Ich hoffe du bist nicht der Ansicht mir etwas neues zu berichten
. Falls dies der Fall ist, lies bitte verschiedene Themen in diesem Unterforum an...
Nach meinem Eindruck überschätzt du die Bedeutung der natürlichen Grenzen, wie etwa der Donau. Schon die Daker und Germanen haben bewiesen, dass derartiges kaum ein Hindernis für kriegerische Ambitionen darstellt. Einzig die Begradigung stellt in diesem Fall einen sinnvollen Hintergrund für den Rückzug dar.
Zur Flotte: berichtige mich wenn ich falsch liege, aber im Jahr 468 ging doch die Hälfte der Invasionsflotte und die zur Inselsicherung verbliebene weströmische Flotte durch eine nächtliche Attacke bei Kap Bon unter. Erreicht wurde dies durch den massiven Einssatz von Brandschiffen. Worin siehst du hier das versagen oströmischer Generäle? Ich sehe darin eine geschickte Taktik der Vandalen unter Geiserich.[/QUOTE]-----------------------------------------------------------------------------------------
nein, um ehrlich zu sein hatte ich nicht erwartet dir etwas neues zu berichten, hinzugefügt hatte ich es nur vollständigkeitshalber und um meine begründung bezgl. dakiens zu untermauern!
was die natürlichen grenzen betrifft, natürlich waren rhein und donau kein unüberwindbares bollwerk, aber doch stategisch günstig! einen strom muss man erstmal überqueren, und wenn hinter dem strom schon römische garnisionen, burgi, befestigte städte und verteidungsanlagen aller art standen, ist dies schon ein vorteil!
zur flotte und deiner frage: die römische flotte wurde zweimal verbrannt! einmal unter dem kaiser majorian ("...einen großen und heroischen charakter, wie er sich zuweilen in einem entarteten zeitalter erhebt, um die ehre des menschlichen geschlechts zu retten. der kaiser majorian hat das lob seiner zeitgenossen wie der nachwelt verdient...") 461 bei karthagena (südspanien), allerdings durch list und verrat!
das zweite mal lief es folgendermaßen ab: mit einem gemeinsamen feldzug wollten der kaiser des westens, anthemius, sowie der kaiser des ostens, leo, im jahr 468 italien und das mittelmeer von der bedrohung der vandalen befreien. der oströmische präfekt heraclius eröffnete den feldzug erfolgreich und schaffte es die städte bei tripolis zu erobern. danach wollte er richtung karthago marschieren um unter dessen mauern mit der kaiserlichen armee zusammen zu stoßen. der weströmische patrizier marcellinus vertrieb unterdessen die vandalen von sardinien. paralell zu diesen ereignissen segelte von konstantinopel aus eine flotte nach karthago, die aus 1113 schiffen und mehr als 100.000 mann besatzung bestand (nach eduard gibbon)! den oberbefehl dieser flotte hatte ein gewisser basiliscus, dieser "setzte seine truppen beim cap bona oder dem vorgebirge des mercurius, ungefähr vierzig meilen von karthago, ans land. die armee des heraclius und die flotte des marcellinus vereinigten sich entweder mit dem kaiserlichen stellvertreter oder unterstützten ihn, und die vandalen, die sich mit ihren fortschritten zu wasser und zu lande widersetzten, wurden nacheinander besiegt. wenn basiliscus den augenblick der bestürzung benutzt hätte und kühn gegen die hauptstadt vorgedrungen wäre, hätte sich karthago ergeben müssen, und das königreich der vandalen wäre vernichtet.(...)
statt jede nachsicht, um die der feind dringend bat, hartnäckig zu verweigern, willigte der schuldige oder leichtgläubige basiliscus in den verderblichen waffenstillstand, und seine unkluge zuversicht schien zu verkünden, daß er sich bereits als den eroberer von afrika betrachte. während dieses kurzen zwischenraumes wurde der wind für die pläne genserichs günstig. er bemannte mit den tapfersten der mohren und vandalen seine grössten kriegsschiffe, die viele mit zündstoffen gefüllte barken im schlepptau führten. in der dunkelheit der nacht wurden diese zerstörenden fahrzeuge gegen die unbewachte und arglose flotte der römer getrieben, die mit dem gefühl der unmittelbarsten gefahr erwachten.
ihre dichte, gedrängte schlachtordnung war den fortschritten des feuers günstig, das sich mit schneller und unwiderstehlicher gewaltverbreitete.(...) Während sie bestrebt waren, sich von den feuerschiffen loszumachen und wenigstens einen teil der flotte zu retten, wurden sie von den galeeren genserichs mit besonnener tapferkeit angegriffen. (...)
unter dem einfluss eines ganz anderen geistes floh basiliscus, dessen posten der von der gefahr entfernteste war, schimpflich zu beginn des gefechtes, kehrte nach konstantinopel mit dem verlust von mehr als der hälfte seiner armee und flotte zurück und barg sein schuldiges haupt in dem heiligtum der st. sophien-kirche, bis seine schwester durch tränen und bitten bei dem entrüsteten kaiser seine begnadigung ausgewirkt hatte.
heraclius bewerkstelligte seinen rückzug durch die wüste, marcellinus nach sizilien, wo er, vielleicht auf anstiften rikimers, von einem seiner hauptleute ermordet wurde."
so, ich hoffe das war ausführlich genug, und rückt die unfähigkeit des basiliscus eindeutig zum vorschein!