Flüchtlinge aus Ostpreußen

Denke ich auch.

OT:
In der BRD wurde bis in die sechziger noch zwischen Flüchtling und Vertriebener unterschieden!
 
Zur Umfrage im GF

Mach man (hätte Schwiegerpapa gebürtig aus Strasburg/Pr. gesagt)

Vertriebener ist auch jeder Nachfahre. Da fallen wir dann fast alle drunter.


Weiß ich nicht, ich wurde nicht vertrieben, sondern hätte da bleiben können, wo ich geboren wurde. Meine Kinder kennen die Geschichte der Vertreibung von 50% ihrer Großeltern vom Erzählen, das macht sie aber nicht zu Vertriebenen.

OT:
In der BRD wurde bis in die sechziger noch zwischen Flüchtling und Vertriebener unterschieden!

Ich würde diese Umfrage gern machen.
Es gibt aber einige Probleme, wenn sie eine Spur mehr als Spaß und Anlaß zum Plaudern bringen soll.
1. Unterscheidung zwischen Flüchtling, Vertriebenen und sonstigen Migranten
2. Zeit 0.,1.2. oder 3 Generation, es kann ja nicht sein, das die "Hiesigen, wie Repo" durch den Focus auf die migrierten Vorfahren quasi aussterben.
 
Wenn ich mich nicht sehr irre, gibt es ein Grundsatzurteil, wer Vertriebener ist. Geht dann durch alle Generationen. Das wären dann so ca. 80 Mio. Deutsche.
 
OT: Es gab aber auch schon vorher immer wieder massive Wanderungsbewegungen, so habe ich kürzlich zur Chronik einer katholischen Kirche im protestantischen Umfeld gelesen, das diese im 19.Jhdt. für aus dem Eichsfeld eingewanderte Arbeiter gebaut wurde.

Nachtrag: Gab es dazu im GF schon eine Umfrage???
Übrigens, hatten wir hier schon lange keine Umfrage mehr.

Muss wohl. Irgendwas muss meinen Ururopa dazu verannlast haben vor 1896 Ostpreußen zu verlassen und sich als Bergarbeiter in Gelsenkirchen niederzulassen.
 
Muss wohl. Irgendwas muss meinen Ururopa dazu verannlast haben vor 1896 Ostpreußen zu verlassen und sich als Bergarbeiter in Gelsenkirchen niederzulassen.
In der Fankurve auf Schalke dürften mehr -skis stehen als in Szczecin oder Gdansk.
 
Labern hilft da nicht. Mach du doch eine.

Will ich ja.
Ich denke beim Balkonfrühjahrsputz und Kochen über die Gestaltung dieser Umfrage nach und stoße dabei auf Probleme, zu denen ich eure Meinung erbitte.
Außerdem höre ich parallel eine Docu auf Phönix, wo Vertriebene der 0. Generation über ihre Kindheitserinnerungen berichten.

Muss wohl. Irgendwas muss meinen Ururopa dazu verannlast haben vor 1896 Ostpreußen zu verlassen und sich als Bergarbeiter in Gelsenkirchen niederzulassen.

Durch das Bevölkerungswachstum zu Beginn der Industriealisierung sind viele Wanderungen vom Land in Industriecentren ausgelöst worden.
Das wären nach heutiger Auffassung Wirtschaftsmigranten gewesen und keine politischen, wie die Flüchtlinge und Vertriebenen nach dem 2.WK.
Du hast aber recht, die Gründe spielen im täglichen Leben nur eine untergeordnete Rolle,
 
Vertriebener ist auch jeder Nachfahre. Da fallen wir dann fast alle drunter.

Heute zumindest sollte man das aussen vor lassen.
Mein Vater kam aus Schlesien, ich bin hier geboren und aufgewachsen.
Mir würde nie einfallen, mich als "Vertriebenen" zu sehen.

Da gibt es aber Leute, die nie in der Heimat ihrer Vorfahren waren und Stimmungspolemisch rumpoltern.
Diesen Menschen könnte ich wirklich mal ein blaues Auge verpassen.
 
Heute zumindest sollte man das aussen vor lassen.
Mein Vater kam aus Schlesien, ich bin hier geboren und aufgewachsen.
Mir würde nie einfallen, mich als "Vertriebenen" zu sehen.

Da gibt es aber Leute, die nie in der Heimat ihrer Vorfahren waren und Stimmungspolemisch rumpoltern.
Diesen Menschen könnte ich wirklich mal ein blaues Auge verpassen.

Das sehe ich genauso, deshalb kann es eigentlich nicht mehr viele echte Flüchtlinge und Vertriebene geben.
Mein Vater wird dieses Jahr 90, der hat Schlesien 1938 verlassen. Natürlich hat er nostalgische Kindheitserinnerungen, er hat seinen Geburtsort sogar 2 mal als Tourist besucht, beim 2 mal war ich dabei.
Meine Tante ist 70 geworden, die war 6 Jahre als sie im Westen ankam, sie hat naturgemäss nur sehr verschwommene Erinnerungen an Schlesien, da verwischen sich eigene Sichten mit Erzählungen.
Sie ist übrigens die einzige, die über schlechte Behandlung durch die Einheimischen berichtet hat. Verständlich, wenn man bedenkt, dass sie erst im Westen eingeschult wurde als "Flüchtlingskind", quasi gleich nach der Ankunft. Die Älteren scheinen die abfälligen Sprüche ihrer Quartiersbauern dagegen ganz gut weggesteckt zu haben, teilweise sind daraus später freundschaftliche Beziehungen entstanden.
 
Ich kenne eine wahre Story, wo der deutsche Opa mit den polnischen Neubesiitzern soff, während die instruierten Sprösslinge das 1945 verbuddelte Familiensilber unterm Apfelbaum bargen.
 
Ich kenne eine wahre Story, wo der deutsche Opa mit den polnischen Neubesiitzern soff, während die instruierten Sprösslinge das 1945 verbuddelte Familiensilber unterm Apfelbaum bargen.

Nicht ganz unwahrscheinlich, aber vielleicht maßlos übertrieben. Familiensilber war im deutschen Osten so häufig nicht und der Apfelbaum sollte nach 70 Jahren das zeitliche gesegnet haben. Es ist jedoch eine schöne Geschichte, so entstehen Familienmythen.

Als ich mit meinen Eltern vor fast 20 jahren in Schlesien war, waren wir auch im Geburtshaus meines Vaters.
Mir war das peinlich, er hat einfach geklopft: er würde die Polen kennen aus den Erzählungen seiner Mutter und von ihrem 1. Besuch in den 80er Jahren. Die Leute waren auch ganz freundlich und schienen sich an den Besuch und vor allem an die Mutter meines Vaters zu erinnern. Jedenfalls hat er versucht, nach dem Verbleib einer Uhr, ein Regulator, zu fragen, an die er sich aus seiner Kindheit erinnern konnte. Die gab es aber nicht mehr. Ich hätte uns in der gleichen Situation rausgeschmissen.
 
Ich kenne eine wahre Story, wo der deutsche Opa mit den polnischen Neubesiitzern soff, während die instruierten Sprösslinge das 1945 verbuddelte Familiensilber unterm Apfelbaum bargen.

So eine Story kenne ich aus dem Sudetenland.
Für mich hat sie sich recht zuverlässig angehört. Der "Tscheche" (so hat ihn der Vertriebene genannt) hat wohl etwas geahnt und den Garten kpl. umgegraben aber nicht tief genug.
Hat er dann später eine Postkarte bekommen, mit dem Grabungsbericht....

OT: Die Vertreibung in Böhmen hat ja oft einen sehr persönlichen Charakter gehabt. Indem die bisherigen Nachbarn beteiligt waren. Sich schlicht zu bereichern suchten. Was noch die deutsch/czechischen Nicklichkeiten der 90er beherrscht hat.

Nicht ganz unwahrscheinlich, aber vielleicht maßlos übertrieben. Familiensilber war im deutschen Osten so häufig nicht

Wieso denn das? Die waren so reich oder so arm wie die übrigen Deutschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
...und der Apfelbaum sollte nach 70 Jahren das zeitliche gesegnet haben. Es ist jedoch eine schöne Geschichte, so entstehen Familienmythen.

Das ereignete sich schon Anfang der 70er und betrifft ein Zwillingsbrüderpaar meines Jahrgangs, die schippen mussten.
 
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