Historische Romane

Hi,
vielleicht hat jemand noch einen Tipp für einen historischen Roman für mich? Vorzugsweise als Hörbuch?

Ich habe nämlich schon (fast) alle Bände der Reihe aus dem Styria Verlag Graz durch: "Osmanische", "Byzantinische" und "slawische Geschichtsschreiber", was zwar keine historischen Romane sind, sondern Autobiographien/Reiseberichte der damaligen Zeit, aber teilweise so abenteuerlich wie ein Roman geschrieben.

Weiterhin habe ich die Romane von Falconer: "Die Sultanin" und Waltaris "Der Renegat des Sultans" gelesen.

Nun höre ich grad Gordons "Der Medicus" und demnächst Coelhos "Der Alchimist".

Ihr merkt schon, was ich suche, nämlich historische Romane irgendwie mit dem Thema Naher Osten/Islam.

Zur Antike habe ich schon jede Menge an Stoff, z.B. Das Imperium von Harris, aber Handlungen, die auch im Nahen Osten spielen? Bei den Osmanen? Bei den Arabern? Recht selten... :(

Danke schön. LG lynxxx

Hallo lynxxx

habe hier einen interessanten Tipp für Dich:

1. "Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere" von Usama ibn Munqid und Gernot Rotter
Amazon.de: Bibliothek Arabischer Klassiker: Ein Leben im Kampf gegen Kreuzritterheere: Usama ibn Munqidh, Gernot Rotter: Bücher

2. "Die Erlebnisse des syrischen Ritters Usama ibn Munqid, Unterhaltsames und Belehrendes aus der zeit der Kreuzzüge" von Usama ibn Munqid und Holger Preißler

Das 2. Buch habe ich selber gelesen. Es war interessant und unterhaltsam.
Munqid (1095-1188) war ein syrischer Ritter und Poet dessen Aufzeichnungen die Grundlage für diese Bücher bildeten.
 
Usāma ibn Munqid bzw. sein al-I'tibār ist kein historischer Roman, das ist eine Originalquelle (die selbstverständlich dem Roman vorzuziehen ist!)
 
Danke für deinen Tipp. Das Buch habe ich schon, aber der ist für dich:

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Ja, es gibt so manches Sachbuch, welches bald so spannend geschrieben ist, wie ein hist. Roman. Z.b. Franz Babinger's Sultan Mehmed II. Biographie.
 
Inzwischen habe ich den „Alchimist“ von Paulo Coelho gelesen.
Ich halte den „Alchimist“ für sehr inspiriert, sehr weise, aber auch spannend und unterhaltsam, auf gewisse Weise unwiderstehlich und packend. Diese phantasievolle, stellenweise märchenhafte Geschichte ist mit so viel Realitätssinn erzählt, dass ich den symbolischen, gleichnishaften Elementen wahrscheinlich zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe. Das aber zeichnet meiner Meinung nach ein gut gewähltes literarisches Symbol aus: es fügt sich so gut in den Text ein, dass man es beinahe nicht zur Kenntnis nimmt.


;) Ich las das Buch auch nicht zu Beginn der Ferien, sondern zum Ende hin, als ich zur Ruhe gekommen war, und zwar innerhalb eines Abends auf der Terrasse unseres Ferienhauses. Ich hatte anfangs Schwierigkeiten, mich auf den Stil Coelhos einzulassen, wurde aber nach wenigen Seiten damit vertraut und konnte das Buch nicht mehr zur Seite legen.


„Der Alchimist“ gilt als Coelhos bestes Buch, und ich weiß nicht, ob ich irgendwann ein weiteres Buch von ihm lesen werde. Ein wenig misstrauisch bin ich geblieben – aber auch neugierig geworden.

Hallo Marcia,

zufälligerweise habe ich das Buch "Der Alchimist" vor kurzem aus der Bibliothek mitgenommen und heute begonnen, ebenfalls auf meiner - sonnenüberfluteten - Terrasse, das Buch zu lesen.
Dabei habe ich mich daran erinnert, dass Du bereits etwas dazu bemerkt hast.

Bis jetzt geniesse ich das Buch wirklich, es ist nicht aufdringlich geschrieben, aber es inspiriert, nachzudenken...

Gruß.....
 
Hallo Josephine,

ich wünsche dir, dass du das Buch bis zum Schluss genießen kannst. (Den Schluss finde ich sehr gelungen.:))

Gruß zurück.


Hallo Marcia,

ich finde das ganze Buche gelungen. Ich habe das Buch heute Nachmittag zu Ende gelesen und bin ganz hingerissen.
Die Äußerungen über die Liebe fand ich so richtig poetisch und romantisch, einfach schön.
Überhaupt, wie arglos dieser Schäfer in die Welt hinausgeht und was er alles lernt, so richtig zum neidischwerden.

Tja, und eigentlich war nicht überraschend, dass der Maulbeerbaum dann in der Heimat stand.

Gruß..........
 
3. Die Hexe von Freiburg - Astrid Fritz

davon gibt noch 2 folgebände
die tochter der hexe
die gauklerin

eigentlich auch ganz gut
 
Hat außer mir noch jemand "Die Tore der Welt" von Ken Follet gelesen?
Also, meine Einschätzung ist gemischt: Teilweise liest sich der Roman wie GZSZ im Mittelalter, und die Charakterzeichnung ist recht platt geraten (ich wusste schon nach hundert Seiten wer die Bösen sind).
Dennoch ist der Roman eine gute Darstellung Englands im 14. Jahrhundert, von der Pest bis zum Hundertjährigen Krieg (Schlacht von Crécy).
 
Hat außer mir noch jemand "Die Tore der Welt" von Ken Follet gelesen?
Also, meine Einschätzung ist gemischt: Teilweise liest sich der Roman wie GZSZ im Mittelalter, und die Charakterzeichnung ist recht platt geraten (ich wusste schon nach hundert Seiten wer die Bösen sind).
Dennoch ist der Roman eine gute Darstellung Englands im 14. Jahrhundert, von der Pest bis zum Hundertjährigen Krieg (Schlacht von Crécy).


Ich habs gelesen. Das war Pflichtlektüre, wenn man "Die Säulen der Erde" gelesen hat.
Follet schrieb in dem Vorwort, dass es ihm sehr schwergefallen ist, nicht noch mal das selbe zu schreiben, aber die Leserschaft drängte nach einer Fortsetzung.
"Die Tore der Welt" sind verzichtbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hat außer mir noch jemand "Die Tore der Welt" von Ken Follet gelesen?
Ich warte auf die Taschenbuchausgabe im Oktober...

ich wusste schon nach hundert Seiten wer die Bösen sind.
Das wäre aber eigentlich kein Problem - ist doch kein Krimi.
Bei "Säulen der Erde" war eigentlich ziemlich schnell bei jedem "Bösen" klar, was man von ihm zu halten hat - das hat dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan, die Personendarstellungen waren sehr gut.
 
Das war Pflichtlektüre, wenn man "Die Säulen der Erde" gelesen hat.
Sehe ich auch so.

"Die Tore der Welt" sind verzichtbar.
Hmm - kannst Du das vielleicht etwas detaillieren?
Doch keine Pflichtlektüre, weil deutlich schwächer als der Vorgänger?

Was ich bisher an verstreuten Kommentaren gelesen habe, scheint das Buch durchaus eine ähnliche Qualität zu haben wie der Vorgänger.
 
Die Kritiken dazu waren eher durchwachsen.
Denis Scheck (moderiert die Sendung "Druckfrisch" auf ARD) hat dazu geschrieben:
"Keine Frage, die Fortsetzung zu "Die Säulen der Erde" ist unterhaltsam und handwerklich ordentlich. Aber das ist auch schon das beste, was ich über diesen Roman sagen kann. Obwohl Follett seinen vier Hauptpersonen vom Schwarzen Tod über den Beginn des Hundertjährigen Krieges bis zu lesbischen Nonnen und schwulen Bischöfen alles in den Weg stellt, was das Mittelalter an Kurzweil zu bieten hat, wirkt dieser Roman so aufregend wie eine Nacht im Kostümverleih. Wenn Sie ein gutes Buch übers Mittelalter lesen wollen, empfehle ich Ihnen Felicitas Hoppes wunderbare Nacherzählung von Hartmann von Aues "Iwein Löwenritter"."
Diese Kritik von Ulrich Karger hingegen ist deutlich besser geraten (buechernachlese - Ken Follett: Die Tore der Welt)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm - kannst Du das vielleicht etwas detaillieren?
Doch keine Pflichtlektüre, weil deutlich schwächer als der Vorgänger?

Was ich bisher an verstreuten Kommentaren gelesen habe, scheint das Buch durchaus eine ähnliche Qualität zu haben wie der Vorgänger.

Wenn man "Die Säulen der Erde" gelesen hat und dann den Nachfolgeroman, liesst man auf jeder Seite eine Ähnlichkeit.
Er hat es versucht, aber wie er selber sagte, nicht geschafft.
Das Buch liesst sich als eigenständiges Werk sehr gut. Wenn man das andere Werk kennt, winkt man lächelnd ab.
 
