Gemäß dem Befehl vom 04. September sollten die 1. und 2.Armee vor Paris verbleiben, um feindlich Unternhemungen entgegenzutreten. Wobei der 1.Armee insbesondere der Schutz der rechten Heeresflanke oblag.
Entgegen diesen Befehl hat der Befehlshaber der 1.Armee von Kluck aber beschlossen, die Verfolgung in südliche Richtung, also an Paris vorbei, des Feindes fortzusetzen. Die Armee setzte mit dem IV., III, und IX Armeekorps die Verfolgung fort. Zur Sicherung der Flanke verblieben nur das IV. Reservekorps und das II. Armeekorps.
Als die Armee am 05.September bereits unterwegs war, erreichte diese ein Funkspurch der Obersten Heeresleitung, aus dem hervorging, das nunmehr die 1. und 2. Armee gegen die Nordost- Ostfront abschwenken sollten. Hier ist der Ausgangspunkt. Der Generalstabschef der 1.Armee von Kuhl schreibt dazu:" Zwischen Oise und Marne konnten wir nicht verbleiben, wir konnten nur zurückmarschieren.....Offenbar war die Oberste Heeresleitung zu ähnlichen Bedenke gekommen, wie wir sie am 04. morgens in unserem Funkspruch ausgesprochen hatten. Der rechts Heeresflügel war zu schwach, um an Paris vorbeizumarschieren. Drohte hier eine besondere Gefahr? Von neuen Verschiebungen der französischen Truppen war uns nichts bekannt."
Dort drohte die Gefahr. Die Franzosen hatten die Schwäche des rechten Heeresflügels erkannt.
Davon einmal ganz abgesehen, war es doch ohnehin eine Frage der Zeit, bis wann die Franzosen den Schwachpunkt des rechten Flügels erkennen, denn der bewegte sich ja schließlich nicht in einem Vakuum und hing gewissermaßen in der Luft.
Hinzuzufügen ist auch noch, das die 3.Armee am 05.September ein Ruhetag einlegte, wodurch der Anschluß an die 2. und 4.Armee verloren ging, da diese Armeen kein Halt machten. Hier wäre Moltke gefordert gewesen.
Der Mann wurde ja spæter zum Obersten beførdert, und das Pour-le-Merite hat er auch noch gekriegt. Das passt nicht ganz zusammen.
Doch das ergibt durchaus Sinn. Denn es geht um die Nachkriegszeit, in der es darum ging, das Ansehen des Heeres insgesamt zu bewahren. Es ist leichter, einen "kleinen" Oberstleutnant die Schuld in die Schuhe zu schieben, als dem Chef des Generalstabes des Feldheeres. Das wäre geradezu fatal gewesen.