In einem oder in zwei Sätzen?
Nach Max Weber ist Politik der "Kampf um die Macht". Sobald wir den religiösen Bereich mit einbeziehen, wird das verwickelter, da es - möglicherweise - auch ein Reich gibt, das "nicht von dieser Welt" ist. In so einem erweiterten Sinne kann man bei Max Weber bleiben.
Ich selbst würde aber nicht dieser Vorstellung folgen, sondern eher der alt-griechischen des "Kosmos". Die Aufgabe der Politik besteht in der Definition und Aufrechterhaltung des (bzw eines möglichen) Kosmos, einer verbindlichen Ordnung, die immer eine religiöse oder quasi-religiöse Basis besitzt. Sollte es Streit darüber geben, dann ist das eben ein Streit, den es in allen Gebieten gibt. Um eine wissenschaftliche Lehrmeinung, um ein Stück Brot. Ich sehe diesen Streit nicht als essentiell oder definierend für "Politik"...
Ein Politiker, der nichts weiter macht als Wahlkampf, ist nicht wirklich ein Politiker, sondern eben - ein Wahlkämpfer. In einer Partei muss es dass wohl auch geben....
Vielleicht gibt es eine Unterscheidung zwischen "Realpolitikern" (die JEDE Politik mit tragen können) und "Visionären" (die nur einen ganz speziellen Kosmos unterstützen wollen)
Mich interessieren in diesem Thread Namen von Politikern, die einen Zustand des approximativen Chaos vorgefunden haben, und die da eine (visionäre) Ordnung erfolgreich implementiert haben. Diese Ordnung muss nicht neuartig sein; sie kann auch autokratisch sein. Offensichtlich ist die Durchsetzung eines autokratischen Kosmos sogar einfacher und häufiger. Aber auch haltbarer?
Ich habe den Politikartikel in der Wikipedia höchstens vor langer Zeit mal gelesen; ich gucke da nun hinein und finde ihn eigentlich sehr gelungen; der zweiten Satz lautet: