Ja, dann wäre die Rückfrage ob man sich so gut als Befreier der Polen darstellen kann, wenn man im seinem eigenen Teil des geteilten Polens die Polen nach Strich und Faden schickaniert, die 1815 garantierten Rechte und Gesetze Kongresspolens mit Füßen getreten hatte etc.?
Wer hätte an solches Schmierentheater glauben sollen?
Mal davon abgesehen, dass man in der Folge mit den Gebieten und auch mit dem Ende des Teilungskonsens hätte umgehen müssen.
Das hätte zu ziemlich gravierenden Änderungen der Innenpolitik führen müssen, oder eben zur nächsten Serie polnischer Aufstände, nur dann eben unterstützt durch Deutschland und Österreich.
Es kommt nicht darauf an, ob jemand den Russen die Sorge um die Polen abnimmt.
Inwiefern hätte der Verlust der polnischsprachigen Landesteile Deutschland als Machtfaktor ausgeschaltet?
Dieses Szenario geht eben davon aus, dass Russland erst auf dem Balkan die Vormachtstellung errungen und dabei Österreich-Ungarn als Machtfaktor ausgeschaltet hat und es dann zum Krieg gegen Deutschland gekommen ist, den Deutschland offensichtlich verloren hat, denn sonst hätte sie die Gebiete nicht an Russland abgetreten. Es bleibt natürlich Spekulation, in welchem Zustand Deutschland nach einem solchen Krieg gewesen wäre, aber sicher nicht in einem guten.
Ja, in Deutschland wäre aber auch kein Mensch auf die Idee gekommen zwecks Erwerbung Kameruns einen Weltkrieg loszutreten ;-).
Der Wert dieser Gebiete war überschaubar, aber der militärische und finanzielle Aufwand um sie sich anzueignen ebenso.
Tatsächlich? Manche meinen, Deutschlands streben nach dem "Platz an der Sonne" hätte durchaus zur Isolierung Deutschlands und damit zu der Situation, die schließlich zum Weltkrieg führte, beigetragen.
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