Kartoffelkäfer als Mittel der Propaganda [Bearbeiten]
Nach Ende des
Zweiten Weltkriegs vermehrten sich Kartoffelkäfer in der
Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands sprunghaft, bis um
1950 fast die Hälfte der landwirtschaftlichen Anbaufläche befallen war. Die
DDR-Führung war nicht in der Lage, der Katastrophe Herr zu werden, nutzte die Plage aber zu
propagandistischen Zwecken im
Kalten Krieg, indem sie fälschlicherweise behauptete, dass eigens in den
USA gezüchtete Käfer durch amerikanische Flugzeuge gezielt als
biologische Waffe zur
Sabotage der sozialistischen Landwirtschaft abgeworfen wurden. Ab 1950 wurde auf Plakaten und in zahlreichen Medienberichten eine Kampagne gegen die
Amikäfer oder
Colorado-Käfer gestartet, die
Saboteure in amerikanischen Diensten genannt wurden. Das gleiche Argument hatte zuvor im Zweiten Weltkrieg schon das
NS-Regime gebraucht und behauptet, die Kartoffelkäfer seien von amerikanischen Flugzeugen abgeworfen worden.
Die amerikanische Regierung forderte infolgedessen von der Bundesrepublik Deutschland Gegenmaßnahmen. Man beschloss als Gegenmaßnahmen den Postversand an sämtliche
Räte der Gemeinden der DDR und den Ballonabwurf von Kartoffelkäferattrappen aus Pappe mit einem aufgedrucken „F“ für „Freiheit“.