Die Entstehung der Franken

Die Bezeichnung Ludwig der Deutsche geht auf die Straßburger Eide aus dem Jahr 842 zurück, denn nachdem Ludwig geendet hatte, beschwor Karl in deutscher Sprache seinen Eid.
Die Franken wurden erstmals ca. 250 n.Ch. von den Römers als Francii erwähnt.
Möglicherweise ist dies eine Bezeichnung, die auf die Herkunft aus dem freien Germanien zurückgeht, was die Zusammenfassung vieler Stämme aus diesem Gebiet unter der Bezeichnung Franken erklären könnte.
Die Aufteilung der Franken in Salier und Ripuarier beruht möglicherweise auf dem Recht der Franken; und damit verbundenen Erbteilungen der fränkischen Gebiete.
 
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Die Bez. Ludwigs d. Dt ist eine Fehlübersetzung des Begriffes "Germania". Zu seiner Zeit stellte "deutsch" bzw. theodisk die Volkssprache daher - Thioda/Volk - im Gegensatz zum Lateinischen. Den Begriff der "Deutschen" oder gar "Deutschland" kannten die Zeitgenossen L.d.D. noch nicht.

Der Name der Franken geht wohl nicht auf "Frei" zurück, sondern auf "wild" oder etwas derartiges. Die Gleichsetzung frank und frei bekam erst eine Bedeutung im Frankenreich - frei war wer frank war.
 
Es ist wirklich etwas OT, aber da es zur Sprache kam...

beorna schrieb:
Die Bez. Ludwigs d. Dt ist eine Fehlübersetzung des Begriffes "Germania". Zu seiner Zeit stellte "deutsch" bzw. theodisk die Volkssprache daher - Thioda/Volk - im Gegensatz zum Lateinischen. Den Begriff der "Deutschen" oder gar "Deutschland" kannten die Zeitgenossen L.d.D. noch nicht.

So kenne ich das auch; obgleich der Beiname "Germanicus" zeitgenössisch ist (z.B. westfränkische Annalen von St. Bertin), bezeichnet aber das Wort "Germania" zur Zeit der Karolinger nicht mehr und nicht weniger als das Reichsgebiet östlich des Rheins - ergo Ostfranken bzw. das Ostfränkische Reich.
Siehe dazu auch http://www.mittelalter-genealogie.d..._der_deutsche_ostfraenkischer_koenig_876.html im Abschnitt "Hartmann Wilfried: Seite 60-70 aus „Ludwig der Deutsche (840-876)“ in Mittelalterliche Herrscher in Lebensbildern, Hg. Karl Rudolf Schnith"

Ansonsten ungeachtet dessen bitte im Thema weiter machen...
 
Die Bez. Ludwigs d. Dt ist eine Fehlübersetzung des Begriffes "Germania". Zu seiner Zeit stellte "deutsch" bzw. theodisk die Volkssprache, daher - Thioda/Volk - im Gegensatz zum Lateinischen. Den Begriff der "Deutschen" oder gar "Deutschland" kannten die Zeitgenossen L.d.D. noch nicht.
Mag sein, doch schrieb schon der sächsische Mönch Gottschalk gelegentlich vom deutschen Volk, und erst in zeitgenössischen Quellen aus Westfranken nach dem Jahr 842 wurde Ludwig gelegentlich lateinisch als „rex Germanorum“ oder „rex Germaniae“ erwähnt.

Der Name der Franken geht wohl nicht auf "Frei" zurück, sondern auf "wild" oder etwas derartiges. Die Gleichsetzung frank und frei bekam erst eine Bedeutung im Frankenreich - frei war wer frank war.
Mag ebenfalls so sein, aber die Franken werden auch der Bund der Freien genannt. Der gemeinsame Name der Franken bedeutete die Freien oder die Kühnen. Frank und frei bedeutet heute nur noch offen und ehrlich, und ist vom Stammesnamen abgeleitet.
 
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Mag sein, doch schrieb schon der sächsische Mönch Gottschalk gelegentlich vom deutschen Volk, und erst in zeitgenössischen Quellen aus Westfranken nach dem Jahr 842 wurde Ludwig gelegentlich lateinisch als „rex Germanorum“ oder „rex Germaniae“ erwähnt.
thiudisk bedeutet zum (niederen) Volke gehörig, im Gegensatz zu den Latein sprechenden oberen Schichten. Von dieser Bedeutung aus breitete sich die Bezeichnung über die Sprecher auch auf die Gebietsbezeichnung aus.
Mag ebenfalls so sein, aber die Franken werden auch der Bund der Freien genannt. Der gemeinsame Name der Franken bedeutete die Freien oder die Kühnen. Frank und frei bedeutet heute nur noch offen und ehrlich, und ist vom Stammesnamen abgeleitet.
Frei ist, wer Franke ist. Das scheint der Bedeutungsinhalt des Spruches zu sein. Das bedeutet jedoch nicht, daß Franke "Freier" heißt. Die Salier z.B. waren keine "Freien", waren sie doch dedicitii in Toxandrien, andere Laeten. Und doch gelten gerade die Salier als die Franken. Daher scheint die Übersetzung "die Kühnen, die Wilden" am Ehesten zu treffen. Ich möchte aber noch mal ausdrücklich betonen, daß ich in den Franken keinen Stammesbund sehe. Wie bei Sachsen und Alamannen scheint auch der Frankenname ein Sammelname für verschiedene gentes zu sein.
 
