3). Kriegsmarine.
Schon Am Anfang muss Man sagen, dass Polen die kleine, aber moderne Kriegsmarine gehabt hat. Zwei Zerstörer ORP Błyskawica und ORP Grom wurden in England (J. Samuel White & Co. Ltd. in Cowes) in 1936 gebaut. Zwei U-boote (ORP Orzeł und ORP Sęp) wurden in 1938 in Holland (Damen Schelde Naval Shipbuilding und Rotterdamsche Droogdok Maatschappij) gebaut. Das waren große, sehr schnelle ozeanische U-boote. Andere drei U-boote (ORP Wilk, ORP Ryś und ORP Żbik) haben die Franzosen in 1928 gebaut (Ateliers et Chantiers de la Loire in Nantes; Chantiers Naval Français in Caen und Chantiers Augustin Normand in Havre). Sie waren die Minenlegern.
26. August hat Konteradmiral Unrug der „Sonderbefehl 1000“ untergeschrieben, um in der Flotte „Plan Peking“ vorzubereiten – die Evakuation der 3 modernen Zerstörern (Błyskawica, Grom und Burza) nach England vor dem Konflikt mit Deutschland. Am 30. August hat Marschall Rydz-Śmigły befohlen, um Plan Peking zu machen. Die drei Zerstörern haben aus dem Signal-Turm in Oksywie mit Flagge-Kode die Parole Dyon KT. Peking bekommt und haben die Reise angefangen. Am nächsten Tag Waren sie schon im England. Die Zerstörern wurden von U 5, U 19 und deutsche Flugzeuge entdeckt aber nicht angegriffen.
Andere Schiffe haben ab 1.09. „Plan Worek“ realisiert – der Kampf mit deutscher Kriegsmarine in der Nahe von Kriegshafen Hel und Danzig.
ORP Orzeł, nach relativ ruhiger ersten Woche des Krieges, wurde am 8.09. in neutralem Tallin interniert, aber am 15.09 ist er geflohen. Orzeł war bis 7.10 aktiv auf Ostsee, aber sein Befehlshaber, Grudziński, sehend die extreme Ermüdungder Matrosen hat entschieden um nach England zu schwimmen, wo sie am 14.10 angekommen sind. Flucht von Orzeł aus Ostsee durch dänischen Engen ohne Karten und Navigationsgerate, die in Tallin demontiert und requiriert wurden, ist heute in Militär Akademien als ein Beispiel des Navigationskunsts der höchsten Klasse gelehrt.
ORP Wilk hat am 3.09 die Minen-Sperre bei Danzig gelegt und danach hat er weitere Gelegenheiten gesucht, um die deutsche Kräfte anzugreifen. Nach viele Abenteuern (u.a. Torpedoduell mit U 48 bei Anholt) hat er alle Möglichkeiten des weiteren Kampfs verloren und am 20.09 ist er auch nach England angekommen.
Andere drei U-boote wurden sukzessiv in Schweden (ORP Sęp – 4.09, ORP Ryś -11.09; ORP Żbik – 25.09) bis 1945 interniert.
Plan Worek war kaum erfolgreich. Die von ORP Żbik gelegten Minen haben zwei Minentrawlern gesunken - am 1.10. 1939 „M85“ und am 22.01.1940 „Muehlhausen” PG – 314. In dem letzten Fall mit ganzer Mannschaft. Polen nutzte „Kontaktmine wz. 08/39”, die In Tan die modernisierte russische „Mine 08“ aus IWK war. Sie hat ein sehr interessantes Entzündungssystem gehabt. Alle so für Seeminen charakteristischen „Zündfingern“ waren aus Glass gemacht und von eiseneren Rohren bedeckt, die Federn in der Mitte gehabt haben. Die Stahlline hat sie alle um der Mine verbunden und unbeweglich gemacht. Die Enden dieser Line befanden sich in dem Klammer, der von Zuckerwürfel blockiert wurde. Die Matrosen haben die Mine ins Wasser gesunken. Das Wasser hat nach einer Zeit Zucker im Klammer gelöst, die Federn haben die Bedeckungen aller „Zündfingern“ weggeworfen und die Mine war aktiv.
