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Römische Waffen und Ausrüstungsteile der mittleren Kaiserzeit aus dem germanischen Mainfranken. In: Im Dienste Roms. Festschrift für Hans Ulrich Nuber (Remshalden 2006) 307-321.
Römische Waffen und Ausrüstungsteile der mittleren Kaiserzeit aus dem germanischen Mainfranken. In: Im Dienste Roms. Festschrift für Hans Ulrich Nuber (Remshalden 2006) 307-321.www.academia.edu
Bei Cassius Dio fand ich in den Epitomen im Buch 78 folgende Hinweise auf die Stämme, die Ziel der Feldzüge waren:Zumindest beim großen Feldlager bei Calbe/Saale (mit Titulum), das konnte ich in Erfahrung bringen, verdichten sich die Anzeichen auf Grund der Prospektionsfunde (Münzen und andere metallische Kleinteile) auf die Anwesenheit römischer Truppen unter Kaiser Caracalla. Der Feldzug zu den „Elbbewohnern“ im Jahr 213 n. Chr. ist ja auch historisch belegt (Cassius Dio - Albanoi). Dagegen warten die beiden Lager in Aken noch auf ihre Bestimmung.
Die von Dir erwähnten Albanoi habe ich nirgends (im Buch 78) gefunden.
Da wäre ich mir mal nicht so sicher. Oft haben wir riesige römische Bauinschriften, wo dann etwa edificavit oder so etwas steht, wobei es sich tatsächlich nur um Reparaturarbeiten handelte. Münzen waren auch ein Propagandamittel, z.B. gibt es von Domitian eine bekannte Münze mit dem Germania capta-Motiv. Reine Propaganda.Wäre der Feldzug bzw. die Expeditio 213 n. Chr. unbedeutend gewesen, wären wohl kaum Prägungen über dieses Ereignis heraus gegeben worden.
Ausschließen würde ich das nicht. Ich denke etwa an die Beteiligung von Kaiser Claudius an der Eroberung von Britannien. Als sie bereits längst im Gange war, reiste der Kaiser umständlich von Rom nach Britannien, wo er sich dann gerade einmal 16 Tage aufhielt, Kampfhandlungen aus sicherer Entfernung beobachtete, dann nach Rom zurückkehrte und dort einen Triumph feierte. (Sein Sohn im Kleinkind-Alter erhielt den Siegernamen „Britannicus“.)Der Feldherr ist also allein zu seinen Truppen marschiert, aber aus Zeitgründen nicht am Main entlang, sondern direkt vom rätischen Limes zum Main, um seinen Truppen, die dort eigentlich nichts zu suchen hatten, mal kurz guten Tag zu sagen. Alles klar.
Je weiter die Kaiserzeit voranschritt, um so üblicher wurde es, dass Kaiser nichtige Erfolge propagandistisch groß vermarkteten: Sie ließen sich für jeden Mini-Erfolg eines untergebenen Feldherrn auf einem Feldzug, an dem sie gar nicht beteiligt waren, zum „Imperator“ proklamieren, nahmen für jeden unbedeutenden Sieg einen Siegernamen an, wobei der bloße Siegername (wie „Parthicus“) schon bald nicht mehr reichte, sondern unbedingt noch ein „maximus“ dazu musste (also „Parthicus maximus“ = „größter Parthersieger“ – manche Kaiser führten eine ganze Liste von Siegernamen, jeweils mit dem Zusatz „maximus“), und dann natürlich noch Triumphe und Münzen.Wäre der Feldzug bzw. die Expeditio 213 n. Chr. unbedeutend gewesen, wären wohl kaum Prägungen über dieses Ereignis heraus gegeben worden.
Hier muss man allerdings berücksichtigen, dass wir, wie bereits Sepiola angedeutet hat, nicht den Text von Cassius Dio selbst vorliegen haben, sondern Exzerpte und Zusammenfassungen durch byzantinische Autoren.Bei Cassius Dio fand ich in den Epitomen im Buch 78 folgende Hinweise auf die Stämme, die Ziel der Feldzüge waren:
Jetzt hab ich den Faden verloren: welches 4 Legionen Lager meinst du?Ein Lager von über 60 ha (!) Größe kann keinem „Kleinereignis“ zugeordnet werden. Wir reden hier von min. 4 Legionen.
Hier magst du den Faden wieder aufnehmen:Jetzt hab ich den Faden verloren: welches 4 Legionen Lager meinst du?
Zumindest beim großen Feldlager bei Calbe/Saale (mit Titulum), das konnte ich in Erfahrung bringen, verdichten sich die Anzeichen auf Grund der Prospektionsfunde (Münzen und andere metallische Kleinteile) auf die Anwesenheit römischer Truppen unter Kaiser Caracalla. Der Feldzug zu den „Elbbewohnern“ im Jahr 213 n. Chr. ist ja auch historisch belegt (Cassius Dio - Albanoi).
Was genau wird kontrovers diskutiert, und seit wann?Domitian ist ja der Damnatio verfallen. Sein Chattenfeldzug wird ja mittlerweile wissenschaftlich kontrovers diskutiert.
Beim Rumsuchen im Netz fand ich noch einen gut übersichtlichen Artikel (PDF-Download), der die Argumente von @Sepiola sehr unterstützt:
Ich muss aber vielleicht nochmal in die Bibliothek, der Sache auf den Grund gehen...
2013 halte ich nun für ein wenig spät...Hier wird die Auffassung vertreten, dass es eine grenznahe Aktion, also im Vorfeld des rätischen Limes im Jahre 2013 gab
und unabhängig davon, und möglicherweise früher, eine Aktion im mittelfränkischen Maingebiet.
Stephan Bender: Der Feldzug gegen die Germanen 213 n. Chr.
Aus letzterem Aufsatz zitiere ich einige Abschnitte:
"[...]Immer wieder ist ein zeitgleicher Vorstoß von der Legionsbasis in Mainz aus entlang des Mains mit der Absicht, einen Zangenangriff vorzutragen, erwogen worden. [...] Angesichts der unbestreitbar bescheidenen zeitlichen und räumlichen Größenordnung, erscheint ein Vorstoß von Mainz unter Caracalla im Spätsommer 213 n. Chr. nur wenig wahrscheinlich.Mit einer 'Rednitz-Regnitz-Piste' ist einmal ein ganz anderer geographischer Raum für den Vormarsch vorgeschlagen worden. [...] Über Indizien für einen solchen Vormarschweg verfügen wir nicht. Der Vorschlag fand in Fachkreisen keine weitere Beachtung.[...]"
Ich sollte nicht unerwähnt lassen, dass Steidl damit rechnet, dass beim Sommerfeldzug am Rhein stationierte Vexillationen mit zum Einsatz kamen, für diese vermutet er den "Untermain oder die Region am vorderen obergermanischen Limes als Aufmarschbasis"; darüber hinaus spekuliert er über einen möglichen "dritten Vorstoßkeil" von Südosten (Regensburg) aus. Gleichwohl hält auch er fest: "Die Hauptstreitmacht mit dem Kaiser rückte von Raetien nach Norden vor"Oder meinst Du die Bezüge zum erwähnten Aufsatz Bernd Steidls, der eine vorausgehende militärische Auseinandersetzung im Frühjahr 213 vermutet?
Mein Fehler: die Altmühl hieß keltisch wahrscheinlich Alcimona, und nicht Alcmona (mittelalterliche Name) das Toponym bei Ptolemäus Ἀλκιμοεννίς (Alkimoennis), möglicherweise für das Oppidum auf dem Michelsberg zwischen Donau und der Altmühl, auf einer dreieckigen Anhöhe zwischen den Flusstälern.Ich fand dann die Herleitung des Ethnonyms Alamannen von Robl aus dem Flussnamen der Alcmona / Alcmoennis (Altmühl) (bei Claudius Ptolemäus erwähnter Ortsname/Toponym, der mit dem Oppidum in Kelheim in Verbindung gebracht wird), doch arg herbeigebogen und zweifelhaft, sprachwissenschaftlich kann ich die Herleitung nicht beurteilen, es erscheint mir doch eine Hilfshypothese zu sein, um das Schlachtfeld an die Altmühl zu verlegen - um die Attraktivität des Pollanter Beckens zu erhöhen, zitiert er auch die spätlatènezeitliche Geschichte, die Großsiedlung von Berching-Pollanten, die jedoch mit Manching ab 50 v.Chr. "untergegangen" ist.
Womit du eine bestimmte Fibel (eben Almgren VI.2 (Almgren VI.1 hat eher eine Verbreitung nach Skandinavien)) mit ethnischen Gruppen verbindest. Finde ich schwierig.Spekulationen helfen hier in keinster Weise. Zu der römischen Militaria gesellen sich auch immer wieder Elbefibeln mit kurzem Nadelhalter, welche um 180 n. Chr. aufkamen. Ihre Dominanz (um 200/230 n. Chr.) von der mittleren Elbe bis zum Dekumatland ist wegweisend. Diese werden dann um 240 n. Chr. von solchen mit langem Nadelhalter abgelöst. Ich selbst habe an der Unstrut so viele dieser Fibeln (beide Formen) nebst Militaria detektiert, dass man eine Magisterarbeit allein über die Fibeln schreiben könnte. Wer die Albannoi sind, und wo deren Siedlungskammern lagen, ist unschwer zu erkennen bzw. sehr gut nachzuvollziehen.
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