Eine kurze beipflichtende Anmerkung meinerseits...

thiudisk bedeutet zum (niederen) Volke gehörig, im Gegensatz zu den Latein sprechenden oberen Schichten. Von dieser Bedeutung aus breitete sich die Bezeichnung über die Sprecher auch auf die Gebietsbezeichnung aus.

Vgl. dazu auch http://www.welt.de/data/2005/03/18/612402.html
thiudisk (wortwörtlich svw. "volkstümlich") umfaßte dabei neben der Sprache auch die Gebräuche.
 
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Frei ist, wer Franke ist. Das scheint der Bedeutungsinhalt des Spruches zu sein. Das bedeutet jedoch nicht, daß Franke "Freier" heißt. Die Salier z.B. waren keine "Freien", waren sie doch dedicitii in Toxandrien, andere Laeten. Und doch gelten gerade die Salier als die Franken. Daher scheint die Übersetzung "die Kühnen, die Wilden" am Ehesten zu treffen. Ich möchte aber noch mal ausdrücklich betonen, daß ich in den Franken keinen Stammesbund sehe. Wie bei Sachsen und Alamannen scheint auch der Frankenname ein Sammelname für verschiedene gentes zu sein.
Deshalb zitiere ich den DUDEN über das Eigenschaftswort »frank«:

frank „frei, offen“: Das im 15. Jh. aus frz. franc < mlat. Francus „Franke; (adjektivisch:) fränkisch; frei“ entlehnte Adjektiv war von Anfang an vornehmlich in der Fügung ‘frank und frei’ üblich, in der es noch heute lebendig ist. Die synonyme Stellung von „fränkisch“ und „frei“ ergab sich aus der historischen Bedeutung der Franken, die als Eroberer und freie Herren galten. Ihr Stammesname, der etymologisch mit unserem Adjektiv „frech“ verwandt ist, nennt sie die „Kühnen, Dreisten.“

Quelle: http://www.wer-weiss-was.de/theme143/article3037136.html

Schon früh findet sich offenbar die Bedeutung die freien Herren oder die Edlen: Im thüringischen Recht erscheinen adalingi, liberi, liti und servi. Das friesische Recht unterscheidet nobiles, liberi, liti und servi, während es in der sogenannten Lex Chamavorum den Frankus, den ingenuus, den lidus und den servus gibt.

Der Begriff Salier ist wohl eine Verkürzung von Salfranken, und wird in der Forschung überwiegend abgeleitet von ahd. sal (Herrschaft).
 
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Frei ist, wer Franke ist. Das scheint der Bedeutungsinhalt des Spruches zu sein. Das bedeutet jedoch nicht, daß Franke "Freier" heißt. Die Salier z.B. waren keine "Freien", waren sie doch dedicitii in Toxandrien, andere Laeten. Und doch gelten gerade die Salier als die Franken. Daher scheint die Übersetzung "die Kühnen, die Wilden" am Ehesten zu treffen.


Deshalb zitiere ich den DUDEN über das Eigenschaftswort »frank«:

frank „frei, offen“: Das im 15. Jh. aus frz. franc < mlat. Francus „Franke; (adjektivisch:) fränkisch; frei“ entlehnte Adjektiv war von Anfang an vornehmlich in der Fügung ‘frank und frei’ üblich, in der es noch heute lebendig ist. Die synonyme Stellung von „fränkisch“ und „frei“ ergab sich aus der historischen Bedeutung der Franken, die als Eroberer und freie Herren galten. Ihr Stammesname, der etymologisch mit unserem Adjektiv „frech“ verwandt ist, nennt sie die „Kühnen, Dreisten.“

Das widerspricht nicht der Auffassung Beornas, sondern bestätigt sie. Die ursprüngliche Bedeutung ist "frech"/"kühn".

dtv - etymologisches Wörterbuch des Deutschen schrieb:
sie gelten als Oberschicht im frk. Reich, als die 'Freien' im Gegensatz zur hörigen (leibeigenen) galloroman. Bevölkerung. Die Bezeichnung afrz. franc hat sich unter diesen Verhältnissen entwickelt.

Das Wort "frank" in der Bedeutung "frei" ist laut Duden-Zitat eine Entlehnung aus dem Französischen.
 
