Wo lohnten sich Räder

Für die mesoamerikanischen Nationen besteht aber Mangel an Zugtieren. Truthähne und Meerschweinchen. Sehr viel mehr an Haustieren gab es nicht.
Wie sah es mit Arbeitssklaven aus? Wenn ich genug solcher Träger habe, brauche ich doch nicht unbedingt Karren.
Steinblöcke sind imho nicht so geeignet für den Transport mit Rädern, da dies ganz schön kräftige Achsen erfordert. Gibt es da nicht diesen Trick mit Rollen? Wenn der nicht weiter gedacht wird, kommt es eben nicht zum Rad.

Das Rad wird sich aus der Rolle, dem liegenden Baumstamm entwickelt haben.
Denke ich auch.

Fällt mir ein, Heyerdahl hat doch auf der Osterinsel so eine Statue wieder aufgerichtet, mal heute Abend schauen was der zum transport schreibt
 
Das Riesenfaultier und auch das Pferd gab es ja auf dem amerikanischen Kontinent, als die Menschen eitrafen, nur waren sie kurze Zeit später aus mysteriösen Gründen ausgestorben.

Offenbar haben die Clovis-Jäger sie durch Jagd ausgerottet, bevor man auf die Idee kam, sie zu domestizieren. Die Nachfahren werden sich ganz schön in den Allerwertesten gebissen haben !
 
Für die mesoamerikanischen Nationen besteht aber Mangel an Zugtieren. Truthähne und Meerschweinchen. Sehr viel mehr an Haustieren gab es nicht.
Wie sah es mit Arbeitssklaven aus? Wenn ich genug solcher Träger habe, brauche ich doch nicht unbedingt Karren.
Steinblöcke sind imho nicht so geeignet für den Transport mit Rädern, da dies ganz schön kräftige Achsen erfordert. Gibt es da nicht diesen Trick mit Rollen? Wenn der nicht weiter gedacht wird, kommt es eben nicht zum Rad.

In Bezug auf die amerikanischen Monumentalbauten ist mir das Fehlen des Rades in techn. denkbaren Erweiterungen ( Flaschenzüge etwa ) schon
immer störend angekommen. Und auch alles nur mit Menschenkraft ?

Pyramidenbauten und besonders Festungsbauten ( Saxahuaman ) alles
ohne Rad - nur mit Rollen und Hebeln ?
Gerade bei den Festungen wurden gigantische Massen bewegt und bearbeitet.
Hier sind wir offenkundig auch noch nicht schlauer , als in wir in
ägyptischer Pyramidenbaukunde sind
 
Jetzt komme ich wirklich ins Grübeln.
Ist das ein eigenständiges Objekt oder eine Abbildung?

Nachfrage: Wann, wurde das wo, unter welchen Umständen gefunden?
 
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Mal eine ganz naive Frage: Lassen sich mit Obsidianklingen eigentlich Bretter oder dergleichen herstellen um stabile Räder zu bauen?
Das Spielzeug ist ja aus Ton, aber eine Schubkarre mit Keramikrädern kann ich mir nur schwer vorstellen.
 
Mal eine ganz naive Frage: Lassen sich mit Obsidianklingen eigentlich Bretter oder dergleichen herstellen um stabile Räder zu bauen?
Das Spielzeug ist ja aus Ton, aber eine Schubkarre mit Keramikrädern kann ich mir nur schwer vorstellen.

Kupfer und Bronze kannten die Mesoamerikaner, und etwas anderes hatten die Eurasier so ca. 3700-4000 vChr. auch nicht.

Heyerdahl schreibt, dass die "Osterinsulaner" ihre Statuen vermutlich "getorkelt" hätten - mal links gezogen, dann wieder rechts, dann wieder links usw.
Die Leute dort haben ihm wohl erzählt, dass die Statuen an ihren jeweiligen Aufstellungsort "selbst gelaufen" wären. 15 Tonnen und mehr über etliche kilometer...
Er kam dann auf die "Torkel" These. Wirkt ja so ein bißchen wie "gehen".
Ob diese noch gilt weiß ich nicht, stammt aus seinem Buch "Akku-Akku" aus den 50ern.

Wenn man mit älteren Handwerkern zu tun hat, stellt man immer mal wieder fest, dass die Methoden haben, Sachen zu machen, für die längst Hydraulik, Krähne usw. eingesetzt werden, auch ohne diese Hilfsmittel, wenn es "denn unbedingt sein muss".
 
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Die Leute dort haben ihm wohl erzählt, dass die Statuen an ihren jeweiligen Aufstellungsort "selbst gelaufen" wären. 15 Tonnen und mehr über etliche kilometer...
Er kam dann auf die "Torkel" These. Wirkt ja so ein bißchen wie "gehen".
Ob diese noch gilt weiß ich nicht, stammt aus seinem Buch "Akku-Akku" aus den 50ern.

es gigt einen Film über die Osterinseln
in dem werden die figuren liegend auf Holzschlitten über Baumstämme gezogen und an ihren Standort erst aufgerichtet
 
Das Riesenfaultier und auch das Pferd gab es ja auf dem amerikanischen Kontinent, als die Menschen eitrafen, nur waren sie kurze Zeit später aus mysteriösen Gründen ausgestorben.

Offenbar haben die Clovis-Jäger sie durch Jagd ausgerottet, bevor man auf die Idee kam, sie zu domestizieren. Die Nachfahren werden sich ganz schön in den Allerwertesten gebissen haben !


Und was sagt Dir das?
Fang um alles in der Welt nicht an Autos aufzufressen!:cool:
 
Mal eine ganz naive Frage: Lassen sich mit Obsidianklingen eigentlich Bretter oder dergleichen herstellen um stabile Räder zu bauen?
Das Spielzeug ist ja aus Ton, aber eine Schubkarre mit Keramikrädern kann ich mir nur schwer vorstellen.

Jein.
Um bretterartige Abschnitte herzustellen hat man zuerst nur gespaltet und
erst später gesägt ( übrigens kA. ab wann Sägen belegt ist..... )

Du kannst einen Stamm mit einem Obsidiankeil oder anderem Steinkeil an-
spalten - ab dem 1. Riss wird man jedoch sofort Holzkeile /Metallkeile einsetzen und damit das Spalten zu Ende bringen.
Die Steinkeile splittern durch das nötige Draufhauen eben eben zu schnell,
um sie dauerhaft dabei nutzen zu können.
 
Mal eine ganz naive Frage: Lassen sich mit Obsidianklingen eigentlich Bretter oder dergleichen herstellen

Offenbar ja:
Keoke/Porterfield: American Indian Contributions to the World, p. 233

"The Olmeque invented a unique saw that was able to cut many different types of material, but it was used primarily for cutting jade. [...] The saw was a simple one, requiring only a piece of string made of leather and an abrasive such as silica (sand) or jade dust. [...] The string saw was used later by Mesoamerican cultures and by some South American Andean cultures. American Indians of South and Mesoamerica also made saws out of obsidian flint that they shaped like hacksaw blades. [...]"
Hervorhebung von mir eingefügt


Da im Kulturareal Nordwestküste Häuser aus Zedernplanken gebaut wurden, habe ich mir den entsprechenden Eintrag in Bezug auf die verwendeten Werkzeuge auch angesehen:

a.a.O., S. 49ff
Diese Architektur findet sich im Gebiet vom Panhandle in Alaska bis ins südliche Oregon. [...] Die Stämme wurden mit Hilfe von Keilen zu Brettern gespalten. [...] Beim Bau wurde eine Nut- und Federtechnik angewendet. Die Haida, deren Häuser auch unterkellert waren, formten die Bretter auch mit Hilfe von Dampf, so daß die Bretter einander überlappten; dadurch entstanden dichte Wände. [...] Die Haida und andere Völker der Nordwestküste erfanden spezialisiertes Werkzeug; nur ein Teil davon wurde aus Metall gefertigt. So war zb eine Expedition von James Cook die erste, die den Nootka-Sund bereiste. Als seine Männer die Werkzeugkiste eines Nootka-Zimmermanns ansahen, enthielt diese Metallmeißel, Keile, Hämmer, "adzes = carpenter's tool", einfache Bohrer, Schleifsteine, und Haihaut, die als feines Sandpapier verwendet wurde. Meißel und "adzes" wurden u.a. an den Kanten mit Muscheln versehen (clamshell-edged adzes), Keile auch aus Hartholz oder Schafshorn gefertigt.
 
Gefass aus Bronocice, Woiw. Świętokrzyskie mit Darstellung eines Wagens (die alteste in der Welt), ca. 3500 v.Ch, Trichterbecherkultur.
 

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Wie gesagt, zu der Zeit (3500-4000 vor) hatten die Eurasier bestimmt kein besserer Werkzeug als die Vorkolumbianischen Amerikaner.

Ich unterstelle es "wäre" zu machen gewesen.
 
es gigt einen Film über die Osterinseln
in dem werden die figuren liegend auf Holzschlitten über Baumstämme gezogen und an ihren Standort erst aufgerichtet


Die Osterinsulaner haben "getorkelt", geschleppt und auch verschifft..
Die Statuen wurden innerhalb ca. zwei Wochen aufgerichtet, indem ein immer höherer schrägverlaufender Steinwall unter der Statue aufgeschichtet wurde.
Bis sie schließlich mit relativ geringem Kraftaufwand auf das Fundament gekippt werden konnte. Gewichte bis zu 50 Tonnen!

Laut Heyerdahl überaus bemerkenswert welche riesigen Gewichte mit relativ wenig Menschen (10-15) gehandelt werden könnten. Wenn die entsprechenden Kniffe beherrscht werden, und die Zeit keine Rolle spielt.

Genauere Beschreibung Heyerdahls in Aku-Aku
 
Die Osterinsulaner haben "getorkelt", geschleppt und auch verschifft..
Die Statuen wurden innerhalb ca. zwei Wochen aufgerichtet, indem ein immer höherer schrägverlaufender Steinwall unter der Statue aufgeschichtet wurde.
Bis sie schließlich mit relativ geringem Kraftaufwand auf das Fundament gekippt werden konnte. Gewichte bis zu 50 Tonnen!

wenn sie wie du schreibst und auch im Film gezeigt wurde erst an ihrem Standort aufgestellt wurden müssen sie ja liegend dorthin transportiert worden sein,nur wie soll liegend torgelnd funktionieren :grübel:
 
wenn sie wie du schreibst und auch im Film gezeigt wurde erst an ihrem Standort aufgestellt wurden müssen sie ja liegend dorthin transportiert worden sein,nur wie soll liegend torgelnd funktionieren :grübel:

Die Statuen waren unterschiedlich groß, dann bekamen viele eine "Frisur" aus einem anderen Gestein, wog auch ein paar Tonnen, kam aus einem anderen Steinbruch und musste am Schluß oben drauf. Es wurden je nach Lage der Dinge, wen wunderts? unterschiedliche Transportwege benutzt, bis zur Seefracht.

Aber, wie gesagt, näheres bei Heyerdahl, Aku-Aku
 
Hyerdahl in allen Ehren
aber ich denke er ist,was dieses Thema betrifft,einwenig überholt,die Frisur war ein "Hut" und Augen bekammen sie auch noch aus weisen Stein
in der Docu lagen die Figuren mit den Füssen nach vorne auf zwei kufenartigen Baumstämmen welche über dünnere gefettete Baumstämme gezogen,das Aufrichten erfolgte wie von dir beschrieben
 
Hyerdahl in allen Ehren
aber ich denke er ist,was dieses Thema betrifft,einwenig überholt,die Frisur war ein "Hut" und Augen bekammen sie auch noch aus weisen Stein
in der Docu lagen die Figuren mit den Füssen nach vorne auf zwei kufenartigen Baumstämmen welche über dünnere gefettete Baumstämme gezogen,das Aufrichten erfolgte wie von dir beschrieben

Die "Frisur" stammt von mir.
Details müsste ich nachschlagen. (Mach ich aber nicht:devil:)
Er hat auf jeden Fall als erster von den Insulanern mit ihrer "Technik" eine Statue wieder aufstellen lassen. Erfolgreich.
Die Osterinsel ist, heute zumindest, annähernd baumlos. Mit sooovielen eingeschmierten Baumstämmen kann da nicht gearbeitet werden.
Für Amerika also nur bedingt vergleichbar.

Aber dass ganz erhebliche Tonnen-Gewichte ohne Rad und weitere Hilfsmittel von relativ wenig Menschen beherrschbar sind, ist auf alle Fälle bewiesen.
Die "Geheimnisse" des Baus der Pyramiden und Zyklopen-Mauern scheinen eher im menschlichen Erfindungsgeist zu liegen, als bei obskuren
Schweizer Raumschiffen:devil:
 
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