WK-1: "Deutschland trug zweifellos große Schuld am Kriegsausbruch"

@ Rurik

Gibt es für die von Dir beschriebene Szene beim Empfang des französischen Präsidenten Beweise, dass es sich tatsächlich so zugetragen hat?
Falls dem so ist, könnte man das im Rahmen dieser Diskussion nicht einfach geflissentlich ignorieren.

Ich habe es aus dem Buch "Der Erste Weltkrieg" von Janusz Piekalkiewicz, 1988 ECON Verlag GmbH. Es wurde aus den Notizen des französischen Botschafters zitiert.
 
Ich sehe es eher als eine bloße Entschuldigung im Nachhinein für das eigene Scheitern.

Eine Aussage kann natürlich immer so interpretiet werden, wie es in das eigene Argumentationsmuster passt, auch wenn die Aussage noch so unmissverständlich ist.

Panzerreiter schrieb:
Das kling ganz danach, dass man 1914 wirklich keine andere Wahl mehr sah, als in dem kommenden - unvermeidlichen - Krieg den ersten Schlag zu führen, weil man sonst überhaupt keine Chance mehr gehabt hätte.

Also doch Präventivkrieg? Ein Präventivkrieg ist aber etwas, was man will! Des Weiteren sezt ein Präventivkrieg doch voraus, das ein Staat ganz sicher davon ausgehen kann, das ein anderer Staat in naher Zukunft den Firden brechen wird, und man deshalb diesen Staat durch eigene militärische Gewaltanwendung zuvorkommt.

Panzerreiter schrieb:
Und genau das hatte halt nicht geklappt. Zu einer Nichteinigung gehören allerdings dann doch auch immer zwei. Auf die lange Tradition Englands, bis zum letzten Verbündeten zu kämpfen und selbst dann fein raus zu sein, wurde ja schon hingewiesen. Ich bin weiterhin der Ansicht, dass das britische Angebot kein wirkliches Zuckerle war.

Und weshalb es nicht geklappt hat, habe ich schon sehr ausführlich darglegt. Wie kommst du zu derMeinung, das Großbritanniens Angebot "nichts" war? Großbritannien hat gute Gründe dafür gehabt und das die deutsche Diplomatie hier nicht gerade auf dem Zenit seines Könnes war, ist wohl unstrittig.

Panzerreiter schrieb:
Wenn ich nur nach dem Telegrammen gehe, die unmittelbar vor Kriegsausbruch zwischen Nikolaus und Wilhelm hin und hergingen, dann komme ich allerdings zu dem Schluss, dass auch Wilhelm "nicht so unbedingt den Krieg gewollt hat".

Dir ist bestimmt nicht entgangen, in welchem Zusammenhang ich gerade "nur" diese Quellen oben zitiert habe. Auch ist sicher bekannt, das Wilhelm in Form des Blankoschecks doch wohl ein ganz klares Signal gesetzt hat. Wilhelm wollte den Zug, der mit Vollgas in Richtung Krieg raste, erst am 28. Juli 1914 aufhalten, nämlich als er Kenntis von der serbischen Reaktion auf das Ultimatium Österreich-Ungarns erhalten hat. Dass das Ultimatum den Zweck hatte, den Krieg herbeizuführen, ist ja wohl nichts neues. Es wurde absichtlich so augesetzt, das Serbien es ablehnen musste; um so erstaunlicher wie weit die Serben den Österreichern entgegengekommen sind.
 
Eine Aussage kann natürlich immer so interpretiet werden, wie es in das eigene Argumentationsmuster passt, auch wenn die Aussage noch so unmissverständlich ist.
Das ist eben das Problem. Es lässt sich interpretieren und jeder hat da so seine eigene Argumentation. Selbst eine so unmissverständliche Aussage wie: "Ich will dich schlagen." wirft Fragen auf, wie: "Wann, womit, usw."

Vielleicht könnte man es auch umdrehen. Wer war mehr oder weniger ahnungslos und wurde in den Strudel der Ereignisse herein gerissen? Könnte man sagen, die Serben?
 
Am 30.Juni 1914 berichtete Tschirschky an Bethmann:

Graf Berchthold sagt mir heute, alles deute daraufhin, dass die Fäden der Verschwörung, der der Erzherzog zum Opfer gefallen sei, in Belgraf zusammenliefen. [......] Hier höre ich auch bei ernsten leuten, vielfach den Wunsch, es müsse einmal gruündlich mit den Serben abgerechnet werden. Man müsse den Serben zunächst eine Reihe von Forderungen stellen und falls sie diese nicht akzeptieren, energisch vorgehen. Ich benutze jeden solchen Anlass, um ruhig,aber sehr nachdrücklich und ernst vor übereilten Schritten zu warnen. [.....].(1)

Als Wilhelm II. diesen Bericht vorgelegt bekam, hat er diesen wie so häufig mit seinen Randbemerkungen versehen. Diese sind hier sehr aufschlußreich, da sie unmissverständlich Auskunft über seine Meinung geben.

"Wer hat ihn dazu ermächtigt? Das ist sehr dumm! geht ih gar nichts an, da es lediglich Österreichs Sache ist, was es hierauf zu thun gedenkt. Nachher heißt es denn, wenns schief geht, Deutschland hat nicht gewollt!! Tschirschky soll den Unsinn gefälligst lassen! Mit den Serben muß aufgeräumt werden, und zwar bald. (2). Jetzt oder nie. (3)

In einem Interview mit der Frankfurter Zeitung, teilte der deutsche Botschafter in Wien mit:

Deutschland würde die Monarchie durch Dick und Dünn unterstützen, was immer dieselbe auch gegen Serbien beschließen sollte. [...] Je früher Österreich losgehe desto besser.(4)

Der Botschafter Österreich-Ungarns Szögýeny wußte am 05.juli 1914 an seinem Chef Graf Berchthold das Folgende zu berichten:

Nachdem ich Kaiser Wilhelm zur Kentnis gebracht habe, das ich ein Allerhöchstes handschreiben Seiner k.und k. Apostolischen Majestät, welches mit Graf Hoyos heute überbrachte, erhielt ich eine Einladung der deutschen Majestäten zu einem Déjeuner ins Neue Palais für heute mittags. Das Allerhöchste Handschreiben und das beigschlossene Memorandum habe ich Seiner Majestät überreicht.Zuerst versicherte mir Höchstderselbe, dass er eine ernste Aktion unsererseits gegenüber Serbien erwarte, doch er müsse gestehen, das er infolge der Auseinandersetzungen unseres Allergnädigsten Herrn ernste europäische Komplikation im Auge behalten müsse.[...] Wie gesagt, müsser er vorerst Meinung des Reichskanzlers anhören, doch zweifle er nicht im geringsten daran, Dass herr von Bethmann Hollweg vollkommen seiner Meinung zustimmen werde. Nach seiner (Kaiser Wilhelms) muss aber diese Aktion nicht zugewartet werden. Russlands Haltung werde jedenfalls feindlich sein, doch sei er hierauf schon seit Jahren vorbereitet, und sollte es zum Krieg zwischen Österrich-Ungarn und Russland kommen, so könnten wir davon überzeugt sein, das Deutschland in gewohnter Bündnistreue an unserer Seite stehen werde. (5)

Der deutsche Militärattaché Graf Kageneck in Wien sagte, "Diesmal ist der Krieg gewiss." (6)


Diese Quellen sprechen doch wohl für sich.


Unterstreichungen in den Quelltexten habe ich vorgenommen.

(1) Juli 1914, Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, S.39f, München 1965

(2) Juli 1914, Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, S.39f, München 1965

(3) Kautsky, Deutsche Dokumente Nr.7, Wilhelm Randbermerkungen zum Bericht aus Belgrad vom 30.juni 1914, Kautsky, Deutsche Dokumente Nr.10

(4) Aufzeichung Forgachs vom 04.Juli 1914 aus Conrad, Aus meiner Dienstzeit

(5) Juli 1914, Die europäische Krise und der Ausbruch des Ersten Weltkrieges, S.51f, München 1965

(6) Kageneck am 07.Juli 1914 an Moltke, hier zitiert nach Röhl, Wilhelm II. Der Weg in den Abgrund, S.1083, München 2008
 
Diese Quellen sprechen doch wohl für sich.
Das bleibt auch unwidersprochen. Allerdings war der Kaiser jemand, der gerne große Töne spuckte. Er gefiel sich in dieser Rolle, wobei er nur selten bedachte, dass er damit in der Mitte Europas sehr viel Porzellan zerbrach. Ihm rutschten da Sätze raus, die wären so lieber nie gesagt worden. Mir kommt er dabei hin und wieder wie ein Kind vor, das sein Spielzeug nicht bekommen hat und trotzig mit den Füßen stampft. Er unterlag auch Stimmungswandlungen, was dann euphorische Überreaktionen zur Folge haben konnte.
Vielleicht entmündige ich den Kaiser jetzt, aber man sollte nicht zu viel Wert in das legen, was er so in bester Mannesmanier von sich gab.

Zu seiner Entlastung sei gesagt, dass er in der Julikrise mit seiner Jacht, die "Hohenzollern", in den Urlaub nach Norwegen fuhr. In dieser Unterbewertung der zunehmend eskalierenden Ereignisse kann man ihm mangelnde staatsmännische Qualitäten unterstellen. Der Mann war vielleicht auch nur einfach ahnungslos.
 
Also doch Präventivkrieg? Ein Präventivkrieg ist aber etwas, was man will! [...]
Was dagegen, wenn ich das in Bezug auf einige Kriege des letzten Jahrhunderts an die israelische Botschaft weiterleite? :D
Des Weiteren sezt ein Präventivkrieg doch voraus, das ein Staat ganz sicher davon ausgehen kann, das ein anderer Staat in naher Zukunft den Firden brechen wird, und man deshalb diesen Staat durch eigene militärische Gewaltanwendung zuvorkommt.
Wie sah die Situation für Deutschland denn sonst aus?

Damit keine Missverständnisse aufkommen: Deine Fakten, Turgot, sind unzweifelhaft und mir - im Großen und Ganzen - durchaus wohlbekannt.
Es ist auch unstrittig, dass die deutsche Diplomatie nicht gerade die talentierteste war, was zur politischen Verschlechterung der Gesamtsituation erheblich beitrug.
Auch war Wilhelm bekanntermaßen ein Freund der markigen Worte und der Selbstinszenierung, gepaart mit einem bemerkenswerten Talent, im falschen Moment das Falsche zu sagen.
Aus vielen dieser genannten Fakten ist auch klar herauszulesen, dass Deutschland an der Entwicklung, die schlussendlich zum Krieg geführt hat, bei weitem nicht unschuldig ist. Ich halte es aber bei etlichen dieser Fakten für etwas konstruiert, daraus eine bewusste deutsche Absicht zum Krieg abzuleiten.

Wie kommst du zu derMeinung, das Großbritanniens Angebot "nichts" war?
Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, dass es kein "Zuckerle" war, das man unbedingt hätte annehmen müssen.
Großbritannien hat gute Gründe dafür gehabt
Natürlich. Das hatte George W. Busch auch, als er den Irak angriff. Aber eben hochgradig eigennützige. Und England hatte jahrhundertelang bewiesen, dass es ein Meister des Eigennutzes war. Auch das besagte Angebot entsprang bei weitem nicht einer reinen Menschenfreundlichkeit. Dahinter standen knallharte Absichten Englands zum eigenen Nutzen und die hohe Wahrscheinlichkeit signifikanten Ärgers für Deutschland.
Ich verstehe durchaus, wenn man in Deutschland die britischen Angebote als etwas (zu) eigennützig aus britischer Sicht sah. Heute, mit dem Wissen über die folgenden historischen Entwicklungen und nach der Lektüre zahlreicher Rezensionen von Historikern in der Hinterhand, die sich nach Jahren der Forschung und der Denkarbeit auf kontrafaktorische mögliche Alternativen versteifen, von deren zwangsläufigem Erfolg zur Friedenssicherung sie fest überzeugt sind, gleichwohl sie das nicht beweisen können, vermeinen wir natürlich schlauer zu sein. Aber ist das ein historischer Schuldbeweis? Oder ist das vielmehr die Bestätigung einer historischen Dämlichkeit, die zwar tragisch, aber eben völkerrechtlich durchaus legal ist?

Wilhelm wollte den Zug, der mit Vollgas in Richtung Krieg raste, erst am 28. Juli 1914 aufhalten, nämlich als er Kenntis von der serbischen Reaktion auf das Ultimatium Österreich-Ungarns erhalten hat.
Wenn tatsächlich alle anderen keinen Bock auf den Krieg hatten und ständig mit Friedenszweigen im Mund herumliefen, warum war Wilhelms später Versuch dann nicht von Erfolg gekrönt? Warum haben nicht alle Länder Europas gesagt: "Na endlich kommt Ihr zur Vernunft, Majestät. Schön, reden wir noch mal über alles."?

Hätte der Österreichische Monarch eingelenkt und seine Generäle zurückgepfiffen, wäre es nicht zum Krieg gekommen.
Wilhelm mag ihn vorher bestärkt haben, aber jetzt kniff er. Er hatte wohl erwartet, dass es nur ein Krieg zwischen Österreich und Serbien werden würde, aber nun dämmerte es ihm endlich, dass sich da etwas viel Größeres zusammenbraute und das wollte er dann offenbar ja doch nicht.

Bis zu diesem Zeitpunkt vertrete ich die Ansicht, Deutschland trug eine große Schuld an der Eskalation der Gesamtsituation. Ich erkenne auch durchaus einen Willen zu einem begrenzten Krieg auf dem Balkan. (Im Übrigen ohne deutsche Beteiligung und nicht zum unmittelbaren Nutzen des deutschen Reiches. Das ist etwas, was ich Wilhelm vorwerfe: Dass er bereit war, die Torheiten seiner Verbündeten derart mitzutragen und ein hohes Risiko für Deutschland einzugehen, dem noch nicht einmal eine Aussicht auf Nutzen gegenüberstand. Eine klassische lose-lose-Situation also. Geradezu verbrecherisch hirnrissig, sich auf so was einzulassen...)
Spätestens ab diesem Zeitpunkt vertrete ich aber die Ansicht, einen Willen zu dem Krieg, der schließlich ausbrach, nicht erkennen zu können.

Wilhelm und sein Diplomatenkorps erscheinen mir mehr wie ein Kind, das mit Zündhölzern spielte und dem man dann später unterstellt, es hätte vorsätzlich das Haus angezündet.
Man mag ihm Fahrlässigkeit vorwerfen, Provokation und Dämlichkeit, aber der Vorwurf, vorsätzlich einen europäischen Krieg angezettelt zu haben, der erscheint mir etwas zu ungerechtfertigt.
Bei aller erwähnter Fahrlässigkeit, Provokation und Dämlichkeit, ohne europäische Kollegen, die eifrig mitgezündelt haben, wäre nicht das geschehen, was schließlich geschehen ist.

In diesem Kontext ist es zu verstehen, wenn ich in da dagegenrudere. Ich bestreite nicht eine signifikante Mitschuld Deutschlands am Krieg. Ich sehe auch eine Hauptschuld Deutschlands an der politischen Entwicklung Anfang des Jahrhunderts, die schließlich in den Krieg mündete. Aber die Ableitung der besonderen Schuld Deutschlands im Rahmen dieser Diskussion scheint mir stellenweise etwas zu konstruiert.
 
Das bleibt auch unwidersprochen. Allerdings war der Kaiser jemand, der gerne große Töne spuckte. Er gefiel sich in dieser Rolle, wobei er nur selten bedachte, dass er damit in der Mitte Europas sehr viel Porzellan zerbrach. Ihm rutschten da Sätze raus, die wären so lieber nie gesagt worden. Mir kommt er dabei hin und wieder wie ein Kind vor, das sein Spielzeug nicht bekommen hat und trotzig mit den Füßen stampft. Er unterlag auch Stimmungswandlungen, was dann euphorische Überreaktionen zur Folge haben konnte.
Vielleicht entmündige ich den Kaiser jetzt, aber man sollte nicht zu viel Wert in das legen, was er so in bester Mannesmanier von sich gab.

Zu seiner Entlastung sei gesagt, dass er in der Julikrise mit seiner Jacht, die "Hohenzollern", in den Urlaub nach Norwegen fuhr. In dieser Unterbewertung der zunehmend eskalierenden Ereignisse kann man ihm mangelnde staatsmännische Qualitäten unterstellen. Der Mann war vielleicht auch nur einfach ahnungslos.


Wilhelm II. war in der auswärtigen Politik des Deutschen Reiches eine maßgebliche, ja entscheidene Persönlichkeit.

Wilhelm war auf der Hohenzollern während seine jährlichen Nordlandreise wohl informiert; er wurde permanent auf dem Laufenden gehalten. So hat er beispielsweise schon am 19.Juli 1914 einen englischen Beteiligung am bevorstehenden Konflikt ins Auge gefaßt. Er ließ Graf Wedel im AA anfragen, ob nicht jetzt der geeignete Zeitpunkt gekommen sei, die Hapag und den Norddeutschen Lloyd darüber zu informieren, dass das Ultimatim Österreich-Ungarns am 23.Juli überrreicht werden wird.(1)

Wilhelm war also keinesfalls ahnungslos, sondern er war zu jeder Zeit auf der Hohenzollern involviert.

(1)Geiss, Julikrise und Kriegsausbruch, Nr. 147, Wedel am 20.Juli 1914 an Staatssekretär Jagow, hier zitiert nach Röhl, Wilhelm II. Der Weg in den Abgrund, München 2008
 
@Panzerreiter

Ich zitiere hier eine Passage aus meinem Beitrag #161:

Und jetzt ohne auf die zahlreichen zu berücksichtigenden Details der Krise im Juli 1914 einzugehen, kann man doch durchaus festhalten, dass das Deutsche Reich einen erheblichen Anteil daran gehabt hat, das diese Krise schließlich in einem Weltkrieg einmündete.

Ich habe hier in keinen Beitrag die Behauptung aufgestellt, dass das Deutsche Reich alleine Schuld am Ausbruch des Ersten Weltkrieges hat. Da haben auch andere ihr Schärflein dazubeigetragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn tatsächlich alle anderen keinen Bock auf den Krieg hatten und ständig mit Friedenszweigen im Mund herumliefen, warum war Wilhelms später Versuch dann nicht von Erfolg gekrönt?

In diesem konkreten Fall wurde Wilhelm schlicht und ergreifend von seinem Reichskanzler Bethmann Hollwe sabotiert. Der hat es nämlich für nötig erachtet, den entscheidenen Teil von Wilhems Botschaft, mämlich das aus seiner Sicht kein Grund mehr für den Krieg vorläge, den Österreichern nicht mitgeteilt. Erschwerend kommt hinzu, das Bethmann sich auch reichlich Zeit ließ, die Botschaft in Wien übermitteln zu lassen, nämlich erst am Morgen des 29.Juli 1914. Österreich-Ungarn hat bekanntermaßen Serbien am 28.Juli den Krieg erklärt.


Wilhelm mag ihn vorher bestärkt haben, aber jetzt kniff er.

Das würde ich so nicht sagen. Wihlem sah zu recht, das Österreich-Ungarn einen großen diplomatischen Erfolg eingefahren hat, der das Gesicht der europäischen Großmacht Österreich-Ungarn wahrte. Damit entfiel seine korrekten Ansicht der Grund zum Krieg.
 
Des Weiteren sezt ein Präventivkrieg doch voraus, das ein Staat ganz sicher davon ausgehen kann, das ein anderer Staat in naher Zukunft den Firden brechen wird, und man deshalb diesen Staat durch eigene militärische Gewaltanwendung zuvorkommt.
Wie sah die Situation für Deutschland denn sonst aus?
Ach ja? Mich würde interessieren, was Du damit meinst? Gab es 1914 einen Staat dessen unmittelbar bevorstehenden Kriegshandlungen Deutschland durch einen Angriff zuvorkam?

Möglicherweise meinst Du Russlands Mobilmachungen vom 29.7.14 (Teilmobilmachung) und vom 30.7.14 (Generalmobilmachung). Die russische Mobilmachungen führten aber noch nicht zu einer unmittelbar bevorstehenden Gefahr für Deutschland und waren zudem eine REAKTION auf das Verhalten Österreich-Ungarns. Der deutsche Verbündete hatte schon am 26.7.14 seine Truppen an der Grenze zu Russland mobilisiert. Die Kette, die zur (angeblichen) "unmittelbaren Bedrohung Deutschlands durch Russland" führte, ging also von einer Handlung des eigenen Verbündeten aus, den man zu diesem Schritt schon Wochen vorher gedrängt hatte! Mit solchen selbst hervorgerufenen Gefahren lässt sich ein Präventivkrieg freilich nicht begründen.
Aus vielen dieser genannten Fakten ist auch klar herauszulesen, dass Deutschland an der Entwicklung, die schlussendlich zum Krieg geführt hat, bei weitem nicht unschuldig ist. Ich halte es aber bei etlichen dieser Fakten für etwas konstruiert, daraus eine bewusste deutsche Absicht zum Krieg abzuleiten.
Von Absicht sprach hier m.W. keiner, auch nicht Turgot. Aber b
edingter Vorsatz, den Kriegsausbruch herbeizuführen, lässt sich am Anfang der Julikrise 1914 durchaus nachweisen. Turgot hat da schon ein paar sehr aufschlussreiche Quellen genannt.
Wenn tatsächlich alle anderen keinen Bock auf den Krieg hatten und ständig mit Friedenszweigen im Mund herumliefen, warum war Wilhelms später Versuch dann nicht von Erfolg gekrönt? Warum haben nicht alle Länder Europas gesagt: "Na endlich kommt Ihr zur Vernunft, Majestät. Schön, reden wir noch mal über alles."?
:confused:
Welchen späten Versuch von Wilhelm II. meinst Du?
Hätte der Österreichische Monarch eingelenkt und seine Generäle zurückgepfiffen, wäre es nicht zum Krieg gekommen.
Wilhelm mag ihn vorher bestärkt haben, aber jetzt kniff er. Er hatte wohl erwartet, dass es nur ein Krieg zwischen Österreich und Serbien werden würde, aber nun dämmerte es ihm endlich, dass sich da etwas viel Größeres zusammenbraute und das wollte er dann offenbar ja doch nicht.
Bis zu diesem Zeitpunkt vertrete ich die Ansicht, Deutschland trug eine große Schuld an der Eskalation der Gesamtsituation. Ich erkenne auch durchaus einen Willen zu einem begrenzten Krieg auf dem Balkan. (Im Übrigen ohne deutsche Beteiligung und nicht zum unmittelbaren Nutzen des deutschen Reiches. Das ist etwas, was ich Wilhelm vorwerfe: Dass er bereit war, die Torheiten seiner Verbündeten derart mitzutragen und ein hohes Risiko für Deutschland einzugehen, dem noch nicht einmal eine Aussicht auf Nutzen gegenüberstand. Eine klassische lose-lose-Situation also. Geradezu verbrecherisch hirnrissig, sich auf so was einzulassen...)
Spätestens ab diesem Zeitpunkt vertrete ich aber die Ansicht, einen Willen zu dem Krieg, der schließlich ausbrach, nicht erkennen zu können.
Im Deutschen Weißbuch zum Kriegsausbruch findet sich eine Denkschrift der Deutschen Regierung mit folgender Passage: "Wir waren uns hierbei vollständig bewusst, dass eine mögliche kriegerische Haltung Österreich-Ungarns gegen Serbien Russland auf den Plan bringen und damit uns in den Krieg verwickeln konnte. Wir konnten aber ... unserem Bundesgenossen ... nicht zu ... Nachgiebigkeit raten" ("Vorläufige Denkschrift über den Kriegsausbruch" der deutschen Regierung für den Reichstag, veröffentlich im "Deutschen Weißbuch" – zitiert nach Immanuel Geiss (Hg.), "Julikrise und Kriegsausbruch 1914", 2. Teil, 1964, Dok.-Nr. 1089, S. 637). Für bedingten Vorsatz reicht das vollkommen.
Wilhelm und sein Diplomatenkorps erscheinen mir mehr wie ein Kind, das mit Zündhölzern spielte und dem man dann später unterstellt, es hätte vorsätzlich das Haus angezündet.
Diese Metapher ist doch völlig unpassend. Weder bei Wilhelm II., noch bei Bethmann-Hollweg noch bei dem deutschen Diplomatenkorp handelte es sich um Menschen, die nicht wussten, was sie taten.
In diesem Kontext ist es zu verstehen, wenn ich in da dagegenrudere. Ich bestreite nicht eine signifikante Mitschuld Deutschlands am Krieg. Ich sehe auch eine Hauptschuld Deutschlands an der politischen Entwicklung Anfang des Jahrhunderts, die schließlich in den Krieg mündete. Aber die Ableitung der besonderen Schuld Deutschlands im Rahmen dieser Diskussion scheint mir stellenweise etwas zu konstruiert.
Welche Regierungen hatten Anfang Juli 1914 den Vorsatz, es in Europa in den nächsten Wochen zum Krieg der Großmächte kommen zu lassen? Mir fällt da nur die deutsche Regierung ein, die Druck auf Wien ausübte, möglichst schnell gegen Serbien vorzugehen, auch auf die Gefahr hin, dass es darüber zum Großmächtekrieg kommt. Die Regierung der Donaumonarchie war zu diesem Zeitpunkt noch gespalten, ob sie einen solchen Waffengang überhaupt unternehmen soll und stritt 14 Tage lang hierüber. Erst nachdem das österreichische Ultimatum Ende Juli 1914 bekannt wurde, wussten die anderen europäischen Großmächte überhaupt, dass es eine "Julikrise" gab.
 