Mit der Entstehung der Franken habe ich mich vor einiger Zeit näher befaßt: ( Beitrag ist jetzt sehr Umfangreich )
Die Franken
Seit etwa 200 n. Chr. begannen sich einige der kleinen westgermanischen Stämme entlang der römischen Grenze, namentlich die Usipiter, Amsivarier, Chamaver, Tenkterer, Sugambrer, Tubanten, Chattuarier, Hasuarier und Brukterer zu einem größeren Stammesverband zusammenzuschließen, der sich selbst als "die Franken" (= die Freien, Kühnen) bezeichnete.
Eine andere Meinung besagt, der neue Zusammenschluß nannte sich "FRANCIA" (" lat. sgm = sich selbst bezwingen oder beherrschen").
Mit "franca" bezeichneten sie selbst ihr Schwert - ein Langschwert, "franziska" hieß ihre Streitaxt, die auch zum Werfen geeignet war.
Die Franken wurden erstmals 258 n. Chr. als Francii von römischen Quellen erwähnt, anlässlich eines ihrer vielen Raubzüge über die Grenze in die römische Provinz Gallien hinein.
Die Franken waren ursprünglich völlig freie, gegenseitig unabhängige germanische Stämme, die zu Zwecken der gemeinsamen Kriegsführung gegen die Römer eng verbunden auftraten. Erst nach Jahrzehnten des gemeinsamen Kampfes verdichteten sich die lockeren Bindungen immer weiter, bis zu einem mächtigen Staatswesen, dem Reich der Franken.
- 257 - 280 häufige millitärischer Einfälle der Franken ins Römische Reich, z. T. bis nach Tarragona an der spanischen Mittelmeerküste, bei dem die Franken sogar 12 Jahre dort verblieben sein sollen
- ab 280 erste Versuche Roms, Teile der Franken auf römischem Gebiet anzusiedeln und als Verbündete zu gewinnen
Die besiegten bzw. in Kriegsgefangenschaft geratenen Franken wurden auf römischem Gebiet angesiedelt und erhielten den Status von "Laeten" bzw."dediticii" (Nachkommen der Laeten). Der Name "laetus" ist germanischen Ursprungs und bezeichnet einen halbfreien Hörigen. Die Laeten erhielten Land zur Bewirtschaftung als Bauern und lebten in geschlossenen Siedlungen, die sie, außer für Kriegsdienste, nicht verlassen durften. Meist waren es Ländereien, die durch die Überfälle der Germanen verödet waren. Durch die Ansiedlung der Laeten blüten diese wieder auf. Mit ihren Abgaben sicherten die Laeten die Versorgung des Heeres und der romanischen Bevölkerung. Die Überschüsse konnten sie auf den örtlichen Märkten verkaufen. In Kriegszeiten waren die fränkischen Laeten verpflichtet, unter römischen Komandeuren, gegen ins Reich eingedrungene, feindliche Germanen Kriegsdienste zu leisten. Letztere verbanden sich nicht mit den Laeten und befreiten sie auch nicht, sondern vertrieben sie, wo es ihnen möglich war. Auch versuchten die Laeten nicht, zu den freien Germanen zu fliehen, da sie befürchten mußten, getötet, oder an die Römer gegen Geld verkauft zu werden. Eine Vermischung der Laeten mit der übrigen Bevölkerung war ebenfalls ausgeschlossen, denn ein Gesetz der Kaiser Valentinian I. und Valens aus dem Jahre 368 verbot Ehegemeinschaften zwischen Laeten, Sklaven und römischen Bürgern unter Androhung der Todesstrafe. Dieses Gesetz war auch noch 100 Jahre später in Kraft, was ein ausdrückliches Verbot des weströmischen Kaisers Severus im Jahre 465 beweist. (Zur Erinnerung:Untergang des Weströmischen Reiches - 476!)
Eine weitere Gruppe, im Römischen Reich lebender Germanen, waren die "Gentiles" ( Gentilen). Sie waren als Freiwillige nach Gallien gekommen und hatten, im Gegensatz zu den Laeten, nicht den Status von Besiegten. Nach den Überlieferungen hatten die Gentilen einen "höheren militärischen Wert". Auch wurde den Gentilen, im Unterschied zu den Laeten, zugesichert, keine Kriegsdienste außerhalb Galliens leisten zu müssen.
Die Laeten und Gentilen tasteten, trotz der Landnahme als germanische Siedler, die spätrömischen Eigentumsverhältnisse noch nicht an.

