Die katholische Liga und der 30-Jährige Krieg

Der Dreißigjährige Krieg machte Europa zum Leichenhaus. Mit einem regionalen Streit hatte er begonnen und wuchs sich zu einem internationalen Konflikt aus. Die in sich verfeindete christliche Religion gehörte zu den ersten Opfern dieser Gewaltorgie. Zugleich feuerte sie bis zuletzt die Kriegsherren an. Ein dunkles Kapitel der europäischen Religionsgeschichte!

Es zeigt, wie anfällig der Streit um die Wahrheit für den Machtmissbrauch ist, auch und gerade der Streit um Glaubenswahrheiten. Über erschreckend lange Zeit war die europäische Christenheit unfähig zu begreifen, wie wahnhaft es ist, den Glauben mit Kanonen durchsetzen zu wollen. Ganz überwunden ist dieser Irrsinn nicht.
(...)
Die damaligen christlichen Konfessionen mussten mit dem Westfälischen Frieden darauf verzichten, die eigene Vorstellung überall in Europa verwirklicht zu sehen. Drei Einsichten sind nötig: Wir müssen unser religiöses und politisches Vormachtstreben aufgeben. Wir müssen die Rechte von Minderheiten wahren. Wir müssen Kompromisse schließen.
(Quelle)

So viel zu der Meinung, der Dreißigjährige Krieg wäre kein Religionskrieg gewesen.
 
So viel zu der Meinung, der Dreißigjährige Krieg wäre kein Religionskrieg gewesen.
Im Vordergrund war es natürlich ein Konflikt zwischen katholischen und protestantischen Reichsständen. Aber kaum war der Krieg angelaufen, interessierten die Konfessionen im Prinzip kaum noch. Die meiste Zeit spielte die Konfession nicht wirklich eine Rolle, nicht umsonst griffen die katholischen Franzosen auf der antikaiserlichen Seite in den Krieg ein - wo doch die kaiserliche Seite offiziell die Katholiken repräsentierte. Gustav Adolf, der als vermeintliche Schutzmacht der Protestanten in den Krieg eingriff (dafür hatte er vom schwedischen Reichstag ein Mandat erhalten) schloss, kaum, dass er im Reich gelandet war, mit Kardinal Richelieu ein Bündnis. Die kümmerten sich nicht für die Konfessionen, die hatten ein Auge vor allem für ihre eigenen politischen Partikularinteressen.

Man könnte auch den Spanischen Erbfolgekrieg als Konfessionskrieg behandeln. Die meisten Spanier interessierten sich zunächst gar nicht, welcher Grüßaugust nachher ihr König sein würde, ob der katholische Bourbone oder der katholische Habsburger.
Was der zunächst erfolgreichen österreichischen Partei im Spanischen Erbfolgekrieg am Ende das Genick brach, war, dass der kastilische Klerus von den Kanzeln gegen die Ketzer wetterte - gemeint waren die österreichischen Habsburger wegen niederländischen und britischen Verbündeten Habsburgs im Erbfolgekrieg - und die Bourbonen unterstützte.
Schaut man hingegen nach Rom, stand Papst Clemens XI. auf der Seite der Österreicher, die in Spanien selbst als Ketzer gebrandmarkt wurden wegen ihrer niederländischen und britischen Verbündeten.
Auch hier: Wie präsentiert es sich von der Oberfläche her, wie sieht es aus, wenn man genauer hinsieht, in die Tiefe geht? Die Antworten sind bei weitem nicht so einfach.

Die Verfasserin des von dir zitierten Chrismon-Artikels ist Theologin. Sie argumentiert aus einer theologischen Sichtweise, nimmt den konfessionellen Konflikt, mit dem 30jährige Krieg startete, in den Focus. Ihr geht es nicht um eine Gesamtschau des 30jährigen Krieges, um historische Fragen von Wirkweisen und Mechanismen. Ihr geht es um theologische Fragen, interkonfessionellen Dialog und eine Fehlerkultur in der Ökumene. Du solltest den Artikel also nicht mit einer historischen Expertise verwechseln.
 
Die meiste Zeit spielte die Konfession nicht wirklich eine Rolle, nicht umsonst griffen die katholischen Franzosen auf der antikaiserlichen Seite in den Krieg ein - wo doch die kaiserliche Seite offiziell die Katholiken repräsentierte.
Klar, im Dreißigjährigen Krieg gab es Bündnisse*, bei denen die Konfession keine Rolle spielte, denn in der Not oder im Bemühen, seiner Seite zum Sieg zu verhelfen, kommt einem jedes Mittel recht. Der Glaube war die treibende Kraft in diesem Krieg, obwohl die Söldner der einen wie der anderen Seite zwischen der katholischen und protestantischen Bevölkerung bald nicht mehr unterschieden, d.h. es war egal ob die Kaiserlichen oder Schweden vor einer katholischen oder protestantischen Stadt standen: Sie verlangten Lösegeld, andernfalls würde sie die Stadt stürmen. Warum? Krieg hat eigene Gesetze – der Krieg ernährt den Krieg.

Deswegen sollte man das nicht überbewerten und diesen Krieg nicht zum Nichtreligiösen-Krieg erklären.

* In einem anderen Thread wird gerade ein ähnliches Thema behandelt: Preußen hat 1866 gegen seinen (natürlichen) Bündnisgenossen Österreich mit Italien einen Beistandspakt geschlossen, der im Falle eines Krieges greifen sollte und auch griff. Will sagen, auch später waren solche Allianzen nichts Besonderes.
 
Klar, im Dreißigjährigen Krieg gab es Bündnisse*, bei denen die Konfession keine Rolle spielte, denn in der Not oder im Bemühen, seiner Seite zum Sieg zu verhelfen, kommt einem jedes Mittel recht. Der Glaube war die treibende Kraft in diesem Krieg, obwohl die Söldner der einen wie der anderen Seite zwischen der katholischen und protestantischen Bevölkerung bald nicht mehr unterschieden,
Und beschreibst den Widerspruch und bemerkst ihn nicht?
 
Der Glaube war die treibende Kraft in diesem Krieg, obwohl die Söldner der einen wie der anderen Seite zwischen der katholischen und protestantischen Bevölkerung bald nicht mehr unterschieden, d.h. es war egal ob die Kaiserlichen oder Schweden vor einer katholischen oder protestantischen Stadt standen: Sie verlangten Lösegeld, andernfalls würde sie die Stadt stürmen. Warum? Krieg hat eigene Gesetze – der Krieg ernährt den Krieg.
Die Söldner im Dienst der großen Kriegsparteien waren nicht so schlimm, ausgnommen Extremfälle wie Magdeburg.
Schlimmer waren die marodierende Banden, die auf eigene Rechnung durch die Lande zogen, vor denen war nämlich nichts und niemand sicher. Die größeren Kriegsparteien bemühten sich immerhin die Gebiete aus denen sie Kontributionen bezogen nur so weit zu schröpfen, dass sie die Abgabenlast auch weiterhin tragen konnten.

Eine Gegend einmalig auszupressen und dabei auf Jahrzehnte zu ruinieren bringt kriegsökonomisch nichts.
Schließlich muss auch die Kampagne im kommenden Jahr noch ffinanziert und versorgt werden.

Warum hätten sich die Söldner um die Konfession der Bevölkerung scheren sollen? Ein guter Teil der Söldner heuerte bei bei Kriegsunternehmern und Landesherren an, deren Konfession nicht unbedingt die Eigne war.
Durch die Praxis des "Untersteckens" wurden auch nach einem militärischen Sieg gerne die gefangenengenommenen Söldner unter die eigenen Fahnen gepresst.
Ein Großteil der Söldner während des Krieges hat ein oder mehr mals die Seiten gewechselt, je nach dem, wo das Kriegsgrück gerade war.

Es gibt Landstriche im Gebiet des alten Reiches, die während des 30-Jährigen Krieges immer wieder von verschiedenen Seiten besetzt waren und zum Teil x mal die Konfession wechseln mussten.
Glaubst du ersthaft, die interessierten sich noch dafür ob irgendeine Konfession in ihren Augen richtig oder falsch war?
Bei denen war es mittlerweile Routine gut katholisch zu sein, wenn die Kaiserlichen am Ort waren, und Luther hochleben zu lassen, wenn die Schweden einzogen.
 
Es gibt Landstriche im Gebiet des alten Reiches, die während des 30-Jährigen Krieges immer wieder von verschiedenen Seiten besetzt waren und zum Teil x mal die Konfession wechseln mussten.
Hast du ein Beispiel für ein Gebiet, in dem die Bewohner infolge von wechselnden Besetzungen im 30jährigen Krieg mehrmals die Konfession wechseln mussten? Dass einige Gebiete immer wieder von konkurrienden Parteien besetzt wurden, war mir klar. Nur dass damit auch ein Konfessionswechsel aufgewezwungen worden sein soll, ist mir neu.
 
Hast du ein Beispiel für ein Gebiet, in dem die Bewohner infolge von wechselnden Besetzungen im 30jährigen Krieg mehrmals die Konfession wechseln mussten?
So viel ich weiß, hat nur die Liga es bei Eroberungen von den Bewohnern verlangt, die Konfession zu wechseln*. Die Schweden z.B. haben das nicht verlangt, weil sie sonst die Unterstützung des katholischen Frankreichs verlieren würden. Diese Regelung war Bestandteil des Vertrags, in dem sich Frankreich 1631 verpflichtete, jährlich 400.000 Reichstaler (bis 1636) an Schweden zu zahlen, wofür diese sich verpflichteten, 30.000 Fußsoldaten und 6.000 Reitern kampftüchtig zu halten.

* Das ist auch verständlich, denn dieser Krieg hatte vor allem das Ziel: Rekatholisierung der protestantischen Gebiete.
 
Diese Regelung war Bestandteil des Vertrags, in dem sich Frankreich 1631 verpflichtete, jährlich 400.000 Reichstaler (bis 1636) an Schweden zu zahlen, wofür diese sich verpflichteten, 30.000 Fußsoldaten und 6.000 Reitern kampftüchtig zu halten.

Mir ist vor allem dieser Vertrag bekannt:


"Dafür verlangte Frankreich den Fortbestand des katholischen Glaubens in Gebieten, in denen er 1618 schon gegolten hatte, sowie die Abtretung von Garnisonsstädten im Elsass und die Stadt Straßburg. Jedweder Waffenstillstand oder Friedensschluss im anhaltenden Krieg im Reich bedürfe der ausdrücklichen Zustimmung Frankreichs. Es war bei diesem Vertragsschluss (noch) nicht gewillt, in den Dreißigjährigen Krieg selbst aktiv einzugreifen oder weitere Unterstützung zu gewähren."


Will heißen auf dieser Grundlage, war es den Schweden und ihren Protestantischen Verbündeten von Seiten Frankreichs her durchaus gestattet, seit 1618 betriebene Rekatholisierungsmaßnahmen Habsburgs oder der Mitglieder der Katholischen Liga wieder rückgängig zu machen und die protestantischen Konfessionen in denenigen Gebieten wieder einzuführen, in denen sie vor 1618 Bestand hatten, was vor allem die Böhmischen Lande und die Pfalz, inklusive Oberpfalz betroffen haben dürfte.

Was den Schweden und protestantsichen Verbündeten von französicher Seite nicht zugestanden wurde, wäre gewesen darüber hinaus zu gehen und die Reformation auch in vor 1618 katholischen Gebieten durchzusetzen.

* Das ist auch verständlich, denn dieser Krieg hatte vor allem das Ziel: Rekatholisierung der protestantischen Gebiete.
Wenn dass das von Frankreich angestrebte Ziel gewesen wäre, hätte man sich nicht mit den protestantischen Ständen verbündet und Krieg gegen die katholischen Habsburger und die Katholische Liga geführt.
 
Wenn dass das von Frankreich angestrebte Ziel gewesen wäre, hätte man sich nicht mit den protestantischen Ständen verbündet und Krieg gegen die katholischen Habsburger und die Katholische Liga geführt.
Das wird gern behauptet, stimmt aber nicht - zumindest für die ersten 12 Kriegsjahre nicht.

Um das zu verdeutlichen: Schweden griff erst 1630 mit einer eher kleinen Invasionsstreitmacht von 13.000 Mann in den Krieg ein – da war der Krieg schon 12 Jahre alt. Und diese 12 Jahre fanden ohne Frankreich statt, denn dieses hatte sich erst am 13. Januar 1631 mit Schweden verbündet.

Und wer hier Kriegstreiber war, wurde schnell klar, denn schwedischer König zeigte sich bereit, mit Bayern bzw. der katholischen Liga ein Neutralitätsverhältnis anzustreben, falls diese auf Kampfhandlungen gegen ihn verzichteten. Aber diese dachten nicht daran, glaubten wohl, mit der anfangs kleinen schwedischen Streitmacht schnell fertig zu werden. Man muss aber berücksichtigen, dass es dem schwedischen König gelang, 40.000 Söldner anzuwerben, die größtenteils aus den deutschen Ländern selbst kamen, d.h. die “Schweden” waren mehrheitlich Deutsche in schwedischen Diensten. Die Eroberung und Vernichtung Magdeburgs im Mai 1631 durch die Liga trug wesentlich dazu bei, dass sich Deutsche dem Schwedenkönig anschlossen.
 
Das wird gern behauptet, stimmt aber nicht - zumindest für die ersten 12 Kriegsjahre nicht.

Um das zu verdeutlichen: Schweden griff erst 1630 mit einer eher kleinen Invasionsstreitmacht von 13.000 Mann in den Krieg ein – da war der Krieg schon 12 Jahre alt. Und diese 12 Jahre fanden ohne Frankreich statt, denn dieses hatte sich erst am 13. Januar 1631 mit Schweden verbündet.
"Nach dem Sieg des Kaisers über die protestantischen Fürsten im Reich betrieb Frankreich ab 1624 wieder eine antihabsburgische Politik. Dazu schloss der französische König Ludwig XIII. nicht nur ein Bündnis mit Savoyen und Venedig, sondern initiierte auch ein Bündnis der protestantischen Herrscher in Nordeuropa gegen den habsburgischen Kaiser. 1625 kam es zur Gründung der Haager Allianz zwischen England, den Niederlanden und Dänemark."


Frankreich hatte bereits diplomatisch deutlich auf den dänischen Kriegsintritt hingearbeitet und unterhielt auch spätetens seit dem Jülisch-Klevischen Erbfolgestreit ganz gute Beziehungen zu potestantischen Union.

Ich meine mich daran zu erinnern, dass von französischer Seite auch bereits während der zweiten Phase des Krieges Subsidien zur Finanzierung der dänischen Truppen geflossen sind.

Das Frankreich protestantische Akteure erst seit 1630 unterstützte, stimmt also nicht.

Das Frankreich sich nicht von Anfang an in den Konflikt eingemischt hatte, mag daran liegen, dass Frankreichs innenpolitische Lage damals ziemlich verworren war.
Das 1610 König Heinrich IV. ermordet worden war, hatte zur Folge, dass für den noch minderjährigen Ludwig XIII. erstmal dessen Mutter Maria de Medici die Regentschaft übernehmen musste, was allerdings 1617, als der mittlerweile für volljährig erklärte, aber von der Regierung bis dato ferngeehaltene Ludwig XIII. versuchte die Macht zu übernehmen zu Auseinandersetzungen führte.
Das führte zwischen 1617 und 1621 erstmal zum innenpolitischen Machtkampf in Frankreich, bei dem sich Ludwig XIII. dann durchsetzte, aber natürlich einige Zeit brauchte um seine Macht innenpolitisch zu konsolidieren.

Danach wurde fröhlich an einer antihabsburgischen Politik unter Einbeziehung und Indienstnahme auch protstantsicher Mächte gestrickt.

Und wer hier Kriegstreiber war, wurde schnell klar, denn schwedischer König zeigte sich bereit, mit Bayern bzw. der katholischen Liga ein Neutralitätsverhältnis anzustreben, falls diese auf Kampfhandlungen gegen ihn verzichteten.
Natürlich, weil für Schweden in erster Linie Habsburg der Feind war.
Damit die angestammte Dynastie in Mecklenburg zu vertreiben und Wallenstein zum Herzog von Mecklenburg zu machen hatte Habsburg die Absicht erkennen lassen in der Ostseeregion machtpolitisch dauerhaft Fuß zu fassen.
Das war für Schweden, dass an seinem "dominum maris baltici" bastelte und dies als unerwünschte Konkurrenz auffassen musste der Grund sich in den Krieg im Reich einzumischen, nicht dass irgendein Bayernherzog oder eine Katholische Liga, die neben Bayern nur aus Fürstbistümern in Süddeutschland und am Rhein bestand versuchte irgendwo in Süd- und Mitteldeutschland eine katholische Politik zu betreiben oder irgendwele Territorien in der Pfalz zu rekatholisieren.

Aber diese dachten nicht daran, glaubten wohl, mit der anfangs kleinen schwedischen Streitmacht schnell fertig zu werden.
Natürlich nicht, immerhin hing vom Habsburgischen Sieg im Gesamtkonflikt ja ein Teil der Bayerischen Kriegsziele ab.

Die Verschiebung der Kurwürde von der Pfalz an Bayern, war nur mit einem mächtigen Kaiser machbar, der in der Lage war die protestansichen Fürsten zu zwingen, das zu akzeptieren.
Davon abgesehen, waren Kaiser Mathias und nach dessen Tod Ferdinand II. finanziell ziemlich klamm, als der Krieg losging und sie führten diesen Konflikt teilweise mit spanischen Subsidien und teilweise auf Pump.
Ferdinand II. hatte sich sehr stark bei Herzog Maximilian von Bayern verschulden müssen, so stark, dass er zeitweise sogar einen Teil des heutigen "Oberösterreich" an Bayern verpfänden musste.
Zwar ließen sich aus Böhmen erhebliche Mittel herauspressen, aber der Krieg und damit auch die Kosten gingen einmal weiter.

Bayern konnte natürlich auch als Gläubiger des Kaisers kein Intersse an einem schwedischen Sieg über Habsburg haben.


Wie du aber nun darauf kommst, deswegen Bayern und der Katholischen Liga "Kriegstreibrei" vorzuwerfen, weiß ich nicht.

Es war Schweden, dass dem Kaiser dem Krieg erklärte.
Da dies einen direkten Angriff einer reichsfremden Macht auf Kaiser und Reich selbst darstellte, waren Bayern und die Liga schon von dem her zum Beistand für den Kaiser verpflichtet.
Dieser Beistandspflicht als Glieder des Reiches gegen Militärische übergriffe von reichsfremder Seite auf das Reich nachzukommen, war keine Kriegstreiberei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Frankreich, das seit Jahren verdeckt am Kriegsgeschehen beteiligt war, hatte wenige Tage vor Abschluß des Prager Friedens am 19.Mai 1635 Spanien den Krieg erklärt. 1633 hatte die Besetzung Lothringens begonnen.
Kardinal Richelieu war damit nunmehr offen in dem Krieg eingetreten. Holland, Schweden, Savoyen, Parma, die Überbleibsel des deutschen Protestantismus, alles Gegner des Hauses Habsburg vereinte der Kardinal mit Frankreich, um zugleich mit der Hegemonie Spaniens die Umklammerung des Bourbonenstaates zu sprengen.

