Wahrer Kommunismus im 20ten Jahrhundert

Wie viele Länder haben den Kommunismus den erprobt? Dies waren nur Nationen die den Kommunismus einfach als ihren Deckmantel nahmen um ihre Diktatur zu errichten. Der Kommunismus wurde immer wieder nur benutzt aber nie wirklich ausgelebt.

Na wenn das kein historisches Zeichen ist!

Wenn alle gleich sein sollen, dann stelle ich die Frage, sollen meine Nachbarn ihren Wagenpark an meinen anpassen, oder ich doch lieber meinen an Ihren?

Und wenn wir dabei sind, soll ich meinen Chef erfragen, ob er lieber auf mein Gehalt runterstufen lässt, oder ob ich eine Gehaltserhöhung bekomme, nur damit wir gleich geschaltet sind?

usw.:rotwerd:

Du siehst selbst, daß eine Gleichschaltung der Bevölkerung in allen Bereichen sowie der Aufgabe an privaten Produktionsmittel und sontiger Privilegien unmöglich ist.
Das funktionierte nicht mal in kleineren Kommunen, warum sollte sich eine ganze Nation auf solche utopischen Gesellschaftsformen einlassen, zumal meist den Mächtigen die Macht zu Kopf steigt. Der Mensch ist von Neid, Hass und wiederum Angst darüber zerfressen und damit ist Kommunismus reine Fiktion!
Der Geist des Kommunis war nur haltbar mit den Misständen der industriellen Revolution des 19. und frühen 20. Jhrd., dies änderte sich mit zunehmenden Gleichgewicht zwischen Arm und Reich innerhalb einer Gesellschaft. Dieser Geist entflammt nur dann neu, wenn dieses Gleichgewicht in eine Schieflage zugunsten der Reichen gerät, so wie z.B. aktuelle in Russland
....sorry, da war wohl ein Tagespolitischer Gedanke drin ....:fs:
 
Du immer mit deinen Rechtsradikalen Wörtern :still: nein Spaß =D ich verstehe was du mir sagen möchtest.

Aber es kommt immer darauf an was man mit "Gleichschaltung" meint. Mit alle Gleich kann auch etwas ganz anderes gemeint sein.

zb. Das jeder die selben Aufstiegschancen hat oder das jeder ein Recht auf Medizinische Versorgung hat. Solche Beispiele die du genannt hast sind unwichtig und müssen nicht gleich sein.
 
Das Problem ist was man mit Linken bei diesem Thema ja häufiger hat.

Sag mal Höhl doch was ist für dich Kommunistmus und wie sollte er aussehen. Den schenbar gibt es auf der Welt jede Menge Varianten von Kommunismus. Eine Diskussion ist ja nicht möglich wenn man mehrere Definitionen hat.

Ich habe schon Leute gehört die meinten das der Kommunismus am Ende doch das bessere System ist und als Beispiel wurde China!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! genannt.

P.S Diktatorische und gewahltsame Elemente gibt es schon bei Marx.
 
Und die Weltrevolution ist nie entstanden weil die Menschen es immer so eingetrichtert bekommen haben das der Kommunismus was schlechtes wäre du bist ja das perfekte Beispiel

(Entschuldige falls du das falsch verstehst das soll kein Angriff sein oder ähnliches)

Wenn man an einer Idee nicht glaubt dann kann sie auch nicht funktionieren und du machst mir auch sehr den Eindruck das du da leicht Voreingenommen bist.

Der Kommunismus ist eine gute Idee die durchaus funktionieren kann. Warum auch nicht?

Kommunismus + Demokratie könnte doch funktionieren auch wenn die Chancen dazu eher gering sind

1) Ich bin nicht voreingenommen, ich beschäftige mich mit dem Thema seitdem ich einigermaßen klar politisch denken kann, also ca seitdem ich 14 bin. Und ich bin zu meiner Einschätzung selbst gekommen. Für mich ist der Kommunismus nunmal eine Utopie. Und Utopien bergen oft Gefahren, gerade dann wenn manche versuchen sie umzusetzen. Dann merken, dass dies nunmal realpolitisch nicht umsetzbar ist. Und dann beginnen sich mit aller Gewalt dagegen zu wehren.

2)
Kommunismus + Demokratie könnte doch funktionieren auch wenn die Chancen dazu eher gering sind

Es gibt eine frühere Aussage von Karl Marx selbst, die in etwa besagt: "Wenn alle wählen dürften, hätten wir Kommunismus ohne Revolution."

Jetzt, 200 Jahre später dürfen in der westlichen Welt alle mündigen Menschen wählen.
....
Um es mit Karl Marx' Worten zu sagen: "Je ne suis pas Marxiste."
 
Du immer mit deinen Rechtsradikalen Wörtern :still: nein Spaß =D ich verstehe was du mir sagen möchtest.

Unter solchen Vorwürfen verstehe ich keinen Spaß!
Wer rechtsradikales Gedankengut verbreitet möchte, hat auch keinen Spaßfaktor zum relativieren verdient.

Und ich benutze keine rechtsradikalen Wörter, sondern Wörter die sich in dem Zusammenhang von eindeutiger Bedeutung bewegen und in einer Diktatur wird die einzelne Person als Indivieduum auf eine gleichgeschaltete Gruppe von Personen der Gesellschaft reduziert. Nur die Gemeinschaft zählt, nicht die Person im einzelnen!
 
Woow dann tut es mir leid du darfst dich nicht gleich angegriffen fühlen :weinen:

Aber bei uns im Unterricht sind die Wörter echt nicht erlaubt naja egal.
Tut mir leid :friends:
 
@ General Höhl: Nur der Tatsache, dass man aus deinen Texten herausliest, dass Du noch sehr jung bist, verdankst Du, dass man dich hier rethorisch noch nicht in Stücke gerissen hast.

Mit Verlaub, aber deine Argumente sind Nonsens. Seit der russischen Revolution haben sehr viele Länder sich in verschiedenen Formen des Sozialismus als Weg zum Kommunismus oder direkt mit diesem befasst. Es gab ein paar davon, in denen man halbwegs dezent leben konnte oder gar kann (Jugoslawien oder Cuba z.B.) und andere in denen es die reinste Hölle war oder sogar noch ist (Kampuchea, Nord Korea, Russland unter Stalin, China während der Kultur Revolution).

Daneben hat es noch eine ganze Reihe von kleineren und mittleren Experimenten gegeben, also Kommunen und Gemeinschaften aller art.

Ob Staat oder Gemeinde, alle sind nach kürzerer oder längerer Zeit zusammengebrochen, zumeist auf Grund des Menschlichen Wesens und seines Egoismus, der am Ende offensichtlich doch irgendwo durchscheint, sei es weil man seinen Partner nicht mit anderen teilen will (ein Aspekt der auch zu bestimmten Formen des Kommunismus gehört) sei es weil man schlicht einen größeren Teil des Kuchens oder einen geringeren an der Arbeit haben will. Gerade heute bin ich über ein interessantes Beispiel gestolpert: Die Gemeinde von Oneida, die sich von einer Bibelkommune zum Industriekonsortium entwickelte ( http://en.wikipedia.org/wiki/Oneida_Community . Ähnlich sind aus vielen Kibbutz später Industrieunternehmen entstanden, die ehemals sozialistischen Kibbutzim leben inzwischen in der Stadt und lassen Lohnarbeiter für sich schaffen.

Zu behaupten, man könne ja gar nicht wissen ob es nicht funktionieren kann, ist anhand der vielen Beispiele lächerlich und sagt nur etwas über den Kenntnisstand des Aussagenden etwas aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe das etwas anders als du, bdaian. Wir haben meistens Diktaturen erlebt, in denen sozialistische oder kommunistische Experimente durchgeführt wurden und es wurde vielfach versucht, den Neuen Menschen zu schaffen, was natürlich nicht funktionieren kann, da ein System, welches für das Wohl des Menschen gedacht ist, sich doch bitte den Menschen anpassen soll, und nicht umgekehrt, dass der Mensch sich dem System anpasst.
Bis dahin d'accord.
Wir haben aber auch Experimente erlebt, in denen den Umsetzenden Knüppel zwischen die Beine geworfen wurden, in Süd- und Mittelamerika z.B. Viele sozialistische Experimente waren schon durch den Kalten Krieg zum Scheitern verurteilt, weil sie sich entweder dem Willen der übermächtigen SU beugen mussten oder Gefahr liefen von den USA direkt oder indirekt angegriffen zu werden.

Was mich an dieser Debatte aber eigentlich stört, ist die Behauptung, der Sozialismus oder der Kommunismus müssten Scheitern, weil der Mensch egoistisch/geizig und neidisch sei. Ich will hier nicht über die Möglichkeit einer Realität sozialistischer und kommunistischer Wirtschaftsformen (denn das sind Sozialismus und Kommunismus eigentlich) raisonieren, mich stört vielmehr die Nähe dieses Menschenbildes (der Mensch ist geizig und neidisch, egoistisch eben) zu dem der Kommunisten, welche den Sozialismus bzw. Kommunismus mittels der Diktatur durchsetzen und dazu den Neuen Menschen schaffen wollten. Genauso wie Geiz und Neid zu der Spanne an menschlichen Charaktereigenschaften gehören, gehören auch Altruismus, Gemeinschaftssinn, Nächstenliebe, Solidarität zur Spanne menschlicher Charaktereigenschaften. Und ich möchte sogar fast behaupten, dass Sozialismus und Kommunismus gerade den eher neidisch gepolten Menschen - zumindest wenn diese ansonsten einigermaßen rational agieren - eigentlich doch sehr entgegen kommen.
Ein sozialistisches bzw. kommunistisches System müsste vor allem eines sein: Wirtschaftlich autark, ohne das Bedürfnis mit der Außenwelt Handel zu treiben. Denn sobald das sozialistische oder kommunistische System mit der Außenwelt in Wirtschaftsbeziehungen träte, müsste es seine Produktionsweise der der kapitalistischen Außenwelt anpassen. Aber damit sind wir schon weit jenseits jeder historischen Realität.
 
Also können wir am Ende sagen das der Kommunismus eine Idee des späten 19. Jahrhunderts war und aus der Sozialen Misere der damaligen Zeit entstanden ist.

also ist der Kommunismus reine Utopie gut gemeint aber nicht ausführbar.

Aber das alleine auf den Mensch an sich zu reduzieren würde ich jetzt nicht sagen. Klar jeder hat seine schlechten Seiten aber auch seine guten.

Die Wirtschaft ist es halt die den Schwerpunkt ausmacht und wie oben schon bereits beschrieben kann der Kommunismus gegen den Kapitalismus nicht konkurieren. Dies kann er nur wenn er sich dem Kapitalismus anpasst aber dann ist es kein Kommunismus mehr oder?

Aber man muss auch zugeben das man es dem Kommunismus auch sehr schwer gemacht hat. Die Amerikaner hatten ja regelrecht Angst davor warum auch immer. Und die Russen haben sich denn Kommunismus auch immer gedreht wie sie ihn gerade gebraucht haben.

Aber dennoch will und kann ich nicht sagen das der Kommunismus eine schlechte Idee ist.

Danke für diese spannende Diskussion.

Das Problem ist was man mit Linken bei diesem Thema ja häufiger hat.

Sag mal Höhl doch was ist für dich Kommunistmus und wie sollte er aussehen. Den schenbar gibt es auf der Welt jede Menge Varianten von Kommunismus. Eine Diskussion ist ja nicht möglich wenn man mehrere Definitionen hat.

Ich habe schon Leute gehört die meinten das der Kommunismus am Ende doch das bessere System ist und als Beispiel wurde China!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! genannt.

P.S Diktatorische und gewahltsame Elemente gibt es schon bei Marx.


Ich würde jetzt nicht sagen das ich Links bin ich sehe den Kommunismus als das war er wirklich ist als eine super Idee.

1. Chancengleichheit für alle.

2. Jeder hat das Recht auf Medizinische Versorgung egal wie viel Geld er hat.

3. Keine Unterdrückung mehr durch Leute die viel Einfluss haben.

4. Unterstützung vom Staat in jederlei Hinsicht.

5. Jeder hat das Recht auf freie Religionsausübung.

6. Jedem gehört alles.

Gut gemeint ...

ist aber was anderes als gut gemacht. Denn auch wenn die Ideen des Kommunismus oder Sozialismus eigentlich gar nicht so dumm sind, so hat es nie funktioniert, einen Staat konsequent nach solchen Regeln zu führen.

Denn immer gab es Menschen, die „gleicher“ als die anderen sein wollten, sie wollten nämlich doch herrschen und eigenen Besitz haben.

Und wenn einem selbst nichts gehört, dann ist man auch nicht dazu motiviert, sich um den Erhalt der Dinge zu kümmern.

So sind die guten Ideen an denen gescheitert, für die sie gemacht wurden, nämlich an den Menschen.

Aber dennoch die Grundidee des Kommunismus finde ich einfach gut deswegen bin ich ja nicht gleich ein Unmensch oder sowas.

PS: Noch zu deiner Frage welches Land ich da als Beispiel nennen soll die denn Kommunismus erfolgreich praktiziert.

Ich kann dir leider keins nennen weil es keine Nation gibt die ihn wirklich so ausführt wie in Marx beschrieben hat. Der Kommunismus wird einfach gedreht und gewendet wie es den Leuten einfach passt und das ist für mich kein Kommunismus.

Noch eine Kleine Frage:

Was macht denn Kommunismus eigentlich so anfällig für Diktatorische Regime?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
1. Chancengleichheit für alle.

2. Jeder hat das Recht auf Medizinische Versorgung egal wie viel Geld er hat.

3. Keine Unterdrückung mehr durch Leute die viel Einfluss haben.

4. Unterstützung vom Staat in jederlei Hinsicht.

5. Jeder hat das Recht auf freie Religionsausübung.

Bis hierhin beschreibst du eine ideale Demokratie, lese ich nichts von Kommunismus.


6. Jedem gehört alles.

Da wird es natürlich problematisch, eben wegen der Individualität der Menschen. Die Bedürfnisse und Charactere der einzelnen sind doch zu unterschiedlich. Du wirst keine Verteilung finden, die jedem gerecht wird, abgesehen von der Frage, wer diese Verteilung durchführen soll.

Auch ist die Arbeitswelt nicht so eindimensional, du bekommst also schon bei der Verteilung der Arbeit Probleme, wenn es schwerere und leichtere Aufgaben gibt, wenn verschiedene Stufen von Bildung nötig sind, um Aufgaben zu bewältigen. Ebenso wird ein solches System sehr schnell statisch, es fehlt an Innovation.

Hier könnte man zum Beispiel hinterfragen, ob die Herausbildung der gigantischen Bürokratie in der Sowjetunion eine Folge der diktatorischen Elemente oder eine Folge der sozialistischen Elemente des Sowjetsystems war.

Eher vorstellbar ist ein solches System in wenig diversifizierten Wirtschaftbereichen, als Beispiel genannt wurden die Kibbuzim in Israel, oder auch Agrarstaaten der dritten Welt. Komplexere Volkswirtschaften dürften so einfach nicht zu verwirklichen sein.
 
Ja ich weiß das kann nicht funktionieren. Er hatte mich nur gefragt was ich unter Kommunismus vorstelle. Ich weiß dass das so nicht funktionieren kann. Aber vielleicht eine "leichte" Version des Kommunismus.
 
Die Amerikaner hatten ja regelrecht Angst davor warum auch immer. Und die Russen haben sich denn Kommunismus auch immer gedreht wie sie ihn gerade gebraucht haben.
Bedenken davor, dass sich der Kommunismus auf weitere Staaten ausbreitet, waren im 20. Jh. mMn auch völlig gerechtfertigt, da man auf das reagiert hat, was zu sehen war. Und das war unter Stalin und Mao nichts schönes.

Aber man muss auch zugeben das man es dem Kommunismus auch sehr schwer gemacht hat.

Nochmal: Utopien können in gefährliche Gewaltexzesse umschlagen, deshalb sollte man es extremen Utopien auch möglichst schwer machen.
 
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Ja ich weiß das kann nicht funktionieren. Er hatte mich nur gefragt was ich unter Kommunismus vorstelle. Ich weiß dass das so nicht funktionieren kann. Aber vielleicht eine "leichte" Version des Kommunismus.

Die eine ideale Wirtschafts- / Staatsform gab es wahrscheinlich weder in der Geschichte noch wird es sie in Zukunft jemals geben.
Ich sehe durchaus einige richtige Ansätze in der Marx´schen Kommunismustheorie und halte sie nach wie vor für wichtig.
Wäre sie nämlich völlig irrelevant, würde sie nicht weiterhin so erbittert diskutiert und würde bald in Vergessenheit geraten.
Der Kommunismus bleibt als Gegenentwurf zum ungezügelten Kapitalismus notwendig, denn genauso wie der Mensch nicht allein von Egoismus und Neid getrieben wird, sondern auch von Mitgefühl und Gerechtigkeitsempfinden, kann keine einseitige Ideologie längerfristig ohne Gewaltanwendung bestehen.

In großen anonymen Einheiten hatten und haben die sozialen Aspekte des Kommunismus die großen Durchsetzungsprobleme, die den Umerziehungsgedanken wahrscheinlich erst aufkommen ließen.
In kleineren, überschaubaren Gruppen mit sozialer Kontrolle, wie den genannten Kibbuzim, aber auch bei alternativen Wohnformen oder Genossenschaften und bei einigen kommunalen Einrichtungen funktioniert der Ansatz des gemeinsamen Eigentum doch recht gut.
 
In großen anonymen Einheiten hatten und haben die sozialen Aspekte des Kommunismus die großen Durchsetzungsprobleme, die den Umerziehungsgedanken wahrscheinlich erst aufkommen ließen.
In kleineren, überschaubaren Gruppen mit sozialer Kontrolle, wie den genannten Kibbuzim, aber auch bei alternativen Wohnformen oder Genossenschaften und bei einigen kommunalen Einrichtungen funktioniert der Ansatz des gemeinsamen Eigentum doch recht gut.

Die Kibbuzim existieren zum Teil zwar noch, aber sie sind inzwischen weit von dem entfernt, was die ursprüngliche Idee war, wirtschaftlich sind sie weitestgehend am Ende und insbesondere in der Familienpolitik haben sie sich als Griff ins Klo erwiesen.

Bedenken davor, dass sich der Kommunismus auf weitere Staaten ausbreitet, waren im 20. Jh. mMn auch völlig gerechtfertigt, da man auf das reagiert hat, was zu sehen war. Und das war unter Stalin und Mao nichts schönes.
Mich stört diese Reduktion auf die Diktaturen. Insbesondere die asiatische Lesart hatte immer recht wenig mit dem zu tun, was Marx und Engels sich ausgedacht haben. Die demokratischen Umsetzungsversuche hatten doch unter dem Diktat des Kalten Krieges, dass eine Einordnung in einen der beiden Blöcke erforderte nie eine reelle Chance.

Nochmal: Utopien können in gefährliche Gewaltexzesse umschlagen, deshalb sollte man es extremen Utopien auch möglichst schwer machen.
Auch die parlamentarische Demokratie bürgerlichen Musters war mal eine Utopie oder die Vorstellung, dass man keinen König von Gottes Gnaden über sich habe. Und man muss sich doch fragen, ob es extremistisch ist, wenn jeder nach seinen Bedürfnissen erhält und nach seinem Können (nachhaltig betrachtet) leistet.
Was extremistisch ist, das sind die Forderungen nach dem Neuen Menschen.

Was man kritisieren kann ist, dass Anreizsysteme fehlen bzw. die Etablierung von Anreizsystemen, die nicht zur Akkumulation von Reichtümern führen würden, wiederum eine unproduktive Bürokratie aufblähen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kibbuzim existieren zum Teil zwar noch, aber sie sind inzwischen weit von dem entfernt, was die ursprüngliche Idee war, wirtschaftlich sind sie weitestgehend am Ende und insbesondere in der Familienpolitik haben sie sich als Griff ins Klo erwiesen.

Meine Antwort bezog sich auf General Höhls Frage nach dem Light-Kommunismus und da waren die Kibbuzim vor einigen Jahrzehnten Vorbild für viele Formen von Gemeinschaftseigentum und -arbeit. Warum sie heute nicht mehr funktionieren, müßte man genauer untersuchen.

Was man kritisieren kann ist, dass Anreizsysteme fehlen bzw. die Etablierung von Anreizsystemen, die nicht zur Akkumulation von Reichtümern führen würden, wiederum eine unproduktive Bürokratie aufblähen würden.

Da verstehe ich nicht, in welchem System die nichtmonetären Anreizsysteme fehlen.
Im real existierenden Kommunismus osteuropäischer Prägung gab es diese doch, "Held der Arbeit" "Brigade des Fortschritts" usw oder meinst du, dass diese Anreize nicht wirkten, da sie nicht allgemein als Werte ernstgenommen wurden?
 
naja, bei allen versuchen, sozialistische Staaten marxistischer Prägung zu schaffen, fehlten diese Staaten ganz wichtige Voraussetzungen.
1. Es gibt Monopolisten, in deren Händen sich die Produktionsmittel befinden (ausschließlich)
2. Es gibt ein entrechtetes, ausgebeutetes Proletariat, das sich seiner Situation bewußt ist und die Mehrheit der Bevölkerung gehört diesem an
3. Massenverelendung durch Kapitalakkumulierung.
4. Dies passiert in einem Industriestaat

Dann erfolgt erst die Revolution und danach die wie auch immer geartete Diktatur des Proletariats.
Aus dieser entwickelt sich dann der Kommunismus, d.h. jeder arbeitet nach seinen Fähigkeiten und wird nach seinen Bedürfnissen entlohnt.

Dies Vorraussetzungen oben waren in keinem Staat gegeben. Und damit mußten nach Marx diese Versuche scheitern.
 
Da verstehe ich nicht, in welchem System die nichtmonetären Anreizsysteme fehlen.
Im real existierenden Kommunismus osteuropäischer Prägung gab es diese doch, "Held der Arbeit" "Brigade des Fortschritts" usw oder meinst du, dass diese Anreize nicht wirkten, da sie nicht allgemein als Werte ernstgenommen wurden?

Was kann man denn mit dem Titel Held der Arbeit anfangen - abgesehen davon dass er spießig ist? Warum soll ich mehr arbeiten als mein fauler Kollege, wenn wir am Ende dasselbe dabei herausbekommen (die Entfremdung von der Arbeit, ein Problem, welches von marxistischen Theoretikern für den Kapitalismus beschrieben wird, bleibt nämlich bestehen)? Was will ich mit dem Blechteil auf der Brust? Werde ich damit zum Vorbild oder zum Streber?
Wie schafft man, dass die Leute bereit sind, auch ohne materiellen Anreiz auf nachhaltige Weise ihr Ganzes zu geben? Wie schafft man Identifikation mit dem Betrieb? (Stichwort Entfremdung) Wie schafft man ein Bewusstsein dafür, dass das Individuum (in den asiatischen Diktaturen hat man ja quasi versucht, das Individuum abzuschaffen) davon profitiert, wenn das Kollektiv profitiert? Das sind doch Probleme die ein sozialistisches oder ein kommunistisches Wirtschaftssystem zu lösen hätten, um dem Problem der Mangelwirtschaft entgegenzutreten.
 
naja, bei allen versuchen, sozialistische Staaten marxistischer Prägung zu schaffen, fehlten diese Staaten ganz wichtige Voraussetzungen.
1. Es gibt Monopolisten, in deren Händen sich die Produktionsmittel befinden (ausschließlich)
2. Es gibt ein entrechtetes, ausgebeutetes Proletariat, das sich seiner Situation bewußt ist und die Mehrheit der Bevölkerung gehört diesem an
3. Massenverelendung durch Kapitalakkumulierung.
4. Dies passiert in einem Industriestaat

Dann erfolgt erst die Revolution und danach die wie auch immer geartete Diktatur des Proletariats.
Aus dieser entwickelt sich dann der Kommunismus, d.h. jeder arbeitet nach seinen Fähigkeiten und wird nach seinen Bedürfnissen entlohnt.

Dies Vorraussetzungen oben waren in keinem Staat gegeben. Und damit mußten nach Marx diese Versuche scheitern.

Das wiederum ist die Wiedergabe eines Teils der Ideologie.
 
Der Marxismus ist eine Ideologie des 19. Jahrhunderts.

Entstanden in einer bestimmten Zeit, heute sind die Ausgangslage ganz anders. Marx ging ja davon aus das die gesellschaftlichen Umstände für alle Ewigkeit so bleiben werden wie es seiner Zeit war. Das ist ja nicht mehr der Fall egal ob wirtlich, politisch oder sozial.

Marx ist davon ausgegangen das alles so weitergeht bis dahin, dass ist natürlich Schwachsinn.

Zum Thema Diktatur des Proletarias das ist ein typischer Politiker Begriff im Grunde sagt es nichts aus, jeder kann sich unter diesem Begriff vorstellen was er will, im Grunde sagt er nichts aus.

In kommunistischen Systemen fehlen grundsätzlich auch für die Betriebe Anreize besser zu sein, die Ostblockautos fuhren Jahrzehnte lang mit der gleichen Technik. Wenn der Betrieb nicht bankrottieren kann interessiert auch niemanden wie es mit der Produktivität, der Innovationskraft oder der Profitabillität bestellt ist.
 
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