- ab 288 erneute Plünderungszüge der Franken - Kaiser Maximilian unternimmt zwei Feldüge über den Rhein zur Unterwerfung der beteiligten Stämme unter Genobaudes
- Kontinuität der Einfälle währte in den folgenden Jahrzehnten weiter.
- Ab Mitte des 4. Jh. änderte sich jedoch der Zweck der fränkischen Aktionen gegen das römische Reich - sie wurden nicht mehr, wie bisher, als reine Raubzüge geführt, sondern zur Besiedlung neuer Gebiete in Gallien. Die Gründe für dieses veränderte Verhalten waren innerstammlicher Natur. Es war eine Situation entstanden, in der das vorhandene Stammland nicht mehr alle Mitglieder des Stammes ausreichend ernähren kommte. In dieser Situation waren es wohl meist jüngere Stammesangehörige, die in der Auswanderung eine Lösung des entstandenen Problems sahen. In einigen Fällen war die fränkische Landnahme von der römischen Reichsregierung sogar erwünscht, wie im folgenden Fall, wo die Franken durch Kampfhandlungen entvölkerte Gebiete neu besiedelten:
- 355 - 358 wieder stärkere Aktionen der Franken gegen Rom, Kaiser Julian siegt, die Franken bitten um Verbleib im Reich - Kaiser Julian siedelt die Franken in einem Gebiet zwischen Maas und Schelde als "Föderaten" an, das fortan "Texuandria" ( Toxandrien ) genannt wurde.
>Toxandrien war das Ausgangsgebiet des späteren Frankenreiches<
Föderaten waren Verbündete Roms, die auf Grund eines besonderen, vom Kaiser genehmigten, Vertrages mit eigenen Herrführern den militärischen Grenzschutz in einem bestimmten Gebiet übernahmen, wofür sie dann Lieferungen an Lebensmitteln und jährliche Geldzahlungen erhielten. Solche Verträge bezogen sich nie auf einzelne Personen, sondern immer auf ganze Stämme, Stammesverbände, oder größere Verbände ethnisch gemischter Gruppen. Mit Vertragsabschluß erhielten sie nicht das römische Bürgerrecht, sondern lebten nach ihren eigenen Volksrechten weiter.
Beim Abschluß des ersten überlieferten Föderatenvertrages mit den gotischen Terwingern im Jahre 332 lag deren Siedlungsgebiet noch außerhalb der römischen Reichsgrenzen.
-nachdem die Franken 358 vom Kaiser Toxanien als Siedlungsland zugewiesen bekamen, übernahmen sie dann den Schutz der Niederrheinischen Grenze. Dadurch änderte sich auch der Status, der bereits als Laeten in diesem Gebiet lebenden Germanen.
-Wenig später wurde auch mit den Franken am Mittelrhein ein Föderatenvertrag vereinbart. Daher fehlten in diesen Abschnitten und auch in der Notitia dignitatum seit dieser Zeit besondere römische Grenztruppen.
Seit dieser Zeit - Herausbildung zwei
er fränkischer Hauptgruppen:
+ die von Rom in Toxandrien angesidelten "Salfranken" ( Meerfranken )
+ die weiterhin rechts des Rheins siedelnden "ripuarischen Franken" ( Ufer / Rhein - Franken )
>Wärend die fränkische Landnahme in Toxandrien von Rom erwünscht war, war das Reich am mittleren Rhein jedoch bemüht, sich dem Ansturm der Franken zu erwähren. Lange Zeit waren die römischen Heerführer in diesem Kampf auch erfolgreich und besiegten die Franken immer wieder, so z. B. 392/393, als römische Truppen sogar den Rhein bei Köln überschritten, um erfolgreich Brukterer und Chamaven zu bekämpfen.
420-428 Pharamond oder Faramund, Herzog der Salfranken
428-448 Chlodio, Herzog der Salfranken
( erster nachweisbarer Merowinger, eroberte die Städte Tournai u. Cambrai )
448-458 Merowech, Herzog der Salfranken (sagenhafter Stammvater der Merowinger)
+Die Zeit der großen Völkerwanderung in Europa begann etwa 375 mit dem Eintreffen der Reiterhorden der Hunnen. Dieses Ereignis spielte sich jedoch bei den noch weit entfernten Goten im östlichen Europa ab, sodaß die Franken davon noch nicht berührt wurden. Das änderte sich, als im Winter 450/51 der Hunnenkönig Attila mit einem starken Heer zum oberen Rhein zog. Zahlreiche unterworfene Stämme, wie Ostgoten, Gepiden, Rugier, Skiren,Heruler, Quaden und Thüringer mußten sich seinem Heer anschließen. Es ist anzunehmen, daß die Franken, als römische Föderaten sofort zu den Waffen griffen, um die Reichsgrenze zu verteidigen. Jedoch konnten sie den Rheinübertritt der Hunnen am 7. April 451 nicht verhindern.
Schriftliche Überlieferungen von diesem Ereignis sind nur spärlich, hauptsächlich wird in den Quellen von himmlischen Kämpfern, die in die Schlachten eingriffen, Wundern und Erscheinungen, von Engeln und Heiligen, die Städte und Einzelpersonen retteten, berichtet. Die Not muß jedoch groß gewesen sein, denn es ist bekannt, daß Städte wie Trier, Köln, Reims, Arras, Cambrai, Amiens und das damals noch unbedeutende Paris von den Hunnen in Schutt und Asche gelegt wurden. Die Einwohnerschaft überlebte selten.
Orléans konnten die Hunnen nicht einnehmen, angeblich durch die Hilfe der Heiligen. Die Hunnen standen somit bereits im Zentrum Galliens, als sich der römische Feldherr Aétius am 20. Juni 451 den Hunnen entgegenstellte, mit einem Heer, in dem die Römer in der Minderheit waren. Den Kern der der römischen Streitmacht bildeten die germanischen Föderaten, allen voran die Westgoten unter der Führung ihres Königs
Theoderich I., zusammen mit Ostgoten, Franken, Burgunden, Quaden, Thüringern, Rugiern und Herulern.
Die nun folgenden Kämpfe gingen als "Schlacht auf den Katalaunischen Feldern" in die Geschichte ein und sollte die, für beide Seiten, alles entscheidende Schlacht sein, in der Aétius mit seinem Heer über Attila siegte.
Über die Franken wird im Zusammenhang mit dieser Schlacht wenig berichtet, nur, daß sich ihr König dort große Verdienste erwarb. Ansonsten scheinen die Franken in dieser Schlacht eher eine untergeordnete Rolle gespielt zu haben.
Als der Weströmische Heerführer Aétius 454 starb, begann auch in diesem Abschnitt eine verstärkte fränkische Landnahme, bei der auch Städte wie Trier (456) und Köln (459) von den Franken erobert wurden. Bis 480 war das gesamte Land an Mosel und Saar in fränkischer Hand.
Zeitgleich mit der fränkschen Besiedlung nahm die Bevölkerungszahl bei der einheimischen romanischen Bevölkerung stark ab ( auch in den Städten! ), darauf weisen archäologische Quellen hin, sodaß man annehmen muß, daß hier eine Abwanderung stattfand. Schriftliche Quellen darüber gibt es jedoch nicht.
463 - 482 Childerich regierte unter dem Titel "Childerici Regis", unterhielt eine enge Verbindung zum römischen Statthalter in Gallien Ägidius (454-463) u. seinem Nachfolger Syagrius (463-486) unternahm als Föderat mehrere Feldzüge für Rom gegen andere germanische Stämme
- verlegte seine Residenz nach Tournai
Der bedeutende Chronist jener Zeit - Gregor von Tours - schrieb über die Person von König Childerich, er sei "ein Wollüstling über alle Maßen" und es gab kein Verbrechen und keine Untat, die er ihm nicht vorwarf.
482 - 511 Chlodwig, Sohn von Childerich
Wie sein Vater Childerich und seine Vorgänger, regierte auch König Chlodwig zunächst über das Teilkönigreich Tournei der Salfranken. Die Rheinfranken waren weiterhin ein unabhängiger, aber befreundeter Stammesverband. Aus einem Glückwunschschreiben des Bischofs Remigius von Reims geht hervor, daß Chlodwig mit seiner Regierungsübernahme in seinem Königreich auch das Amt des "administratio sekundae belgica", also als Föderatengeneral der Provinz Belgica II übernahm. Diese Position muß demnach auch Chlodwigs Vater, Childerich, inne gehabt haben und damit sicher auch schon eine gewisse, wie auch immer geartete, Vorherrschaft gegenüber den übrigen salischen Teilkönigen.
Mit Chlodwig begann eine große Expansion des salischen Machtbereiches und die Gründung des Fränkischen Reiches 509 Chlodwig bringt Rheinfranken unter seine Herrschaft durch Ermordung des dortigen Königs, gesamter Stamm der Franken vereinigt.