Zuletzt bearbeitet:
Panzerreiter schrieb:
Das ist etwas, was ich Wilhelm vorwerfe: Dass er bereit war, die Torheiten seiner Verbündeten derart mitzutragen und ein hohes Risiko für Deutschland einzugehen, dem noch nicht einmal eine Aussicht auf Nutzen gegenüberstand. Eine klassische lose-lose-Situation also. Geradezu verbrecherisch hirnrissig, sich auf so was einzulassen

Also, die deutsche Regierung hat Wien in seiner Haltung gegen Serbien Krieg führen zu wollen nicht nur begünstigt, sondern auch bestärkt, ja sogar gedrängt. Die Reichsleitung wollte das der Krieg lokalisiert blieb, nahm aber auch das Risiko einen europäischen Krieges in Kauf.
Wilhelm selbst hat dann im letzten Augenblick, am 28,Juli seine Meinung geändert. Das habe ich oben auch schon ausgeführt und ebenso wie dieser Wilhelms Befehl von Bethman Hollweg unterlaufen wurde. Der Hammer aber war, das Bethmann folgende Anweisung für den deutschen Botschafter Tschirschky gab, nämlich "es allerding sorgfältig vermeiden, den Eindruck zu erwecken, als wünschten wir Österreich zurückzuhalten." (1)

(1) Behtmann Hollweg am 28.Juli 1914 an Tschirschky hier zitiert nach Röhl, Wilhelm II. Der Weg in den Abgrund, S.1121, München 2008


Panzerreiter schrieb:
Wie sah die Situation für Deutschland denn sonst aus?

Die subjektive Empfindung der Militärs und Politiker, dass das Deutsche Reich Gefahr laufe, von der Triple-Entente wirtschaftlich, militärisch und bevölkerungsmäßig überrundet zu werden kann m.E. nicht einen Präventivkrieg rechtfertigen.
 
Wie man die Sachlage bei dem deutschen Offizierskorps sah ist hier gut nachzulesen:

Das ereignisreiche Leben eines >Wilhelminers<;Von Albert Hopman, Michael Epkenhans

Fakt ist, das es im Sommer 1914 Probleme gab, die außenpolitisch das Deutsche Reich vermeindlich "in die Enge" trieb.

