Die Himmelsscheibe von Nebra

Da dieser Antwort wird beharrlich ausgewichen wird nehm ich mal an aus den Märchen aus 1001ner Nacht ,:devil:
 
Hallo Freunde,

ich habe hier im Forum etwas über die Himmelsscheibe von Nebra gelesen und mich daraufhin hier angemeldet. Es ist wirklich interessant, was hier geschrieben wurde und ich möchte etwas dazu beitragen.

Ich habe 2003 ein 6-monatiges Praktikum im Landesamt für Denkmalschutz in Halle absolviert und die Geschehnisse um die Himmelsscheibe hautnah miterlebt. Ich habe die Scheibe sogar in meinen eigenen Händen gehalten! Wenn man bedenkt, dass sie in einem Atemzug mit den bedeutendsten archäologischen Funden der Weltgeschichte genannt wird, ist das schon atemberaubend.

Nun ja, die Scheibe wurde zweifellos in Sachsen-Anhalt gefunden und sie ist zweifellos originär aus der Bronzezeit. Wie bekannt zeigt sie die Sonne (oder den Vollmond), eine Mondsichel, die Plejaden und mehrere Sterne. Darüber hinaus ist eine Sichel (wahrscheinlich eine Barke) dargestellt, sowie zwei weitere Sicheln an den Außenrändern. Dazu gibt es eine umlaufende Lochung am Rand.

Als wir die Scheibe erhielten, hatte sie auf der Rückseite noch eine zementartige Verkrustung, die nur mit Chemikalien von Herrn Dr. Wunderlich entfernt werden konnte.

Über die Rettung der Scheibe aus den Händen von Hehlern durch Herrn Dr. Meller brauche ich wohl nichts mehr zu berichten.
Vielmehr dürfte es interessieren, welchen Zweck die Scheibe erfüllte.

Dazu muss ich etwas ausholen:

Prof. Schlosser (Astronom) und Dr. Meller (Landesarchäologe) entdeckten, dass die Mondsichel und die Plejaden in der Bronzezeit am 10.März und am 17. Oktober nebeneinander standen. Diese Daten gaben an, wann die Aussaat auszubringen war bzw. die Erntearbeiten abschließen sollten. Es handelt sich also um ein „Memogramm“.
Der Astronom Hansen fügte außerdem hinzu, dass die 32 Sterne keine erkennbaren Sternbilder wiedergeben, sondern nur ihre Anzahl von Bedeutung sind, da sie ein Signal zur Einschaltung eines Schalttages sind. Es verstreichen also von dem Neulicht des vorhergehenden Monats 32 Tage bis der Mond im Frühlingsmonat der Plejaden steht. Diese 32 Tage sind ein gleichwertiges Signal zu der dargestellten Dicke der Mondsichel.

Es ist schon faszinierend, über welches astronomische Wissen die Menschen der Bronzezeit in Mitteleuropa verfügt haben.
 
Ich bin über das Bewertungssystem gefragt worden, was mit der betonartigen Kruste auf der Rückseite war.
Nun, diese Erdanhaftungen waren so fest mit der Bronze verbunden, dass die Metallkorrosion bereits in die Erde diffundiert war. Das geht nur nach Jahrtausenden und war ein weiterer Beweis dafür, dass die Scheibe zu 100% echt ist.
Ich kenne die Zusammensetzung des Chemikaliencocktails mit dem Dr.Wunderlich diese Kruste entfernte, werde sie hier jedoch nicht nennen.
 
Selbstverständlich gibt es einen Grund, denn die Kruste war betonhart und konnte mit Wasser oder mechanisch nicht entfernt werden.
 
Veräppeln kann ich mich selbst. Gibt es einen Grund dafür, warum du den Chemiecocktail nicht nennen willst?
 
Ich glaube, die Echtheit der Scheibe zweifelt niemand mehr an. Über die Darstellungen darauf wird man noch jahrzehntelang streiten.

