Brahmenauer
Mitglied
Mich würde interessieren, welche Informationen es hierzu gibt, die fundiert sind. Speziell der Bronzereichtum der Aunjetitzer Kultur im thüringisch- sachsen-anhaltinischen Bereich benötigt Zinnquellen.
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Mich würde interessieren, welche Informationen es hierzu gibt, die fundiert sind. Speziell der Bronzereichtum der Aunjetitzer Kultur im thüringisch- sachsen-anhaltinischen Bereich benötigt Zinnquellen.
Cornwall war mir bekannt, die Bretangne, unsere Mittelgebirge sowieso.
Ist zu erwarten, daß die Aunjetitzer Kultur, welche unzweifelhaft eigene Formen hervorgebracht hat, auf Zinn oder Bronze nur aus Fernhandelswegen angewiesen war oder hauptsächlich autark agierte?
In Europa lag ein frühes Zentrum der Bronzezeit zu Beginn des 2. Jt. v. Chr. in Böhmen und Mitteldeutschland (Aunjetitzer Kultur). Auch die Zinnvorkommen in SW-England sind wahrscheinlich schon vor der 1. Hälfte des 2. Jt. v. Chr. ausgebeutet worden. Jedenfalls müssen sehr weiträumige Handelsverbindungen vorausgesetzt werden, die zur Herausbildung bronzezeitlicher Kulturformen führten.
(Lexikon Alte Kulturen, Bd. 1, Mannheim 1990, S. 372)
http://derstandard.at/1259281529732/Material-fuer-Himmelsscheibe-von-Nebra-stammt-aus-CornwallMaterial für Himmelsscheibe von Nebra stammt aus Cornwall
13. Dezember 2009, 17:40
Herkunft des Zinns mit großer Wahrscheinlichkeit bestimmt - das Kupfer wurde auf heute österreichischem Gebiet gewonnen
Halle - Die Materialien, aus denen die 3.600 Jahre alte bronzene Himmelsscheibe von Nebra angefertigt wurde, weisen auf alte und weitreichende Handelsrouten hin: Bisher war bekannt, dass das Kupfer für die Bronzescheibe aus der Region Mitterberg bei Bischofshofen in Österreich stammt, während das Gold für die auf der Scheibe angebrachten Applikationen aus unterschiedlichen Quellen - unter anderem aus Nordwestrumänien - stammt. Nun wurde nach dem Kupfer auch die Herkunft des zweiten Bronze-Bestandteils bestimmt.
Und zwar stammt das erforderliche Zinn mit großer Wahrscheinlichkeit aus Cornwall im Südwesten Englands. "Das haben geochemische Analysen ergeben", sagte der Archäometallurge Ernst Pernicka von der Universität Tübingen. Aber es gibt geringe Abweichungen, danach könnte das Zinn mit einer gewissen Restwahrscheinlichkeit auch aus der Region der nordböhmischen Bergstadt Krupka (Graupen) im heutigen Tschechien stammen. Das Zinn aus beiden Orten ähnelt sich stark in der Zusammensetzung. Außerdem wurde bei den Untersuchungen des Zinns der Himmelsscheibe festgestellt, dass sich die Zinn-Isotope trotz Korrosion über die Jahrtausende hinweg nicht verändert haben. "Das beweist erneut, dass die Himmelsscheibe echt ist", sagte Pernicka.
Die Materialuntersuchungen an der Himmelsscheibe wurden im Rahmen des weltweit größten Forschungsprojektes zur Bronzezeit durchgeführt. An dem rund fünf Millionen Euro schweren Etat beteiligt sich die Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn mit 3,3 Millionen Euro. Seit Jänner 2005 arbeiten Wissenschafter aus Halle, Jena, Tübingen, Bochum, München und Edinburgh (Schottland) an der Entschlüsselung der letzten Rätsel der Himmelsscheibe. (APA/red)
Und zwar stammt das erforderliche Zinn mit großer Wahrscheinlichkeit aus Cornwall im Südwesten Englands. "Das haben geochemische Analysen ergeben", sagte der Archäometallurge Ernst Pernicka von der Universität Tübingen. Aber es gibt geringe Abweichungen, danach könnte das Zinn mit einer gewissen Restwahrscheinlichkeit auch aus der Region der nordböhmischen Bergstadt Krupka (Graupen) im heutigen Tschechien stammen.
Damit ist das entfernte Cornwall für mich erstmal vom Tisch. Aus wenn es damals noch keinen Zinnbergbau in Mitteleuropa gab - zu jener Zeit konnte man die Erzbrocken einfach aufsammeln und musste nicht schürfen.
och nö, Kupfer und Zinnerze in NENNENSWERTEN Mengen liegen und lagen nicht so einfach in der Gegend rum. Und mir ist keine Lagerstätte dieser Erze bekannt, in der beide zusammen vorkommen.Damit ist das entfernte Cornwall für mich erstmal vom Tisch. Aus wenn es damals noch keinen Zinnbergbau in Mitteleuropa gab - zu jener Zeit konnte man die Erzbrocken einfach aufsammeln und musste nicht schürfen.
och nö, Kupfer und Zinnerze in NENNENSWERTEN Mengen liegen und lagen nicht so einfach in der Gegend rum. Und mir ist keine Lagerstätte dieser Erze bekannt, in der beide zusammen vorkommen.
Auf jeden Fall eine beträchtlich Menge, ich beziehe mich mal auf Süddeutschland.Aber "große Massen" Erze oder Metallrohlinge in der frühen Bronzezeit?
Nun, für "ein paar Bronzeklingen" lohnt der Aufwand nicht. Erstmal muß man wissen, wie das Erz zu rösten ist, anschließend aus dem Kupferstein das Kupfer erschmelzen, das gleiche für´s Zinn, dann beide im richtigen Verhältnis legieren und sauber abgießen. Da bleibt man dann wohl doch gern am Ort, wo´s das Kupfererz gibt ( Harz und andere deutsche Mittelgebirge) Und dabei ist man dann ganz schnell im Berg, so man eine ergiebige Ader gefunden hat. Ausser man verwendet " Seifenerz" , also am Bach ausgewaschenen Kupferkies, da spart man denn das zerkleinern.Lieber Ogrim, man kann Erze aber auch nicht mit Bernstein vergleichen. Dass der (leichte) baltische Bernstein schon in sehr früher Zeit quer durch Europa gehandelt wurde, ok. Ich will auch keineswegs die damaligen Handelsbeziehungen negieren oder kleinreden.
Aber "große Massen" Erze oder Metallrohlinge in der frühen Bronzezeit? Es gab kein ausgebautes Wegenetz und vermutlich auch keine Tragtiere. Also warum Zinn aus Cornwall oder gar aus Kleinasien, wo es doch andere Quellen quasi vor der Haustür gab.
Nebenbei, in Mansfeld/Südharz wurde noch im 20. Jh. Kupfer abgebaut. All diese Kupfer- und Zinnbergwerke entstanden irgendwann einmal, indem man den begrenzten Erzadern an der Oberfläche (Nun ratet mal, wann das wohl der Fall war.) in die Tiefe folgte. Auch die Ruhrkohle lag noch in der Neuzeit stellenweise offen herum - und wie tief sind die Schächte heute?
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen