Der Reihe nach:
Es gab zwar einen kulturellen Einfluss nämlich den der Phönizer, von denen die Griechen, Italiker und Etrusker die Buchstaben erlernt haben aber das erklärt immer noch nicht warum die Sprachen der Griechen und Italiker verwand sind.
1: Die Griechen haben ihre Schrift von den Phöniziern übernommen, die Etrusker aber haben ihre Schrift nicht von den Phöniziern sondern eben von den Griechen übernommen, man kann das sogar genau festmachen, die etruskische Schrift ist von dem Alphabet der griechischen Stadt Cumae in Süditalien! abgeleitet.
2: Die Sprache der Griechen und der Italiker ist genau so verwandt wie die Sprache der Germanen und der Griechen oder die Sprache der Mykener und der Hethiter. Auch schon die Hethiter und Luwier waren Indogermanische Völker, besser: der indoeuropäischen Sprachgruppe zugehörig. Das griechische und das italische sind deshalb miteinander verwandt, weil beide sprachlich gemeinsame Vorfahren besitzen.
Die Mykener aber sind auch! Indoeuropäer gewesen, und sprachen ebenso eine indoeuropäische Sprache, genau so sogar die Hethiter.
Gerade auf diese Autoren berufe ich mich ja.
Diese Autoren irren aber, ich habe vielleicht zuviel herumgeschrieben, daher ist meine Kernaussage untergegangen:
3: Die Etrusker sind eben nicht eingewandert sondern als Volk in Italien aus der Vermischung verschiedener Gruppen erst entstanden. Weder die etruskische Kultur noch das etruskische Volk stammen von wo anders her, es ist so, dass ein Teil der Vorfahren der Etrusker vielleicht von woanders her stammt, die Betonung liegt auf vielleicht.
Mit den Lydern sind die Etrusker eben nicht verwandt und Lemnos war keine lydische Kolonie. Das lydische und das etruskische sind nicht miteinander verwandt. Die Sprachreste auf Lemnos stammen daher viel wahrscheinlicher von Etruskern, die in der Ägais Piraterie betrieben, wir wissen das in der Frühzeit Griechenlands Etruskische Piraten dort ihr Unwesen trieben.
Die Etrusker aber als Volk und Kultur sind in Italien aus verschiedenen Einflüssen heraus entstanden, es stellt sich daher die Frage nach der Herkunft der Etrusker gar nicht, den die Etrusker stammen eben aus Italien selbst.
Die griechische Kultur von 1200 bis 500 war eine Zeit des Niederganges. Indieser Zeit konnten sich die Italiker besser entwickeln als die Dorer. Die Griechen konten also keinen Einfluss auf die Italiker in dieser Zeit ausüben.
Nun sind nicht alle Griechen Dorer. Und auch der Zeitrahmen den du da angibst verwirrt:
4: Die dorische Wanderung hat die Mykener gar nicht überall verdrängt, die Mykener blieben an vielen Stellen übrig und siedelten weiter parallel zu den Dorern, es entwickelten sich daher drei primäre Griechische Volksgruppen, die Dorer, die Äolier (Achaier) und die Ionier. Die Ionier erschienen noch vor den Dorern so um 1250 im Rahmen der sogenanten ägaischen Wanderung.
Die Dorer erschienen genau zu der Zeit, als die mykenische Kultur der Burgen und des Adligen Streitwagenkämpfers zusammenbrach, dass war aber eine gesellschaftliche Umwälzung, die nicht nur auf ihren Einfall zurückzuführen ist, sondern auch andere Ursachen hatte.
Von 1600 bis 1150 reicht also die Späthelladische Zeit, also die Zeit der mykenischen Kultur. Und erst um 1250 während der ersten großen Einwanderungswellen erreicht diese Kultur mit ihren monumentalen Burgen ihren Höhepunkt um kurz darauf zu verfallen.
Anbei ist es ganz interessant meiner Meinung nach, dass diese Burgen und die Wirtschaft dieser Adligen vor allem mit Sklaven liefen und das Wort für Sklave Doreier/Doreios war.
Um 1150 dann werden die mykenischen Burgen zerstört, die Mehrheit aber wird einfach aufgegeben ohne das Feindliche Einwirkungen festzustellen wären, die ganze Kultur der Mykener verfällt.
Es folgt die proto-geometrische Phase von 1050 bis 950 und wenn man die Kulturen Italiens und Griechenlands in dieser Zeit vergleicht, so sind die Italiker kulturell eben nicht weiter, eher sind sie immer noch unterlegen.
