Davon würde ich ebenfalls nicht ausgehen... :fs:
Ich mag mich irren, aber meines Wissens war
Raddusch eine Fliehburg/Fluchtburg, d.h., sie war mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dauerhaft bewohnt oder gar ein Herrensitz o. dgl., sondern diente der Bevölkerung einer in unmittelbarer Nähe befindlichen Siedlung im Falle eines feindlichen Angriffs zum Schutz und konnten für den Fall einer Belagerung mit Vorräten ausgestattet werden.
Da über dieses Beispiel diskutiert wurde, aber zuvor noch niemand darauf verwiesen hat, möchte ich noch den Link nachliefern:
Slawenburg Raddusch - Die Burg
Die Burgen entstanden im Zeitraum zwischen VII/VIII Jh und X Jh. (XII).
Höhepunkt des Burgbaus war die Zeit etwa 870 - 900 - viele neue
Anlagen, Ausbau der älteren. Hängt mit der Expansion des deutschen
Feudalstaates zusammen - aber nicht nur - auch Veränderungen der
sozialen Strukturen bei den slawischen Stämmen.
Im Schnitt wurden 5-8000 Arbeitstage
benötigt um eine typische, kleine Anlage zu errichten. Bei den
größeren wird der Aufwand auf 20 bis 40 000 Tage (Tagwerke) geschäzt.
Raddusch hatte mit Sicherheit eine Fluchtburgfunktion - sie
wird auch in der Literatur so bezeichnet aber ich würde es nicht unbedingt als ein typisches Objekt dieser "Klasse"
sehen - die Anlage ist ist relativ klein und "zu gut" ausgebaut -
eher Sitz einer lokalen "Größe", der bei der Gefahr auch als Schutz
für eine Anzahl der Bewohner aus nahen Siedlungen gedient hat,
vielleicht ein militärischer Stützpunkt einer übergeordneten Stammesorganisation - wie eine fast gleiche Anlage in Tornow.
Die Erd - Holz - Konstruktion und die Lage der Anlagen hatten ihre
Pluspunkte. Die Brandgefahr führ den Wall bestand kaum -
Die Wälle wurden von Aussen mit Lehm bzw. (Oberlausitz) Steinen
beplankt. Wenn es dem Angreifer gelang die Anlage in Brand zu setzen,
dann waren es meistens die "Innereien" - die Hölzernen Bauten innerhalb
der Befestigung und das ganze verwandelte sich in ein gigantisches
Lagerfeuer - nicht unbedingt im Interesse des Angreifers der
mit dem gerösteten Inhalt wohl nicht viel anfangen konnte.
Die "klassischen" Belagerungstechniken wie untergraben der Mauer
bzw. Einsatz der Belagerungstürme waren im sumpfigen Gelände
bedingt geeignet.
Die Slawenburgen in Berlin:
http://slawenburgen.npage.de/berlin__63557007.html#