 
Ich hab´s auch nur aus dem Internet. Aber "sich selbst beherrschen" geht ja auch in die Richtung "frei sein".
 
Ist schon möglich. Bei vielen Begriffen hat sich im Laufe der Zeit die Bedeutung geändert. Ich bin nun kein Spezialist in Linguistik.
 
Zu den Franken und ihre Ethnogenese hätte ich auch ein paar Fragen, vor allem nach den Quellen, weil mich das in letzter Zeit doch beschäftigt hat:

Woher weiß man eigentlich, daß der Name der Franken eine Selbstbezeichnung ist?

Die erste Erwähnung von „Franken“ erscheint in der sog. Historia Augusta in der Vita Aurelians. Als ich diesem Hinweis folgte, stellte ich fest, daß es doch eine sehr suspekte Quelle.
Diese Erwähnung wird von Historikern sogar im Zusammenhang größerer fränkischen Raubzügen – die Barbarossa kürzlich erwähnte – bis nach Spanien gesehen; kennt jemand die entsprechenden Stellen? Findet man sie beispielsweise in der „Römischen Geschichte“ von Ammianus Marcellinus? Von diesem spätantiken Historiker behauptet Matthias Springer wiederum, das er die Herrschaftsbezeichnung „Salier“ irrtümlich anstatt „Franken“ verwendet. Oder bleibt als Quelle für das 3. Jh. nur die römische Kaisergeschichte?

Ich habe bei Wiki leider nichts über die Hasier oder Hasuarier/Chasuarier gefunden, die ja im fränkischen „Volk“ aufgegangen sein sollen. Weiß jemand, nach welcher Quelle sie in der Literatur angeführt werden?

Kann jemand sagen, wann Prosper Tyron & Dom Bouquet die Überlieferung der „merowingischen“ Ahnen namens Pharamond verfaßten?

