Genau darauf legen hier alle Wert, denn einer von diesen Bären wurde 2008 am Harzhorn gefunden. Wir werden im übrigen sehen, was die Grabungen in Aken und andernorts in den nächsten Jahren dazu ans Licht bringen. Ansonsten würde ich es aufgrund der Entdeckungen am Harzhorn begrüßen, wenn die hier in die Diskussion eingeführten Argumente zum Thema sachlich beurteilt werden würden, denn vor 20 Jahren noch wäre man auch dazu pauschal abgebügelt worden, was ich in Hinblick auf die Quelle Herodian selbst miterleben durfte.
Ich will das noch mal wegen Herodian aufgreifen. Du wirfst den Historikern vor, dass sie vor 20 Jahren noch (genaugenommen bis vor 15 Jahren) Herodian nicht glaubten, dass Maximinus Thrax 300 bis 400 Meilen tief in germanisches Territorium vorgestoßen sei, wie es in der überlieferten Textfassung steht und dies auf 30 bis 40 Meilen "korrigierten". Nun, es gab gute Gründe das nicht zu glauben, mittlerweile sind diese guten Gründe aber widerlegt. Allerdings, lies die Stelle bei Herodian doch noch mal nach, wenn du sie jetzt, nach dem Entdeckungen von Kalefeld ernst nehmen möchtest, dann nimm sie doch auch bitte ernst. Denn was hat Herodian geschrieben?
Dass Maximinus Thrax eine Brücke über den Rhein hatte vorbereiten lassen, um von dort ins römische Territorium vorzustoßen. Diese Brücke soll ein gewisser Magnus habe zerstören wollen, um Maximinus und seinem Expeditionsheer den Rückweg abzuschneiden. Herdodian sagt, er wisse nicht, ob diese Geschichte stimme oder von Maximinus erfunden sei, jedenfalls sei Magnus getötet worden und erst dann habe Maximinus seinen Zug tief in das germanische Territorium unternommen. Ergo: Jenseits des Rheins bewegten sich die Römer zwar, aber sie beherrschten das Territorium nicht.
Insofern deckt sich das, was Herdian uns überliefert mit dem, was ich ich dargelegt habe:
Dass römische Truppen immer mal wieder die Germania Libera durchstreiften und dabei auch die Elbe erreichten, ist wiederum eine ganz andere Geschichte, als dass sie an der Elbe "standen" (es sei denn, man versteht unter "standen" eine Momentaufnahme während einer solchen Kampagne). Marschlager sind eben Marschlager und keine Standlager.
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Er unterstellt irrtümlich eine Postion gegen die er dann argumentiert.
Nee, diese Position kannst du hier im Thread allenthalben nachlesen. Dass du sie nicht vertreten haben magst, ist ja etwas anderes, dein Beitrag war aber die Antwort auf eine Frage von Fleming und der - Fleming du wirst mich korrigieren, wenn das nicht stimmt - hat ja in seinen Beiträgen auch heute wieder deutlich gemacht, dass er sehr wohl auf dem Standpunkt steht, dass Merseburg eine römische Siedlungskammer war, steht ja schließlich so bei Brotuff.
Ich habe also gegen eine im Thread nach wie vor virulente Position argumentiert.
Dein Beitrag bestand darin, fünf oder sechs Münzfunde (davon ein Hort) zu präsentieren.
Dir wird nicht entgangen sein, dass dein Beitrag eine Antwort auf eine Frage von Fleming in eben diesem Kontext des Threads ("War Merseburg eine römische Exklave?") und eben auch im Kontext von Flemings Beiträgen, welche diese Frage bejahen und der dementsprechend positivistisch dazu neigt, römische Artefakte in der Region als Beleg dafür zu interpretieren, siehe seine Worte zu Aken. Da ist noch kein Spaten in der Erde, er weiß aber jetzt schon, dass Aken die Faktenlage von Grund auf revolutionieren wird:
Sobald sich die Fundlage bei Aken in Hinblick auf ein römisches Kastell erhärtet, wird El Quijote seine derzeitige Position, wonach ein römisches Kastell in der Umgebung von Merseburg, oder sonstwo an Elbe und Saale kategorisch auszuschließen sei*, gründlich überdenken müssen, denn seine Beurteilung der in diesem Thread vorgestellten Funde dürfte dann inhaltlich von der tatsächlichen Faktenlage überholt worden sein.
*nur zur Erinnerung:
Marschlager habe ich nie ausgeschlossen. Was überdacht werden muss - und vor allem auch ob(!) - das weiß man dann, wenn Aken ergraben und ausgewertet wurde.