EDIT: Nicht aufregen @Beaker, ich kann dir die Zusammensetzung verraten, bin schliesslich auch in Chemie ausgebildet. Das ist kein Geheimwissen, hier aber nicht von Belang.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Beaker:


vollkommen OT:


(Ich gebe zu bedenken, dass vielleicht manch einer nicht möchte, dass die Geheimrezeptur zur Beseitigung von Betonköpf... ähm wollte sagen Zementresten hier nicht preisgegeben werden soll; so etwas könnte möglicherweise und unter widrigen Umständen auch mal selbstschädigend enden...)


:still: :abtauch:
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, manche Leute bräuchten die Rezeptur, um ihren Betonkopf weich zu bekommen. :still:

Andere, die vielleicht mit ihrer Metallsonde gerade etwas geborgen haben und reinigen wollen, müssen die Rezeptur nicht wissen.
 
Konzentrierter Zemententferner wäre allerdings keine gute Idee. Es handelte sich, wie oben beschrieben, um eine zementharte Schicht, nicht um Zement.
 
Na das Zeug heißt auch nur Zemententferner, löst aber doch auch mehr als nur Zement, also auch Kalk, Beton und sonstige selbstaushärtende Konsorten.
 
Na das Zeug heißt auch nur Zemententferner, löst aber doch auch mehr als nur Zement, also auch Kalk, Beton und sonstige selbstaushärtende Konsorten.
Nein, nein @Lili. Es ist eine Labormischung und nacheinander anzuwenden. Aber diskutieren wir in diesem Thread darüber, wo ich eh nix verrate?
 
@Lili
Am besten hätte man die Scheibe in Königswasser getaucht, dann gäbe es heute keine lästigen Diskussion um die Darstellung mehr.
 
Nein, nein @Lili. Es ist eine Labormischung und nacheinander anzuwenden. Aber diskutieren wir in diesem Thread darüber, wo ich eh nix verrate?

Bitte an mich per PN. Dringend!

Genau, manche Leute bräuchten die Rezeptur, um ihren Betonkopf weich zu bekommen. :still:

Andere, die vielleicht mit ihrer Metallsonde gerade etwas geborgen haben und reinigen wollen, müssen die Rezeptur nicht wissen.

Vollkommen richtig.
Aber bei mir ist es ein dringender Notfall.
Das Sondeldings läuft auf Raten, die nächste ist am 15. fällig und ich habe was gefunden.
 
Aber bei mir ist es ein dringender Notfall.
Das Sondeldings läuft auf Raten, die nächste ist am 15. fällig und ich habe was gefunden.

An dieser Stelle ein dringender Hinweis an alle:
In fast allen Bundesländern gibt es ein Schatzregal, so dass sämtliche Funde Eigentum des Landes sind und ohne Ansprüche abgegeben werden müssen.
Und zwar ungereinigt und mit Erdanhaftungen!

Zur Himmelsscheibe:
Nach mehrfacher Nachfrage bin ich bereit, mein Wissen weiter zu geben. Um der Scheibe seinen einstigen Glanz wieder zu geben, entwickelte Dr. Wunderlich ein spezielles Verfahren. Zunächst weichte er die harte Kruste in einer Ethanol-Wasser-Mischung ein, um dann das Material mit einem harten Nylonpinsel abzunehmen. Die am Gold anhaftenden Korrosionsspuren strich er mit einer speziellen chemischen Paste ein (deren Rezeptur ich hier nicht nennen werde), um danach in akribischer Arbeit die Reste mit Wattestäbchen zu beseitigen.
Das bei der unsachgemäßen Bergung durch Raubgräber abgerissene Goldblech an der Sonne ersetzte er durch ein neues Goldplättchen, so dass die Scheibe wieder komplett war.
 
Zunächst weichte er die harte Kruste in einer Ethanol-Wasser-Mischung ein,
Prost!:prost:
Der Rest ist etwas härter und nicht genießbar.
In fast allen Bundesländern gibt es ein Schatzregal, so dass sämtliche Funde Eigentum des Landes sind und ohne Ansprüche abgegeben werden müssen.
Und zwar ungereinigt und mit Erdanhaftungen!
Nicht in Bayern.
 
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