Scorpio
Aktives Mitglied
Soweit es meine Forschungen zu Hessen und Preussen betrifft, ergingen Verbote vom Landesherren. Auf die zivilen Behörden und Magistrate brauchte die Militärbürokratie allerdings meist nicht viel Rücksicht zu nehmen, da in Festungs- und Garnisonsstädten in der Regel der Festungskommandant das Sagen hatte. Trotz aller herrschaftlichen Beschränkungen, in Preussen mussten z. B. Kommandeure Tuch aus heimischer Fabrikation beziehen, hatten die Regimentskommandeure doch immer noch eine ganze Reihe von Befugnissen und Möglichkeiten, die noch aus der Zeit stammten, als der Oberst Eigentümer eines Regiments war. Männer vom Dienst zu beurlauben oder sie auf den eigenen Ländereien arbeiten zu lassen, waren übliche Gepflogenheiten im Militär. Dann muss natürlich auch bedacht werden, dass es nur wenige Soldaten waren, die über qualifizierte Kenntnisse verfügten. Der Soldatenberuf wurde ja häufig sehr früh angetreten und ließ vielen Soldaten gar keine Chance, die für das Hineinwachsen in einen Beruf so nötigen sozialen Kontakte zu erwerben.