Es sei denn, man geht davon aus, dass Arminius vor Caecina wusste, dass dieser an den langen Brücken vorbeimarschieren und wo er schließlich sein Lager aufschlagen würde, dass Arminius schon mal alles vorbereiten konnte, weil eine Vorgängerin der Veleda ihre Buchenstöckchen in die Luft geworfen und ihm das vorhergesagt hatte.
gemeinhin nennt man eine solche Gabe "Feldherrnkunst", aus der
begrenzten Anzahl an Marschrouten, deren Leistungs- und Tragfähigkeit gegenüber dem Tross, potentiellen (End)Zielen, Sachzwängen durch Wasserbedarf der Truppe, Sachzwängen durch Proviantbedarf der Truppe/Tiere, erwartetem Wetter(umschwüngen), sowie des durch den Feind ausgeübte Drucks
mit einer tragbaren Wahrscheinlichkeit zu schließen, welchen Weg das gegnerische Heer nimmt/nehmen muss.
Und nein, wenn Offizieren so etwas vermittelt wird, gibt es kein Buchenstöckchenwerfseminar.
außerdem wissen wir nicht, von welchem Punkt (Ort und Zeit) aus Caecina sein Heer zurück zum Rhein führen durfte.
Musste er gar für Germanicus´Einschiffung die Deckung übernehmen und war daher "leicht" zu überholen?
Brauchten die Germanen aus strategisch gut gewählter Lauerposition nur einen eintägigen Gewaltmarsch, um den erst jetzt wieder marschierenden Caecina an einer bekannten sumpfigen Engpassstelle (pontes longi in Landschaft X) zu stellen?
Tacitus schreibt da sehr zeit- und detaillos, wo in der militärischen Praxis die relevanten Fragen hinter stecken
übrigens fehlt auch das Detail, wie kopfstark das Germanenheer nun war und ab welchem beschriebenen Tag es nun in voller Stärke eintraf.
Sie sind halt jetzt da "plopp auf" wenn es in die Varus-aus-dem-Sumpf Dramaturgie passt. Mich macht so etwas misstrauisch.
wie viele ähnlich malade (versunkene/weggefaulte/weggespülte/eingerissene) Knüppeldämme in sumpfigen Umgebungen konnten die Römer übrigens schon unbehindert meistern, bevor genau jetzt hier Pontes Longi ins Schlaglicht der Geschichte rückte?
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