Wahrer Kommunismus im 20ten Jahrhundert

..der Wegfall der Konkurrenzsituation sowie der "unnützen" Arbeit / Nichtarbeit (Leute die für die Gesellschaft nichts tun, sondern sie nur ausnutzen) zu einer erhöhten durchschnittlichen Produktivität des einzelnen und damit insgesamt geringerer Arbeitszeit niederschlägt.
Warum?

Empirie?
Im Kapitalismus nach Marx führt die Produktionssteigerung in den Fabriken zu einer Senkung der Löhne, da der Wert der Arbeit des einzelnen sinkt, dem Arbeiter aber der weggefallene Anteil seiner Arbeit nicht gehört (Maschinen und andere produktionssteigernde Massnahmen).
Betrifft zwar nicht den Kapitalismus in der Marxschen Vorstellungswelt, aber dazu eine Zeitreihe aus der BRD:
durchschn. Bruttolöhne 1991: 1.987 / 2009: 3.248 / Steigerung p.a. 2,93%
Statistisches Bundesamt Deutschland - Entwicklung der Bruttoverdienste

Der geübte Theoretiker wird nun einwenden: Preissteigerungen. Daher als Vergleich:
Verbraucherpreisindex 1991: 75,9 / 2009: 107,0 / Steigerung p.a. 1,93%
Dabei ist noch unberücksichtigt, welche Anteile der Preissteigerungen auf die Importpreise (zB Öl) zurückzuführen sind, also mit "Produktivitätssteigerungen im Inland" nichts zu tun haben.
Statistisches Bundesamt Deutschland - Verbraucherpreise

Übrigens ist an der B-Lohn-Reihe der Zeitraum 1925-29 interessant. Man könnte sich auch andere längerfristge Zeiträume heraussuchen.


Im Kommunismus nach Marx gehört dem Arbeiter dieser Anteil an seiner Produktivität wieder. Dadurch ist der Wert der Arbeit für den Arbeiter wieder konstant obwohl durch immer steigende Produktivität seine tatsächliche Arbeitszeit sinkt (und der Freiraum für andere Tätigkeiten genutzt werden kann)
Warum?
Tourismus - Google Bücher
 
..der Wegfall der Konkurrenzsituation sowie der "unnützen" Arbeit / Nichtarbeit (Leute die für die Gesellschaft nichts tun, sondern sie nur ausnutzen) zu einer erhöhten durchschnittlichen Produktivität des einzelnen und damit insgesamt geringerer Arbeitszeit niederschlägt.

Warum?

Im Prinzip ging er davon aus dass (zu seiner Zeit sicher richtig, und auch heute nicht ganz falsch) viele Leute entweder nicht arbeiten (Mönche, Frauen, Fürsten) oder unproduktive Arbeiten verrichten (Glücksspielanbieter z.B. aber auch Bankiers) oder durch Konkurrenz Produktivität verloren ging.

2 Bäcker backen je 10 Brötchen, es werden aber nur 12 Brötchen verkauft. Die Produktivität der beiden ist 6 Brötchen, nicht 10.

Lebt nun noch die Frau des Bäckers jeweils mit von diesen Einnahmen so ist die Produktivität wieder halbiert, lebt noch der Landesfürst und der Kredithai der beiden die Bäckerei finanzierte davon so haben wir nur noch ein drittel.

Um das überspitzt anschaulich zu machen: Wenn Fürst, Kredithai, Frau A, Frau B und Bäcker A und Bäcker B alle zusammen Brötchen backen so muss jeder nur noch 2 Brötchen backen anstatt dass die beiden Bäcker in Konkurrenz zueinander je 10 backen.

Wie gesagt...das ist natürlich Theorie, aber es ist eine geschichtliche Theorie. So stellte sich Morus vor wie die Arbeitszeit der Menschen reduziert werden könnte durch gesteigerte Produktivität (unter der annahme dass ein grossteil der Leute eigentlich nicht produktiv ist).

