Gerade las ich folgendes:Hallo,
ich habe die Diskussion hier vor einigen Tagen entdeckt, weil ich mich bei einem Besuch des Geländes in Kalkriese über ein Detail im Zusammenhang mit dem Wall gewundert habe.
Ich habe versucht die Beiträge in diesem Thema zu durchforsten und habe schon einiges gefunden und (hoffentlich richtig) verstanden.
Eine Frage die sich mit vor Ort gestellt hat habe ich hier noch nicht gefunden oder möglichweise auf den fast 250 Seiten übersehen:
Ist die Wallanlage (von wem auch immer wann gebaut) geeignet um einen Hinterhalt für jemanden zu stellen, der aus Osten kommt? Beim Betreten des Areals ist mir zunächst sofort aufgefallen, dass man sich dem östlichen, abknickenden Wall von hinten nähert, sofern der mit Stahlplatten angedeutete Pfad dem Weg der Angegriffenen entspricht. Das wurde hier ja auch schon einmal thematisiert. Was mich dann endgültig hat stutzen lassen war der ebenfalls hier ausführlich besprochene Spitzgraben, der den Wall eben nach Westen hin abzusichern scheint.
Ich mag mir nicht anmaßen zu beurteilen wer den Wall gebaut hat und ob er Teil einer größeren Anlage oder Befestigung war etc.
Nur nachdem ich mir das alles einmal vor Ort angeschaut habe würde ich nur auf Basis dessen, was man dort sieht, sehr sicher sein, dass es – sofern sie einem Hinterhalt dienen sollte – diese Wallanlage jemanden als Mausefalle dient, wenn er aus Westen anmarschiert und ihn zwischen Moor und Wall mehr und mehr einkeilt, dann direkt vor den Wall mit vorgelagertem Spitzgraben führt und man ihn dort stellt und über den restlichen Wall in die Flanke fällt. Wie gesagt – immer unter der Annahme dass es alles einem Hinterhalt dient.
Verstehe ich es richtig, dass die Funde – auch in der Umgebung nur einen Schluss auf ein Ziehen der Angegriffenen von Ost nach West zulassen? Wenn ja, könnte das bedeuten, dass die Anlage ursprünglich eine Vorbereitung auf etwas anders (aus dem Westen kommendes) war.
Sollte die Überlegung, dass es sich um einen Hinterhalt für von Westen aus anmarschierende Gegner handelt hier schon diskutiert und ggf. verworfen worden sein habe ich es übersehen und bitte dafür um Entschuldigung wieder mit dem Wall zu nerven.
Viele Grüße
Wolfgang
"Nicht weit vor dem Wall erkennt man Spuren von Pfosten im Boden. Diese Pfosten stützten einst die Wände eines Speichers, der den nahebei wohnenden Germanen gehörte. Zur Zeit der Schlacht war er wohl schon lange verfallen und im Gelände nicht mehr zu sehen."
Wenn dort schon eine alte Besiedlung vorlag, so könnte auch ein alter Wall vorhanden gewesen sein, der den Speicher vor dem Hangwasser schützte.. Es ist aber dem gegenüber nirgendwo überliefert, dass die Schlacht auf einem germanischen Gehöft stattgefunden haben soll.