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Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg war ein Land im Umbruch. Die Weimarer Republik aus der Niederlage geboren, stand vor enormen Herausforderungen:
lähmende Reparationszahlungen, politische Instabilität und eine tiefe Wirtschaftskrise. Dieses schwierige Umfeld schuf auch ein ernstes Problem für die gebildete Jugend.
Die Universitäten waren überfüllt und produzierten mehr Absolventen, als die angeschlagene Wirtschaft aufnehmen konnte. Jahr für Jahr drängten Tausende hoch qualifizierter junger Männer und eine wachsende Zahl von Frauen auf einen Arbeitsmarkt, der ihnen nichts zu bieten hatte. Dies führte zu einer großen Gruppe frustrierter und desillusionierter Akademiker Eine Art verlorener Generation, die das Gefühl hatte, dass ihre Ausbildung und ihr Potenzial von einem System, das sie als gescheitert empfanden, verschwendet wurden.
Dieses akademische Proletariat war in bestimmten Bereichen besonders groß. Der Juristenstand zum Beispiel war massiv überfüllt. Junge Juristen, die jahrelang komplexe Gesetzestexte studiert hatten, fanden sich ohne Klienten oder Positionen in der Justiz wieder.
Die Situation war für Lehrer ebenso schlimm. Schulen hatten wenig Geld für Neueinstellungen, so dass Tausende angehender Pädagogen arbeitslos blieben. Dasselbe Muster wiederholte sich bei Ärzten und vielleicht am akutesten bei Geisteswissenschaftlern, Historikern, Philosophen und Sprachwissenschaftlern. Sie alle standen vor einer ungewissen Zukunft.
Diese Akademiker besaßen großes Wissen, sahen aber keinen klaren Weg zu einer stabilen Karriere, was zu weit verbreiteter Unzufriedenheit und einer verzweifelten Suche nach Alternativen führte. Der Überschuss an Intellektuellen war nicht nur ein wirtschaftliches Problem. Er war ein soziales und politisches Pulverfass.
Die jungen Absolventen waren keine ungebildeten Arbeiter. Es waren die besten und klügsten der Nation voller Ehrgeiz, aber auf Schritt und Tritt blockiert. Sie sahen das demokratische System der Weimarer Republik nicht als Quelle der Freiheit, sondern als Quelle ihres persönlichen Elends und ihrer beruflichen Stagnation.
Dieses Gefühl der Hoffnungslosigket machte sie anfällig für radikale politische Bewegungen, die drastische Veränderungen und die Wiederherstellung des Nationalstolzes versprachen. Sie sehnten sich nach Ordnung, Sinn und am wichtigsten nach einer Chance, endlich die Karrieren aufzubauen, für die sie so hart gearbeitet hatten. Die Zahlen, obwohl nicht präzise erhoben, zeichnen ein klares Bild der Krise.
Es wird geschätzt, dass Anfang der Dreißigerjahre etwa 60.000 Hochschulabsolventen arbeitslos waren. Allein in Berlin war etwa die Hälfte der Absolventen von 1931 ein Jahr später immer noch arbeitslos. Für junge Juristen war die Situation katastrophal. Einige Quellen deuten darauf hin, dass es für jede verfügbare Stelle Dutzende, wenn nicht hunderte von Bewerbern gab.
Dies schuf eine Generation von Akademikern, die reif für die Ausbeutung waren. Sie warteten auf einen Retter, jemanden, der die Blockade durchbrechen und ihnen eine Zukunft bieten konnte. Adolf Hitler und die NSDAP verstanden diese Verzweiflung perfekt und bereiteten sich darauf vor, ihnen ein Angebot zu machen, das sie nicht ablehnen konnten.
Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen, gingen sie schnell daran, das Problem der akademischen Arbeitslosigkeit zu lösen, jedoch zu ihren eigenen brutalen Bedingungen. Ihr erster Schritt war eine massive politische Säuberung. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, im April 1933 verabschiedet, war ein Schlüsselinstrument.
Es drängte jüdische, politisch unerwünschte und demokratische Beamte aus ihren Ämtern. Dieser rücksichtslose Vorgang schuf enorme Anzahl an freien Stellen in Schulen, Gerichten und in Regierungsämtern. Plötzlich waren Tausende von Stellen offen, die darauf warteten, besetzt zu werden.
Für die vielen jungen arbeitslosen Akademiker, die in den Startlöchern gestanden hatten, war dies eine goldene Gelegenheit. Das Regime bot nicht nur Arbeitsplätze an. Es bot einen neuen Sinn verpackt in eine mächtige und verführerische Ideologie.
Die nationalsozialistische Weltanschauung benötigte eine intellektuelle Rechtfertigung. Sie brauchte Akademiker, die ihr einen Anschein wissenschaftlicher Legitimität und historischer Zwangsläufigkeit verliehen Jungen ehrgeizigen Gelehrten wurde daher nicht nur ein Gehalts Scheck gegeben. Sie wurden eingeladen, Pioniere einer neuen Ära zu werden.
Ihnen wurde gesagt, ihre Arbeit sei unerlässlich für den Aufbau des 1000-jährigen Reiches. Dieser Appell Teil eines großen, nationalen Projekts zu sein, war unglaublich wirkungsvoll für eine Generation, die sich nutzlos und verloren gefühlt hatte. Die Nationalsozialisten boten ihnen die Chance, wichtig zu sein, zu dem beizutragen, was sie als Deutschlands Wiedergeburt sahen.
Diese Strategie war ein kalkulierter Schachzug, um die intellektuelle Elite zu gewinnen. Die Nationalsozialisten wussten, dass die Kontrolle des Staates mehr erforderte als nur SA Männer. Sie brauchte Verwaltungsbeamte, Juristen, Lehrer und Ärzte, die dem neuen Regime treu waren. Indem sie sofortige Karriereperspektiven boten, erkauften sie sich die Loyalität eines entscheidenden Teils der Gesellschaft.
Diese jungen Akademiker, von denen viele bereits nationalistisch und antidemokratisch dachten, nahmen das neue System bereitwillig an. Sie sahen die Nationalsozialisten nicht als Tyrann, sondern als ihre Retter, die einzigen, die die Stabilität und Karrierewege bieten konnten, die ihnen die chaotische Weimarer Republik verwehrt hatte. Das Ergebnis war eine rasche Nazifizierung der akademischen und beruflichen Welt.
Die Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen wie der SA der SS oder dem nationalsozialistischen Lehrerbund, wurde zum schnellen Weg zur Beförderung. Ein junger Jurist, der zuvor Schwierigkeiten hatte, überhaupt Arbeit zu finden, konnte plötzlich zum Richter oder Staatsanwalt ernannt werden, vorausgesetzt er bewies seine Loyalität zur Partei. Ein Historiker, der seine Forschung an die nationalsozialistischen Rassentheorien anpasste, konnte eine prestigeträchtige Professur erhalten.
Die Botschaft war klar. ideologische Konformität würde mit beruflichem Erfolg belohnt. Für viele war die Wahl zwischen anhaltender Arbeitslosigkeit und einer vielversprechenden Karriere innerhalb des nationalsozialistischen Systems, eine leichte Entscheidung. Ideologisch konforme Juristen und Richter waren unerlässlich, um dem nationalsozialistischen Terror einen Anschein von Legalität zu verleihen. Junge opportunistische Juristen halfen bei der Ausarbeitung und Umsetzung diskriminierender Gesetze wie der Nürnberger Rassengesetze von 1935.
Diese Gesetze entzogen jüdischen Bürgern ihre Rechte schufen die Grundlage für ihre Verfolgung und spätere Ermordung. Personen wie der Präsident des berüchtigten Volksgerichtshofs, Freisler, wurden für ihren Fanatismus berüchtigt. Abertausende weniger bekannte Juristen machten erfolgreiche Karrieren, indem sie politische Gegner verfolgten, die staatliche Enteignung jüdischen Eigentums legitimierten und sicherstellten, dass das Justizsystem dem willen des Führers und nicht der Sache der Gerechtigkeit diente.
Im medizinischen Bereich fand eine ähnliche und entsetzliche Transformation statt. Ärzte, die durch den hipokratischen Eid geschworen hatten, keinen Schaden zuzufügen, wurden zu Schlüsselfiguren in der Rassenpolitik des Regimes. Viele Ärzte und Genetiker beteiligten sich eifrig am so genannten Euthanasie Programm Codename Aktion T4, wo sie für die Ermordung zehntausender behinderter Kinder und Erwachsener verantwortlich waren. Sie führten schreckliche medizinische Experimente an Konzentrationslagerhäftlingen durch und behandelten Menschen als bloße Objekte für ihre Forschung.
Für viele dieser Ärzte wie den berüchtigten Josef Mengele in Auschwitz bot das nationalsozialistische System beispiellose Forschungsmöglichkeiten ohne ethische Einschränkungen, die es ihnen ermöglichen, ihre Karrieren auf dem Leid unzähliger Opfer voranzutreiben. Auch Historiker und andere Geisteswissenschaftler spielten ihre Rolle. Sie hatten die Aufgabe, die deutsche Geschichte neu zu schreiben, um sie der nationalsozialistischen Ideologie anzupassen.
Sie produzierten Werke, die die Überlegenheit der arischen Rasse beweisen sollten, Deutschlands Recht auf die Eroberung von Lebensraum in Osteuropa rechtfertigten und eine historische Hintergrund entwerfen sollten, der unweigerlich in Adolf Hitler als Retter aus der münden sollte. Professoren an renommierten Universitäten richteten ihre Forschung neu aus, um dem Staat zu dienen und stellten sicher, dass die Studenten mit einer nationalistischen und rassistischen Weltanschauung indoktriniert wurden. Diese Hofhistoriker wurden mit Beförderungen, Finanzmitteln und öffentlichem Ruhm belohnt und wurden zu intellektuellen Säulen eines auf Lügen aufgebauten Regimes.
Auch Lehrer standen an vorderster Front der Indoktrination. Der nationalsozialistische Lehrerbund stellte sicher, dass nur ideologisch zuverlässige Pädagogen im Klassenzimmer zugelassen waren. Junge, zuvor arbeitslose Lehrer fanden stabile Arbeitsplätze, aber zu einem Preis.
Ihre Aufgabe war es, die Köpfe der nächsten Generation im Geiste des Nationalsozialismus zu formen. Sie lehrten Rassenkunde verherrlichten den Krieg und förderten blinden Gehorsam gegenüber dem Führer. Indem das Regime das Bildungssystem von der Grundschule bis zur Universität kontrollierte, stellte es sicher, dass seine Ideologie weitergegeben wurde. Eine loyale Bevölkerung wurde so geschaffen, mit dem Ziel die Macht für die absehbare Zukunft zu sichern.
lähmende Reparationszahlungen, politische Instabilität und eine tiefe Wirtschaftskrise. Dieses schwierige Umfeld schuf auch ein ernstes Problem für die gebildete Jugend.
Die Universitäten waren überfüllt und produzierten mehr Absolventen, als die angeschlagene Wirtschaft aufnehmen konnte. Jahr für Jahr drängten Tausende hoch qualifizierter junger Männer und eine wachsende Zahl von Frauen auf einen Arbeitsmarkt, der ihnen nichts zu bieten hatte. Dies führte zu einer großen Gruppe frustrierter und desillusionierter Akademiker Eine Art verlorener Generation, die das Gefühl hatte, dass ihre Ausbildung und ihr Potenzial von einem System, das sie als gescheitert empfanden, verschwendet wurden.
Dieses akademische Proletariat war in bestimmten Bereichen besonders groß. Der Juristenstand zum Beispiel war massiv überfüllt. Junge Juristen, die jahrelang komplexe Gesetzestexte studiert hatten, fanden sich ohne Klienten oder Positionen in der Justiz wieder.
Die Situation war für Lehrer ebenso schlimm. Schulen hatten wenig Geld für Neueinstellungen, so dass Tausende angehender Pädagogen arbeitslos blieben. Dasselbe Muster wiederholte sich bei Ärzten und vielleicht am akutesten bei Geisteswissenschaftlern, Historikern, Philosophen und Sprachwissenschaftlern. Sie alle standen vor einer ungewissen Zukunft.
Diese Akademiker besaßen großes Wissen, sahen aber keinen klaren Weg zu einer stabilen Karriere, was zu weit verbreiteter Unzufriedenheit und einer verzweifelten Suche nach Alternativen führte. Der Überschuss an Intellektuellen war nicht nur ein wirtschaftliches Problem. Er war ein soziales und politisches Pulverfass.
Die jungen Absolventen waren keine ungebildeten Arbeiter. Es waren die besten und klügsten der Nation voller Ehrgeiz, aber auf Schritt und Tritt blockiert. Sie sahen das demokratische System der Weimarer Republik nicht als Quelle der Freiheit, sondern als Quelle ihres persönlichen Elends und ihrer beruflichen Stagnation.
Dieses Gefühl der Hoffnungslosigket machte sie anfällig für radikale politische Bewegungen, die drastische Veränderungen und die Wiederherstellung des Nationalstolzes versprachen. Sie sehnten sich nach Ordnung, Sinn und am wichtigsten nach einer Chance, endlich die Karrieren aufzubauen, für die sie so hart gearbeitet hatten. Die Zahlen, obwohl nicht präzise erhoben, zeichnen ein klares Bild der Krise.
Es wird geschätzt, dass Anfang der Dreißigerjahre etwa 60.000 Hochschulabsolventen arbeitslos waren. Allein in Berlin war etwa die Hälfte der Absolventen von 1931 ein Jahr später immer noch arbeitslos. Für junge Juristen war die Situation katastrophal. Einige Quellen deuten darauf hin, dass es für jede verfügbare Stelle Dutzende, wenn nicht hunderte von Bewerbern gab.
Dies schuf eine Generation von Akademikern, die reif für die Ausbeutung waren. Sie warteten auf einen Retter, jemanden, der die Blockade durchbrechen und ihnen eine Zukunft bieten konnte. Adolf Hitler und die NSDAP verstanden diese Verzweiflung perfekt und bereiteten sich darauf vor, ihnen ein Angebot zu machen, das sie nicht ablehnen konnten.
Als die Nationalsozialisten 1933 die Macht ergriffen, gingen sie schnell daran, das Problem der akademischen Arbeitslosigkeit zu lösen, jedoch zu ihren eigenen brutalen Bedingungen. Ihr erster Schritt war eine massive politische Säuberung. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, im April 1933 verabschiedet, war ein Schlüsselinstrument.
Es drängte jüdische, politisch unerwünschte und demokratische Beamte aus ihren Ämtern. Dieser rücksichtslose Vorgang schuf enorme Anzahl an freien Stellen in Schulen, Gerichten und in Regierungsämtern. Plötzlich waren Tausende von Stellen offen, die darauf warteten, besetzt zu werden.
Für die vielen jungen arbeitslosen Akademiker, die in den Startlöchern gestanden hatten, war dies eine goldene Gelegenheit. Das Regime bot nicht nur Arbeitsplätze an. Es bot einen neuen Sinn verpackt in eine mächtige und verführerische Ideologie.
Die nationalsozialistische Weltanschauung benötigte eine intellektuelle Rechtfertigung. Sie brauchte Akademiker, die ihr einen Anschein wissenschaftlicher Legitimität und historischer Zwangsläufigkeit verliehen Jungen ehrgeizigen Gelehrten wurde daher nicht nur ein Gehalts Scheck gegeben. Sie wurden eingeladen, Pioniere einer neuen Ära zu werden.
Ihnen wurde gesagt, ihre Arbeit sei unerlässlich für den Aufbau des 1000-jährigen Reiches. Dieser Appell Teil eines großen, nationalen Projekts zu sein, war unglaublich wirkungsvoll für eine Generation, die sich nutzlos und verloren gefühlt hatte. Die Nationalsozialisten boten ihnen die Chance, wichtig zu sein, zu dem beizutragen, was sie als Deutschlands Wiedergeburt sahen.
Diese Strategie war ein kalkulierter Schachzug, um die intellektuelle Elite zu gewinnen. Die Nationalsozialisten wussten, dass die Kontrolle des Staates mehr erforderte als nur SA Männer. Sie brauchte Verwaltungsbeamte, Juristen, Lehrer und Ärzte, die dem neuen Regime treu waren. Indem sie sofortige Karriereperspektiven boten, erkauften sie sich die Loyalität eines entscheidenden Teils der Gesellschaft.
Diese jungen Akademiker, von denen viele bereits nationalistisch und antidemokratisch dachten, nahmen das neue System bereitwillig an. Sie sahen die Nationalsozialisten nicht als Tyrann, sondern als ihre Retter, die einzigen, die die Stabilität und Karrierewege bieten konnten, die ihnen die chaotische Weimarer Republik verwehrt hatte. Das Ergebnis war eine rasche Nazifizierung der akademischen und beruflichen Welt.
