Schon gleich nach Machtuebernahme hatte er Krieg mit Großbritannien anvisiert.
Nach der Machtergreifung war H. dazu noch gar nicht in der Lage. Er hat bereits im Februar gegenüber der Reichswehr bei einem informellen Treffen (Aufzeichnung durch Curt Liebmann) seine Pläne skizziert. Da ist zunächst davon die Rede, wieder Macht zu erlangen und dann Lebensraum im Osten zu erwerben. Von einem Krieg gegen England ist dort nicht die Rede.
die Engländer galten ihm als Germanen.
''Arier' s.v.p.
Auch H. benutzte den Begriff
Germanen. Er war erstaunlicherweise nicht so germanentümelnd wie andere Nazis, bewunderte die Griechen und Römer.
Hier indirekt in Bezug auf die Engländer und direkt auf sich selbst:
England wird Indien nur verlieren, wenn es entweder selbst in seiner Verwaltungsmaschinerie der rassischen Zersetzung anheimfällt (etwas, das augenblicklich in Indien vollkommen ausscheidet) oder wenn es durch das Schwert eines machtvollen Feindes bezwungen wird. Indischen Aufrührern wird dies aber nie gelingen. Wie schwer es ist, England zu bezwingen, haben wir Deutsche zur Genüge erfahren. Ganz abgesehen davon, daß ich als Germane Indien trotz allem immer noch lieber unter englischer Herrschaft sehe als unter einer anderen. (Mein Kampf, 1924, S. 321)
Holocaust und Welteroberungsphantasien sind
two different kettles of fish
Da HItler bei seiner Reichstagsrede vom 30. Januar 1939 mit der Vernichtung der europäischen Juden drohte ("
Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.") können wir feststellen, dass der Holocaust von Hitler gewünscht war. In der Tat gab es aber überhaupt keine diesbezgl. Planung. Die Shoa entwickelte sich 1941 aus einer gewissen Eigendynamik, bis sie dann durch die Wannseekonferenz (Jan. 1942) von hochrangigen Beamten und SS-Leuten in die bekannten Bahnen gelenkt wurde. Der Holocaust ist ohne den WKII nicht zu denken, hat sich aus diesem und der sozialdarwinistischen Weltanschauung der Nazis entwickelt.
U-Boote waren im St.Lorenz Strom bis Quebec City vorgedrungen , landeten in Florida und New York State um dort ihre Saboteure abzusetzen. Versanken vor der ame. Kueste Frachtschiffe mit Kupfererz aus Bolivien. Ganz zu schweigen von der 'GREER' etc. Taten zaehlen, nicht Worte.
Was ist das denn für eine Argumentation?
A: Die Nazis wollten die USA oder Kanada nicht besetzen.
B: Wohl, sie haben Schiffe vor der amerikanischen Küste versenkt und Saboteure an Land gesetzt.
Was hat das Mittelalter mit H. zu tun?
Nichts. Aber zu einer sinnvollen Diskussion gehört auch, dass man seine Gesprächspartner auch verstehen will. Renitentes Missverstehenwollen macht Diskussionen eher kaputt.
Hitlers Eroberungsphantasien waren auf den Osten ausgerichtet. Ähnlich wie heute Putin pseudeohistorisch argumentiert, haben das auch die Nazis gemacht. Und Dietrich Klagges (das war der Regierungspräsident von Braunschweig, der H. die deutsche Staatsangehörigkeit besorgt hat, ein Alter Kämpfer, NSDAP-MItglied seit 1924 und eben der Geschichtsdidaktiker der Nazis) hat auf Basis von H.s Ausführungen in
Mein Kampf vom Fehler der deutschen Kaiser im MA gesprochen, sich auf Italien zu konzentrieren, anstatt, wie es der deutschen Natur entpräche, sich den angestammten Lebensraum im Osten zu sichern.
H. selbst schrieb:
Damit ziehen wir Nationalsozialisten bewußt einen Strich unter die außenpolitische Richtung unserer Vorkriegszeit. Wir setzen dort an, wo man vor sechs Jahrhunderten endete. Wir stoppen den ewigen Germanenzug nach dem Süden und Westen Europas und weisen den Blick nach dem Land im Osten. (Mein Kampf, 1924, S. 316)
Inkorrekt: so lange GB nach H.'s Floete tanzen wuerde. I.e. sich mit H. ggn RUS verbuenden und spaeter sich die Welt mit ihm teilen wuerde. So sah's doch aus.
Hitler wollte keinen Krieg mit Großbritannien. Er war aber bereit ihn zu führen, wenn es ihm notwendig erschien.
In
Mein Kampf schreibt er diesbzgl. - zwar über (den "Erzfeind") Frankreich, nicht über GB:
So sehr wir heute auch alle die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit Frankreich erkennen, so wirkungslos bliebe sie in der großen Linie, wenn sich in ihr unser außenpolitisches Ziel erschöpfen würde. Sie kann und wird nur Sinn erhalten, wenn sie die Rückendeckung bietet für eine Vergrößerung des Lebensraumes unseres Volkes in Europa. Denn nicht in einer kolonialen Erwerbung haben wir die Lösung dieser Frage zu erblicken, sondern ausschließlich im Gewinn eines Siedlungsgebietes, das die Grundfläche des Mutterlandes selbst erhöht und dadurch nicht nur die neuen Siedler in innigster Gemeinschaft mit dem Stammland erhält, sondern der gesamten Raummenge jene Vorteile sichert, die in ihrer vereinten Größe liegen. (Mein Kampf, 1924, S. 315)
Er phantasiert auch über mögliche Bündnisse mit England in der Vergangenheit:
Ich gestehe offen, daß ich schon in der Vorkriegszeit es für richtiger gehalten hätte, wenn sich Deutschland, unter Verzicht auf die unsinnige Kolonialpolitik und unter Verzicht auf Handels- und Kriegsflotte, mit England im Bunde, gegen Rußland gestellt hätte und damit von der schwachen Allerweltspolitik zu einer entschlossenen europäischen Politik kontinentalen Bodenerwerbs übergegangen wäre. (Mein Kampf, 1924, S. 326)
An anderer Stelle:
Ich habe schon im vorhergehenden Kapitel über das deutsche Bündnisproblem England und Italien als die beiden einzigen Staaten in Europa bezeichnet, mit denen in ein engeres Verhältnis zu gelangen für uns erstrebenswert und erfolgverheißend wäre.112 Ich will an dieser Stelle noch kurz die militärische Bedeutung eines solchen Bundes streifen.
Die militärischen Folgen des Abschlusses dieses Bündnisses würden in allem und jedem die entgegengesetzten wie die eines Bündnisses mit Rußland sein. Das wichtigste ist zunächst die Tatsache, daß eine Annäherung an England und Italien in keiner Weise eine Kriegsgefahr an sich heraufbeschwört. Die einzige Macht, die für eine Stellungnahme gegen den Bund in Betracht käme, Frankreich, wäre hierzu nicht in der Lage. (Mein Kampf, 1924, S. 328)