Sowohl für Schweden wie Frankreich war ein Frieden nur dann akzeptabel, wenn in einer neuen europäischen Ordnung die eigenen Interessen dauerhaft gesichert waren. Und diese finale Entscheidung wurde in Deutschland erkämpft und deshalb strebte Frankreich auch nach einer dauerhaften Präsenz in Deutschland, um in politischen wie militärischen Allianzen mit den deutschen Fürsten das deutsche und europäische Mächtesystem so zu gestalten, wie es den französischen Interessen gerade entsprach.

So zerbrach das Friedenswerk, und die Schrecken kehrten in gesteigerter Gewalt zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:
1633 hatte die Besetzung Lothringens begonnen.
Kardinal Richelieu war damit nunmehr offen in dem Krieg eingetreten.
Das ist der Punkt, auf den ich hinweisen wollte: Erst ab 1633 kann man Frankreich als Kriegspartei bezeichnen, sonst müsste auch Deutschland und andere westlichen Staaten im gegenwärtigen Russland-Ukraine-Krieg als Kriegspartei gelten, was Putin ohnehin für wahr hält. Um dieses Narrativ zu widerlegen bzw. ihm keine Nahrung zu geben, wird peinlichst darauf geachtet, keine eigenen Soldaten in die Ukraine zu schicken.
 
Das wird gern behauptet, stimmt aber nicht - zumindest für die ersten 12 Kriegsjahre nicht.

Um das zu verdeutlichen: Schweden griff erst 1630 mit einer eher kleinen Invasionsstreitmacht von 13.000 Mann in den Krieg ein – da war der Krieg schon 12 Jahre alt. Und diese 12 Jahre fanden ohne Frankreich statt, denn dieses hatte sich erst am 13. Januar 1631 mit Schweden verbündet.

Und wer hier Kriegstreiber war, wurde schnell klar, denn schwedischer König zeigte sich bereit, mit Bayern bzw. der katholischen Liga ein Neutralitätsverhältnis anzustreben, falls diese auf Kampfhandlungen gegen ihn verzichteten. Aber diese dachten nicht daran, glaubten wohl, mit der anfangs kleinen schwedischen Streitmacht schnell fertig zu werden. Man muss aber berücksichtigen, dass es dem schwedischen König gelang, 40.000 Söldner anzuwerben, die größtenteils aus den deutschen Ländern selbst kamen, d.h. die “Schweden” waren mehrheitlich Deutsche in schwedischen Diensten. Die Eroberung und Vernichtung Magdeburgs im Mai 1631 durch die Liga trug wesentlich dazu bei, dass sich Deutsche dem Schwedenkönig anschlossen.

Frankreich ist als Kriegspartei auf dem Kriegsschauplatz in Deutschland erst in der letzten Phase des Krieges in Erscheinung getreten, Frankreich führte anfangs einen Stellvertreterkrieg,. Nach dem Prager Frieden musste es aber befürchten, dass Sachsen und die Kaiserlichen einen totalen Sieg über Schweden erringen würden. Frankreich war der finanzielle Hauptunterstützer, und es trat 1635 als aktive Kriegspartei in den Krieg ein, erklärte Spanien den Krieg und 1635 nahmen die Franzosen Trier. Das katholische Frankreich hat unter Kardinal Richelieu und der "grauen Eminenz" Pater Joseph schon sehr früh das protestantische Schweden und die protestantische Landgrafschaft Hessen-Kassel mit Subsidien unterstützt.


Der Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges war zum Großteil zurückzuführen auf die Spannungen und Verwerfungen, die mit Reformation und Gegenreformation entstanden waren. Wenn der 30 Jährige Krieg anfangs als ein "Religionskrieg" begonnen haben mochte, so entwickelte er sich doch bald zum europäischen Krieg, und bei den Bündniskonstellationen, die sich entwickelten, spielten politische und nicht etwa konfessionelle oder religiöse Motive eine Rolle. Im weiteren Kriegsverlauf ergaben sich recht eigentümliche Bettgenossenschaften und Bündniskonstellationen. Der lutherische Kurfürst von Sachsen verbündete sich mit dem katholischen Kaiser gegen die lutherischen Schweden. Deren stabilster Bundesgenosse, eigentlich eine Bundesgenossin war die reformierte Landgräfin von Hessen-Kassel, die u. a. gegen die lutherischen Vettern aus Darmstadt einen Ableger des Großen Krieges, den "Hessenkrieg" oder "Bruderzwist im Hause Hessen führte. Alle beide, die lutherischen Schweden und die reformierten Hessen wurden vom katholischen Frankreich unter Kardinal Richelieu und der "grauen Eminenz", dem Pater Joseph massiv mit Subsidien unterstützt.

