jchatt
Aktives Mitglied
Denn es ist doch gerade so, dass die Texte angeben, dass Archäologie eben kein Wunschkonzert ist, du versuchst aber aus der Frage, ob Groningen eine römische Gründung sei, beständig ein Wunschkonzert zu machen.
Die Frage ob Wunschkonzert oder nicht stellt sich mehr oder weniger bei jeder Ausgrabung. Es ist, wie das Zitat oben sagt, der menschliche Faktor der nach dem Fund einen subjektiven Befund erzeugt. Um trotzdem einen möglichst objektives Bild zu erhalten hat sich in fast allen Teilbereichen der Archöologie die selbe Technik etabliert. So kann eine Keramikscherbe die in einem unklaren Fundzusammenhang gefunden wurde, wie zum Beispiel in einem vielfach gestörten Bereich einer innenstädtischen Ausgrabung, zunächst im Auge des Betrachters als römisch erscheinen. Einen qualitativ besseren Befund liefert aber eine Vergleichsanalyse mit eindeutig als "römisch" klassifizierten Funden.
Da nicht nur Scherben mit dieser Technik bestimmt werden, sondern auch
Hausgrundrisse, Pfeilspitzen, Reitersporne etc. ist dies wohl eine allgemeingültige Methode.
Warum der Vergleichsfund von Oberaden nicht zu einer qualitativen Aufwertung des Befundes im Fall Groningen geführt haben soll, müsstest Du also erklären. Gerade auch weil hier eine Vielzahl mehr Vergleichsoptionen (Entfernungen,Winkel) vorliegen als z.B. bei einem Terra sigilata Fragment, so daß die Wahrscheinlichkeit einer zufälligen Übereinstimmung selbst bei einem positiven Befund als sehr gering anzusehen ist.
Der Vorteil dabei ist, dass sich damit eine unabhängige Überprüfbarkeit des Befundes ergibt. Wenn Du mich also widerlegen willst, dann gibt es einen sicheren Weg das zu tun. Du brauchst nur zu widerlegen, das die entsprechenden Strukturen nicht identisch mit dem Vorbild in Oberaden sind.
Alle anderen Versuche laufen wohl eher darauf hinaus, liebgewonnene Ansichten zu verteidigen, als das sie in diesem Punkt irgendwie zur Klärung beitragen. Die Frage nach den Funden ist sicherlich berechtigt, wenn es darum geht teure amtsarchäologische Untersuchungen zu genehmigen. Einige Funde können bestimmt auch etwas zu beweisen. Das fehlende Funde etwas widerlegen können ist mir neu. Gerade bei den Schwierigkeiten der Stadtarchäologie und dem wahrscheinlich erst sehr kleinen Teil des Stadtgebietes der in Groningen untersucht werden konnte, ist das umso kritischer zu sehen.
Darauf hatte ich bereits geantwortet. Es gibt für diese Städte keine mir bekannten römischen Strukturen die man zum Vergleich heranziehen könnte. Wie also soll diese Methode funktionieren? Und wo bitte habe ich geschrieben das soetwas möglich sein soll.Und ich hatte immer noch der Identifikation der römischen Städte aus meinen zwei Beispielen. Vertraust du nun deiner Methode oder nicht? Zumindest das frühaugusteische Lager müsstet du doch damit identifizieren können, wenn deine Methode so funktionieren sollte, wie du behauptest.
List Du überhaupt was ich schreibe.:nono:
@Tela
Die Vorstellung diese Übereinstimmungen könnten durch Zufall entstanden sein ist unrealistisch. (also im mathematischen Sinne, nicht Bauchgefühl)
Es sei denn Du zeigst, daß es diese Übereinstimmungen nicht gibt.
@divico
Für die Erhaltung der Strukturen bis in die Neuzeit gibt es eigentlich nur eine Erklärung. Es muss eine kontinuierliche Besiedlung der Stadtteile mit den grössten Übereinstimmungen gegeben haben. Eine Sturmflut hätte wahrscheinlich nach einer Neubesiedlung einen stark abweichenden Stadtplan erzeugt.
Gruss
jchatt