wenn ich sowas lese, frage ich mich ehrlich, ob ich auf sowas wirklich antworten möchte. für mich persönlich ist das Niveau, das eigentlich hier gelten sollte, deutlich unterschritten.
Meine Empfehlung wäre, bevor hier weiter ein derartiger Schwachsinn geschrieben wird, erst einmal Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1914-1949 zu studieren, Da wird Ihnen geholfen. :fs:, da er wesentlich differenzierter wie z.B. Nipperdey auf den Zusammenbruch eingeht.
Dennoch kurz zur Erinnerung:
1. Ö-U standkurz vorm Zusammenbruch und es wurde ein Ausscheiden dikutiert, insbesondere durch die Ungarn präferiert (Richensteiner: Der Tod des Doppeladlers, S. 560 ff)
2. Das Osmanische Reich war militärisch zusamengebrochen
3. Das DR war von Öllieferungungen aus Rumänien abgeschnitten
4. Die angeblich vor dem m Zusammenbruch stehenden Franzosen brachen am 18.7 so tief in die deutschen Stellungen ein, dass Ludendorff darin das Ende sah (siehe oben S. 159)
5. die 600.000 amerikanischen Soldaten waren da noch gar nicht richtig disloziert
6. das DR hatte sich faktisch zu einer Militärdiktatur gewandelt mit einer zunehmenden politischen Polarisierung
Aber klar, solche "Idioten" wie "Ludendorff", der sicherlich ein gefährlicher politischer Phantast war, aber ein hervorragender Militär, die verlieren dann die vermeintlich schon gewonnenen Kriege. :autsch:
Ich dachte, der obige Beitrag sei ironisch gemeint.
Nivelles Offensive und die Meutereien in der französischen Armee wurden nach dem Krieg gerne in die Klagen über "verpasste Gelegenheiten" einbezogen. Eigentlich handelte es sich eher um Militärstreiks, als Meutereien, denn die französischen Truppen erklärten, dass sie die Stellungen halten, aber keine weiteren sinnlosen Frontalangriffe unternehmen wollten.
Der deutsche Nachrichtendienst hatte diese Militärstreiks an der französischen Front überhaupt nicht bemerkt. Doch auch wenn sie kenntnis davon gehabt hätten, stellt sich die Frage, ob die Deutschen genügend Truppen hätten mobilisieren können, um den lang ersehnten Durchbruch zu erzielen. Die Doppelschlacht im Artois und in der Champagne hatte auch die Deutschen hart mitgenommen. Die Briten konnten in der Osterschlacht bei Arras durchaus bedeutende Teilerfolge erzielen und mehr als 6 km tief in das starke deutsche Stellungssystem einbrechen und den Vimy- Riegel erobern.
Während noch die Doppelschlacht im Artois unmd am Chemin des Dames tobte, liefen bereits die Vorbereitungen für die neue Supermaterialschlacht in Flandern auf Hochtouren. Da waren die Briten sogar ausgesprochen optimistisch, dass es ihnen diesmal gelingen werde, den Durchbruch bis zu den flämischen Häfen zu erzielen. Am Wytschate- Bogen südlich von Ypern bereiteten Bergleute bereits die Minierung der deutschen Stellungen vor, und die erste Phase der großen Flandernschlacht, die Schlacht bei Meesen im Juni 1917 kann durchaus als britischer Erfolg gewertet werden. Die deutschen Stellungen wurden miniert und der ganze Wytschaetebogen eingenommen. Sicher, die Franzosen waren angeschlagen, und wie an der Somme mussten wieder die Briten die Hauptlast des Angriffs tragen.
Die französische Armee war aber durchaus regenariotionsfähig. Das zeigte sich bereits im spätsommer 1917, als Petain bei Verdun zu einer neuen Offensive überging und im Oktober 1917, als den Franzosen an der hartumkämpften Laffauxecke einige Geländegewinne erzielen konnten. Die Bundesgenossen Deutschlands waren schwer angeschlagen,während die materielle Überlegenheit der Alliierten immer drückender wurde, und sich spätestens im "Steckrübenwinter" 1916/17 Kriegsmüdigkeit bei den Mittelmächten bemerkbar machte. Die 12. Isonzooffensive war zweifellos ein beeindruckender Erfolg der Deutschen, die eben nicht zu unterschätzen waren wie die erfolgreiche Gegenoffensive bei Cambrai im Dezember 1917 zeigte. Allerdings war auch kein Grund für allzu große Euphorie gegeben, denn bei Cambrai waren die deutschen nur knapp einer Katastrophe entkommen, während sich die Offensive in Italien an der Piave festfraß. Italien war geschlagen, aber nicht besiegt, und das lag nicht nur an der britischen und französischen Unterstützung.
1917 und 1918 zeigte sich, dass selbst ein tiefer Durchbruch auf breiter Front nicht genügte, den Krieg zu entscheiden, und dass große Reserven erforderlich waren, den Durchbruch auszubauen.
In dieser Beziehung war die deutsche Offensive ziemlich improvisitär, was Ludendorff auch offen zugab, der sinngemäß sagte:
"Wir hauen ein Loch hinein und dann sehen wir weiter."
Als dann trotz bedeutender, begrenzter deutscher Teilerfolge der Siegfrieden ausblieb, war dann natürlich die abnehmende Disziplin und die Wühlarbeit der "Novemberverbrecher" schuld.
Ludendorff monierte, dass sich ganze Divisionen an erbeuteten britischen Magazinen "festgefressen" hatten. Wie undiszipliniert und feige von den Soldaten, die seit Monaten nur noch mit Pferdefleisch und Dörrgemüse versorgt wurden! Es war einigermaßen vermessen, anzunehmen, man könnte Großbritannien durch den U- Bootkrieg aushungern, wenn die alliierten jede deutsche Pferdefleischkonserve mit Zentnern argentinischen und amerikanischen Rindfleisch aufwiegen konnten.
Als dann im August 1918 den Alliierten bei Amiens der Durchbruch gelang, verlor die OHL, insbesondere Ludendorff die Nerven und stellte fest: "wir sind verloren!"
Da musste dann die Politik heran, die die 3. OHL monatelang überhaupt nicht mehr gefragt hatte, denn irgendjemand musste ja die Verantwortung dafür übernehmen, dass beim "im Felde unbesiegten Heer" der versprochene Siegfrieden ausblieb.