Der Dreißigjährige Krieg war mit einer Reihe anderer Konflikte und Kriege verwoben:

1. Der Achtzigjährige Krieg, der Freiheitskampf der Niederlande 1568-1649
2. Der Mantuanische Erbfolgekrieg 1628-31.
3. Der Schwedisch-Polnische Krieg 1600-1629.


Schweden war die Hegemonialmacht im Baltikum, und Schweden lag bereits seit 1600 im Krieg mit Polen. Genauer gesagt bekriegten sich zwei Linien: Die protestantischen Wasa in Schweden kämpften gegen die katholischen Wasa in Polen.

Was den Dreißigjährigen Krieg so eskalieren ließ, das war nicht religiöser Fanatismus, sondern die Tatsache, dass die Staaten mit der Kriegsfinanzierung überfordert waren. Es gab noch kaum stehende Armeen, sondern die Staaten beauftragten Militärunternehmer, Feldhaupleute, Condottieri mit der Kriegsführung, und die ließen den jeweiligen Landstrich die Kriegskosten bezahlen. Nach den Maßstäben der Zeit hielt man es für praktisch unmöglich, eine Armee von mehr als 20.000 Mann nicht nur zu unterhalten, sondern auch unter Kontrolle zu behalten.
 
Der Dreißigjährige Krieg war mit einer Reihe anderer Konflikte und Kriege verwoben:

1. Der Achtzigjährige Krieg, der Freiheitskampf der Niederlande 1568-1649
2. Der Mantuanische Erbfolgekrieg 1628-31.
3. Der Schwedisch-Polnische Krieg 1600-1629.
Dem würde ich die Bündner Wirren 1618-39 noch hinzufügen wollen. Dabei handelt es sich einerseits, vergleichbar mit dem 30jährigen Krieg, um einen bewaffneten Streit um die Konfession der Drei Bünde, dem heutigen Schweizer Kanton Graubünden. Gleichzeitig war es aber auch ein Konflikt zwischen dem habsburgischen Spanien und Österreich auf der einen Seite und Frankreich und Venedig auf der anderen Seite.
 
Dem würde ich die Bündner Wirren 1618-39 noch hinzufügen wollen. Dabei handelt es sich einerseits, vergleichbar mit dem 30jährigen Krieg, um einen bewaffneten Streit um die Konfession der Drei Bünde, dem heutigen Schweizer Kanton Graubünden. Gleichzeitig war es aber auch ein Konflikt zwischen dem habsburgischen Spanien und Österreich auf der einen Seite und Frankreich und Venedig auf der anderen Seite.
An die und an Jörg Jenatsch habe ich selbst schon gedacht, ich hatte aber das Zeitfenster nicht mehr auf dem Schirm gehabt.
 
Ich bin neu in diesem Forum angemeldet und ich bin beeindruckt über die kompetenten Beiträge von euch Mitgliedern. Ich interessiere mich sehr für die Epoche des 30-jährigen Krieges. Vor allem für die ersten Jahre von 1618 bis 1625. Auch wenn der letzte Post schon alt ist, möchte ich meinen 'Senf' zum Thema 'Liga und 30-jähriger Krieg' geben: Es war nach meiner Meinung in den Jahren vor dem Kriegsausbruch ein typisches Wettrüsten und Wettdrohen. Neben vielen egoistischen und (nach unserem heutigen Verständnis) intollerantem Religionsverständnis ging es - wie fast immer - um Macht. Die katholische Kirche sah ihre Felle davonschwimmen und trotz Augsburger Religionsfrieden (1555) wurde durch die Rekatholisierung versucht, verlorenes Gebiet wieder zurückzugewinnen. Die Protestantische Seite wehrte sich durch die Gründung der Union, die katholische wiederum reagierte mit der Gründung der Liga. Nun kam der Aufstand in Böhmen, Absetzung des habsburger Königs Ferdinand, und 1619 Krönung von Friedrich, dem Calvinisten. Das war nicht nur eine Demütigung für die Habsburger, sondern auch ein Angriff auf deren Macht. Denn Friedrich, Kurfürst der Pfalz, hatte mit der Böhmenkrone plötzlich 2 Kurstimmen. Damti war klar, dass bei der nächsten Kaiserwahl kein Habsburger das Rennen machen würde. Nach meiner Einschätzung konnte Ferdinand das nicht hinnehmen und mit Maximilian - und seiner Liga, die er nun wieder aufbaute und verstärkte - hatte Ferdinand die nötige militärische Schlagkraft, was sich ab Sommer 1620 und mit der entscheidenen Schlacht am weißen Berg zeigte. Ferdinand - inzwischen Kaiser - hatte es nun in der Hand, den Konflikt zu beenden, doch die Gier nach Macht und der Wunsch, die Rekatholisierung voranzutreiben, resultierte in den 30-jährigen Krieg.
 
Es war nach meiner Meinung in den Jahren vor dem Kriegsausbruch ein typisches Wettrüsten und Wettdrohen.
Wettrüsten impliziert die Anhäufung militärischen Potentials. Das ist insofern nicht zutreffend, als dass es zu dieser Zeit eigentlich noch keine größeren stehenden Heere gab, die dauerhaft unterhalten wurden und mit denen man einen Rüstungswettlauf im Sinne des ausgehenden 19. oder 20. Jahrhunderts hätte veranstalten können.

Die katholische Kirche sah ihre Felle davonschwimmen und trotz Augsburger Religionsfrieden (1555) wurde durch die Rekatholisierung versucht, verlorenes Gebiet wieder zurückzugewinnen.
Der Augsburger Religionsfrieden hatte mit den Vorgängen in der ersten Phase des 30-Jährigen Krieges und auch mit der Vorgeschichte nur bedingt etwas zu tun.

Der Augsburger Religionsfrieden von 1555 war ein Kompromiss zwischen den katholischen und den lutherischen Reichsständen. Er sicherte keine religiösen Rechte anderer protestantischer Gruppen, wie den Calvinisten, und er Verbot den jeweiligen Landesherren auch nicht das Durchsetzen ihrer Konfession, sondern im Gegenteil er legitimierte sie mit dem Grundsatz "cuius regio eius religio".
Insofern waren die Rekatholisierungsmaßnahmen der Habsburger in den österreichischen Erblanden vor den Bestimmungen des Religionsfriedens völlig legal und von den Lutheranern auch akzeptiert.
Auch die späteren erzwungenen Rekatholisierungen in Böhmen und der Pfalz waren an und für sich kein Bruch des Religionsfriedens, weil Böhmen und die Pfalz zwar im weiteren Sinne protestantisch, aber nicht lutherisch waren und hier protestentische Glaubensrichtungen vorherrschten, über die der Augsburger Religionsfrieden keine Bestimmungen enthalten hatte.

Mit der Rekatholisierung in den Erblanden unternahmen die Habsburger im Kern nichts anderes, als die protestantischen Fürsten, die bei sich in ihren Territorien die Reformation eingeführt hatten und ihre Durschetzung mit Gesetzen und Strafandrohungen flankierten. Auch dass war vom Augsburger Religionsfrieden grundsätzlich gedeckt.

Und dann kommt noch dazu, dass bei den konfessionellen Streitigkeiten die am Ende in den 30-Jährigen Krieg führten mehr die Habsburger und Wittelsbacher eine agressive Politik verfolgten, als die katholische Kirche selbst.
Der Habsburger Kaiser Mathias, der am Beginn des böhmischen Aufstands noch lebte (Ferdinand II. folgte erst 1619 als Kaiser nach) hatte mit dem Kardinal und Wiener Bischof Melchior Khlesl durchaus einen Berater aus dem katholischen Klerus, der so etwa wie die Stellung eines leitenden Ministers einnahm (auch wenn es formal ein solches Amt noch nicht gab), der sich vor Ausbruch des Konflikts eigentlich sehr darum bemühte die Streitigkeiten mit den böhmischen Ständen wegen der Kirchen in Braunau und Klostergrab in irgendeiner Form gütlich zu schlichten.
Das hatte zwar durchaus auch etwas mit der schlechten finanziellen Situation Habsburgs und den Problemen zu tun, die dass für einen Krieg mit sich bringen musste, letztendlich fungierte hier ein hoher Würdenträger der Katholischen Kirche aber als jemand, der den direkten Zusammenstoß mit den Protestanten in Böhmen und die Esklalation nicht wollte und versuchte das aufzuhalten.

Die Protestantische Seite wehrte sich durch die Gründung der Union, die katholische wiederum reagierte mit der Gründung der Liga.
Die Gründung der protestantischen Union war eine Reaktion auf Die Annexion und Rekatholisierung von Donauwörth durch Herzog Maximilian von Bayern. Bei der liefen, insofern sie sowohl Bruch des Religionsfriedens, als auch des Reichsrechts war verschiedene Problemfelder zusammen.

Hier muss aber verstanden werden, dass nicht einseitig von katholischer Seite der Religionsfrieden gebrochen wurde, sondern dem war ein Bruch des Religionsfriedens von Seiten der protestantischen Einwohner Donauwörths, die katholische Prozessionen gestört hatten vorrausgagangen.
Insofern kann man das nicht einfach als anlasslose katholische Expansionspolitik betrachten.

Wenn man sich die Zusammensetzung von "Liga" und "Union" anschaut, fällt es da auch etwas schwer explizit von konfessionellen "Seiten" zu reden.

Bei der protestantischen Union waren wichtige evangelische Fürsten als Norddeutschland überhaupt nicht dabei. Aus Mittel- und Norddeutschland gehörten der Union mit der Landgrafschaft Hessen (Hessen-Kassel) und Kurbrandenburg nur 2 größere Territorien an und das waren beides Territorien, deren Fürsten kürzlich zum Calvinismus übergetreten waren und die damit selbst den Schutz, den der Augsburger Religionsfrieden ihnen als Lutheranern gewährt hatte verlassen hatten.
Deren religiöses Interesse dürfte weniger Protest gegen die Rekatholisierung des (teilweise) lutherischen Donauwörth gewesen sein, als viel mehr die Anerkennung des Calvinismus als gleichberechtigter Konfession zu erreichen um nicht mehr vom Schutz des Religionsfriedens ausgeschlossen zu sein.
Daneben dürfte es für den Anschluss an die Union aber auch dynastische Interessen gegeben haben, weil beide sich in Territorialstreitigkeiten befanden und Verbündete dafür suchten. Der Landgraf von Hessen-Kassel stritt sich mit dem Darmstädter verwandten um Territorien um Marburg herum, und der Markgraf Johann Sigismund von Brandenburg erhob anspruch auf die Nachfolge in den "Vereinigten Herzogtümern" (Jülich-klevischer Erbfolgestreit) und war vorwiegend aus taktischen Gründen zum Calvinismus konvertiert (um sich die Unterstützung der Niederlande für seine Erbansprüche zu sichern). Brandenburg schloss sich der Union erst 1610, also 2 Jahre nach ihrer Gründung an und dass dürfte einfach auch etwas damit zu tun gehabt haben das eigene Netzwerk an Verbündeten, die bei der Durchsetzung der eigenen Erbansprüche hilfreich sein konnten, zu erweitern. Hier dürfte vor allem eine Annäherung an die Kurpfalz von Interesse gewesen sein, weil Johann Sigismunds schärfster Widersacher im Streit um das jülich-klevische Erbe Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg aus einer Nebenlinie der Pfälzer Wittelsbacher stammte. Somit könnte da auch die Kalkulation dahinter gestanden haben, über die wittelsbachischen Familiennetzwerke der pfälzischen Wittelsbacher Wolfgang Wilhelm zum Rückzug seiner Ansprüche auf das jülisch-klevische Erbe zu bewegen bzw. Druck in dessen eigener Verwandtschaft in diese Richtung aufzubauen.

Daneben gab es für den Brandenburger sicherlich auch noch den Anlass, angesichts der Expansionspolitik Bayerns, nachdem dieses Donauwörth annektiert hatte in die Schranken zu weisen, weil Donauwörth eine reichsunmittelbare Stadt war und somit die Reichsverfassung tangiert war.
Das war für Brandenburg deswegen interessant, weil es damals noch die fränkische Nebenlinie der Hohenzollern gab, die in Ansbach und Kulmbach herrschte, was im Einflussbereich des Herzogtums Bayern lag.
Entsprechend war hier möglicherweise das Bedürfnis gegeben die eigenen Verwandten zu schützen.
Ansonsten interessierte sich in Noddeutschland eigentlich kein größerer Fürst für die protestantische Union. Der einzige größere lutherische Fürst, der dort Mitglied war, und gegen dessen Konfession der Bayer tatsächlich mit Billigung Habsburgs vorgegangen war war der Herzog von Würtemberg.
Und da stellt sich die Frage, war es so sehr wegen der Rekatholisierung von Donauwörth oder wegen der territorialen Expansion Bayerns und der Missachtung der Rechte des schwäbischen Reichskreises und der Autorität des Würtemberger Herzogs als Kreisobrist des schwäbischen Kreises?

Insofern sich die lutherischen Fürsten Norddeutschlands von der Union fernhielten scheinen die meisten lutheranischen Fürsten in Sachen Donauwörth eher die Auffassung vertreten zu haben, die Donauwörther seien da am Ende durch die Missachtung des Religionsfriedens selbst schuld gewesen. Denn wenn sie darin einen Generalangriff auf protestantische Glaubensrichtungen gesehen hätten, hätten sie sich der Union angeschlossen.

Bei der Katholischen Liga ähnliches.
Die Katholische Liga war ein Bündnis des Bayerischen Herzogs mit den katholischen Fürstbischöfen um Bayern herum und im Rheinland. Die Habsburger gehörten nicht dazu und andere weltliche katholische Landesherren, im Besonderen in der Mitte und im Norden des Reiches, wo die Protestanten ein Übergewicht hatten und katholische Fürsten vielleicht Anlässe gehabt haben könnten, sich bedroht zu sehen, waren da auch nicht vertreten.
Das es mitunter die Lesart gibt, die katholische Liga sei mehr als instrument wittelsbacher Hausmachtspolitik (und damit potentiell auch gegen Habsburg ausgerichtet), als als antiprotestantischer Block (denn dann hätte es keinen Grund gegeben Habsburg und anderer katholische Fürsten außen vor zu halten) zu sehen, hatte ich schonmal angeführt.
 
Zurück
Oben