Ich störe mich auch ein wenig an Herodot als Romanschreiber. Er hat sich doch gerade vom Mythos distanziert und berichtet, was ihm als Tatsache erscheint. Oft wägt er Quellen gegeneinander ab und nennt auch die Gründe seiner Entscheidung. Das haben viele seiner Nachfolger als Geschichtsschreiber nicht getan. Darüber hinaus ist er in Gegenden gereist, über die er nur unzureichende Nachrichten hatte. Und dann kann man sich noch ansehen, wie er - im Gegensatz zu anderen - mit Völkern umgegangen ist, von denen er nur unzureichende Kunde hatte, ohne dies durch Reisen zu klären:
Von den Atlanteern berichtet er, dass sie ein Volk weit im Westen von Afrika seien, über das man kaum mehr als Gerüchte kennt. Was Platon darüber schrieb, dürfte bekannt sein. Spätere Schriftsteller berichten, dass ihre Könige eine Seeotterfell-Binde trugen und die Hauptstadt Kerne hieß. Damit haben wir den Beweis, dass es Herodots Atlanteer gab, denn Hanno berichtet, dass die Karthager auf einer Insel namens Kerne eine Siedlung gründeten. (Falls gefordert liefere ich die genauen Textstellen nach, sobald ich dazu komme, nachzuschlagen.)
Asgard, Du behauptest die ganze Zeit, viele Belege zu kennen. Bisher hast du aber -ohne, dass ich den Thread nochmal komplett lese - nur auf Wortvergleiche und Ähnlichkeiten von Völkernamen und geographischen Begriffen verwiesen, ohne die Quellen zu nennen. Die vorgelegten Wortvergleiche konnten widerlegt werden, da sie aus Lallwörtern oder weltweit verbreiteten Wortstämmen bestanden. Zu den Völkernamen und den geographischen Bezeichnungen sind zur genüge Gegenbeispiele genannt worden.
Wenn Du uns überzeugen willst, solltest Du weitere Beweise vorlegen. Oder zumindest die Literatur dazu nennen. Ein schwammiges "Glaubt mir, es steht doch in alten Quellen!" reicht mir jedenfalls nicht, die bis ins 2. Jahrtausend vor Christus vergleichsweise klar vor uns liegende Ethnogeographie Kleinasiens umzustürzen.
Bei Quellen hilft auch die Angabe der konkreten Stelle. Dank des
Perseus-Projekts und einiger anderer Internet-Quellensammlungen kann man oftmals sogar die gemeinte Stelle verlinken. Dann kann es zu keinen Missverständnissen kommen.
Wenn Literatur nicht veröffentlicht ist, hilft es den Autoren zu nennen und zumindest die Argumentationsstruktur vorzuführen.
Auch die Ergebnisse 30jähriger Forschungen wandern nicht automatisch in die Köpfe anderer Leute. Entschuldige, wenn das polemisch klingt, aber Du hast es schon mehrfach erwähnt.
EDIT: Und wieso sollen wir uns vor den Türken fürchten: Seit Friedrich dem Großen gibt es da eine lange Bündnis-Tradition. Nur mal 3 Stichworte: Moltke, 1. Weltkrieg, NATO.