Hat einer von euch eine Ahnung, woher die „Gralstheortiker“ Leigh, Baigent & Lincoln eine Überlieferung eines zweiten Merowech, der Anfang des 5. Jh. gelebt und möglicherweise Rom besucht haben soll, kennen?
 
Das widerspricht nicht der Auffassung Beornas, sondern bestätigt sie. Die ursprüngliche Bedeutung ist "frech"/"kühn".
Stimmt, aber Beorna hat das so nicht gesagt, sondern:
beorna schrieb:
Der Name der Franken geht wohl nicht auf "Frei" zurück, sondern auf "wild" oder etwas derartiges. Die Gleichsetzung frank und frei bekam erst eine Bedeutung im Frankenreich - frei war wer frank war.

Das Wort "frank" in der Bedeutung "frei" ist laut Duden-Zitat eine Entlehnung aus dem Französischen.
In dem Begriff "frank und frei" trifft das zu, aber die Bedeutung der Franken als die Freien ist nicht auf die Gleichsetzung im Begriff "frank und frei" zurückzuführen (s.o.). Zu welcher Zeit ursprünglich die Bedeutung die Freien entstanden ist, konnte ich nicht feststellen, da dies schon vor der Zeit Karls des Großen geschehen sein muß. Ein Zusammenhang mit den Franken ist allerdings nicht von der Hand zu weisen.

Der gemeinsame Name der Franken bedeutet aber immer noch die Freien oder die Kühnen.

Barbarossa schrieb:
Eine andere Meinung besagt, der neue Zusammenschluß nannte sich "FRANCIA" (" lat. sgm = sich selbst bezwingen oder beherrschen").
Mit "franca" bezeichneten sie selbst ihr Schwert - ein Langschwert, "franziska" hieß ihre Streitaxt, die auch zum Werfen geeignet war.
Der Rex Francorum (König der Franken) wurde zum Rex Franciae (König vom Frankenreich). Die Francia ist also genauso wie franca und franziska vom Stammesnamen abgeleitet.

Muspilli schrieb:
Woher weiß man eigentlich, daß der Name der Franken eine Selbstbezeichnung ist?
Es handelt sich um ein germanisches Wort, daher handelt es sich wohl auch um eine Selbstbezeichnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, aber Beorna hat das so nicht gesagt, sondern:

Woran es nichts zu beanstanden gibt.


In dem Begriff "frank und frei" trifft das zu, aber die Bedeutung der Franken als die Freien ist nicht auf die Gleichsetzung im Begriff "frank und frei" zurückzuführen (s.o.).

Das hat wiederum niemand behauptet.


Der gemeinsame Name der Franken bedeutet aber immer noch die Freien oder die Kühnen.

Wobei, wie wir ja wohl geklärt haben, die Bedeutung "frei" erst sekundär entstanden ist - unabhängig davon, ob sie sich zu karolingischer oder bereits zu merowingischer Zeit entwickelt hat.
 
Woher weiß man eigentlich, daß der Name der Franken eine Selbstbezeichnung ist?

Diese Erwähnung wird von Historikern sogar im Zusammenhang größerer fränkischen Raubzügen – die Barbarossa kürzlich erwähnte – bis nach Spanien gesehen; kennt jemand die entsprechenden Stellen? Findet man sie beispielsweise in der „Römischen Geschichte“ von Ammianus Marcellinus? Von diesem spätantiken Historiker behauptet Matthias Springer wiederum, das er die Herrschaftsbezeichnung „Salier“ irrtümlich anstatt „Franken“ verwendet. Oder bleibt als Quelle für das 3. Jh. nur die römische Kaisergeschichte?

Ich habe bei Wiki leider nichts über die Hasier oder Hasuarier/Chasuarier gefunden, die ja im fränkischen „Volk“ aufgegangen sein sollen. Weiß jemand, nach welcher Quelle sie in der Literatur angeführt werden?

Kann jemand sagen, wann Prosper Tyron & Dom Bouquet die Überlieferung der „merowingischen“ Ahnen namens Pharamond verfaßten?

Hat einer von euch eine Ahnung, woher die „Gralstheortiker“ Leigh, Baigent & Lincoln eine Überlieferung eines zweiten Merowech, der Anfang des 5. Jh. gelebt und möglicherweise Rom besucht haben soll, kennen?
Das sind aber sehr viele Fragen Muspilli.
Also ich gehe davon aus, daß das Wort "Franke" eine Eigenbezeichnung war, da das Wort ursprünglich aus dem Germanischen kam ( siehe Duden ). Dem gegenüber kam z. B. die Bezeichnung für die Ripuarier - also Rheinfranken - aus dem Lateinischen ( ripa - Ufer ).
Zur Zeit Chlodwigs entstand auch eine Handschriftengruppe mit dem Namen "Historia Francorum".
Ansonsten hätte ich noch zwei Quellen im I-net anzubieten: http://franken_(volk).lexikona.de/art/Franken_(Volk).html und http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=91403
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich müsste da ein paar Einwände bringen. Zur Namensgebung hat ja Hyo schon ne Menge gesagt, besser weiss ich das auch nicht, als das es sich um die von ihm genannten Deutungen handeln kann/könnte.

