeitpunkt noch nicht am französischen Hof. Insgesamt erscheint die Architektur des Petit Trianon sehr richtungsweisend den klasszistischeren Louis-Seize-Stil anzukündigen. Dieser wurde, was Einrichtungsstücke aus dem Besitz der Pompadour eindrücklich beweisen, von ihr schon in ihren letzten Jahren protegiert. Somit könnte man schon an dem Bauwerk einen Wunsch des Königs erkennen, diesem Geschmack seiner Mätresse zu entsprechen. Das abgelegene Wohnen vom großen Versailles erscheint auch für eine Mätresse weit einleuchtender als für eine Königin, auch wenn diese später den Bau nutzte.
 
Ich hab mal eine Frage,

ich soll eine kleine Geschichte über Marie Antoinette erzählen, es sollte nicht länger als 10min dauern.
Meine Frage wäre, welche wichtigsten Punkte der Marie Antoinette ich den erwähnen soll.
Oder kann mir jemand ein Tipp geben, wie ich das anstellen soll?

Danke für allen Antworten!
 
Ich Danke dir für die Tipps.

Ich will ja kein Referat über das Thema halten, sondern soll es in Form einer Geschichte erzählen.

Danke nochmals
 
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