Um 430 erwähnen zeitgenössische Quellen Regionen in Gallien, in denen sich die Menschen von der römischen Obrigkeit losgesagt hätten und nach eigenen Gesetzen lebten. Trotzdem schafften die Bagauden es nicht, sich politisch zu organisieren oder auch nur eine Art Gruppenidentität zu bilden, um ihren berechtigten Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen. Nur bei Gefahr verbündeten sie sich mit anderen Gruppen, um beispielsweise ihre Heimatregionen gegen Eindringlinge zu verteidigen, wenn keine regulären Truppen in der Nähe standen.
Mitunter schlossen sie sich aber auch den Invasoren an, insbesondere wenn es galt die Städte zu belagern oder die provinziale Oberschicht terrorisieren zu können. Ihre losen Verbände wurden aber einer nach dem anderen wieder zerschlagen, sehr oft auch mit Unterstützung von
Foederaten, die das Imperium nicht nur nach außen, sondern auch nach innen schützten: Kurz nachdem
Alarichs Männer
410 Rom geplündert hatten, wurden sie nach Südgallien in Marsch gesetzt, um dort einen größeren Aufstand der Bagauden zu unterdrücken. Schließlich wurden die Bagauden unter
Tibatto und
Basilius von regulären weströmischen Truppen und den diesen zur Hilfe geeilten
Westgoten besiegt und zerstreut.