Nordafrika-Offensive 1942

Wundert mich jetzt nur, dass die "Luftbrücke per Segelflugzeug" nicht einen stärkeren Niederschlag in der Literatur gefunden hat.

Zumindest in einigen Wochen.

Das große Gewicht lag aber auf den 180-200 Ju52, die über 11.000 Einsätze in 4 Monaten flogen, siehe oben.

Morzik zB erwähnt nur die Transportgruppen, und führt die Schlepper-Gruppe nur namentlich auf.
 
Zumindest in einigen Wochen.

Das große Gewicht lag aber auf den 180-200 Ju52, die über 11.000 Einsätze in 4 Monaten flogen, siehe oben.

Morzik zB erwähnt nur die Transportgruppen, und führt die Schlepper-Gruppe nur namentlich auf.


Rechnet man 4 Wochen á 7 Tage á 5 Flüge kommen mindestens 140 Flüge zusammen.
Schon nennenswert.

Verstehe ich nicht, das ist doch ein Schmankerl, das so einem Bücherschreiber wie Öl runter muss. Die wollen ihre Bücher doch auch verkaufen.
Luftbrücke per Segelflugzeug.
 
Rechnet man 4 Wochen á 7 Tage á 5 Flüge kommen mindestens 140 Flüge zusammen.
Schon nennenswert.

Verstehe ich nicht, das ist doch ein Schmankerl, das so einem Bücherschreiber wie Öl runter muss. Die wollen ihre Bücher doch auch verkaufen.
Luftbrücke per Segelflugzeug.


Es will mir nicht runter.
"Jeder" weiß, dass Rommel mit "Attrappen-Panzern" zu täuschen versucht hat.
Aber "keiner" dass er mit Segelflugzeugen Ägypten erobern wollte.:weinen:
 
Es will mir nicht runter.
"Jeder" weiß, dass Rommel mit "Attrappen-Panzern" zu täuschen versucht hat.
Aber "keiner" dass er mit Segelflugzeugen Ägypten erobern wollte.:weinen:

Du bist ja offenbar schwer beeindruckt:winke:

Die Episode (auch die Küstensegler von Kreta aus) dokumentiert doch in hohem Maße die Versorgungsnot und die Verwundbarkeit der Seewege.

Das OKH hatte diese Warnungen schon vor dem ersten Antritt Rommels im März 1941 gesetzt. Eigentlich kurierte man 1,5 Jahre an den Problemen herum, immer mit wechselnden Lage, soweit die Luftwaffe noch zu wesentlichen Konzentrationen in der Lage war.
 
Du bist ja offenbar schwer beeindruckt:winke:

Die Episode (auch die Küstensegler von Kreta aus) dokumentiert doch in hohem Maße die Versorgungsnot und die Verwundbarkeit der Seewege.


Yaeh.
Aber überaus OT, dass die Journallie usw. sich dies anscheinend weitgehend entgehen lassen hat.

Das OKH hatte diese Warnungen schon vor dem ersten Antritt Rommels im März 1941 gesetzt. Eigentlich kurierte man 1,5 Jahre an den Problemen herum, immer mit wechselnden Lage, soweit die Luftwaffe noch zu wesentlichen Konzentrationen in der Lage war.

Hier werden wir wieder TT.
Die behauptete Meinunsäußerung in den Stäben: "Dieser Krieg wird immer unseriöser" Feldzüge und Offensiven führen, ohne den Schimmer einer Ahnung woher der Nachschub kommen soll.

Vielleicht ist das ein Schlüssel zum Verständnis, warum sich Hitler und Rommel recht gut verstanden haben.
Rommel hat den Krieg in Afrika sehr ähnlich geführt wie Hitler den Weltkrieg.

Grand Hand ohne Vieren....
Lauter Nuschen auf der Hand und Hochreizen bis man die auch noch Wegdrücken muss.
 
Repo schrieb:
Vielleicht ist das ein Schlüssel zum Verständnis, warum sich Hitler und Rommel recht gut verstanden haben.

Aber nur so lange Rommel Erfolge vorweisen konnte. Als sich das Ende in Afrika abzuzeichnen begann, war Hitler nur äußerst mäßig amüsiert und für den Job des Oberbefehlshaber West hat es denn auch nicht mehr gereicht. Den Posten bekam Opa Rundstedt. A propo Rundstedt, der hat sich auch bei Gelegenheit recht verächtlich über Rommel geäußert, in dem er ausführte Rommel tauge bestenfalls als Divisionskommandeur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ist das ein Schlüssel zum Verständnis, warum sich Hitler und Rommel recht gut verstanden haben.Rommel hat den Krieg in Afrika sehr ähnlich geführt wie Hitler den Weltkrieg.

Im OKH hat man - als man noch etwas zu sagen hatte :devil: - bereits die Frühjahrsoffensive 1941 von Rommel als voreilig und ohne logistische Grundlage verurteilt. Der Mythos Rommel sorgte später dafür, dass solche Gegenstimmen eher als aus der verstaubten Ecke stammend abgetan wurde (quasi die Organisierten KalksteinWerke :devil: )

Ähnlich kann man die Vorgänge ab Juni 1942 sehen. Die fahrbereiten Reste des DAK schmolzen ab der ägyptischen Grenze immer weiter zusammen, vermutlich wäre man mit 2 Panzern und einem Fass Benzin in Alexandria eingefahren.

Im Prinzip reichten allein die allierten Luftwaffen, um den Vorstoss zum Stoppen zu bringen. Der spätere Versuch, die britische El Alamein-Stellung zu durchstossen, war ein Verzweifelungsakt angesichts der ständigen Verstärkungen.
 
Im OKH hat man - als man noch etwas zu sagen hatte :devil: - bereits die Frühjahrsoffensive 1941 von Rommel als voreilig und ohne logistische Grundlage verurteilt. Der Mythos Rommel sorgte später dafür, dass solche Gegenstimmen eher als aus der verstaubten Ecke stammend abgetan wurde (quasi die Organisierten KalksteinWerke :devil: )
....

Daher im "Kriegstheater" (KTB), "OKW-Kriegsschauplatz".

@silesia

"...Organisierten KalksteinWerke..."

Hast Du dafür eine Belegstelle, so etwas "würzt" Geschichte.


M. :winke:
 
Daher im "Kriegstheater" (KTB), "OKW-Kriegsschauplatz".
@silesia
"...Organisierten KalksteinWerke..."
Hast Du dafür eine Belegstelle, so etwas "würzt" Geschichte.
M. :winke:

Da muss ich Dich enttäuschen; dass war nur meine Einschätzung und Formulierung, wie bei Charakteren wie Rommel, Model, Guderian, Kleist, Hoth etc. möglicherweise gedacht wurde.:pfeif:
 
. A propo Rundstedt, der hat sich auch bei Gelegenheit recht verächtlich über Rommel geäußert, in dem er ausführte Rommel tauge bestenfalls als Divisionskommandeur.

Womit wir beim anderen Punkt sind.
Rommels fehlende Generalstabsausbildung.
Ohne Hitler wäre Rommel 4 Wochen vor der Pensionierung (zwecks besserer Pension) noch zum Oberstleutnant ernannt worden.
Mehr war schlicht nicht drin.

Hat eigentlich jemand irgendwelche Infos, warum Rommel die Ausbildung zum Generalstäbler nicht machte/machen durfte.
Durch die Prüfung gefallen?
 
1942 war Nordafrika eigentlich schon nicht mehr zu halten. Die strategische Lage erlaubte kein Ausharren, die britische Luftüberlegenheit über dem Mittelmeer sorgte für immer größere Probleme beim Nachschub und die ersten amerikanischen Lieferungen verstärkten die alliierten Truppen. Rommels Offensive war wahrscheinlich die letzte Möglichkeit außer der Aufgabe Afrikas. Ich glaube nicht, dass ein direkter Rückzug auf Tunesien mehr Allierte für eine längere Zeit gebunden hätte.