Zur der Quelle der Historia Francorum, dieses Werk stammt nicht aus der Zeit Chlodwigs sondern wurde ca. 100 Jahre später von Gregor von Tours geschrieben, somit fehlt einerseits die Anbindung an die hist. Ereignisse und auch sonnst gibt es noch mehr als genug Fragen zu diesem Werk.

Allgemein läßt sich von der fränkischen Entstehungseschichte soweit ich das Ganze noch im Kopf hab bzw auf die schnelle Nachgeschlagen habe, nicht wirklich viel sagen, erst ab Chlodwig und der Wende vom 5. ins 6. Jhdt werden mehrere Quellen fassbar.

Anzunehmen ist jedoch wohl, dass Chlodwig der erste Franke war der die einzelenen fränkischen Teilreiche zu einem Herrschaftsgebiet vereinigt hat. In den Jahren davor dürfte das fränkische wohl eher pauschal als eine "Bevölkerung im Wandel" (W.Pohl, Die Völkerwanderung) charakterisieren. Die Region dürfte dabei das niederrheinische Grenzgebiet umfasst haben. Auch die Aufteilung in Salier und Ripuarier beruht wohl eher auf späteren Gesetzestexten, denn auf zwei Volksgruppen.
 
Zeitgleich mit der fränkschen Besiedlung nahm die Bevölkerungszahl bei der einheimischen romanischen Bevölkerung stark ab ( auch in den Städten! ), darauf weisen archäologische Quellen hin, sodaß man annehmen muß, daß hier eine Abwanderung stattfand. Schriftliche Quellen darüber gibt es jedoch nicht.
Du hast ja selber von den Plünderungen durch die Hunnen geschrieben, könnte damit nicht der allgemeine Bevölkerungsrückgang erklärt werden? Die Städte verödeten dabei natürlich stärker als das Land, da mit Niedergang von Handel und großflächiger Verwaltung die Ernährung nicht mehr für alle Städter aufrechterhalten werden konnte.

Bei einer Abwanderung stellt sich mir nämlich die Frage wohin?

Solwac
 
Tatsächlich muß ich zugeben, daß ein Teil meiner Fragen weniger mit der Ethnogenese der Franken zu tun hat; wegen der Quellen werde ich wohl auch die Bibliothek aufsuchen müssen. Aber diskutieren würde ich gerne die mehrfache Betonung BEORNAs,
in den Franken keinen Stammesbund zu sehen, sondern:

Wie bei Sachsen und Alamannen scheint auch der Frankenname ein Sammelname für verschiedene gentes zu sein.

Die Frage ist, ob es diesen Unterschied zwischen Stammesbund und „gens“ überhaupt gibt, was interpretationssache ist. Folgt man zum Beispiel Herwig Wolframs Überlegungen zu den „Germanen“: „Wann immer in den Quellen ein antikes oder frühmittelalterliches Volk auftritt, so besteht es aus vielen Völkern, die in einem Heer zusammengefaßt sind. Die erfolgreichste Führungsgruppe dieser Völker bildet nach Reinhard Wenskus [Stammesbildung & Verfassung, 1961) den ‚Traditionskern‘, der sich gleichsam als Abstammungsgemeinschaft aus Überlieferung versteht. Solange Traditionskerne erfolgreich sind, geben sie Anstoß zur Bildung, Abspaltung und Umbildung von Völkern.“ (Die Germanen, München: Beck, 1997/ 3. überarbeitete Auflage) Selbst hatte er das anhand der Gotengeschichte erarbeitet. Patrick Geary, der sich in seiner Geschichte über die Merowinger (Die Merowinger, 1996) darauf stützt, versäumt es bedauerlicherweise, dieses Modell en détail für die Franken zu erarbeiten. Wenn man dann auch noch liest, daß sowohl die Bezeichnung der Ribuarier für die Herausbildung der Franken im 3. Jahrhundert völlig anachronistisch ist und seit Matthias Springer dasselbe auch bezüglich des Saliernamens diskutiert wird, bleibt viel Spekulationsspielraum – wie die Diskussion über die Chatten oder Brukterer hier im Thread schon gezeigt hat. Insofern bleibt wohl nichts anderes übrig, als tatsächlich die Quellen zu studieren, nach denen allgemein behauptet wird, was MEROWECH hier im Thread einst als ein paar von den Römern dokumentierte Konflikte zwischen Römern und den Francii anführte:

256 Alamannen und Franken überschreiten den obergermanisch-rätischen Limes
277 Vertreibung der Franken und Alamannen aus Gallien
288 Franken besetzen das Gebiet der Bataver
289 Siege über Alamannen und Franken
294 Constantius Chlorus vertreibt Franken und Friesen aus dem Batavergebiet
313 Constantinus I. kämpft am Rhein gegen Franken und Alamannen
342 Friedensschluss des Constans mit den Franken nach Sieg am Niederrhein

