LEG XVII
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Wie würde die Fundverteilung denn aussehen wenn eine römische Armee von Osten kommend die durch den Wall verstärkte Engstelle erfolgreich durchbrochen hätte, mit 2 Angriffskeilen entlang des festen Untergrundes direkt unter dem Berg und entlang des Flugsandrückens (also da wo nicht ohne Grund die Straßen verlaufen), und die Germanen sich bei der sich abzeichnenden Niederlage nach Westen zurückgezogen hätten, um der Umfassung zu entgehen?
Spinnen wir die Geschichte mal weiter. Was geschah nachdem die besagte römische Armee die Engstelle durchbrochen hatte und die Germanen sich abgesetzt hatten? Da ja nicht davon auszugehen ist dass die römische Armee in der Kalkrieser-Niewedder Senke lagerte während die Germanen den Wall bauten, ergibt sich daraus dass die römische Armee erst eine gewisse Anmarschstrecke zum Schlachtfeld zurücklegen musste. Die Schlacht begann also frühestens am späten Vormittag, die Größe des Schlachtfeldes lässt darauf schließen dass die Schlacht eine Zeit lang dauerte, also erst irgendwann am Nachmittag endete. Da die Römer dann ja sicher erst mal das Schlachtfeld nach den eigenen Verwundeten und Getöteten absuchten, blieb keine Zeit mehr zum weiter marschieren, und es blieb nicht anderes übrig als das Marschlager für die folgende Nacht an Ort und Stelle zu errichten. Dazu würde dann auch der neueste Fund in Kalkriese passen:
"An der zum Tal hin gelegenen Seite des mutmaßlichen Schlachtfeldes wurden Reste einer Lagerbefestigung entdeckt."
Germanenwall oder Römerlager? : Neue Funde in ...
Wie auch immer, ich stimme auf jeden Fall Dr. Aßkamp zu:
"Für Dr. Rudolf Aßkamp, den Direktor des Römermuseums in Haltern, sind die Funde, die sich längst bis zum ihm durchgesprochen haben, ein Grund mehr, den Horizont der Deutung des Schlachtfeldes wieder weiter zu ziehen und sich nicht nur auf Varus zu versteifen."