Das Perlenmedaillon

Ein Roman den ich empfehlen kann: "Das Perlenmedaillon" von Sabine Weigand. Das große Plus der Autorin ist, dass sie gelernte Historikerin ist. Das merkt man dem Roman bis ins kleinste Detail an, gerade der Alltag im Nürnberg und Venedig des 15./16. Jahrhunderts wird bildhaft und liebenswert geschildert. Aber auch die Handlung ist spannend und gut erzählt, wenngleich sie in dieser Kategorie nicht ganz an die "Säulen der Erde" rankommt. Aber wer schafft das schon?
Eine ausführliche Rezension zu dem Roman steht auf meiner HP: Historische Romane
 
Alamut

Vor ein paar Tagen ist mir dieses Buch wieder in die Hände gefallen:
Vladimir Bartol, Alamut
Ich hab es vor 2 oder 3 Jahren gelesen und fand es brilliant.

Es geht um die Assasinnen, besser gesagt um die Entstehung dieser. Bartol verarbeitet in seinem Roman die Sage, dass der Alte vom Berge den Schlüssel zum Paradies besitzen würde - die Assasinnen werden am Abend vor ihrer Mission unter Drogen gesetzt und in einen geheimen Garten gebracht (der in einem nahe gelegen Tal liegt)welcher wunderschön hergerichtet ist. Dort werden sie von hübschen "Jungfrauen" verwöhnt (eig Sklavinnen).
Die Hauptpersonen sind der Alte vom Berge persönlich, eine Gruppe von Assasinnen und eine Sklavin, die im "Paradies" Hassans gehalten wird.

Vom historischen Standpunkt ist das Buch eher weniger zu empfehlen, da sich Bartol wirklich eher an der Überlieferung Marco Polos orientiert als an historischen Tatsachen (das Gebiet ist generell wenig erforscht).
Dafür ist es eine wunderschöne Parabel über Fanatismus, das Entstehen von religiöser Radikalität und Gewalt und Hass/Liebe.
 
Ovids Schatten

Ovids Schatten von David Wishart:
Was hat die Verbannung Ovids mit der Varusschlacht zu tun? Diese Frage wird in diesem Roman beantwortet. Ein ideales Buch für leidenschaftliche Verschwörungstheoretiker. Wer allerdings meint, ein Historischer Roman müsse sich an die historische Wahrheit halten, sollte von dem Buch die Finger lassen, denn die Hauptfigur Marcus Corvinus deckt hier eine Verschwörung auf, dessen Kernaussage ist: Das Varussmassaker war geplant - und zwar nicht nur von Arminius, sondern auch von hochgestellten Persönlichkeiten Roms. Wer diese Persönlichkeiten sind - das findet Marcus Corvinus nach und nach heraus.

Hier meine ausführliche Rezension:
Historische Romane
 
Ovids Schatten von David Wishart:
Was hat die Verbannung Ovids mit der Varusschlacht zu tun? Diese Frage wird in diesem Roman beantwortet. Ein ideales Buch für leidenschaftliche Verschwörungstheoretiker. Wer allerdings meint, ein Historischer Roman müsse sich an die historische Wahrheit halten, sollte von dem Buch die Finger lassen, denn die Hauptfigur Marcus Corvinus deckt hier eine Verschwörung auf, dessen Kernaussage ist: Das Varussmassaker war geplant - und zwar nicht nur von Arminius, sondern auch von hochgestellten Persönlichkeiten Roms. Wer diese Persönlichkeiten sind - das findet Marcus Corvinus nach und nach heraus.

Hier meine ausführliche Rezension:
Historische Romane

Kenne ich auch. Der Nachfolger ist auch nicht schlecht.
Mir gefällt der Stil der Romane. Versoffener Playboy/Privatdetektiv im alten Rom deckt Verbrechen auf, immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen, wird allerdings immer von seiner Angebeteten in Schach gehalten.

Wishart hält sich hier an ein altbewährtes Prinzip (aber mir gefällts). Im Grunde hat Wishart mit Corvinus niemanden neues geschaffen - den gleichen Charakter kann man auch in Roberts Decius Caecilius und Davis Falco wiederfinden.
 
nach gut 20 Sharpe-Büchern brauchte ich mal 'ne Pause von Cornwell, also hab' ich mir von Arturo Pérez-Reverte "The Sun over Breda" aus der "Capitan Alatriste"-Serie geholt.
Spielt zur Zeit des 30jährigen Krieges, 1625 vor Breda. Bekannt geworden durch Velázquez' Gemälde "La rendición de Breda".
Finde es, trotz Revertes etwas langatmiger Erzählungsweise, sehr sehr lesenswert. Gibt's auch in deutscher Übersetzung.
 
Aber warum liest Du einen spanischen Autor auf englisch?
Capitán Alatriste ist im Übrigen verfilmt worden, lief in Spanien im Kino, ob in D, weiß ich gar nicht. Genauso Clever und Smart (Filemón y Mortadela).
 
Weil ich kein Spanisch kann. Zumindest net genug für Belletristik.
Ich hab den Film auf BD. Problem ist, obzwar lang, umfaßt er 5 Bücher und ist deswegen dann zu kurz.
 
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