Ich habe es heute geschafft diesen Thread zu löschen, daher die Rekonstruktion aus dem Google Cache.
#1 Scorpio, 15.12.2010
Seit Jahrtausenden beherrscht der Mensch die Natur, gestaltet sie nach seiner Façon. Er hat etliche Arten ausgerottet oder an den Rand der Ausrottung gebracht. Er hat Nahrungskonkurrenten und Beutegreifer dezimiert, ihre Habitate verändert und ihren Lebensraum beschnitten.
Doch immer wieder gab es und gibt es immer wieder Fälle, die beweisen, dass der Mensch nicht unbedingt das Ende der Nahrungskette ist, und es verdankt das kollektive Gedächtnis der Menschheit, es verdankt der Fundus an Geschichten, Mythen, Sagen und Legenden seine Existenz dieser vom Menschen verdrängten Ahnung.
Sicher sind am Stich von Moskitos mehr Menschen gestorben, als jemals von Großkatzen, Haien, Bären etc. getötet wurden, ebenso wie weit mehr von Pferden zertrampelt, als von Wölfen zerfleischt wurden.
Doch hat der Gedanke, verspeist zu werden, etwas weit Beunruhigenderes an sich, als bloß getötet zu werden. Von einem Stier aufgespießt oder einem Elefanten totgetrampelt zu werden, ist schrecklich, doch die Vorstellung als Bären- oder Tigerkot zu enden, ist unerträglich.
Herakles und Samson und selbst noch Old Shatterhand balgten sich mit (asiatischen) Löwen herum, die Homer in unzähligen Gleichnissen verewigt hat und die noch zu Xerxes Zeiten in Makedonien heimisch waren. Bei St. Georg dürfte es sich um ein Nilkrokodil gehandelt haben. Tatsächlich ist die Zahl der "Menschenfresser" im Tierreich ausgesprochen gering und beschränkt sich auf einige Großkatzen, Hyänen, Fische, einige Bärenarten und Canide. Dazu fähig wäre dazu der Komodowaren, das nil- Leisten- und Muggerkrokodil. aus Europa und Indien sind einige Berichte überliefert von menschenfressenden Wölfen, darunter meist Kinder und Frauen. bei den Bären sind Fälle von Braun- Eisbären und asiatischen Schwarzbären, sowie vom indischen Lippenbär überliefert.
Legendär wurden die Tigerin von Champawatt und der Leopard von Rudraprayak, der seine Opfer entlang einer Pilgerroute riss, biss er Anfang der 20er Jahre von Jim Corbett erlegt wurde.
Beim Bau der Eisenbahnlinie nach Nairobi, verköstigten sich die "Menschenfresser von Tsavo" an den Bahnarbeitern, es handelte sich um zwei mähnenlose Männchen, genannt "The Ghost and the Darkness".
Viel gemunkelt wurde über die Bestie vom Gevaudon, doch eindeutig geklärt, was es für ein Raubtier, ein Wolf, ein Wolfhybride) war, wer dahintersteckte wurde bis heute nicht.
Real waren allerdins die Wölfe vom Perigord, ein kleines Rudel von 4 menschenfressenden Wölfen, die 1766 ihr Unwesen trieben oder der Wolf von Soisson, der 1765 erlegt wurde und einige Dutzend Menschen, meist Kinder und Jugendliche getötet und teilweise verzehrt hatten.
Es sind die Zahlen von maneater, gemessen an der Gesamtpopulation exterem gering. Der Jäger und Naturschützer Jim Corbett äußerte sich zur Frage, was machte einen Tiger/ Leopard zum maneater.
In den meisten Fällen waren es alte Verletzungen durch Stachelschweinstacheln oder Schußverletzungen. Es ist/ war auch selten so, dass ein Tier, dass den menschen als Beute erkannt hatte, nur noch an dieser beute interssiert war. Eine Ausnahme schien die Tigerin von Champawartt zu sein, die über 400 menschen verspeist hatte. Diese war durch einen Vorderladerschuss verkrüppelt worden. Oft durch einen Zufall entdeckte das Raubtier den menschen als Beute. bei Leoparden machte Corbett die Bestattungsgewohnheiten in indien verantwortlich. Oft fehlte es an Brennholz, den Leichnahm vollständig zu verbrennen, und die Leoparden gewöhnten sich daran. Diese wurden oft mehr gefürchtet, als Tiger, da sie meist nachts angriffen und dabei auch in die Dörfer kamen, während Tiger Menschen beim Holzsammeln und beim Wasserholen attackierten.
Ein Sonderfall stellen heute noch die Tiger in den Sunderbans, dem Gangesdelta dar, wo es außergewöhnlich viele Maneater gab/gibt, die nicht durch Verletzungen behindert sind. Viele Honigsammler tragen daher Masken mit Gesichtszügen auf dem Hinterkopf, die Tiger vom angriff abschrecken sollen. Viele Experten vermuten dass die große Zahl an Überschwemmungstoten und unzureichend verbrannten Leichen die vom Ganges angeschwemmt werden, dafür verantwortlich sind, dass die Tiger Gefallen an dieser Kost finden jedenfalls die Furcht vor Menschen verlieren.
Das war übrigens auch der Fall beim Wolf von Gysinge in Schweden. Dort trieb 1820-21 ein menschenfressender, einzelner Wolf sein Unwesen, der jede Furcht vorm Menschen verloren schien und Kindern nachstellte. Ihm fielen 15 Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 15 Jahren zum Opfer, das älteste Opfer war ein junges Mädchen Frau von 19. Es stellte sich heraus, im Dorf Gysinge seinen Unterschlupf nahm, und dass er bereits 1817 als Welpe in menschliche Gefangenschaft geraten und einige Jahre unter Menschen gelebt hatte, bis er flüchtete oder ausgesetzt wurde. Als einzelner Wolf ohne Rudelanschluss konnte er nicht ausreichend Beute jagen, und durch den Kontakt mit Menschen hatte das Tier die Scheu vor ihnen verloren und den Menschen als Beute entdeckt.
Der Wissenschaftsjournalist David Quammen bedauert in seinem "Monster of God (Das Lächeln des Tigers) den Verlust der großen "Gipfelräuber" wie er sie nennt, nicht nur für das Ökosystem, sondern auch für das kollektive Gedächtnis der Menschheit, wenn es sibirische Tiger, Braun- und Eisbären-, asiatische Löwen, bengalische Tiger und Leoparden nur noch in Zoos und einigen kleinen Reservaten gibt.
#1 Scorpio, 15.12.2010
Seit Jahrtausenden beherrscht der Mensch die Natur, gestaltet sie nach seiner Façon. Er hat etliche Arten ausgerottet oder an den Rand der Ausrottung gebracht. Er hat Nahrungskonkurrenten und Beutegreifer dezimiert, ihre Habitate verändert und ihren Lebensraum beschnitten.
Doch immer wieder gab es und gibt es immer wieder Fälle, die beweisen, dass der Mensch nicht unbedingt das Ende der Nahrungskette ist, und es verdankt das kollektive Gedächtnis der Menschheit, es verdankt der Fundus an Geschichten, Mythen, Sagen und Legenden seine Existenz dieser vom Menschen verdrängten Ahnung.
Sicher sind am Stich von Moskitos mehr Menschen gestorben, als jemals von Großkatzen, Haien, Bären etc. getötet wurden, ebenso wie weit mehr von Pferden zertrampelt, als von Wölfen zerfleischt wurden.
Doch hat der Gedanke, verspeist zu werden, etwas weit Beunruhigenderes an sich, als bloß getötet zu werden. Von einem Stier aufgespießt oder einem Elefanten totgetrampelt zu werden, ist schrecklich, doch die Vorstellung als Bären- oder Tigerkot zu enden, ist unerträglich.
