Die Angaben im Artikel habe ich nicht bewertet, nur den unenzyklopädischen, weil undistanzierten Duktus.Und zu den Angaben über Faulhaber im Historischen Lexikon Bayerns hat schon @El Quijote das Richtige gesagt.
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Die Angaben im Artikel habe ich nicht bewertet, nur den unenzyklopädischen, weil undistanzierten Duktus.Und zu den Angaben über Faulhaber im Historischen Lexikon Bayerns hat schon @El Quijote das Richtige gesagt.
Kaum.Und Faulhaber war ein solcher Unterstützer, erst hat er ganz offen über die nazistische "Machtergreifung" jubiliert, und das, obwohl er wusste, dass die Nazis gegen Religion waren, dann durchs öffentliches Schweigen zu Nürnberger Gesetzen und zu Pogromen im Jahr 1938. Er war offenbar der Meinung, Juden seien selbst schuld an ihrem Schicksal – und in der Folge auch "seine" Katholiken, die dachten wohl: Wenn der Kardinal dazu nichts sagt, dann hat das alles seine Ordnung.
Darüber das die Kirchen die extrem Rechten im Zweifelsfall den extrem Linken vorzogen, braucht man nicht diskutieren, das ist sicherlich so gewesen.Man muss schon sagen, dass die Kirchen die Faschisten den Bolschewisten vorzogen. Die Faschisten als waren bei vielen Konservativen (auch jenseits der Kirchen) als radikale Bekämpfer des Kommunismus (und des damit mehr oder weniger einhergehenden Atheismus) durchaus wohlgelitten, selbst wenn man auf die Faschisten als krakeelenden Pöbel hinab sah.
Die Falange war eine faschistische Partei, allerdings war Franco nie Parteimiglied. Er ließ sich zwar caudillo nennen (was man mit dem ital. duce und dem dt. Führer in eine Entsprechung setzen kann) distanzierte sich aber ab 1942 gegenüber der amerikanischen Newsweek vom Faschismus, aber das war natürlich für ein amerikanisches Publikum. Hitler und Mussolini konnten Franco ja nie bewegen, auf der Seite der Achsenmächte in den Krieg einzutreten, Franco begründete das damit, dass Spanien nach dem Bürgerkrieg wirtschaftlich dazu nicht in der Lage sei, Hitler versuchte ihm zwar die Eroberung GIbraltars schmackhaft zu machen, aber man hatte in Madrid wohl die Befürchtung, wenn man Gibraltar nehmen würde, dass dann die Kanaren verloren gingen, weil Spanien abseits des Mutterlandes einer britischen Invasion nichts entgegenzusetzen habe.Im Austrofaschismus und auf der iberischen Halbinsel, wo die katholische Kirche in den faschistischen Staatsentwurf (kann man im Bezug auf Spanien explizit davon reden?)
Ich übergehe hier gar nichts, sondern sehe, dass sich Antijudaismus und Antisemitismus nur in ihren Begründungen unterscheiden, sonst aber beiden eine starke Judenfeindschaft eigen ist.Du übergehst einmal mehr den Umstand, dass die Nazis "Judentum" nicht religiös, sondern im Kontext der "Nürnberger Rassengesetze" rassistisch definierten.
...das soll ein Argument sein? Die eklatanten Unterschiede siehst du nicht?Ich übergehe hier gar nichts, sondern sehe, dass sich Antijudaismus und Antisemitismus nur in ihren Begründungen unterscheiden, sonst aber beiden eine starke Judenfeindschaft eigen ist.
Hier rollen sich mir als Historiker in mehrfacher Hinsicht die Fußnägel auf und das ist kein Urteil über Faulhaber, weder positiv noch negativ:Warum denkst du, @dekumatland, habe ich in dem Posting einen Link auf ein Dokument beigefügt? Damit die an dem Thema Interessierten es lesen!
Aber du bist gar nicht am Thema interessiert, sondern nur an kurzen Anwürfen, um mir am Zeug zu flicken. Denn hättest du es gelesen, wäre dir dieser Abschnitt aufgefallen – Zitat (Fettschreibung nicht durch mich):
Faulhaber hatte wie alle katholischen und evangelischen Kirchenführer, der Klerus sowie der weit überwiegende Teil der Bevölkerung mit den Nationalsozialisten zwei große Gemeinsamkeiten: den Antibolschewismus (Antikommunismus) und eine starke Judenfeindschaft. Letztere war bei den Nazis vorwiegend rassisch-völkisch bedingt ("Antisemitismus"), konnte aber auf einer traditionellen religiösen Judenfeindschaft aufbauen.18 Die religiöse Judenfeindschaft, von den Theologen meist (etwas verharmlosend) "Antijudaismus" genannt (Gottesmörderthese), ist eine historische Konstante der christlichen Welt.
Wie du siehst, habe ich die Aussage darin (starke Judenfeindschaft) sogar abgeschwächt, indem ich das Adjektiv weggelassen habe.
Pardon und mit Verlaub: ich denke nicht darüber nach, warum du irgendwas tust, und wüsste auch keinen Grund, warum ich das tun sollte.Warum denkst du, @dekumatland, habe ich in dem Posting einen Link auf ein Dokument beigefügt?
...was du so alles über andere Leute zu wissen glaubst...Aber du bist gar nicht am Thema interessiert
das tust du selber schon zur Genüge (und ich denke nicht darüber nach, warum du das tust).um mir am Zeug zu flicken.
Das ist in mehrfacher Hinsicht falsch. Ich habe mich weder über den Artikel noch über den Autor geäußert (und somot auch kein argumentum ad hominem gebracht).Statt auf gut belegte Argumente in dem Artikel einzugehen, @El Quijote, geißelst du die Institution, die den Artikel veröffentlicht hat – und damit auch den Autor.
Das ist ein Argumentum ad hominem und deiner nicht würdig.
Und eben das ist falsch. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihren Begründungen, sondern durch das Fundament ihrer Begründungen auch dadurch, gegen welche Gruppen sie sich richten.Ich übergehe hier gar nichts, sondern sehe, dass sich Antijudaismus und Antisemitismus nur in ihren Begründungen unterscheiden, sonst aber beiden eine starke Judenfeindschaft eigen ist.
So ist es.Sie unterscheiden sich nicht nur in ihren Begründungen, sondern durch das Fundament ihrer Begründungen
1) Grundbesitz im MA Nein! Wie kommst du darauf, dass nur der Adel Land im Mittelalter besitzen durfte? Da müsste man sich überhaupt auch mal fragen, ab wann man im MA von einem Adel sprechen kann und wer überhaupt dazu gehört. Der Ritterstand ist ja aus der Ministerialität entstanden, und die Ministerialen waren ursprünglich unfreie Dienstmannen. Ein großer Grundeigentümer war der Klerus- da könnte man auch eine Abhandlung schreiben darüber, wer da alles dazugehörte. Seit dem Hochmittelalter spielte auch die mittelalterliche Stadt eine Rolle, und auch die Städte besaßen Land außerhalb ihrer Mauern. Nürnberg gehörte z. B. der Reichswald, nicht unbedeutend als Rohstofflieferant für Honig und Wachs.Wie kriege ich wieder die Kurve zurück zum Thema? Ach ja – der Antijudaismus und Antisemitismus waren immer vorhanden, aber sie waren nicht immer sichtbar. Warum hat man Juden verboten, Land zu besitzen? Weil man denen dann auch Adelsprädikate verleihen müsste, denn in jener Zeit besaß nur Adel Land.
Also mussten sie sich in den Städten niederlassen, wo sie aufgrund der Enge ab und zu mit ihren christlichen Nachbarn aneinandergerieten. Wenn bei den Christen die Arbeit aufgrund des Sonntags/Feiertags ruhte, ging sie bei den Juden weiter – und umgekehrt. Es gab im Mittelalter sehr viele christliche Feiertage, bei den Juden weniger. Und es könnte sein, dass Juden dadurch mehr arbeiteten und damit mehr Geld verdienten als ihre christlichen Nachbarn – jetzt abgesehen davon, dass das Arbeiten an einem christlichen Feiertag einem Frevel gleichkam.
1791 wurden in Frankreich Juden gleichberechtigte Citoyen, und dieser Linie folgten auch einige der Satellitenstaaten, etwa 1807 das Königreich Westphalen. Die Judenemanzipation wurde in der Restauration wieder aufgehoben. Juden erhielten aber im Verlauf des 19. Jhds. Zugang zu Universitäten. Bis Juden aber Gleichberechtigung erreichten dauerte es eher bis Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts, und auch damals konnte man nicht von einer flächendeckenden Entwicklung sprechen und das mag gelten für West- und Mitteleuropa. Im Zarenreich war die Lage der Juden bis zuletzt recht bedrückend, noch 1906 gab es Pogrome, und zahllose Zivilisationsbrüche mussten Juden durchaus auch in liberaleren Staaten erleben wie in Frankreich, wo die Dreyfus-Affäre das Land spaltete.Ab Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts wurden Juden nach und nach den Christen gleichgestellt. Sie konnten Land besitzen und die Macht der Zünfte wurde zunehmend eingeschränkt, bis es nach 50 Jahren oder so in „Deutschland“ zu einer Gewerbefreiheit kam. Jetzt konnte jeder, der genug Geld hatte, ein Gewerbe, eine Manufaktur oder gar eine Fabrik betreiben. Das bewirkte einen Wirtschaftsaufschwung – siehe sog. Gründerjahre –, der allerdings auch Verlierer produzierte und damit neue soziale Verwerfungen mit sich brachte. Nun hieß es, Deutsche müssten in Fabriken schuften, die den Juden gehörten. Und es kam wieder zum Vorwurf Luthers: Die Juden arbeiten nicht – sie leben von der Arbeit anderer.
Man sieht: Für Antijudaismus/Antisemitismus gab es viele Gründe religiöser, sozialer und wirtschaftlicher Art.
Hier muss man auch noch festhalten, dass Juden, um einen ordentlichen Gottesdienst abhalten zu können, einen Minjan bilden mussten, d.h., dass mindestens 10 erwachsene männliche Juden in einer Gemeinde leben mussten. Es war also für (religiöse) Juden nicht attraktiv, in kleineren Gemeinschaften zu leben, ohne 10 erwachsene männliche Juden. Wurde die Gemeinde zu klein, musste sie sich einen neuen Wohnort, wo schon Juden lebten, suchen. Oder eben Juden von anderswo anwerben (ich glaube, manchmal schickten Gemeinden junge Männer zu anderen Gemeinden, damit die aufrecht erhalten werden konnten).Welche christlichen Nachbarn denn? Städte, die Juden duldeten, wiesen ihnen eigene Judenviertel zu. Juden wohnten deshalb nicht Tür an Tür mit Christen, sondern neben anderen Juden.
Wobei das, wie man hinzufügen sollte natürlich auch eher vereinzelte Fälle waren und es da auch erhebliche Widerstände dagegen gab und dass auch in eine Zeit fällt, in der die Bedeutung des Adels und seine Abgrenzung zu anderen Schichten bereits abzunehmen beginnen.Hat man doch gemacht! Mayer Amschel hat noch im Frankfurter Ghetto gewohnt, seine Söhne wurden Barone. Benjamin Disraeli wurde nicht nur britischer Premier, sondern auch 1. Earl of Beaconsfield.
Vor allem im Hinblick auf die Bauern existieren vielfach falsche Vorstellungen über Eigentums- und Rechtsverhältnisse, und man stellt sich die Lage der Bauern als extrem bedrückt und arm vor. Nach dem Großen Bauernkrieg verschlechterte sich deren Lage massiv. Friedrich II. von Preußen schrieb, dass deren Lage in Oberschlesien, außer auf Krondomänen, fast der von Sklaven gleichkam.Wobei das, wie man hinzufügen sollte natürlich auch eher vereinzelte Fälle waren und es da auch erhebliche Widerstände dagegen gab und dass auch in eine Zeit fällt, in der die Bedeutung des Adels und seine Abgrenzung zu anderen Schichten bereits abzunehmen beginnen.
Die im von dir zitierten Beitrag geäußerte Vorstellung, dass Grundbesitz automatisch mit einer Erhebung in den Adel verbunden gewesen wäre ist natürlich Unsinn.
Ich vermute da ein Missverständnis. weil es ja in der Frühen Neuzeit durchaus mal Episoden galt, in denen Rittergüter, also bestimmte Formen von Großgrundbesitz nicht an Nichtadlige veräußert, also auch nicht von ihnen erworben werden konnten, während in anderen Zeiten, der Erwerb solcher Güter eine Vorbedingung für den sozialen Aufstieg in den Adel darstellen konnte.
Wobei dieser Schritt freilich nicht automatisch darin resultierte, sondern eine Person, die das Erwarb lediglich mehr oder weniger zu einem Kandidaten machte, dessen Lebensweise dem Selbstverständnis des Adels entsprach, was soziale Barrieren abbaute.
Ich vermute mal, dass dieses Missverständnis daher rührt, dass hier imaginär, was für die genannten Rittergüter galt, hier auch für jegliche andere Form von Grundbesitz angenommen wurde, was in dieser Form aber natürlich nicht der Fall war.
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