Spielt fuer das Kriegskabinett keine Rolle. Jemand schreib ja ganz richtig, dass eine moegliche imminente Invasion fuer England eine Existenzfrage darstellte. Da geht man auf Nummer sicher.
Auf Nummer sicher gehen ist ein dehnbarer Begriff.
Offensichtlich sah das Kriegskabinett GB nicht so stark gefährdet, dass es seine Streitkräfte aus dem Mittelmeerraum vollständig abgezogen hätte um tatsächlich alles kurzfristig verfügbare an Ressourcen für die Verteidigung der britischen Inseln zu mobilisieren, auch die Flottenpräsenz in indischem Ozean und Fernost wurde nicht vollständig aufgegeben, was nicht unbedingt dafür spricht, dass man sich in London in einer existenzbedrohlichen Situation gesehen hätte, was die Sicherheit der britischen Inseln betrifft.
Der vorhandene Schiffsraum spielt keine Rolle, der Kardinalpunkt war, dass 260,000 deutsche Truppen innerhalb dreier Tage auf der anderen Seite des Kanals landen und sich dort gegen die schussbereitenTommies verteidigen sollten. Dass setzte nicht nur deutsche Seeueberlegenheit ,sondern auchdeutsche Luftueberlegenheit voraus und davon ganz abgesehen sind behaebige Flusskaehne fuer eine Meeresuebrquerung denkbar unpassend. Ganz abgesehen von Nebel und Stuermen ueber der Nordsee. Das Ding kann man drehen und wenden wie man will, es war von Anfang an totgeboren.
Es setzte eigentlich keine Seeüberlegenheit, sondern lediglich Luftüberlegenheit vorraus. Ob die kurzfristig für einige Tage zu erringen gewesen wäre, wäre die Luftwaffe auf absoluten Verschleiß gefahren worden, wissen wir nicht, es ist nie versucht worden.
Doch Great Britain setzte seine Abwehr fast nur auf Kampfjaeger , i.e. Fighter Command. Es gab einen 'operations room' mit einem riesengrossen Tisch auf dem jedes Schiff im Kanal mittels eines 'chips' seinen genauen Platz auf dem Kanal-Plan erhielt. [...]
Was man da alles hatte, spielt eigentlich keine Rolle.
Die Frage wäre gewesen, wäre es der deutschen Seite möglich gewesen unter Inkaufnahme erheblicher Verluste, die Luftherrschaft über dem Kanal zu erringen und einige Wochen zu halten? Und da widerhole ich mich, ist schlicht nie mit vollem Risiko versucht worden.
So lange Über Großbritannien selbst gekämpft wurde, wo abgeschossene britische Politen aussteigen/notlanden und bald darauf wieder eingesetzt werden konnten, während abgeschossene deutsche Piloten in Gefangenschaft gingen, lief das ganze zu Gunsten der Briten, weil deren kampferfahrene Piloten erhalten blieben und später auch für Ausbildungszwecke zur Verfügung standen, während die abgeschossenen deutschen Veteranen in Gefangenschaft gingen und durch unerfahrene Piloten ersetzt wurden.
Hätten die Lufkämpfe über dem Kanal stattgefunden, wo die Briten ihre abgeschossenen Piloten nicht so ohne weiteres hätten retten können, hätten sich die Kräfteverhältnisse in der Luft möglicherweise etwas anders entwickelt oder sich erheblich langsamer zu Gunsten der Briten gedreht.
Da nix davon entspricht Wirklichkeit , also bleibt es bei Deiner Phantasie.
Davon entspricht einiges der Wirklichkeit.
Hätte man z.B. in GB nicht Truppen zur Sicherung der britischen Inseln und erhebliche See- und Luftstreitkräfte belassen müssen, wäre man mit den Italienern in Afrika wahrscheinlich bereits 1940/1941 fertig geworden und hätte eventuell auch schon eine Invasion Siziliens oder Sardiniens ernsthaft in Betracht ziehen können.
Wir sind nicht am Anfang des Krieges, sondern mittendrin. Und zu dem Zeitpunkt war die deutsche Kriegs narine 'ne lahme Ente.
Das war sie von Beginn des Krieges an, wenn es um die Frage einer Invasion der britischen Inseln ging.
Wir haben uns doch gerade darauf geeinigt, dass die Luftwaffen die ausschlaggebende Rolle ueber den Erfolg oder Misserfolg der Invasion gespielt 'h-a-e-t-e'. Wozu noch andere Komponenten einmischen?
Ich habe nur deinen Ausspruch widerlegt, nachdem niemand auf die Idee gekommen wäre eine aussichtslose Invasion zu versuchen. Die Westalliierten offensichtlich schon, wenn auch nicht mit dem zweck wirklich an Land durchmarschieren zu wollen, sondern nur um bestimmte Reaktionen zu provozieren.
Warum hätte es ausgeschlossen sein sollen, dass die Deutschen auf die gleiche Idee kommen?
Angesichts dessen, dass der ganze Westfeldzug und der "Sichelschnittplan" am Ende auf einer Finte beruhte, die dazu führte, dass die Franzosen ihre Hauptstreitmacht in die falsche Richtung schickten, waren Deutschlands Militärs Täuschungsmanöver durchaus zuzutrauen. ;-)
Wie schon erwaehnt, England als Inselnation hatte damals fuer den Fall einer imminenten Invasion ausgereifte contingency Plaene gehabt und auch praktische Militaeruebungen disbezueglich unternommen. Eine Invasion kommt nicht aus heiterem Himmel, sondern die Gegenseite ahnt, weiss lange davor schon recht viel darueber.
Und eben darauf hätte eine Finte ja abzielen können.
Anyway, Churchill hatte ueber 'Operation Sea Lion' schon lange Bescheid gewusst....aus der Wilhelmstrasse........
Und konnte von London aus verifizieren, dass man ihm da nicht eine Finte zuspielte?
Finten gehoeren eigentlich mehr in den Bereich der Spionage.
Frankreichs Armee war gerade durch das Hereinfallen auf eine Finte untergegangen und die Briten hatten sich hübsch mit auf's Kreuz legen lassen, mit der Folge des Verlusts des ganzen schönen schweren Kriegsmaterials in Dünkirchen.
Man opfert fuer sie keine Soldaten.
en.wikipedia.org
Hier steht, dass von Seiten der Westalliierten für so etwas bei Gelegenheit an die 5.000 Mann geopfert wurden.
Davon einmal abgesehen: Wenn wir über deutsche Entscheidungen im 2. Weltkrieg reden, reden wir in letzter Konsequenz über Adolf Hitler. Einen Mann, der Millionen Menschen in Mordprogrammen hat umbringen lassen, der Millionen im Krieg geopert hat, der am Ende des Krieges noch massenweise Kindersoldaten verheizt hat, nur um seine eigene erbärmliche Existenz um ein paar Stunden zu verlängern.
Meinst du ernsthaft der Mann hätte Skrupel gehabt mal potentiell ein paar 1.000 Mann zu opfern, wenn er der Meinung gewesen wäre, dass ihm dass sehr dabei geholfen hätte den Krieg zu gewinnen?
Der Mann hatte kein Gewissen. Und Menschenleben, auch die leben von Soldaten waren im NS-Reich nichts, was als besonders wertvoll und schützenswert betrachtet worden wäre.