Andere Schiffe – der große, moderne Minenleger ORP „Gryf“ (1934 gebaut) mit sechs kleine Trawlern (ORP Jaskółka, Czapla, Żuraw, Czajka, Rybitwa und Mewa) und zwei Kanonenboote (ORP Haller und ORP Piłsudski) haben „Plan Rurka“ gemacht. Gryf war Minenleger, aber war so geplant, um auch als Schulschiff zu dienen.
Die sollten eine große Minen-Sperre bauen, um die Kommunikation mit Ostpreußen unmöglich zu machen. Die Aktion war von Zerstöre ORP Wicher abgesichert. Die Luftwaffe (Ju 87) hat ORP Gryf und ORP Wicher 1-3.09. bombardiert. Der grossere und langamere Gryf wurde getroffen und aus dem Kampf ausgeschlossen, aber Wicher hat intensiv unter Bomben und Feuer manövriert. Trotz der wachsenden Verluste an Mannschaft, Beschädigungen und Luftangriffe hat Wicher am 3.09. mit Zerstörern „Leberecht Maass“ und „Wolfgang Zenker“ Artillerieduell geführt, von halfgesunken ORP Gryf und die 152 mm Küsten Batterie „Heliodor Laskowski“ in Hel unterstützt. „Leberecht Maass“ wurde getroffen und beide Schiffe sind zurückgezogen. Danach haben die zwei Wellen von Ju 87 wieder angegriffen und um 15:00 ist Wicher, von vier Bomben getroffen, gesunken. Die Matrosen, die überlebt, haben nach Hel geschwommen und dort haben sie bis 2. Oktober gekämpft.
Die kleinsten polnischen Schiffen – 6 Trawlern (ORP Jaskółka, Czapla, Żuraw, Czajka, Rybitwa, Mewa) und zwei Kanonenboote (ORP Haller und ORP Piłsudski) - haben sehr mutig bis 14.09. gekämpft. Nur Mewa wurde schnell, schon am 3.09 bombardiert und gesunken. Die anderen haben nach der Niederlage des Plans Rurka intensiv die deutschen Truppen auf Hel Halbinsel und deutsche Bomber beschossen. Am 14.09. ORP Jaskółka wurde von Ju 87 gesunken, aber Czapla, Czajka, Rybitwa und Żuraw sind nach Kriegshafen Hel gekommen. Die Matrosen haben die Kanonen demontiert und bis 2.10. haben sie sie um Hel kämpfend genutzt.
Polen hat in 1939 auch zwei Fluss-Flottillen – auf Weichsel und Prypeć (zusammen ca. 90 Schiffen). Auf Weichsel sollten vor allem 4 Flussmonitoren aus Thorn operieren (ORP Warszawa, ORP Horodyszcze, ORP Toruń und ORP Pińsk). Alle wurden in Danzig von „Danziger Wurf“ gebaut. Das war aber ganz mangelhafte Konstruktion, die Probleme mit Stabilität auf dem Wasser gehabt hat. Nach verschiedenen Losungsproben (zB ORP Warszawa versuchte mit 2 Tonnen Blei im Bug schwimmen) musste Danziger Wurf 500 000 Mark Strafe zu bezahlen. Alle Monitoren, nach den Proben um die Weichselbrücken zu schützen, wurden sie alle endlich von eigenen Mannschaften bis 17-18.09. gesunken und die Matrosen haben weiter auf Land gekämpft.
J. Pertek Mała flota wielka duchem, 1989.
J. Pertek Wielkie dni małej floty, 1990.
Foto – Flussmonitor ORP Warszawa.