Im Kommunismus nach Marx gehört dem Arbeiter dieser Anteil an seiner Produktivität wieder. Dadurch ist der Wert der Arbeit für den Arbeiter wieder konstant obwohl durch immer steigende Produktivität seine tatsächliche Arbeitszeit sinkt (und der Freiraum für andere Tätigkeiten genutzt werden kann)
Warum?

Auch hier kann man dies recht einfach an dem Beispiel oben zeigen. Wenn nun unsere 6 neuen Bäckermeister für die 12 Brötchen eine Maschine hätten mit denen sie diese doppelt so schnell produzieren können so müsste jeder nur noch die Zeit aufwenden die er für 1 Brötchen bräuchte.

Gehört ihm diese Maschine, so ist sein Anteil an der Produktion weiterhin 2 Brötchen. Er kann quasi 1/6 des Gewinns als seinen Lohn fordern (wenn man mal alle anderen Nebenkosten herausrechnet).

Dieser Wert bleibt konstant egal wie gut die Maschine ist. Verdoppelt sie die Produktivität noch einmal so sinkt die Arbeitszeit je Brötchen für den Arbeiter noch weiter - sein Anteil an der Gesamtproduktivität bleibt aber immer gleich.

Gehört seinem Chef diese Maschine so ist der Anteil an der Produktion jedoch auf einmal nur noch 1 Brötchen. Immerhin sorgt ja die Maschine für die Verdopplung der Leistung, nicht der Arbeiter selbst. (In der Praxis waren es natürlich nicht nur Maschinen die die Produktivität erhöhten)

Diesen Verlust des Besitzes der Produktionsgüter während der Industrialisierung verstand Marx als einen Grund für sinkende Löhne und Ausnutzung der Arbeiter: Ihr persönlicher Anteil am Gewinn der Firma wurde immer kleiner, gleichzeitig stieg die Produktivität so stark dass von unseren 6 Bäckermeistern 3 entlassen werden könnten und nun in Konkurrenz zu ihren vormaligen Kollegen standen.

Wie gesagt: Das sind natürlich simplifizierte Beispiele. Aber sie sind die Grundlage für die geforderte Rückgabe der Produktionsmittel an die Arbeiterschaft und damit auch die spätere Enteignung ganzer Firmen.
 
Noch eine kleine Anmerkung zur Ausgangsfrage:

ich habe mir zur Aufgabe genommen einen ca 20minütigen Vortrag zu halten über das selbst gewählte Thema: "Darf man den Kommunismus im 20ten Jahrhundert als wahren Kommunismus laut Marx bezeichnen?"
Ich denke ein wesentlicher Punkt hierbei ist auch zu erwähnen dass es eine Bedeutungsverschiebung des Begriffs gab. Wesentliche Elemente daraus sind von anderen Gesellschaftsformen übernommen worden, und wurden dadurch weniger prägend.

Beispiele dafür wären die verstärkte Macht von Arbeitern in Betrieben durch die Gründung von Gewerkschaften und Sozialgesetze, welche dadurch zu elementen unserer eigenen Gesellschaftsform wurden. Auch freien Zugang zu Bildung als Teil des Zugangs zu Produktionsmitteln würden wir heute nicht mehr als definierende Zielsetzung eines kommunistischen Staates ansehen, da wir derartige Konzepte übernommen haben.

Weitere Beispiele dafür wäre die Egalisierung der Gesellschaft durch weitgehende Abschaffung von Adelsstrukturen oder den generellen Rückgang der Arbeitszeit gegenüber den Anfängen der Industrialisierung.

