Sachsen-Anhalt - römische Lager, Funde, Interessantes

Warum sollte man alternative Vorschläge machen? Als Wissenschaftler auf der Fundbasis, wo einiges völlig ungeklärt ist?
Kann man machen, muß man aber nicht! Erwartungshaltungen Dritter sind hier kaum von Relevanz.
 
genauso ist es hier: die Feststellung, dass hier ein Faktoid vorliegt, dass Pömmelte ein Römerlager sei, verpflichtet nicht dazu, weitere Hypothesen in die Welt zu schmeißen, was es denn stattdessen war.
Aber ich habe durchaus einen Vorschlag (der natürlich anhand des Befundes zu überprüfen wäre(!)): Warum soll es sich nicht um die Umfriedung der spätneolithischen und/oder frühbronzeitlichen Siedlung handeln?
Als in Pömmelte gegraben wurde, war an Aken 1 und 2 noch nicht zu denken. Heute wissen wir, dass Römer mehrmals hier waren. Die klaren Linien, die sauber gerundeten Ecken und das Vetera- ähnliche Zangentor schließen vorgeschichtliche Urheber aus. Karolingische Funde fehlen. Als die Slawen ankamen, war das Lager schon vorhanden. Hochmittelalter scheidet deshalb aus. Die Erbauer des Lagers müssen zumindest ein Römerlager einmal gesehen haben.
Ohne neue Grabung und ohne Vergleichsobjekte ist eine Einstufung unmöglich.
 
Wo kann man sich die Bilder denn anschauen? Gib es in Pömmelte nicht auch noch drei oder vier andere Kreisgrabenanlagen in unmittelbarer Umgebung?
 
Es gibt westlich vom Ort ein Ringheiligtum bei Zackmünde. Außerdem vorgeschichtliche Spuren, die aber immer mehr dem Kiesabbau zum Opfer fallen. Schau doch mal in die von mir oben genannte Stelle. Das Ringheiligtum und der Kiesabbau sind auch in G.-earth zu sehen.
 
Im neuesten Bild (G.-E.) ist in der östlichen grünen Feldbestellung ein andersfarbiger flaschenartiger Bereich zu erkennen. Was könnte das sein? Aufschluss zur Kiesgewinnung? Südlich der Straße ist nun ein großer See entstanden. Der riesige Ringgraben, der südöstlich um das Lager herum nach Norden führte, ist da weg. Ebenso erwähnte Ringgräber. Denkmalschutz???
 
Gibt es neue Erkenntnisse über die Lagerspuren nördlich der Elbe, ich nenne sie mal Rosslau1 ? Ich suche immer noch nach zusätzlichen Toren. Ansonsten besteht der Verdacht auf ein Erdkabel.
 
Mit ziemlicher Sicherheit ein pleistozäner oder holozäner Altlauf eines Baches oder der Elbe selber. Fluviatile Ablagerungen, also Flussablagerungen von Sedimenten, weichen vom umgebenden Boden ab. Der Altlauf kann von einem offenen Gewässer (aka Altarm), zu einem Moor/Sumpf und später Wiese oder Hain werden, aber auch zu einem offenen Bach. Diese verlandete Altläufe können später in Flurnamen oder Gemarkungsgrenzen weiter „existieren“.
 
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