Hallo Steffen,
deine Bodenanomalie ist wirklich sehr interessant. Der Graben hinter dem mutmaßlichen Titulum scheint nicht unterbrochen zu sein, was aber nicht zwingend ein Ausschlusskriterium gegen ein Titulum sein muss. Vielleicht wurde der Graben nach dem Bau des Titulums dann doch noch geschlossen.
Die Lage an sich ist immer noch sehr nah an der Elbe und auf einer leichten Anhöhe gelegen (ca. 60 m über Null an der höchsten Stelle). Ich kann auf den mir vorliegenden Luftbildern nur den nördlichen und den östlichen Graben erkennen. Was mich etwas stutzig macht ist die Tatsache, dass diese beiden Gräben ebenfalls auf den Luftbildern aus dem Jahr 2000 recht gut zu erkennen sind, da die hier angebaute Feldfrucht normalerweise nicht so deutliche Spuren erkennen lässt.
Die Gräben im Süden und Westen kann man auf dem Luftbild von 2000 jedoch nicht erkennen. Auf dem relevanten Messtischblatt und der Karte der preußischen Landesaufnahme sind jedenfalls keine Gräben zu erkennen, was gegen ehemalige kleine Wassergräben sprechen dürfte.
Weißt du welche Feldfrucht gerade im Bereich des südlichen und westlichen Grabens angebaut wird? Sollte es sich um Weizen, Gerste oder Roggen handeln, wäre der Monat Mai der ideale Zeitpunkt um eine kleine Exploration mit einer Drohne durchzuführen. Handelt es sich um einen Graben eines römischen Marschlagers, könntest du ihn ggf. so erkennen. Insbesondere in Zeiten wenn es sehr trocken ist. Also JETZT!
Alternativ würde ich den Bauern mal fragen, ob du im Herbst oder Winter einen kurzen Schnitt auf seinem Feld durchführen darfst. Nach ca. 1 Stunde weißt du, ob du es mit einem Spitzgraben zu tun hast oder nicht.
Grüße aus der Altmark von einem, der hier immer noch ein römisches Marschlager sucht und weiß, dass es sie gibt.
