Ich werde mir mal das bereits erwähnte Werk "Die Fundmünzen der röm. Zeit in den Niederlanden. Provinzen Groningen ..." (1996) besorgen, um zu schauen, welche Münzen in welchem Fundzusammenhang und welchem Umfang überhaupt letztendlich in Groningen gefunden wurden. Weiteres zu den Münzen dann später ...
Habe das Buch jetzt vor mir liegen und trage mal vor, was darin auf S. 46-51 u. 88f zu finden ist. Historisch auswerten und schlussfolgern müsst Ihr dann
(kann ich näml. nicht):
Ein Schatzfund röm. Münzen in der Stadt Groningen ist leider nur ein einziger bekannt (< irgendwie ein komischer Satz?): 1889 fand man 8 Sesterzen aus der Mitte des 2. Jhs. n. Chr. (und zwar "in den wal van het Boterdiep", also nördlich des Stadtkerns*). Es sind außerdem ca. 9 Einzelfund-Münzen aus dem 2. Jh. verzeichnet (etwa die Hälfte davon im Stadtkern* gefunden, die andere Hälfte in unmittelbarer Nähe des Stadtkerns*).
Aus dem 1. Jh. n. Chr. sind 4 einzelne Münzen gefunden worden, von Nero über Galba und Otho bis hin zu Vespasian (evtl. noch eine weitere von Domitian).
Uns interessiert ja aber eigentlich die augusteische Zeit. Aus dieser Zeit wurde nicht viel gefunden, aber immerhin mehr, als wir bisher wussten
:
Es wurden drei einzelne Augustus-Asse gefunden, zwei geprägt in Rom, die im Werk auf 16-6 v. Chr. datiert werden, ein As geprägt in Lugdunum, das auf 10 v.-10 n. Chr. datiert wird. Alle drei sind 1989 gemachte Detektorfunde, die auf einem Schuttgelände bei Singelstraat/ Turfstraat gemacht wurden, also im nord-östl. Gebiet des Stadtkerns*.
Die erste Münze ist auf der Rückseite mit dem Gegenstempel CAESAR versehen, die zweite mit dem Gegenstempel AVG(ustus). Bei der dritten ist die Rs. doppelt geschlagen. Die drei Münzen befinden sich im Groninger Museum.
Ein viertes Augustus-As (1967 gefunden) wird auf 16 v. Chr. datiert; allerdings ist die Fundstelle anscheinend nicht mehr genau nachzuvollziehen - womögl. "bei Baggerarbeiten in der Ems gefunden".
*Mit "Stadtkern" meine ich immer das Gelände innerhalb des Wassergrabens.