thanepower
Aktives Mitglied
@Solwac: Ich würde den angeführten Punkte widersprechen.
Auf die Schnelle ein "Faktencheck" zu den Reparationen
Generell muss man deutlich sagen, dass es durchaus eine Einsicht, auch in deutschen nationalistischen Kriesen gab, dass Deutschland für die Kriegsschäden in Ostfrankreich und in Belgien verantwortlich ist. Und dass es in der Verantwortung war, diese zu reparieren bzw. instand zu setzen.
Die Frage der Reparationen war in der Tat kontrovers diskutiert worden und je länger der Krieg vorüber war, desto stärker wurden die unterschiedlichen Positionen akzentuiert.
Ansonsten: Für die einen waren es "Reparationen" und für die anderen waren es Schulden, die Frankreich und GB in den USA hatten. Ein Aspekt, der gerne bei dem Thema "Reparationen" übersehen wird und die Vlkswirtschaften ebenfalls massiv belastet hatte. Und auch zur Destabilisierung der internationalen Wirtschafts- und Finanzströme mit beitrug.
Aber: Was heißt da "gigantisch" und die "wirtschaftliche Realität verschwand im Hintergrund"? Die Daten beziehen sich auf Steiner (S. 820, Tab. a-4), die sich auf Schuker bezieht.
Der gesamte Haushalt der WR betrug von 1925 bis 1923 156,3 Mrd RM. Es wurden in dieser Phase 11.1 Mrd RM an Reparationen gezahlt. Wie auch immer diese Summe real finanziert worden ist. Das bedeutet, es wurden ca. 7 Prozent des Haushalts für Reparationen ausgegeben.
Dabei sind die verdeckten Kosten für die geheime Aufrüstung der Reichswehr nicht mit in das Gesamtbudget eingerechnet.
Das eigentlich Problem war die Wiedererlangung der wirtschaftlichen Position in den 20er Jahren. Und die Verwerfungen der Nachkriegsphase, die Hyperinflation als Folge des Krieges, die Restrukturierung der Kriegswirtschaft auf zivile Bedürfnisse etc. waren gravierende Randbedingungen. Generell ergaben sich gravierende Hindernisse von Wirth bis Brünung, um die wirtschaftliche Position wieder zu erlangen. (Ferguson, S. 440)
Ferguson, Nial (1998): The Balance of Payments Question: Versailles and After. In: Manfred F. Boemeke, Gerald D. Feldman und Elisabeth Gläser (Hg.): The Treaty of Versailles. A reassessment after 75 years. Washington, D.C., Cambridge, UK, New York, NY: German Historical Institute; Cambridge University Press
Steiner, Zara (2005): The lights that failed. European international history, 1919-1933. Oxford, New York: Oxford University Press
Schuker, Steven A. (1988): American Reparations to Germany, 1919-1933. In: Princeton Studies in International Finance (61).
Auf die Schnelle ein "Faktencheck" zu den Reparationen
Die Uneinigkeit in Bezug auf Reparationen - Frankreich, Belgien und Großbritannien haben sich nicht auf eine sinnvolle Aufteilung einigen können und die Erreichung der nationalen Ziele so über eine immer weitere Steigerung der Gesamtmenge versucht. Dadurch wurde die Gesamtgröße gigantisch und die wirtschaftliche Realität verschwand im Hintergrund.
Generell muss man deutlich sagen, dass es durchaus eine Einsicht, auch in deutschen nationalistischen Kriesen gab, dass Deutschland für die Kriegsschäden in Ostfrankreich und in Belgien verantwortlich ist. Und dass es in der Verantwortung war, diese zu reparieren bzw. instand zu setzen.
Die Frage der Reparationen war in der Tat kontrovers diskutiert worden und je länger der Krieg vorüber war, desto stärker wurden die unterschiedlichen Positionen akzentuiert.
Ansonsten: Für die einen waren es "Reparationen" und für die anderen waren es Schulden, die Frankreich und GB in den USA hatten. Ein Aspekt, der gerne bei dem Thema "Reparationen" übersehen wird und die Vlkswirtschaften ebenfalls massiv belastet hatte. Und auch zur Destabilisierung der internationalen Wirtschafts- und Finanzströme mit beitrug.
Aber: Was heißt da "gigantisch" und die "wirtschaftliche Realität verschwand im Hintergrund"? Die Daten beziehen sich auf Steiner (S. 820, Tab. a-4), die sich auf Schuker bezieht.
Der gesamte Haushalt der WR betrug von 1925 bis 1923 156,3 Mrd RM. Es wurden in dieser Phase 11.1 Mrd RM an Reparationen gezahlt. Wie auch immer diese Summe real finanziert worden ist. Das bedeutet, es wurden ca. 7 Prozent des Haushalts für Reparationen ausgegeben.
Dabei sind die verdeckten Kosten für die geheime Aufrüstung der Reichswehr nicht mit in das Gesamtbudget eingerechnet.
Das eigentlich Problem war die Wiedererlangung der wirtschaftlichen Position in den 20er Jahren. Und die Verwerfungen der Nachkriegsphase, die Hyperinflation als Folge des Krieges, die Restrukturierung der Kriegswirtschaft auf zivile Bedürfnisse etc. waren gravierende Randbedingungen. Generell ergaben sich gravierende Hindernisse von Wirth bis Brünung, um die wirtschaftliche Position wieder zu erlangen. (Ferguson, S. 440)
Ferguson, Nial (1998): The Balance of Payments Question: Versailles and After. In: Manfred F. Boemeke, Gerald D. Feldman und Elisabeth Gläser (Hg.): The Treaty of Versailles. A reassessment after 75 years. Washington, D.C., Cambridge, UK, New York, NY: German Historical Institute; Cambridge University Press
Steiner, Zara (2005): The lights that failed. European international history, 1919-1933. Oxford, New York: Oxford University Press
Schuker, Steven A. (1988): American Reparations to Germany, 1919-1933. In: Princeton Studies in International Finance (61).
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