Das Flottenabkommen zwischen England und Russland, sowie das Verhalten Italiens zum Dreibund. Die Sachlage auf dem Balkan erschien für das Deutsche Reich auch nicht besser, so hatte sich Rumänien ebenfalls vom Dreibund abgewendet. In Russland gab es schon vor dem Sommer 1914 Probemobilmachungen. Zusätzlich wurde Russland beim Bau von neuen Eisenbahnlinien unterstützt, die bestimmt nicht gedacht waren, um die russische Bevölkerung näher zu bringen.

Der Konflikt Östereich-Ungarns mit Serbien würde wohl kaum noch auf diplomatischen Wege zu lösen sein, eine harte Haltung und die Unterstützung hierzu des Deutschen Reiches ist unumstritten, aber keiner konnte Ahnen, dass sich daraus ein Weltkrieg entwickeln würde. Auch hier ging man von einem lokalen Krieg aus.

Alle waren zum Sprung bereit, die Armeen in Frankreich (incl. Expeditionsheer der Briten) und Russland, die britische Flotte hatte sich schon an strategisch wichtige Positionen auf den Weltmeeren verteilt, sonst wär eine so schnelle Reaktion auf die Kriegshandlungen der Österreicher gegen Serbien und das Einmischen Russlands kaum möglich gewesen.

Ein Präventivkrieg für Deutschland hätte nur dann eine Sinn gehabt, die eigene Überlegenheit auszunutzen (später nennt man das Blitzkrieg). Diese vermeindliche Überlegenheit konnte man aber in Deutschland nicht nutzen, da sich die Gegner bereits mobiliesiert und vorbeireitet hatten. Das beweist das schnelle Verharren der Fronten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Rurik

Gibt es für die von Dir beschriebene Szene beim Empfang des französischen Präsidenten Beweise, dass es sich tatsächlich so zugetragen hat?
Falls dem so ist, könnte man das im Rahmen dieser Diskussion nicht einfach geflissentlich ignorieren.


Die Sowjetunion hat nach der Oktober-Revolution die Geheimakten aus dem zaristischen Geheimarchiv mit freudig veröffentlicht, zeigte dies doch die perfidität des überwundenen Systems.
Der Poincarésche Blankoscheck für die Russen ist dann im Frühjahr 1919 ausführlichst durch die Medien gegangen. Zeigte er doch die verlangte "Kriegsschuldanerkenntnis" in einem ganz anderen Licht. Genützt hat es in Versailles natürlich nichts.

Auch die ganzen anderen Schweinereien wie Dalmatien NaherOsten usw. kamen da bereits hoch.
 
Im Deutschen Reich war die Sorge oder fast schon Angst vor den Panslawismus weit verbreitet. Man ging doch allgemein davon aus, das es zwischen Germanen und Slawen zum Entscheidungskampf kommen würde.
Die Liman-von-Sanders-Krise hat die nur bestätigt und fiel auf ein fruchtbares Umfeld und hat dann auch schon eine große Gereiztheit bei Russland aber auch dem Deutschen Reich hinterlassen.

Im März/April 1914 wurde im Deutschen Reich beispielsweise eine große Pressekampagne gegen Russland losgetreten. In der Kölnischen Zeitung wurde doch glatt behauptet, das Russland nach seinen umfänglichen Rüstungsmaßnahmen gegen den das Deutsche Reich den Krieg eröffnen würde. Das war schon ganz schön heftig und erinnert irgendwie an die Krieg-in-Sicht-Krise aus dem Jahre 1875.

Es war schon im Deutschen Reich eine entsprechende Stimmung gegen Russland vorhanden, die die Reichsleitung im Zuge der Julikrise dann entsprechend im eigenen Sinne sehr erfolgreich bediente.

Köbis17 schrieb:
Die Sachlage auf dem Balkan erschien für das Deutsche Reich auch nicht besser, so hatte sich Rumänien ebenfalls vom Dreibund abgewendet.

Nicht nur Rumänien war nicht bereit auf Seiten der Mittelmächte in den Krieg einzutreten. Auch Griechenland, Wilhelm ging den griechischen König sehr rüde um Unterstützung an, versagte sich den Mittelmächten.

Köbis17 schrieb:
Der Konflikt Östereich-Ungarns mit Serbien würde wohl kaum noch auf diplomatischen Wege zu lösen sein, eine harte Haltung und die Unterstützung hierzu des Deutschen Reiches ist unumstritten, aber keiner konnte Ahnen, dass sich daraus ein Weltkrieg entwickeln würde. Auch hier ging man von einem lokalen Krieg aus.

