Ich bin mit der ganzen Diskussion nicht ganz einverstanden:
Völkerschaften und Begriffe
Also Iberer, Kelten und Basken sind vorrömische Bevölkerungen, wobei die Basken bis heute als kulturell eigenständige Bevölkerungsgruppe bestehen geblieben sind. Die Iberer sind vermutlich eine mit den Berbern verwandte hamitische Volksgruppe gewesen, aber nichts genaues weiß man nicht....
Die Kelten sind klar, Keltiberer waren vermutlich Kelten die intensiven Handel mit Iberern getrieben haben (behaupten wenigstens die Archäologen), der Begriff stammt meines Wissens von Strabo, der eigentlich auch keine Ahnung hatte.
Sueben, Westgoten und Vandalen sind germanische Völker, Alanen ein iranisches Reitervolk, welches 406 gemeinsam mit Sueben und Vandalen über den zugefrorenen Rhein ins römische Reich gezogen ist. Die sesshafte Bevölkerung zur Zeit der germanischen Invasionen wird als römisch oder hispanorömisch bezeichnet.
Mauren sind Araber und islamisierte Berber aus der Provinz Mauretanien. Die Westgoten als politisch wichtiges Element fallen weg. Sie hatten sich in Kriegen mit Sueben, Byzantinern und untereinander auch weitgehend aufgerieben. Sie werden zusammen mit den Hispanorömern in die beiden Gruppen der
muladíes und
mozarabes aufgeteilt, dass heißt der Konvertiten zum Islam und der christlichen
dhimmi in al-Andalus. Nichtsdestotrotz verschwinden sie nicht spurlos, so wurden hier im Thread schon die Banu Qasim genannt, ich ergänze um Theodemir (arab. Tudmir), der einen bis heute erhaltenen Kapitulationsvertrag mit 'Abd al-Azis Ibn Musa aushandelte, und der cordobesische Autor Ibn al-Qutiyya - 'Sohn der Gotin'.
Zahlen
Man schätzt die Bevölkerung der iberischen Halbinsel zum Zeitpunkt der Invasionen auf 5 - 6 Millionen Seelen. Die Sueben um 30.000 Seelen, Westgoten etwa 150.000 Seelen.
El Cid
El Cid war ein Kriegsgewinnler und Raubritter. Die überhöhte Figur im
Poema/Cantar de Mio Cid hat wenig mit der realen Gestalt zu tun. Er hat sich sein Glück immer dort gesucht, wo es zu haben war und das mit Erfolg. Sein Beiname Cid (eigentlich Ruy Díaz de Vivar) stammt vom Arabischen
sayyid - 'Herr'.
Mio Cid ist von
sayyidî (-î ist das arabische besitzanzeigende Pronomen 'mein') abgeleitet, das vermutlich durch regressive I-Assimilation zu
sîdî geworden ist. In Sevilla war er im Auftrag Alfons VI. wo er Tribute einfordern sollte, von den Abbadiden ließ er sich aber zu einem Feldzug gegen die Ziriden (Granada) überreden. In der Schlacht nahm er einen anderen Gesandten Alfons VI., der den gleichen Auftrag in GR hatte gefangen und verlangte Lösegeld, was ihm letztendlich seine Stellung bei Hof kostete, woraufhin er sich bei Ma´mun von Zaragoza einstellte. Letztlich sammelte er ein Heer um sich und eroberte auf eigene Faust das Königreich Valencia, Protektorat Alfons VI. und etablierte dort ein eigenes Königreich (1092). 1099 starb er (nicht in der schlacht) und 1102 wurde sein Königreich von den Almoraviden erobert. Further information you will get here: Fletcher, Richard: The Quest for El Cid. London 1989.
Vandalen in Nordafrika
Das die Vandalen
nicht durch den Atlas gekommen seien, halte ich für schwierig zu beweisen. Allein der Weg von Marokko nach Karthago führt durch den Atlas, selbst dann, wenn man sich immer in Küstennähe aufhält. Die römischen Reichsstraßen z.B. sind durch den Atlas unterbrochen worden.
So genug des Klugscheißens :still: