Und jetzt kommt Alexanders Feldherrngenie zum tragen.
Er kann sich 1. aussuchen wie er sein Heer aufstellt.
2. kann er sich aussuchen wo er angreift .(bestimmt nicht dort wo es Dareios gerne möchte.
3. Er bestimmt wann er angreift oder sich zurückzieht.
So kreativ war der liebe Alexander bei allem Geschick auch wieder nicht. Die Schlachtordnung ist, was seine Angriffstaktik angeht, der bei Issos, ziemlich ähnlich gewesen und Dareios war schließlich bei dieser Schlacht anwesend, wenn auch nur kurz.
Diese Erfahrungen nutzte er auch bei Gaugamela. Zum Beispiel ließ er seinen linken Flügel verstärken, da er hier mit einem Angriff Alexanders rechnete.
[FONT="]Dareios und seine Truppen waren weder angenagelt noch saßen in irgendeiner Falle oder mussten eine Stadt verteidigen. Ein Angriff von den Persern wäre auch möglich gewesen.[/FONT]
Jetzt steht der größte Teil der 150 000 Soldaten schon ein paar Stunden in der Hitze und dem Staub auf dem Schlachtfeld . Die haben so zu sagen, jetzt schon die Schnauze voll .
Dann müssen sie für jemanden kämpfen . Den sie eigentlich gar nicht mögen.
Dann ist der größte Teil vermutlich noch nicht einmal in einer Schlacht gewesen .
Die Reiterei bestand bestimmt auch nicht aus Sklaven und war den Makedonen zahlenmäßig weit überlegen. Die skytischen und indischen Söldner hegten wahrscheinlich weder Sympathie noch Abneigung gegen den Großkönig, da er sie für ihren Einsatz bestimmt entsprechend entlohnte.
Wenn man sich als Söldner anheuern lässt kennt man sich in den meisten Fällen mit dem Kriegshandwerk aus.
Dareios hätte eigentlich gleich zu Hause bleiben können .
Er wäre sicher gerne in seinem gemütlichen Palast geblieben, konnte aber nicht, da seine Position als Großkönig die persönliche Anwesenheit verlangte und er der Schande von Issos entgegenwirken musste.
Tja, dumm gelaufen … oder besser gesagt, gerannt.
Wenn jetzt noch Alexander die schiefe Schlachtordnung ins Spiel bringt .
Konnte ihm eigentlich nicht mehr viel passieren.
[FONT="]Doch! Er hätte auch verlieren können. Es gibt noch andere Faktoren die zwischen Sieg und Niederlage entscheiden.[/FONT]
Ein geballter , stachelbewehrter Haufen perfekt ausgebildeter Soldaten , der auf einen anderen Haufen zwangsrekrutierter Bauern zumarschiert , reicht aus um jeden
Kampfeswillen zu brechen .
Perfekt waren die nicht. Alexander wusste um die Schwäche der Phalanx und ließ eine hintere Phalanx zur Rückendeckung abstellen. Bei einem Bruch der Schlachtreihen, den die Sichelwagen herbeiführen sollten, hätten die Makedonen ganz schön dumm aus der Wäsche gekuckt. Glücklicherweise wurden die Wagenlenker rechtzeitig abgeschossen.
Und 10000 flüchtende , ihre Waffen wegwerfender Männer reißt auch den größten anderen Teil mit in die Flucht .
Geflüchtet sind die Perser erst als ihr König die Kurve kratzte. Zumindest der Teil der nicht schon mit der Plünderung des Makedonischen Trosses beschäftigt war. Der rechte Flügel der Perser hatte sich etwa zum Zeitpunkt der Flucht von Dareios gegen die Makedonen durchgesetzt und deren Lager erreicht. Es ist zu einem nicht unwesentlichen Teil der Feigheit und den Fehlentscheidungen des Dareios zu verdanken, dass die Makedonen bei Gaugamela siegreich waren.
LG