Kurzum: Einen Staat in dem ehemalige Fürsten regulärer Arbeit nachgehen, jeder einen Anspruch auf Schulbildung hat, der Arbeiter über seinen Kündigungsschutz mit seinem Produktionsmittel verbunden ist und alle nur noch 7-8 Stunden am Tag arbeiten (dafür aber die Damen des Hauses ebenso) hätte man zu anderen Zeiten durchaus als von kommunistischen Ideale geprägt bezeichnen können. Das heisst aber nicht dass dies auch für das 20. Jahrhundert noch gilt, und dies erschwert natürlich auch die Festlegung ob Staaten mit derartigen Eigenschaften kommunistisch sind oder nicht. Kindergärten und Frauenarbeit sind es in jedem Fall nicht die der DDR diesen Status verleihen würden.
 
Wie soll Kommunismus funktionieren bzw. bestehen, wenn der Mensch seine tiefesten Emotionen nicht abstellen oder verbergen kann:

Neid und Hass?

(Kommunismus funktioniert genauso wenig, wie ein perpetuum mobile, wegen der Reibung zwischen den Menschen....)

Was du schreibst mag auf den ersten Blick tatsächlich schlüssig sein, jedoch ist es doch vielmehr so, dass jeder subjektiv feststellt was funktioniert oder nicht. Funktioniert der Kapitalismus der Herren und Knechte braucht um zu existieren.

Als Existenzialist kann man im Kommunismus die Sisyphusarbeit sehen, was also durchaus funktionieren würde.
 
Was nicht die Antwort auf die gestellte Frage ist. Diese lautete nämlich nicht "funktioniert der Kommunismus?", sondern "gab es ihn?".
Kommunismus ist per Definitione nicht nur eine Gesellschaft ohne Kapital, sondern auch noch ohne Geld. Kein Geld als Zahliungsmittel zu haben, hat gewaltige, alle Lebensbereiche durchdringende Auswirkungen !

sowas gab es nurin der Urgesellschaft und gibt es im Kleine in der individuellen Entwicklungsgeschichte jedes Menschen: die Kindheit in der Familie - da gibt es Geld nur in den Außenbeziehungen. Das KInd ist i.d.R. keine Ware nicht gekauft, sondern ein Produkt der Liebe das (hoffentlich) in Liebe heranwächst.


Überprüfe: Wie sieht der Kommunismus nach Marx und Engels aus und was wurde von Seiten Lenins und seiner Nachfolger (nicht) umgesetzt.

naja - Kommunismus war zwar deklariertes Ziel und man arbeitete - gerade bis zu Stalins Zeiten - sogar ernsthaft am "sozialistischen Menschenbild" und hatte m.E. sogar auch Erfolge ( die waren nicht so geldgierig und konkurrenzmäßig drauf wie bei uns, jedoch in der DDR wohl noch weniger wegen des konsumaufgeilenden West-Werbefernsehen) aaaaaber .... Geld wurde nie abgeschafft ! als kein Kommunismus ! Das wurde nicht umgesetzt!
 
Geld wurde nie abgeschafft ! als kein Kommunismus ! Das wurde nicht umgesetzt!

Während der Diktatur Pol Pots und der Herrschaft der Roten Khmer wurde doch Geld in Kambodscha zeitweise abgeschafft.
War das dann also wahrer Kommunismus für dich?
 
Tja, ist doch seltsam, oder ? Alle politischen Führer, die den Schlüssel zum Paradies in der Hand hatten, haben sich im allerletzten Moment offenbar in der Tür geirrt - schade, schade !

Könnte man da nicht mal auf den Gedanken kommen, dass Marx irgendwo einen grundsätzlichen Denkfehler gemacht hat, dass der "wahre" Kommunismus vielleicht doch genau das war - oder zwangsläufig zu dem führte -, was wir zu sehen bekommen haben ?

Meine Meinung : Marx hat nicht begriffen (und nicht begreifen wollen), wie der Homo Sapiens funktioniert. Seine Vision setzt einen Menschen voraus, der nicht so ist, wie der Mensch eben ist, sondern edel, hilfreich und gut. Damit schwebt seine ganze Theorie in der Luft und zerschellt bei Belastung am Boden.

