C
Cato
Gast
Als Ergänzung zu Beitrag Nr. 120:
Wenn man auch W. Leise in vielen Punkten widersprechen muss, so muss man zugestehen, dass er eines festhält:
Die Angriffe des Germanicus 15 und 16 n.Chr. erfolgten sowohl über den See-als auch den Landweg. Diese Angriffe wurden systematisch geplant und durchgeführt. Lediglich zwei Ereignisse finden auf diesen Feldzügen statt, die offensichtlich vorher nicht bestimmt waren:
1) das Aufsuchen des Varusschlachtfeldes, sowie die Bestattung der Toten. Diese (militärisch nutzlose) Aktion wurde durchgeführt, da man sich auf dem Feldzug gegen die Brukterer zufällig in der Nähe befand.
2) der Entsatz des Segestes fand aus gleichem Grunde statt: Auf dem Feldzug gegen die Chatten, der bereits beendet war, erreichte Germanicus unerwartet der Hilferuf. Zu dieser Aktion hätte er sich nicht hinreißen lassen, hätte der Ort nicht in erreichbarer Nähe gelegen. Von germanischen Meldungen über Unruhen und dergleichen hatte man auf römischer Seite nach der Varusniederlage gewiss genug. Nicht eingeplante Umwege waren für ein römisches Heer immer eine latente Gefahr; Varus war dieses schließlich zum Verhängnis geworden.
Wenn Germanicus sich also zu nicht militärisch unbedingt notwendigen Aktionen bewegen ließ, so nur dann, wenn die Stätten nicht weit entfernt lagen. Welche Distanzen dem Feldherrn als sicher galten, darüber lässt sich sicher streiten.
Gruß Cato
Wenn man auch W. Leise in vielen Punkten widersprechen muss, so muss man zugestehen, dass er eines festhält:
Die Angriffe des Germanicus 15 und 16 n.Chr. erfolgten sowohl über den See-als auch den Landweg. Diese Angriffe wurden systematisch geplant und durchgeführt. Lediglich zwei Ereignisse finden auf diesen Feldzügen statt, die offensichtlich vorher nicht bestimmt waren:
1) das Aufsuchen des Varusschlachtfeldes, sowie die Bestattung der Toten. Diese (militärisch nutzlose) Aktion wurde durchgeführt, da man sich auf dem Feldzug gegen die Brukterer zufällig in der Nähe befand.
2) der Entsatz des Segestes fand aus gleichem Grunde statt: Auf dem Feldzug gegen die Chatten, der bereits beendet war, erreichte Germanicus unerwartet der Hilferuf. Zu dieser Aktion hätte er sich nicht hinreißen lassen, hätte der Ort nicht in erreichbarer Nähe gelegen. Von germanischen Meldungen über Unruhen und dergleichen hatte man auf römischer Seite nach der Varusniederlage gewiss genug. Nicht eingeplante Umwege waren für ein römisches Heer immer eine latente Gefahr; Varus war dieses schließlich zum Verhängnis geworden.
Wenn Germanicus sich also zu nicht militärisch unbedingt notwendigen Aktionen bewegen ließ, so nur dann, wenn die Stätten nicht weit entfernt lagen. Welche Distanzen dem Feldherrn als sicher galten, darüber lässt sich sicher streiten.
Gruß Cato