#42 Scorpio, 17.12.2010
#37 Wilfried, 17.12.2010
Was mir auffällt, der Wolf ist ein böser Feind der Frauen und Kinder frißt.
Seit 100 jahren gibt es bis auf eine Ausnahme keine gesicherten Fälle.
Bären in Nordamerika griffen Menschen an, verletzten sie oder töteten.
In Europa kommt es nach der Überlieferung NIE zu solchen Vorfällen, und wenn, dann hat der Mensch schuld. Irgendwie komisch
Der Wolf ist ein hochentwickelter Beutegreifer, der das, was er zu überwältigen im Stande ist, frisst. Durch Habitatschwund, übermäßige Bejagung, Kriege und Seuchen kann es dazu kommen, dass die Haustiere des Menschen oder fatalerweise der Mensch selbst zur Beute wird.
Die Einstellung des Menschen zu den großen Beutegreifern ist ambivalent. Wölfe, Bären, Leoparden wurden/werden je nach Standpunkt entweder als ebenbürtige oder überlegene Jäger, Beute- und Nahrungskonkurrenten oder eben als blutgierige Bestien, die Nutztiere reißen, als Synonym für Sündhaftigkeit oder gar als Symbol des Teufels erklärt.
Bei der Geschichte um "Problembär" Bruno oder bei der Wiederkehr des Wolfs wurde einmal wieder deutlich, wie sehr die großen Beutegreifer bereits dem Bewusstsein entfremdet sind.
Dazu kommen die Halbwahrheiten und Bekundungen, zu denen man sich aus Rücksichtnahme auf die "Politische Korrektheit" verpflichtet fühlt.
Da freut man sich dann, einen "normal sich verhaltenden Bären" in Deutschland zu haben, nachdem man sich mit "sogenannten Experten" hat "austauschen müssen". "Problembär" Bruno war so süß und putzig, Eisbär Knut lockte Tausende von Besuchern in den Berliner Zoo, und all die Tierfreunde wunderten sich, dass der tapsige Knut irgendwann nicht mehr mit seinem Mentor spielen konnte, weil ursus maritimus Knut zahnte und inzwischen, wie furchtbar bei einem Raubtier, so kräftig geworden war, dass er seinen Pfleger aus Versehen hätte zu Tode spielen können.
Man nimmt hin, dass Japan aus wissenschaftlichen Gründen 5000 Zwergwale im Jahr tötet, für zwei im Packeis eingeschlossene Wale wird eine Rettungsaktion gestartet. Das Schicksal der Orcas ist der Menschheit wurst, aber Tausende fiebern tränenreich mit einem domestizierten Orca namens Keiko/ Willy, der sich in Freiheit gar nicht mehr zurechtfinden konnte.
Die Angst vorm Menschenfresser zu beschwören, mag unfair erscheinen, wird doch damit die Angst der Unwissenden noch getoppt. Für die ist nämlich das Schlimmste, was sie sich vorstellen können, dass ein Raubtier das neue Auto zerkratzen könnte.
"Stellen Sie sich vor, was da hätte passieren können, wenn die äh, praktisch, äh, dem Bären begegnet wären!"
Mit Berichten von Maneaters kommt man in den Verdacht, dieser lodengewandeten Hardlinerfraktion von rechtskonservativen Jägern und Bauernverbandsvorsitzenden das Wort zu reden, die den Wolf und Luchs aus Futter- oder besser Jagdneid hassen.
Wenn man sich als aufgeklärten Naturschützer und politisch korrekten Zeitgenossen sieht, wird dann "der Wolf", der "Bär", sofern er möglichst weit entfernt vorkommt und nicht die eigenen ökologisch wertvollen Heidschnucken oder den putzigen, überfütterten Zwerg- Labrador von Madame verspeist, generell für harmlos erklärt.
In Entwicklungsländern aber fordert man von den Einheimischen Toleranz für menschenfressende Raubtiere, denn es sind ja nur ein paar Schwarze, die draufgehen, und die sind womöglich "selber schuld", warum muss man als illegaler Einwanderer auch nachts durch den Krüger- Nationalpark laufen.