Dann kommt die geometrische Epoche von 950 bis 700 und die griechische Kultur und Kunst steigt wieder in neu Entwickelter Form auf. Um 800 entstehen in Italien die Etrusker, zeitgleich beginnt die griechische Westwanderung, 776 die erste Olympiade,
wenn du also schreibst bis 500 seien die Italiker kulturell überlegen gewesen, so ist das grob falsch. Zwischen 800 und 700 haben wir in Italien, vor allem bei den Etruskern die sogenannte orientalisierende Phase, in der sich die Kunst sehr nach östlichen Vorbildern ausrichtet, vermutlich durch die Vermittlung über die Etrusker selbst, die in ihrer Anfangszeit Seefahrt und Piraterie bis in den östlichen Mittelmeerraum betrieben haben. Dazu dann der phönizische Einfluß dieser Ära. Auch die Griechen folgten um 700 eine gewisse Zeit einer orientalischen Beeinflussung, aber eben nicht durch die Lyder.
Die Lyder stiegen überhaupt erst so um 605- 560 durch Alyattes zu einem Reich auf, genau in dieser Zeit lösten sich die Griechen von der orientalischen Beeinflussung! Zwischen 800 und 700 bieten sich daher nur die Phönizier, die Assyrer, die Urartäer und vor allem das phrygische Reich an, dessen Kulturelle Rolle in der Geschichte meiner Meinung nach unterschätzt wird. Das Phrygerreich wurde ja wie das von Urartu das mit ihm kulturell eng verwandt war von den Kimmeriern zwischen 750 und 700 zerstört. Und um 700 endet dann in Griechenland und Italien die orientalisierende Phase der Kultur.
Zwischen 700 und 600 dann beginnen sich die Griechen auszudehnen und sie verdrängen die Etrusker militärisch aus dem östlichen Mittelmeer. Die Etrusker übernehmen das griechische Alphabet und ihre Kultur verändert sich und wird zunehmend von den Griechen beeinflusst, daher folgt ab 600 v Chr die klassische (archaische) etruskische Kunst, die stark von der Ionischen beeinflusst ist.
546 beginnt für die Griechen in Kleinasien bereits die persische Herrschaft !!
Zu keinem Zeitpunkt in dieser Reihenfolge waren die Italiker den Griechen Kulturell voraus, und das sogenannte dunkler Zeitalter dauerte eher von 1100 bis 800 und nicht von 1200 bis 500! In der Zeit zwischen 1100 und 800 aber waren die Italiker kulturell eher noch niedriger als die Griechen und primitiver. Und um 800 erst entstanden dann die Etrusker, während bei den Etruskern wie den Griechen zwischen 800 und 700 ein gewisser kultureller Gleichstand herrschte, da beide von den Phrygern und Phöniziern kulturell geprägt wurden.
5: Noch zu den Kulturen in Italien selbst:
Um 1000 v Chr saß dort die Villanova Kultur. Und zwischen 1050 und 950 begann dann in Italien die Eisenzeit mit nach Italien einwandernden Stämmen und Volksgruppen.
Diese Einwanderung erfolgte durch den Druck der illyrischen Wanderungsbewegungen auf dem Balkan und daher vom Balkan aus!
Währen die Dorer in Griechenland auf eine bereits indogermanische Bevölkerung stießen, die Mykener waren ja der indogermanischen Sprachgruppe zugehörig gab es in Italien um 1000 v Chr noch nicht indogermanische Volksgruppen, darunter auch die Völker, die dann den Etruskern ihre Sprache vererbten, die damit sprachlich das letzte nicht indogermanische Volk in Italien wurden.
Es bildeten sich vier wesentliche Gruppen:
1 Die Oskisch-Umbrische Gruppe, in Süditalien und Mittelitalien, die ihre Toten in Gräbern bestatteten,
2 Die Latinisch-Faliskische Gruppe, in Mittelitalien, die ihre Toten verbrannten
3 die Proto-Etruskische Gruppe, in ihr gingen die Einwanderer sprachlich in der Urbevölkerung auf, sie behielt die vorindogermanische Sprache bei und bestatte ihre Toten in Gräbern
4 die Illyrische Gruppe, dies wanderte über die Adria an die Ostküste Italiens ein und brachte vermutlich als erste das Eisen nach Italien.
Um 850 gründeten dann die Phönizier erste Seestützpunkte auf Sardinien und erschienen zum Handeln in Italien und um 750 folgten die Griechen und kolonisierten Gebiete in Süditalien.
Zwischen 900 und 800 entwickelte sich dann das Volk der Etrusker das dann zwischen 800 und 700 von den Griechen und von den Phrygern und Phöniziern kulturell geprägt wurde.
Da die Griechen in der gleichen Zeit auch eine orientalisierende Phase in ihrer Kunst hatten und ebenfalls kulturell unter östlichem Einfluß standen, fällt ihr Einfluß daher durch den Vergleich mit ihrer späteren kulturellen Entwicklung nicht auf, aber schon damals wird er wesentlich gewesen sein, da die Etrusker z.B. um 700 das Alphabet von Cumae übernehmen.
Haben dir eigentlich die Antworten auf die Fragen zu Mykene was gebracht? Oder bestehen da noch Unklarheiten ?! Ich weiß zwar nicht wirklich was über Mykene aber das hat mich ja noch nie abgehalten, aber die Links finde ich ganz gut, da solltest du über alles fündig werden!