Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Meiner Meinung nach waren die Germanen der späten Kaiserzeit hier in Mitteldeutschland und in Unterfranken romanisiert - auf jeden Fall deren Oberschicht. Das zeigen zum einen die von ihnen angelegten burgi (Mitteldeutschland-Oberbeuna), villae rusticae (Unterfranken-Frankenwinheim) und fabricae (Thüringen_Haarhausen) aus diesem Zeitraum (3. Jh. n.Chr.). Das ist bisher einzigartig für die Germania Magna.
Dušek hatte gemutmaßt, dass römische Handwerker aus dem Donauraum als dort der Absatzmarkt nichts mehr hergab, ins Barbaricum gegangen seien.
Nu ja... Die ptolemaiische Karte ist nun dummerweise vollkommen verzerrt und daher sind Eintragungen in diese Karte, so gut sie auch gemeint sind, verfehlt und vermitteln den falschen Eindruck einer Objektivität. Die Karte selbst stammt auch nicht aus der Antike, sondern aus dem ausgehenden Mittelalter, wo ein Zeichner (Maximos Paloudis) versucht hat, die ptolemaiischen Angaben graphisch umzusetzen. Alle griechischen und lateinischen Ausgaben der Karte basieren auf Maximos Paloudis (um 1300). Sprich: Ptolemaios' Geographie scheint gar keine solche Verbreitung gehabt zu haben, wie etwa der Almagest. Insofern ist schon fraglich, inwiefern Ptolemaios in seiner Schreibstube in Alexandria das Bild der Römer von der Geographie tatsächlich widerspiegelt.
Das ist richtig, kein Ahnung, was mir da passiert ist, da bin ich wohl gedanklich im Sumpf gelandet. Vielleicht weil wir uns auch über Maximinius Thrax und dessen Feldzug geschrieben hatten und die Schlacht im Sumpf.Du hast in # 396 vermutlich auf Máximos Planoúdes abheben wollen ? Maximos Planudes – Wikipedia
Wie ich schon sagte, die bekannten HSS der Geographie basieren auf Planoudis (Wikipedia Planudes), es gibt keine antiken HSS der Geographie. Wenn Nicolaus tatsächlich antiquorum exemplarium tam graecum quam latinorum sich angesehen hat, (hier nur eben der Hinweis: antiquorum heißt einfach nur 'alt'), dann hatte er einfach HSS in der Hand, die auf Planoudis basieren , denn der hatte ja nicht nur den griechischen Ptolemaios neu publiziert, sondern auch noch selbst eine lateinische ÜS davon besorgt. Es nimmt also nicht wunder, dass Nicolaus Germanus keine Unterschiede in den verschiedenen HSS fand, wenn Planoudis mit dem Manuskript aus dem Chora-Kloster gearbeitet hat und dieses der Archetyp aller übrigen HSS ist.Nicolaus Germanus gibt in der Widmung seiner Ausgabe der Cosmographia des Ptolemaios hinsichtlich der darin eingezeichneten Längengrade zudem an, dass sich diese von den in den alten, griechischen und lateinischen Ausgaben nicht unterscheiden (Quid dicam quod cuius antiquorum exemplarium tam grecorum quam latinorum pictura discerni non posset). Nicolaus Germanus hatte die von ihm benutzte Vorlage also anhand der Angaben in anderen antiken Handschriften griechischer und lateinischer Kopisten überprüft und durch deren Übereinstimmung die Richtigkeit der bereits in alter Zeit auf der Basis von Meilensteinen ermittelten Längengrade bestätigt.
Damit gibst du mich falsch wieder. Ich weiß nicht, wie weit verbreitet Ptolemaios' Geographie in der Antike war. Sie war aber kein Kartenwerk im Sinne einer praktischen Hilfe bei einer Reiseplanung. Das war eher die Tabula Peutingeriana (von der wir ja auch nur eine Abschrift haben, die wiederum auf einer karolingischen Abschrift basiert). Mit dem Kartenwerk des Ptolemaios - und das war ja deine These in Bezug auf Maximinus Thrax, auf die ich antwortete - konnte man nicht reisen. Und, so deine zweite These, die Karte habe das geographische Weltbild der Römer widergespiegelt. Da hatte ich darauf hingewiesen, dass wir ihre tatsächliche Verbreitung nicht kennen und somit solche Rückschlüsse nicht empirisch basiert sind.Die Auffassung, dass sich das Kartenwerk des Ptolemaios nicht bei den Römern, sondern erst im späteren Mittelalter verbreitet und durchgesetzt haben soll, wirkt etwas abenteuerlich.
