Es geht um den Grabungsbericht (den Du offenbar nicht hast) und die dort auf Seite 10 wieder gegebene Uraufnahme von 1810, bei Heitmeier auf S. 612 als Anmerkung 214 wie folgt zitiert:Ich habe gar nichts angerissen. Das ist die Ortskarte, so wie sie auf der offiziellen Website des Dorfes im Bereich Geschichte offeriert wird. Eine rechtwinklig abknickende Straße macht noch keine römische Siedlung. Der Siedlungskern liegt südöstlich davon, also außerhalb und nicht innerhalb des Knicks. Du argumentiertest mit dem quadratischenn Grundriss des Ortskerns, an dem man noch heute erkennen könne, dass Sindelsdorf eine römische Gründung sei, also nicht, dass du mir jetzt mit einem verlagerten Ortskern kommst...
Wenn Du irgendwelche anderen Flächen heranziehst, dann kann ich nichts dafür.In Sindelsdorf zeichnet sich im Flurplan ds 19 Jhs. noch ein rechteckiges Areal ab, in die die St. Georgskirche liegt und das der Reihengräberfriedhof berücksichtigt: kier könnte es sich um ein ehemaliges Villenareial handeln ...
Das Areal ist heute durch die Franz-Marc-Straße, die Hauptstraße und die Penzberger Straße klar markiert.
BayernAtlas
Als zentrale Achse führt der Kirchenweg in WO-Richtung zur St. Georgs-Kirche und von Süden her (Hauptstraße 6/8) ein weiterer nur noch in der Flurkarte erkennbarer Weg ebenfalls mittig zum Kirchenweg.
Die Bistumsgrenzen waren bis zur Säkularisation im Wesentlichen unverändert und spiegeln die politischen Grenzen des frühen Mittelalters wieder. So spiegelt die Diözesangrenze um Benediktbeuern (zu Augsburg) und Schlehdorf (zu Freising) immer noch die älteste politische Grenze zwischen den Huosi und den östlich angrenzenden Adelsgebieten der Fagana. Augsburg hat zwischen 801 und 807 die Nachfolge des Bistums Neuburg / Staffelsee angetreten, das faktisch das Stammesgebiet der Huosi umfasst hat.Was tut das zur Sache? Worüber diskutieren wir hier? Welche Relevanz hat die Bistumsgrenze für die Fragestellung?
Wusstest Du das nicht?
ich zitiere Heitmeier S. 507Die Schlussfolgerung, die du aus der Heitmeier-Passage ziehst, ist falsch. Die Passage besagt nicht, dass in bestehenden Ortsnamen wihs durch dorf ersetzt wird. Das scheint nämlich deine Schlussfolgerung zu sein. ...
sowie die Urkunde von 763… ist dies mit Schwarz vielleicht chronologisch zu erklären, indem es sich um ein sehr frühes Siedlungswort handelt, das in Süddeutschland noch im 6. Jahrhundert von 'Dorf' abgelöst wurde ...
bzw. 1052in villa quae dicitur Sindoluesdorf
Hier wird also die aus der Römerzeit stammende "Funktionsbezeichnung" mit einer Namensbezeichnung verbunden.… in Villa Anetorf
Und Heitmeier weiter bezüglich der "Weil-Namen" und ihrer Funktion (S. 605)
Der Weilberg südlich von Sindelsdorf tradiert den ursprünglichen Namen "Weil"-Funktionsnamen offensichtlich weiter, so wie die Begrifflichkeit "Königsberg" auf die Qualität des Herzogs- bzw. Königsguts anspielt.Als Gemeinsamkeit der hier aufgeführten Weil-Namen zeichnet sich also eine wichtige Verkehrslage an Straßen oder Straßenkreuzungen ab und die Qualität als Herzogs- bzw. Königsgut. Weil-Namen scheinen im Frühmittelalter Domänen zu bezeichnen, die sich unmittelbar aus römischen Strukturen entwickelten und für die Herrschaftsbildung bzw. als Ressourcen der Herrschaftsausübung keine geringe Rolle spielten
BayernAtlas
Die gleiche Funktion hatten die ab dem 6. Jh. gebildeten -Dorf Namen (dazu Heitmeier ab S. 606). Sie haben also als Funktionsbezeichnung die -weil Orte abgelöst.
Die Kochler Straße als südliche Fortsetzung der "Penzberger Straße" zwischen Königsberg und Kochelseemoos führt nach Klein-/Großweil und markiert den Verlauf einer vermuteten Römerstraße bis Weichs (Ohlstadt).
Die nach Norden fortführenden Wege (Leithenweg, Auf dem Rauth) führen auf dem kürzesten Weg zum hier im Thread mehrfach angesprochenen "Rain", der vermuteten (und südlich des Starnberger Sees einzig möglichen) O-W Verbindung über Kempten bzw. Salzburg als Zwischenstationen einer Fernstraße.
Ich zitiere nochmals aus dem Grabungsbericht Sindelsdorf (S. 9):
Damit sind wir dann bei den "pontes tesseninos" und der Verortung von Bauer/Heydenreuter "bei Penzberg".Erwähnenswert ist die verkehrsgeografisch günstige Lage an der Kreuzung einer Ost-West-Route … von Reichenhall … in Richtung Bodensee, mit der bedeutenden Nord-Süd-Route in Richtung Italien über den Seefelder Sattel nach Innsbruck und zum Brenner
Wobei ich diese römische Verkehrsverbindung als "auf noch älteren Fernverbindungen beruhend" einordnen würde.
So gab es schon in der Hallstattzeit einen ausgeprägten Fernhandel,