Solwac
 
Im OKH hat man - als man noch etwas zu sagen hatte :devil: - bereits die Frühjahrsoffensive 1941 von Rommel als voreilig und ohne logistische Grundlage verurteilt. Der Mythos Rommel sorgte später dafür, dass solche Gegenstimmen eher als aus der verstaubten Ecke stammend abgetan wurde (quasi die Organisierten KalksteinWerke :devil: )

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Das war doch "das militärische Büro des Gefreiten Hitler"
Wobei der "aus den Hosen rieselnde Kalk" insbesondere im Denken der HJ eine größere rolle spielte. Aber das ist hier OT

Rommel hatte das Glück, dass die Briten ihre Kampftruppen abgezogen hatten. Griechenland!
Gegen die geschlagenen Italiener hätte der zurückgelassene Rest ja auch gut gelangt.
Dies war der "Abwehr" und auch den Italienern verborgen geblieben, und hinterher hat man natürlich auch nicht soooo viel davon geredet.


OT: Jetzt bin ich hier wieder richtig warm geworden.... Dabei hatte ich mir vorgenommen, die Finger von den "Feldzugsdiskussionen" zu lassen. Rommel ist ja das beste Beispiel was passiert, wenn man ohne solide Ausbildung "empirisch" Krieg führt.:devil:
 
Zuletzt bearbeitet:
Dank für den interessanten Link!

Im Nachgang zu der Diskussion noch der Hinweis auf van Crefeld, der das Nachschubproblem 1941/42 weniger auf die Transportwege und die Versenkungsverluste, als auf die mangelnden (Hafen-) Löschkapazitäten östlich Tripolis zurückführt und das nachgewiesen zu haben glaubt.
 
rena schrieb:
An Reeducation oder Umerziehung hatte ich nicht gedacht, sondern an den Umstand der langen und relativ komfortablen Kriegsgefangenschaft. 1943 war ja Schluß in Nordafrika, zurückgekehrt sind Kriegsgefangene ? Wikipedia aus den USA und England 1947/48. D.h. sie hatten 5 prägende Jahre in den USA verbracht.
Einer meiner Onkels geriet gleich im Sommer 1941 - ein missglücktes Spähtrupp-Unternehmen bei Sollum - in britische Gefangenschaft. Die Briten schleusten die gefangenen Deutschen dann durch Ägypten bis ans Rote Meer. Von dort ging es mit einem Schiff nach Südafrika. Von dort aus wurden die Gefangenen mit dem Passagierschiff "Pasteur" nach Kanada verschifft. Mein Onkel kam dann in ein Holzfällerlager - relativ weit nördlich in einer menschenleeren Gegend - und hat dann einige Jahre Krieg gegen den kanadischen Waldbestand geführt. Mit Umerziehung war da nichts, genau so wenig wie Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung.

Bremen (1939) ? Wikipedia

Anderes Thema:
Mein Onkel hat immer erzählt, dass das DAK in seiner Masse aus Süddeutschen bestand (Schwaben, Pfalz), weil die angeblich mit dem Klima besser zurecht gekommen wären. Für Russland galten die Süddeutschen als zu zart besaitet. Ich tippe mal auf "Märchenstunde". Nach Stalingrad hätten das OKW doch auch Askaris nach Archangelsk geschickt, wenn sie denn welche gehabt hätten. Oder ist daran etwas wahr?
 
Die süddeutsche "Herkunft" in der Zusammensetzung liegt vermutlich an der 15. PD (ex 33.ID), die im Wehrkreis XII aufgestellt wurde, und deren Personal sich aus der Region rekrutierte.

Das war demnach Zufall.
 
silesia schrieb:
Die süddeutsche "Herkunft" in der Zusammensetzung liegt vermutlich an der 15. PD (ex 33.ID), die im Wehrkreis XII aufgestellt wurde, und deren Personal sich aus der Region rekrutierte.

Das war demnach Zufall.
Danke für die Antwort.
:)

Ich habe es mal im Netz nachgelesen. Der Kern der zweiten wichtigen Einheit für 1941 - die 5. Leichte Division - war aus Teilen der 3. PD hervor gegangen. Und deren Aufstellungsort war die Mark Brandenburg. So einfach lösen sich manche Geschichtchen auf.
 
Anderes Thema:
Mein Onkel hat immer erzählt, dass das DAK in seiner Masse aus Süddeutschen bestand (Schwaben, Pfalz), weil die angeblich mit dem Klima besser zurecht gekommen wären. Für Russland galten die Süddeutschen als zu zart besaitet. Ich tippe mal auf "Märchenstunde". Nach Stalingrad hätten das OKW doch auch Askaris nach Archangelsk geschickt, wenn sie denn welche gehabt hätten. Oder ist daran etwas wahr?

Ich habe es mal im Netz nachgelesen. Der Kern der zweiten wichtigen Einheit für 1941 - die 5. Leichte Division - war aus Teilen der 3. PD hervor gegangen. Und deren Aufstellungsort war die Mark Brandenburg. So einfach lösen sich manche Geschichtchen auf.

Da diese Tropentauglichkeit auch zu meinem familiären Mythenschatz gehört, interessiert mich immer noch, warum diese Einstufung als erwähnenswert Eingang in so viele Kriegsgeschichten gefunden hat.
Mein tropentauglicher Geschichtenerzähler war übrigens auch kein Süddeutscher, sondern wurde in Norddeutschland einberufen.
Ich hatte ja schon auf Seite 2 dieses Threads angefragt, was damals bei der Eingangsuntersuchung getestet wurde. Außer einer normalen ärztlichen Untersuchung, wie noch heute bei der Musterung zur Bunderwehr üblich und Einteilung in Tauglichkeitsstufen scheint es im 3. Reich nichts spezielles gegeben zu haben. Vor dem Einsatz kamen evtl. noch Impfungen hinzu. Ob es damals schon Malariaprophylaxe gab und ob die nicht eher für Sizilien als für Nordafrika nötig war, weiß ich nicht.

Warum aber beginnen dann so viele Nordafrika-Kriegsgeschichten mit der Tropentauglichkeit?
Gesundheitlich angeschlagene Personen müßten doch auch damals nicht wehrtauglich gewesen sein, egal ob Rußland oder Nordafrika?
Dass die später trotzdem eingezogen wurden und egal wo eingesetzt wurden, steht auf einem anderen Blatt.

Wer ist nicht für einen Arbeitsaufenthalt in den Tropen geeignet?
Tropenuntauglich sind in der Regel Personen, die der ständigen ärztlichen Kontrolle bedürfen, bei denen unter der Belastung des Arbeitsaufenthaltes mit einer Verschlimmerung der Erkrankung zu rechnen ist. Hierzu zählen insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie koronare Herzkrankheit oder Neigung zu kardialer Dekompensation, Erkrankung der Lunge mit erheblicher Einschränkung der Atemfunktion, Erkrankungen des Verdauungstraktes, z.B. rezidivierende Magen-Darm-Geschwüre mit Blutungsneigung, Erkrankungen der Leber und der Gallenwege, z.B. chron. Hepatitis, Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, Erkrankungen der Nieren mit chron. Niereninsuffizienz, Erkrankungen der Sinnesorgane, Stoffwechselerkrankungen, Gicht, Erkrankungen des Immunsystems und Erkrankungen des endokrinen Systems, Erkrankungen des blutbildenen Systems, schwere Erkrankungen der Haut, Erkrankungen des Nervensystems, der Psyche und Suchtkrankheiten.
aus Tropeninstitut - Reisetipps - Berufliche Aufenthalte

Inzwischen denke ich manchmal, dass die Erwähnung der Tropentauglichkeit ein harmlos klingender Nachhall und Zeitzeugnis der damaligen Rassenideologie ist, was den Erzählern selbst nicht bewußt sein muß.
 
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