Die Mitgliedschaft in nationalsozialistischen Organisationen wie der SA der SS oder dem nationalsozialistischen Lehrerbund, wurde zum schnellen Weg zur Beförderung. Ein junger Jurist, der zuvor Schwierigkeiten hatte, überhaupt Arbeit zu finden, konnte plötzlich zum Richter oder Staatsanwalt ernannt werden, vorausgesetzt er bewies seine Loyalität zur Partei. Ein Historiker, der seine Forschung an die nationalsozialistischen Rassentheorien anpasste, konnte eine prestigeträchtige Professur erhalten.
Die Botschaft war klar. ideologische Konformität würde mit beruflichem Erfolg belohnt. Für viele war die Wahl zwischen anhaltender Arbeitslosigkeit und einer vielversprechenden Karriere innerhalb des nationalsozialistischen Systems, eine leichte Entscheidung. Ideologisch konforme Juristen und Richter waren unerlässlich, um dem nationalsozialistischen Terror einen Anschein von Legalität zu verleihen. Junge opportunistische Juristen halfen bei der Ausarbeitung und Umsetzung diskriminierender Gesetze wie der Nürnberger Rassengesetze von 1935.
Diese Gesetze entzogen jüdischen Bürgern ihre Rechte schufen die Grundlage für ihre Verfolgung und spätere Ermordung. Personen wie der Präsident des berüchtigten Volksgerichtshofs, Freisler, wurden für ihren Fanatismus berüchtigt. Abertausende weniger bekannte Juristen machten erfolgreiche Karrieren, indem sie politische Gegner verfolgten, die staatliche Enteignung jüdischen Eigentums legitimierten und sicherstellten, dass das Justizsystem dem willen des Führers und nicht der Sache der Gerechtigkeit diente.
Im medizinischen Bereich fand eine ähnliche und entsetzliche Transformation statt. Ärzte, die durch den hipokratischen Eid geschworen hatten, keinen Schaden zuzufügen, wurden zu Schlüsselfiguren in der Rassenpolitik des Regimes. Viele Ärzte und Genetiker beteiligten sich eifrig am so genannten Euthanasie Programm Codename Aktion T4, wo sie für die Ermordung zehntausender behinderter Kinder und Erwachsener verantwortlich waren. Sie führten schreckliche medizinische Experimente an Konzentrationslagerhäftlingen durch und behandelten Menschen als bloße Objekte für ihre Forschung.
Für viele dieser Ärzte wie den berüchtigten Josef Mengele in Auschwitz bot das nationalsozialistische System beispiellose Forschungsmöglichkeiten ohne ethische Einschränkungen, die es ihnen ermöglichen, ihre Karrieren auf dem Leid unzähliger Opfer voranzutreiben. Auch Historiker und andere Geisteswissenschaftler spielten ihre Rolle. Sie hatten die Aufgabe, die deutsche Geschichte neu zu schreiben, um sie der nationalsozialistischen Ideologie anzupassen.
Sie produzierten Werke, die die Überlegenheit der arischen Rasse beweisen sollten, Deutschlands Recht auf die Eroberung von Lebensraum in Osteuropa rechtfertigten und eine historische Hintergrund entwerfen sollten, der unweigerlich in Adolf Hitler als Retter aus der münden sollte. Professoren an renommierten Universitäten richteten ihre Forschung neu aus, um dem Staat zu dienen und stellten sicher, dass die Studenten mit einer nationalistischen und rassistischen Weltanschauung indoktriniert wurden. Diese Hofhistoriker wurden mit Beförderungen, Finanzmitteln und öffentlichem Ruhm belohnt und wurden zu intellektuellen Säulen eines auf Lügen aufgebauten Regimes.
Auch Lehrer standen an vorderster Front der Indoktrination. Der nationalsozialistische Lehrerbund stellte sicher, dass nur ideologisch zuverlässige Pädagogen im Klassenzimmer zugelassen waren. Junge, zuvor arbeitslose Lehrer fanden stabile Arbeitsplätze, aber zu einem Preis.
Ihre Aufgabe war es, die Köpfe der nächsten Generation im Geiste des Nationalsozialismus zu formen. Sie lehrten Rassenkunde verherrlichten den Krieg und förderten blinden Gehorsam gegenüber dem Führer. Indem das Regime das Bildungssystem von der Grundschule bis zur Universität kontrollierte, stellte es sicher, dass seine Ideologie weitergegeben wurde. Eine loyale Bevölkerung wurde so geschaffen, mit dem Ziel die Macht für die absehbare Zukunft zu sichern.