pardon, kleine Abschweifung
Wie Divico schon aufgezeigt hat, gab es die "quadratischen Holzpalisadendinger" tatsächlich
@Divico & @Bdaian
ich hab das nachgeschaut:
tatsächlich hat man "rechteckige Holzpalisadendinger a la Cowboyfilm" als Stützpunkte (weniger als primäre Fortifikation)
errichtet und diesen erstaunlicherweise den irreführenden Namen "Fort" gegeben, während man gleichzeitig dort, wo man entweder repräsentieren oder eventuelle Artillerieangriffe abwehren wollte, massiveren Festungsbau betrieb (und solche Anlagen ebenfalls als "Fort" bezeichnete)
Tatsächlich finden sich sogar in den deutschen Kolonien solche "Forts", mal gemauert, mal nur mit Palisaden, die in keiner Weise dem Festungsbau der damaligen Zeit entsprechen - das ist deshalb erstaunlich, da man auch temporäre (=passagere) Befestigungen im 18. und 19. Jh. ansonsten neben der Geländeanpassung eben doch überwiegend fortifikatorisch sinnvoll anlegte (Flankerungsanlagen) und nicht einfach nur rechteckig*)
Wenn diese einfachen rechteckigen Palisaden"forts" partout mit der antiken römischen Militärpraxis verglichen werden sollen, dann scheinen mir dafür eher die Marschlager als die Kastelle und späteren Burgi in Betracht zu kommen (einfach weil die Kastelle und Burgi wegen ihrer massiven Bauweise nicht für den Vergleich in Frage kommen)
Trotzdem erstaunt mich die Praxis der "Kolonialforts gegen artillerielose Wilde"**) gerade wegen ihres Verzichts auf bestreichende Schußgassen (entspricht betrichenen Gräben) und Kreuzfeuerzonen (Vorfeld), mittels derer man (brutal gesagt) effektiver Angreifer niedermähen konnte - stattdessen überhöhte Ecktürme und völlig fehlende Grabenstreichen (und das obwohl man wusste, wie effiziente Befestigungen anlegt und das andernorts ja auch tat (tenaillierte Grabensysteme, bestrichene Schussgassen, beschussfreie Grabenstreichen, überkreuzendes Sperrfeuer korrespondierender Batterien usw usf: all das kannten die nordamerikanischen Militärs und setzten es in ihren passageren Befestigungen z.B. im Bürgerkrieg auch ein - und rechteckige Palisadenlager mit Ecktürmen und Graben verfügen über keine der aufgezählten wirksamen Maßnahmen...)
Aus diesem Bereich der militärischen Praxis gedacht, halte ich die rechteckigen "Indianer-Forts a la Cowbayfilm (die es gab!)" weniger für Befestigungen, als eher für Kasernen / Stützpunkte von urprünglich passagerem (vorübergehendem) Charakter - gibt es dazu Literatur?
...ok, pardon für den kleinen Einschub - kehren wir zurück zu den gemutmaßten Römerstrassen
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*) zwar finden sich rechteckige "Franzosenschanzen" u.a. in den Schwarzwaldlinien, doch dort haben diese die flankierende Funktion für gedeckte Wege (weshalb sie auf beiden Seiten der Wege vorspringen)
**) das ist gewiß nicht besonders schön ausgedrückt, ich weiß, aber ich hoffe man versteht, was damit gemeint ist