Das einzige Soziotop, in dem der Kommunismus wirklich funktioniert hat, waren die Studentenkneipen des Jahres 1968 - aber damals war das Bier ja auch billiger als heute. Prost.

Der Mensch ist von natur aus nicht egoistisch, er ist viel mehr innerhalb dieser Gesellschaft gezwungen mit anderen zu konkurrieren und seine Partikularinteressen zu verfolgen, auch wenn ihm das häufig nur in sehr kleinem Rahmen überhaupt möglich ist und er den kapitalistischen Sachzwängen unterliegt. Wenn du schreibst, das wäre von natur aus so, bist du dem Kapitalfetisch aufgesessen. Das Handeln zu dem die Menschen innerhalb dieser Gesellschaft gewzungen sind und damit die eigens geschaffenen Zwänge immer wieder reproduzieren >erscheint< dann bei einfacher Betrachtung nur als naturgegeben, dass ist aber ein Irrglaube.
Damit argumentierst du biologistisch und das ist einfach nur ideologisch, notwendig falsches Bewusstsein.
 
Der Mensch ist von natur aus nicht egoistisch,

Derartige deterministische Aussagen sind, von wem auch immer formuliert, unwissenschaftlich, da sie weder verifiziert noch falsifiziert werden können.

Es gibt keine Laborsituation, da uns die Ethik derartige Versuche verbietet, in denen die Einflüsse der "Natur", bzw. gemeint ist wohl die genetisch bedingte Erbanlage, isoliert im Rahmen experimenteller Designs untersucht werden könnte.

Und auch neuronale Studien können, auch wenn sie bestimmte Zentren für bestimmte Erregungszustände feststellen können, im kausalen - statistischen - Sinne keine Trennung vornehmen zwischen biologischen Anlagen und soziologischen Einflüssen.

Ansonsten gibt es eine Vielzahl von Theorien über "Persönlichkeit", ergänzt durch weitere partielle Aussagen, wie die Entwicklung von "Moralvorstellungen" etc., die diese Persönlichkeitstheorien zu allem Überfluss noch zusätzlich differenzieren.

Fazit: Es liegt derzeit keine Theorie über Persönlichkeit vor, die "mächtig" genug wäre, die einzelnen Teiltheorien bzw. auch die variierenden oder divergierenden empirischen Befunde zu integrieren.
 
Der Mensch ist von natur aus nicht egoistisch, er ist viel mehr innerhalb dieser Gesellschaft gezwungen mit anderen zu konkurrieren und seine Partikularinteressen zu verfolgen, auch wenn ihm das häufig nur in sehr kleinem Rahmen überhaupt möglich ist und er den kapitalistischen Sachzwängen unterliegt.[...]

Wenn der Mensch gezwungen ist, zu konkurrieren, dann doch in erster Linie aus eigenem Interesse. Der Zwang gründet auf Neid, der dann Egoismus hervorruft.

Wahrer Kommunismus in der Form, daß alle Gleich sind und Gleich behandelt werden ist unmöglich und ganz ehrlich, denn hat es in der kommunizierten Form aller Vordenker der kommunistischen Idee auch nie gegeben.

Gerade im 20. Jhrd. wurde der Bevölkerung dieser "Kommunismus" oder "Sozialismus, als Vorstufe zum Kommunismus" immer diktiert, doch sollte doch gerade diese Bevölkerung Bestandteil und Träger des Kommunismus sein. Mit Verlaub, da beisst sich der Hund in den Schwanz!
Wenn die Bevölkerung, die sich selbst tragen soll bzw. die Macht im Staate trägt, warum darf diese Bevölkerung auch nicht selbst über sich bestimmen?
 
Wenn der Mensch gezwungen ist, zu konkurrieren, dann doch in erster Linie aus eigenem Interesse. Der Zwang gründet auf Neid, der dann Egoismus hervorruft.

Wahrer Kommunismus in der Form, daß alle Gleich sind und Gleich behandelt werden ist unmöglich und ganz ehrlich, denn hat es in der kommunizierten Form aller Vordenker der kommunistischen Idee auch nie gegeben.

Gerade im 20. Jhrd. wurde der Bevölkerung dieser "Kommunismus" oder "Sozialismus, als Vorstufe zum Kommunismus" immer diktiert, doch sollte doch gerade diese Bevölkerung Bestandteil und Träger des Kommunismus sein. Mit Verlaub, da beisst sich der Hund in den Schwanz!
Wenn die Bevölkerung, die sich selbst tragen soll bzw. die Macht im Staate trägt, warum darf diese Bevölkerung auch nicht selbst über sich bestimmen?

Dies hatte aber auch mehrere Gründe. Ich denke man kann durchaus den Kommunismus praktizieren vielleicht in einer leicht anderen Form aber kann durchaus möglich sein? Warum auch nicht? Bis jetzt hatten wir noch keinen Staat der den Kommunismus wirklich ausführte.

Wir nehmen als Beispiel immer die SU wieso der Kommunismus scheiterte.
Dies ist aber nicht geschehen weil es angeblich einen ganz bestimmten Denkfehler geben soll. Sondern einfach daran das der Kommunismus sich am ende selbst verraten hat.

Eine gute Lektüre ist da das Buch "Farm der Tiere" Hier wird sehr gut beschrieben wie der Kommunismus sich immer mehr untreu wurde und seine eigenen Motive verraten hat.

Das hatte aber wiederum mehrere Gründe.

1. Wie soll eine Kommunistische Gesellschaft existieren wenn es rund herum nur Kapitalistische Gesellschaften gibt? Der Kommunismus kann gegen den Kapitalismus nicht konkurieren. Also muss man dies wiederum anpassen usw. und schon gibt es keinen Kommunismus in der Form mehr die Marx beschrieben hat.

2. Kommt es auch immer darauf an wie man den Kommunismus versteht und praktiziert. Ich bin mir relativ sicher das unter Trotzki der Kommunismus durchaus hätte funktionieren können.

Aber es kam Stalin an die Macht und der drehte und wendete sich den Kommunismus so wie es ihm gerade gepasst hat.

Fazit:

Der Kommunismus kann nur funktionieren wenn er nicht mit Kapitalistischen Gesellschaften konkurieren muss.

Der Kommunismus kann auch nur funktionieren wenn der richtige Mann an der Führung sitzt.

Vielleicht hatte man da wirklich einen Denkfehler gemacht in dem man davon ausging das derjenige der die Macht innehat sie auch wieder abtreten würde. Vielleicht war dies wirklich der gravierende Fehler des Kommunismus.
 
[...]

Fazit:

Der Kommunismus kann nur funktionieren wenn er nicht mit Kapitalistischen Gesellschaften konkurieren muss.

Der Kommunismus kann auch nur funktionieren wenn der richtige Mann an der Führung sitzt.

Entschuldigung für die Ausdrucksweise, aber dein Fazit ist Nonsens.

1. Kapitalismus funktioniert auf der Basis eines freien Marktes und dieser kann flexibel auf die Bedürfnisse der Bevölkerung reagieren. Das ist auch ein Stück Freiheit des Marktes, alles ander wie z.B. Planwirtschaft wird diktiert und ist absolut unfelxibel und kann wohl kaum der Bevölkerung dienen.

2. Wer um Himmelswillen sagt, daß ein Mann oder eine Institution an der Machtzentrale sitzen soll! Wer bestimmt, wer der Bichtige ist? Die Bevölkerung? Dann bedarf es aber einer demokratischen Wahl?

:S
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum wurde dann in jedem kommunistischen Land die Planwirtschaft ausgeübt wenn sie doch nur unterlegen ist? ich sehe da nichts von freien Märkten.

Ja warum denn nicht kann der Kommunismus nicht demokratisch sein?
 
@General Höhl: Bitte lies Dir mal durch, was ich unter #4 geschrieben habe.

Da wirst Du Deinen Horizont durch Gramsci erweitern können.

Und in seiner Diss. über Marx führt Tucker aus, dass das zentrale Problem des Erreichens einer idealisierten kommunistischen Gesellschaft nur erreicht werden kann, sofern die Mitglieder der bis dahin lediglich als "Übergangsgesellschaft" zu bezeichnenden gesellschaftlichen Formation, durch Ausbilder sozial und kulturell bis dahin angeleitet werden müssen.

Ein Aspekt, den auch Trotzki im Rahmen seiner Wertschätzung der kulturellen Bildung für die Sowjetbürger durchaus erkennt.

Das zentrale, nicht wirklich aufzulösende Problem, ist somit laut Tucker, dass von Marx richtig erkannte Problem, wer eigentlich die "Ausbilder" ausbildet.

Und genau an diesem Problem scheitert in der Realität, auch in Konkurrenzen zu anderen Gesellschaftsentwürfen, der Aufbau eines notwendigerweise altruistischen "kommunistischen Bewußtseins" der Bürger des idealisierten kommunistischen Staates.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum wurde dann in jedem kommunistischen Land die Planwirtschaft ausgeübt wenn sie doch nur unterlegen ist? ich sehe da nichts von freien Märkten.

Ja warum denn nicht kann der Kommunismus nicht demokratisch sein?

Hat sich die Planwirtschaft gegenüber den freien Markt bewährt?
Und gab es jemals einen wahren Kommunismus? Ich bezog mich auf historische Kenntnisse und in diesem Fall, war jedes Land, was Kommunismus praktiziert nicht demokratisch, sondern diktatorisch.
 
Kommunismus ist per Definitione nicht nur eine Gesellschaft ohne Kapital, sondern auch noch ohne Geld. Kein Geld als Zahliungsmittel zu haben, hat gewaltige, alle Lebensbereiche durchdringende Auswirkungen !

sowas gab es nurin der Urgesellschaft und gibt es im Kleine in der individuellen Entwicklungsgeschichte jedes Menschen: die Kindheit in der Familie - da gibt es Geld nur in den Außenbeziehungen. Das KInd ist i.d.R. keine Ware nicht gekauft, sondern ein Produkt der Liebe das (hoffentlich) in Liebe heranwächst.




naja - Kommunismus war zwar deklariertes Ziel und man arbeitete - gerade bis zu Stalins Zeiten - sogar ernsthaft am "sozialistischen Menschenbild" und hatte m.E. sogar auch Erfolge ( die waren nicht so geldgierig und konkurrenzmäßig drauf wie bei uns, jedoch in der DDR wohl noch weniger wegen des konsumaufgeilenden West-Werbefernsehen) aaaaaber .... Geld wurde nie abgeschafft ! als kein Kommunismus ! Das wurde nicht umgesetzt!

Geld ist im Grunde auch nur eine Zahl um den Wert eines Gegenstandes zu beziffern. Es ist im Grunde wurscht ob man jetzt Tauschhandel betreibt oder Geld dazu nimmt, mit dem Unterschied das Geld einen allgemein Wert für viele hat und man mit Geld alles mögliche tauscht was man will. Ein unheimlicher Vorteil.

Ich weiß nicht wie sich manche Leute das vorstellen, Leute arbeiten nur zum Spaß und schenken sich gegenseitig alles dann. Ein System in denen derjenige am intelligentesten ist welcher nichts arbeitet und produziert und von der Gesellschaft lebt.
 
Der Kommunismus kann gegen den Kapitalismus nicht konkurieren.

Wenn er das nicht mal kann, ist er von vorneherein gescheitert.

Beim marxistischen Weltbild fehlt mir völlig die Komponente des Individuums.
Es gab und gibt weder damals noch heute "den Proletarier" oder "den Arbeiter". Sondern es gibt eine Ansammlung von Menschen mit unterschiedlichsten Fähigkeiten, Bedürfnissen und Ansichten.
Aber dieses Recht auf diese Unterschiedlichkeit sollte ihnen genommen werden. Durch Ausbildung (wie oben euphemistisch beschrieben, ich würde es eher Umerziehung nennen) sollten die Massen "auf Kurs" gebracht werden, wer nicht mitzieht, verliert das Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft.
Die führt zum einen zum Uniformismus wie unter Pol-Pot oder Mao, zum
anderen zum Ende jeder Innovation, wie oben mehrfach beschrieben.

Der Gedanke, dass eine Avantgarde die Gesellschaft in eine bessere Welt führt, ist absurd, auch wenn man einigen Vertretern dieser Avantgarde durchaus lautere Absichten unterstellen kann.
 
@Stilicho: Kann es sein, dass Du Dich ein wenig in einem schwer zu entwirrenden Knäuel von persönlichen Annahmen und politischen Meinungen befindest, um den Hinweis auf ein, von einem anerkannten Historiker, benanntes theoretisches Problem als "Euphemismus" abzuqualifizieren?

Und der Verweis auf eine "Avantgarde" wäre auch überflüssig, wenn Du das theoretisch benannte Dilemma ein wenig durchdacht hättest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bis jetzt hatten wir noch keinen Staat der den Kommunismus wirklich ausführte.

Wir nehmen als Beispiel immer die SU wieso der Kommunismus scheiterte.
Dies ist aber nicht geschehen weil es angeblich einen ganz bestimmten Denkfehler geben soll. Sondern einfach daran das der Kommunismus sich am ende selbst verraten hat.

Das hatte aber wiederum mehrere Gründe.

1. Wie soll eine Kommunistische Gesellschaft existieren wenn es rund herum nur Kapitalistische Gesellschaften gibt? Der Kommunismus kann gegen den Kapitalismus nicht konkurieren. Also muss man dies wiederum anpassen usw. und schon gibt es keinen Kommunismus in der Form mehr die Marx beschrieben hat.

Aber es kam Stalin an die Macht und der drehte und wendete sich den Kommunismus so wie es ihm gerade gepasst hat.

Fazit:

Der Kommunismus kann nur funktionieren wenn er nicht mit Kapitalistischen Gesellschaften konkurieren muss.

Der Kommunismus kann auch nur funktionieren wenn der richtige Mann an der Führung sitzt.

Du ziehst hier Schlussfolgerungen, die sich nicht überprüfen lassen und im Grunde jeder Verbindlichkeit widersprechen müssen. Der Kommunismus hat sich in der UdSSR nicht am Ende selbst verraten, sondern von Anfang an. Auch nicht erst unter Stalin, sondern von Anfang an. Schau dir nur an, wie Lenin mit den Kronstädter Matrosen umgegangen ist.
Der Kommunismus kann nur funktionieren wenn er nicht mit Kapitalistischen Gesellschaften konkurieren muss.

Was wiederum a) eine Weltrevolution vorraussetzen müsste, oder b) einen imperialen Krieg eines sozialistischen Landes gegen die Ganze Welt.
Der Kommunismus wird heute oft verteidigt mit Argumenten, wie du sie auch benutzt, dass es ja in Wirklichkeit noch nie Kommunismus gegebn hat, etc. und die bisherigen sozialistischen Staaten keine kommunistischen Staaten waren bzw. nur pseudosozialistisch.

Wenn es aber eine Idee gibt, die viele Staaten im Laufe des 20. Jahrhunderts versucht haben umzusetzen, aber komischerweise ALLE gescheitert sind und auch die Idee der Weltrevolution anscheinend für die Welt keine besonders attraktive war, welche Rechtfertigung hat diese Idee dann noch?
Wer kann mir beweisen, dass diese Idee, die ja bisher nur gescheitert ist bzw. falsch umgesetzt wurde, überhaupt umsetzbar ist?
Rechtfertigung? Nein! Utopisches Wuschdenken im Harry-Potter-Style? JAP!

Für unterhaltsame Bücher wie die Farm der Tiere reicht es aber. :winke:
 
@Stilicho: Kann es sein, dass Du Dich ein wenig in einem schwer zu entwirrenden Knäuel von persönlichen Annahmen und politischen Meinungen befindest, um den Hinweis auf ein, von einem anerkannten Historiker, benanntes theoretisches Problem als "Euphemismus" abzuqualifizieren?

Und der Verweis auf eine "Avantgarde" wäre auch überflüssig, wenn Du das theoretisch benannte Dilemma ein wenig durchdacht hättest.

Danke, dass du mich so freundlich belehrst.

Angesichts der real existierenden Entwicklungen beim Versuch der Umsetzung der Marxschen Theorien erscheint mir der Begriff Ausbildung allerdings tatsächlich als Euphemismus, gleichgültig, wie und von wem anerkannt deine Historiker sind.

Danke auch für den Hinweis auf ein besseres Durchdenken des Avantgardebegriffes. Bis zum Vorliegen besserer Ergebnisse meinerseits werde ich ihn aber weiterverwenden.
 
Du ziehst hier Schlussfolgerungen, die sich nicht überprüfen lassen und im Grunde jeder Verbindlichkeit widersprechen müssen. Der Kommunismus hat sich in der UdSSR nicht am Ende selbst verraten, sondern von Anfang an. Auch nicht erst unter Stalin, sondern von Anfang an. Schau dir nur an, wie Lenin mit den Kronstädter Matrosen umgegangen ist.


Was wiederum a) eine Weltrevolution vorraussetzen müsste, oder b) einen imperialen Krieg eines sozialistischen Landes gegen die Ganze Welt.
Der Kommunismus wird heute oft verteidigt mit Argumenten, wie du sie auch benutzt, dass es ja in Wirklichkeit noch nie Kommunismus gegebn hat, etc. und die bisherigen sozialistischen Staaten keine kommunistischen Staaten waren bzw. nur pseudosozialistisch.

Wenn es aber eine Idee gibt, die viele Staaten im Laufe des 20. Jahrhunderts versucht haben umzusetzen, aber komischerweise ALLE gescheitert sind und auch die Idee der Weltrevolution anscheinend für die Welt keine besonders attraktive war, welche Rechtfertigung hat diese Idee dann noch?
Wer kann mir beweisen, dass diese Idee, die ja bisher nur gescheitert ist bzw. falsch umgesetzt wurde, überhaupt umsetzbar ist?
Rechtfertigung? Nein! Utopisches Wuschdenken im Harry-Potter-Style? JAP!

Für unterhaltsame Bücher wie die Farm der Tiere reicht es aber. :winke:

Wie viele Länder haben den Kommunismus den erprobt? Dies waren nur Nationen die den Kommunismus einfach als ihren Deckmantel nahmen um ihre Diktatur zu errichten. Der Kommunismus wurde immer wieder nur benutzt aber nie wirklich ausgelebt.

Und die Weltrevolution ist nie entstanden weil die Menschen es immer so eingetrichtert bekommen haben das der Kommunismus was schlechtes wäre du bist ja das perfekte Beispiel

(Entschuldige falls du das falsch verstehst das soll kein Angriff sein oder ähnliches)

Wenn man an einer Idee nicht glaubt dann kann sie auch nicht funktionieren und du machst mir auch sehr den Eindruck das du da leicht Voreingenommen bist.

Der Kommunismus ist eine gute Idee die durchaus funktionieren kann. Warum auch nicht?

Kommunismus + Demokratie könnte doch funktionieren auch wenn die Chancen dazu eher gering sind
 
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