Von lösen war auch nicht die Rede. Das Problem ist halt nur, dass ein Soldat ohne Sold nicht kämpft. Deshalb musste man ihm etwas Gleichwertiges in die Tasche stecken.
Ein Soldat hat aber nichts von seinem Sold, wenn der Sold zwar behauptet einen Aureus wert zu sein, tatsächlich aber nur ein As ist. Zur Erinnerung: 1 Aureus = 400 As. Auf der anderen Seite würde natürlich jeder Soldat in seinen Bargeldbestand gefälschte Gegenstempel einschlagen, wenn er damit zum reichen Mann würde.
Wieso diskutieren wir das überhaupt noch? Ausgangspunkt dieser Hypothese ist doch eine Auflösung von Friebe, die du selbst als nur dazu geschaffen, um den Fundplatz Kalkriese zu diskreditieren charakterisiert hast.
Wir diskutieren hier mittlerweile über hypothetische Liquiditätsprobleme des römischen Reiches um eine hypothetische aber im Grunde unsinnige bzw. irrsinnige Begründung für die Gegenstempel zu stützen.
Quasi eine Loose-Loose-Situation: Der Soldat verliert, weil er kurzfristig gar kein Geld hat, sein Handgeld hat sich ja in Schuldscheine verwandelt, und der Staat verliert, weil plötzliche alle Leute im Stempelfälschergschäft unterwegs sind, weil sie ja ihre wertlosen Asse in Aurei umtauschen können...Das Kleingeld war nach der Stempelung aber kein Kleingeld mehr sondern ein Schuldschein.
Noch eine Hypothese mehr. Grundsätzlich gilt folgendes: Man kann eine Hypothese nicht durch eine weitere Hypothese stützen. Für die Gegenstempel-Hypothese, die du hier vertrittst, benötigst du nun aber schon drei Hilfshypothesen. Und wer wollte das auch überprüfen? Da gehe ich doch als Handwerker in einer einer Canaba hin und sage zu dem Soldaten: "Du, ich hab mir hier nen Gegenstempel gebastelt, gib mir doch ein wenig Geld, du bekommst dafür von mir gegengestempelte Asse, die du gewinnbringend in Aurei umtauschen kannst."Und so wie ich es beschrieben habe, war es auch nicht übertragbar. Es beeinträchtigte den normalen Geldfluss also auch nicht.
Und noch eine Hilfshypothese... wer bietet mehr?An den Fundplätzen, ohne Kalkriese , waren nur 10-30% der Kupfermünzen mit Gegenstempeln versehen. Sollte meine These korrekt sein, müsste man sich darüberhinaus Gedanken machen ob diese Münzen nicht sogar bewusst in dem Moment weggeschmissen wurden als dem Besitzer bewusst wurde, dass er sein zugesichertes Geld nicht erhalten wird.
Also haben die Münzen durch ihren Gegenstempel plötzlich ihren Wert ganz verloren?
Woher hast du die Zahl von 90% gegengestempelten Münzen in Kalkriese?Und damit wären wir wiederum bei dem enorm hohen Anteil der Gegenstempel (90%) in Kalkriese.
Welcher Widerspruch?Mit monokausalen Erklärungsmustern ist dieser Widerspruch nicht zulösen.
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