Das war aber wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Es wurde doch deutlich, dass das Zarenreich nicht gewillt war, einen lokalen Krieg Österreichs gegen Serbien dulden würde. Und es war wohl auch klar, das Russland auf die Unterstützung Frankreichs zäheln konnte. Offen war lediglich die haltung Großbritanniens, obwohl der deutsche Botschafter in London Lichnowsky eigentlich kein Zweifel über die britische Denkhaltung aufkommen ließ. Und darüber war Bethmann Hollweg natürlich vollkommen im Bilde.

repo schrieb:
Der Poincarésche Blankoscheck für die Russen ist dann im Frühjahr 1919 ausführlichst durch die Medien gegangen

Ja, Poincaré hat in St. Peterburg eine Menge Öl ins Feuer gekippt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch Griechenland, Wilhelm ging den griechischen König sehr rüde um Unterstützung an, versagte sich den Mittelmächten.

Stimmt es, daß der griechische König in Form von Kriegsschiffen Unterstützung beim Wilhem suchte, aber Tirpitz der Meinung war, dies Wilhelm wieder auszureden?
 
Ich weiß, das Wilhelm im Zuge seiner "Bemühungen" um den möglichen Partner Griechenland im bevorsthenden Kriegs nicht gerade eben zimperlich war. So drohte er König Konstantin und zwar mit dem "diskreten" Hinweis auf die Flottenüberlegenheit Österreich-Ungarns und Italiens gegenüber der griechischen . Auch fehlte ein Hinweis auf das unfertige griechische Heer nicht. Das war nicht gerade ein sehr vornehmes Vorgehen.

Wann soll denn König Konstantin Wilhelm konkret um Unterstützung in Form von Kriegsschiffen nachgesucht haben? Mir ist ein solcher Vorgang in Moment nicht bekannt.
 
Wann soll denn König Konstantin Wilhelm konkret um Unterstützung in Form von Kriegsschiffen nachgesucht haben? Mir ist ein solcher Vorgang in Moment nicht bekannt.


In "Das ereignisreiche Leben eines >Wilhelminers<" steht:


Montag, den 5.Januar 1914

Ziese ( Besitzer der Schichau-Werft in Danzig und Elbing) bei Tirpitz, um zu bitten, dass 6 der für uns gebauten Torbedoboote an Griechenland verkauft werden dürfen.[…]

Mittwoch, den 7.Januar 1914

König von Griechenland hat sich unmittelbar an S.M. mit der Bitte um Überlassung der „Markgraf“ gewandt. Staatssekretär wird zum Vortrag in das Schloß befohlen, wobei es ihm gelingt, den Kaiser zu einer abschlägigen Antwort zu veranlassen.
 
. Auch fehlte ein Hinweis auf das unfertige griechische Heer nicht. Das war nicht gerade ein sehr vornehmes Vorgehen.
.

Die Entente hat sich dagegen sehr vornehm verhalten. :D
Einfach die vornehme britische Art.
Hat zuerst griechische Inseln besetzt als Basis gegen die Dardanellen und dann noch Saloniki besetzt und versucht von dort aus die Serben zu retten.
Oh Völkerrecht und Respektierung der Neutralität.:pfeif:

Wenn man gewinnt, sind sowas Kleinigkeiten. Sollte man verlieren wird sowas noch 100 Jahre später als ausreichender Kriegsgrund verkauft.:fs:

Wehe dem Besiegten.
 
Mit dem Zeitpunkt kann ich schon etwas anfangen. Im Dezember 1913 hat der britische Außenminister Sir Edward Grey vorgeschlagen, das der Abzug griechischer Truppen aus Albanien mit der Frage verbunden werden sollte, ob die Inseln Mytilene, Chios und Lemmos endgültig an Griechenland fallen. Griechenland erklärte sich mit diesem Junktim einverstanden, hat die Zusage des Truppenabzuges einfach ausgesetzt, in dem diesen unter irgendwelchen Vorwänden immer wieder verschob.
Großbritannien und Frankreich haben Griechenland unterstützt, während der deusche Dreibundpartner Italien sich für den Verbleib der Inseln bei der Türkei einsetzte. Nun war es aber auch so, dass das Deutsche Reich in der Türkei weitreichende Interessen hatte, Stichwort Bagdadbahn, und die Türkei deshalb irgendwie stützen musste. Auf der anderen Seite war der Schwager Wilhelms Konstantin König von Griechenland. Das war eine äußerst heikle Angelegenheit. Die deutsche Diplomatie hat sich deshalb darum bemüht zwischen Griechenland und der Türkei einen Kompromiss zu erreichen. Die Lieferung von deutschen Kriegsschiffen an Griechenland wäre da sicher kontraproduktiv gewesen.

Mitte Dezember 1913 begann auch die Liman-von-Sanders-Krise und auch hier wäre die Lieferung von deutschen Schiffen an Griechenland nicht gerade opportun gewesen.
 
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