Wenn Nicolaus Germanus also mehr mittelalterliche Textzeugen gehabt hätte, dann wäre es sehr verwunderlich, wenn die alle identische Angaben gemacht hätten. Schon das zeigt, dass die Zeugen, die er hatte, sämtlich auf die Edition von Maximos Planoudis zurückgegangen sein müssen (oder - aber das ist sehr hypothetisch - dass Nicolaus uns nicht die Wahrheit sagt).
Schau dir mal Editionen von Quellen an, die in mehr als einer HSS überliefert sind. Die Editoren versuchen den Archetypen zu treffen (lectio difficilior), im Kritischen Apparat zu wissenschaftlichen Editionen wirst du immer Abweichungen vom rekonstruierten Archetypen finden. Wenn Nicolaus Germanus in den von ihm eingesehenen HSS tatsächlich keine Abweichungen fand, dann ist das mehr als erstaunlich, ja fast einzigartig. Du wirst immer Abweichungen finden. Bei einer solchen Aussage muss ein Historiker einfach aufmerken.Diese von ihm festgestellte Übereinstimmung der dort angegebenen Längengrade einzig auf Planoudis zurückzuführen, halte ich für unzulässig,
denn schon Cassiodor forderte um 561 / 562 n. Chr. in seinen Institutiones divinarum et saecularium litterarum Liber II, musica 10 und astronomia 3 seine in Scylaceum im Kloster Vivarium lebenden Mitbrüder dazu auf, die Werke des Ptolemaios fleißig zu studieren.
Ich sage doch, dass es im MA HSS gegeben haben muss, aber die sind nicht auf uns gekommen. Und auch Nicolaus Germanus kann keinen Zugriff auf ältere HSS gehabt haben, wenn er uns die Wahrheit sagt und alle HSS, die er untersucht hat (er arbeitete in Florenz und Rom, den Zentren der Renaissance, wo griechische Literatur wieder rezipiert wurde) die identischen Daten preisgaben.Das oben von Dir eingeführte HSS-Stemma der Geographie des Ptolemaios ist folglich unvollständig.
Cassiodor ging davon aus, dass man Exemplare von Ptolomaios' Geographie finden würde,
Erfreulich für die Bibliothek von Vivarum, aber das sagt uns nicht, ob dort in den Karten ein römisches Merseburg verzeichnet warTatsächlich verfügte man um 560 bereits in dem bei Scylaceum in Bruttium gelegenen Kloster Vivarum über entsprechende Exemplare der Geographie des Ptolemaios,
Dabei handelt es sich um Jürgen Krakor. Der verlinkte Beitrag hat doch einige Schwächen, so liest er etwa die Ems *Amafus (korrekt wäre Amaſus/Amasus; ſ = s, ſ ≠ f) oder die Weser *Infurgus (korrekt: Uiſurgis/Uisurgis) oder der Suevus (ſuevus), den Krakor als Oder identifiziert und als *Fünus liest.im Bericht des anonymen Bodendenkmalpflegers
Bzw. unter dem Text steht dann: "Der Mecklenburger Hobby-Historiker Christopher Motz..." Was nichts an der mangelnden Zitierfähigkeit ändert.Dabei handelt es sich um Jürgen Krakor.
Besonders schwierig wird es dann mit den klingklanglichen Assoziationen, wenn *Fragona korrekt Stragona zu lesen ist.Auch die Suggestivkraft "klingklanglicher Assoziationen" (Michael Meier-Brüger) mit denen Krakor zu arbeiten scheint (Galaia /Gardelegen, Fragona/Frankfurt/Oder), sind zu berücksichtigen.
Insofern sind es die frühneuzeitlichen Kartenzeichner, welche die Flüsse in die Karten zeichnen und dann die Orte.
Ca. da wurde er geboren. Er war dann ja auch ein wichtiger Mitarbeiter (u.a. Briefeschreiber) von Theoderich dem Großen, der 485 noch nicht einmal in Italien war. Cassiodor "überlebte" die Goten und den Langobardeneinfall, wurde über 90 und starb ca. 580/585.Cassidor starb aber 485.
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen