Turgot
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Auch in Europa begann sich die Lage des Deutschen Reiches schleichend zu verdüstern; man bemerkte es nur nicht.
Bülow führte im Januar 1902 im Reichstag aus, das man den Dreibund nicht mehr als absolute Notwendigkeit betrachte. Nun, das kam in Rom gar nicht gut an, auch wenn die Italiener mit den Franzosen die Beziehungen deutlich verbessert hatten, war man dort von der Notwendigkeit des Dreibundes überzeugt. Aber im Juni 1902 kam es zum Abkommen mit Frankreich, welches eine, wenn auch defensive, militärische Komponente gegen das Deutsche Reich enthielt. Für Italien entfiel damit der französische Druck.
Österreich-Ungarn hatte sich 1903 mit Russland in Mürzsteger Abkommen einen freien Rücken verschafft.
Die beiden Verbündeten, von jeden Druck befreit, gebärdeten sehr sich in den nächsten Jahren schon wie Feinde. Plötzlich war auch der Irredentismus in Italien wieder salonfähig. Es kam zu erheblichen Spannungen zwischen den Verbündeten.
Des Weiteren übersah man in Berlin, das sich Italien eine Feindschaft zu Großbritannien definitiv aus wirtschaftlichen aber auch imperialistischen Gründen nicht leisten konnte. Deshalb verurteilte man auch die massive Herausforderung Großbritanniens in Form des Flottenrüstens durch das Deutsche Reich. Deutlich wurde das im Zuge der Marokkokrise Nummer 1. Die Italiener waren die ganze Zeit über gezwungen, im wohlverstandenen eigenen Interesse zwischen den Kontrahenten zu lavieren.
Hier wurde durch das italienische Agieren deutlich, das Italien ganz sicher nicht dem Deutschen Reich gegen Großbritannien und Frankreich im Falle eines Falles militärisch zur Seite stehen würde.
Nach der Krise gab es ernsthaft Überlegungen, den Dreibund aufzukündigen. Paris hätte sicher gejubelt gehabt.
Afflerbach, Der Dreibund
Bülow führte im Januar 1902 im Reichstag aus, das man den Dreibund nicht mehr als absolute Notwendigkeit betrachte. Nun, das kam in Rom gar nicht gut an, auch wenn die Italiener mit den Franzosen die Beziehungen deutlich verbessert hatten, war man dort von der Notwendigkeit des Dreibundes überzeugt. Aber im Juni 1902 kam es zum Abkommen mit Frankreich, welches eine, wenn auch defensive, militärische Komponente gegen das Deutsche Reich enthielt. Für Italien entfiel damit der französische Druck.
Österreich-Ungarn hatte sich 1903 mit Russland in Mürzsteger Abkommen einen freien Rücken verschafft.
Die beiden Verbündeten, von jeden Druck befreit, gebärdeten sehr sich in den nächsten Jahren schon wie Feinde. Plötzlich war auch der Irredentismus in Italien wieder salonfähig. Es kam zu erheblichen Spannungen zwischen den Verbündeten.
Des Weiteren übersah man in Berlin, das sich Italien eine Feindschaft zu Großbritannien definitiv aus wirtschaftlichen aber auch imperialistischen Gründen nicht leisten konnte. Deshalb verurteilte man auch die massive Herausforderung Großbritanniens in Form des Flottenrüstens durch das Deutsche Reich. Deutlich wurde das im Zuge der Marokkokrise Nummer 1. Die Italiener waren die ganze Zeit über gezwungen, im wohlverstandenen eigenen Interesse zwischen den Kontrahenten zu lavieren.
Hier wurde durch das italienische Agieren deutlich, das Italien ganz sicher nicht dem Deutschen Reich gegen Großbritannien und Frankreich im Falle eines Falles militärisch zur Seite stehen würde.
Nach der Krise gab es ernsthaft Überlegungen, den Dreibund aufzukündigen. Paris hätte sicher gejubelt gehabt.
Afflerbach, Der Dreibund