Die Erwähnung der Franken für die Zeit um 245, die sich in der Vita Aurelians findet, das hatte auch schon einmal BEORNA angedeutet, gilt als wenig zuverlässig; sie lautet in einer englischen Übersetzung (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Historia_Augusta/home.html):

„VII, 1 Likewise, when at Mainz as tribune of the Sixth Legion, the Gallican, he completely crushed the Franks, who had burst into Gaul and were roving about through the whole country, killing seven hundred of them and capturing three hundred, whom he then sold as slaves.“

Kommentatoren bemerkten, daß die genannte Legion nicht existierte und daß es sich mutmaßlich um germanische Invasionen zwischen 254–258 handele.
Anhand des Quellenstudiums könnte man auch solche Thesen wie z. B. die von Eugen Ewig (Die Merowinger und das Frankenreich) prüfen, daß die Erwähnung der Chatten nur einmal vorkomme – er sagt aber nicht wo – und sich auf die Chattuarier zu beziehen scheine; daß Teile der Chauken „in den Franken aufgegangen sind, die in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts auch als Seeräuber in der Nachfolge der Chauken die Küsten des Imperiums plünderten. Seegermanische Traditionen scheinen sich auch bei den salfränkischen Merowingern erhalten zu haben [...]“ (Stuttgart: Kohlhammer, 1988). An dieser Stelle zielt der Autor übrigens dann auf die Legende der Zeugung Merowechs ab.

Falls also jemand zufällig solche Quellen kennt und namentlich benennen könnte, wäre zumindest mir schon viel geholfen. Ich bin der Auffassung, daß man sich nicht mit Stammesaufzählungen begnügen sollte, wie es BARBAROSSA tut – „[...] namentlich die Usipiter, Amsivarier, Chamaver, Tenkterer, Sugambrer, Tubanten, Chattuarier, Hasuarier und Brukterer“ –, vor allem weil sie zu sehr unterschiedlichen Zeiten auftraten und wieder verschwanden. Man könnte dann wenigstens – aber tun nicht einmal die Fachleute wie der erwähnte Ewig oder Geary – die Sekundärquellen nennen. Nichts gegen die überaus ausführliche Zusammenstellung von bekannten Fakten, wenn sich darin auch die von HYOKKOSE aufgedeckte Schnitzrei findet (ich entdecke auch noch einen zweiten: Theoderich I. war der Ostgotenkönig).
In der Geschichtsschreibung existiert diese, wie DIETER es nennt, „Grauzone von etwa 250-500 n. Chr., in der die Einzelstämme langsam miteinander verschmelzen“, die nicht nur deswegen ärgerlich wird, wenn hinzukommt, daß eigentlich sehr vieles, was die Entwicklung der sog. Germanen seit Tacitus‘ Zeit betrifft, in der Überlieferungsinterpretation ungeklärt erscheint – plötzlich verlängert sich Grauzone um Jahrhunderte...; zur Verzweiflung treiben mich Widersprüche in der Literatur wie folgender: Liest man bei Wolfram z. B. „die am rechten Rheinufer des Niederhreins freigebliebenen, also nicht unterworfenen germanischen Völker der taciteischen Germania hatten sich – etwa um 200 n. Chr. – bei ihrem Zusammenschluß gegen das wankende Imperium Romanum als die Freien bezeichnet.“ Der Autor gibt zwar zu, daß es sich um eine „alte Ansicht“ handele, die allerdings „noch viel für sich habe“, aber diese Angabe widerspricht Gearys Äußerung, daß „die frühen Franken alles andere als frei [waren]. Sie lebten in enger Nachbarschaft zum Imperium, waren relativ unbedeutend und in sich gespalten, und sie existierten vor dem 6. Jahrhundert entwender als unterworfene, von Rom abhängige Klientelstaaten oder dienten innerhalb des Limes als im allgemeinen zuverlässige Lieferanten von militärischen Mannschaften oder Offizieren.“ Ein anderen Widerspruch zu Wolfram, der von „rechtsrheinischen“ Germanen spricht, habe ich in einem aktuellen französischspracheigen Artikel von Patrick Périn gefunden, daß sich fränkische „Föderation“ von germanischen Völkern auf dem linken Rheinufer vollzog.

Im Übrigen ist die Idee MEROWECHs, nach historischen Kernen in den legendären Überlieferungen der Franken selbst zu fragen und diese versuchsweise zu identifizieren, für historische Forschung durchaus relevant.

Außerdem wurden überhaupt in diesem Thread bezüglich der Ethnogenese der Franken bis auf den Hinweis von DIETER vor zwei Jahren die archäologischen Argumente vernachlässigt (vielleicht weil BEORNAs großes Interesse für die Sachsen hat???). Vielleicht mag dazu jemand etwas verfassen?
 
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