Herakles und Samson und selbst noch Old Shatterhand balgten sich mit (asiatischen) Löwen herum, die Homer in unzähligen Gleichnissen verewigt hat und die noch zu Xerxes Zeiten in Makedonien heimisch waren. Bei St. Georg dürfte es sich um ein Nilkrokodil gehandelt haben. Tatsächlich ist die Zahl der "Menschenfresser" im Tierreich ausgesprochen gering und beschränkt sich auf einige Großkatzen, Hyänen, Fische, einige Bärenarten und Canide. Dazu fähig wäre dazu der Komodowaren, das nil- Leisten- und Muggerkrokodil. aus Europa und Indien sind einige Berichte überliefert von menschenfressenden Wölfen, darunter meist Kinder und Frauen. bei den Bären sind Fälle von Braun- Eisbären und asiatischen Schwarzbären, sowie vom indischen Lippenbär überliefert.
Legendär wurden die Tigerin von Champawatt und der Leopard von Rudraprayak, der seine Opfer entlang einer Pilgerroute riss, biss er Anfang der 20er Jahre von Jim Corbett erlegt wurde.
Beim Bau der Eisenbahnlinie nach Nairobi, verköstigten sich die "Menschenfresser von Tsavo" an den Bahnarbeitern, es handelte sich um zwei mähnenlose Männchen, genannt "The Ghost and the Darkness".
Viel gemunkelt wurde über die Bestie vom Gevaudon, doch eindeutig geklärt, was es für ein Raubtier, ein Wolf, ein Wolfhybride) war, wer dahintersteckte wurde bis heute nicht.
Real waren allerdins die Wölfe vom Perigord, ein kleines Rudel von 4 menschenfressenden Wölfen, die 1766 ihr Unwesen trieben oder der Wolf von Soisson, der 1765 erlegt wurde und einige Dutzend Menschen, meist Kinder und Jugendliche getötet und teilweise verzehrt hatten.
Es sind die Zahlen von maneater, gemessen an der Gesamtpopulation exterem gering. Der Jäger und Naturschützer Jim Corbett äußerte sich zur Frage, was machte einen Tiger/ Leopard zum maneater.
In den meisten Fällen waren es alte Verletzungen durch Stachelschweinstacheln oder Schußverletzungen. Es ist/ war auch selten so, dass ein Tier, dass den menschen als Beute erkannt hatte, nur noch an dieser beute interssiert war. Eine Ausnahme schien die Tigerin von Champawartt zu sein, die über 400 menschen verspeist hatte. Diese war durch einen Vorderladerschuss verkrüppelt worden. Oft durch einen Zufall entdeckte das Raubtier den menschen als Beute. bei Leoparden machte Corbett die Bestattungsgewohnheiten in indien verantwortlich. Oft fehlte es an Brennholz, den Leichnahm vollständig zu verbrennen, und die Leoparden gewöhnten sich daran. Diese wurden oft mehr gefürchtet, als Tiger, da sie meist nachts angriffen und dabei auch in die Dörfer kamen, während Tiger Menschen beim Holzsammeln und beim Wasserholen attackierten.
Ein Sonderfall stellen heute noch die Tiger in den Sunderbans, dem Gangesdelta dar, wo es außergewöhnlich viele Maneater gab/gibt, die nicht durch Verletzungen behindert sind. Viele Honigsammler tragen daher Masken mit Gesichtszügen auf dem Hinterkopf, die Tiger vom angriff abschrecken sollen. Viele Experten vermuten dass die große Zahl an Überschwemmungstoten und unzureichend verbrannten Leichen die vom Ganges angeschwemmt werden, dafür verantwortlich sind, dass die Tiger Gefallen an dieser Kost finden jedenfalls die Furcht vor Menschen verlieren.
Das war übrigens auch der Fall beim Wolf von Gysinge in Schweden. Dort trieb 1820-21 ein menschenfressender, einzelner Wolf sein Unwesen, der jede Furcht vorm Menschen verloren schien und Kindern nachstellte. Ihm fielen 15 Kinder und Jugendliche zwischen 3 und 15 Jahren zum Opfer, das älteste Opfer war ein junges Mädchen Frau von 19. Es stellte sich heraus, im Dorf Gysinge seinen Unterschlupf nahm, und dass er bereits 1817 als Welpe in menschliche Gefangenschaft geraten und einige Jahre unter Menschen gelebt hatte, bis er flüchtete oder ausgesetzt wurde. Als einzelner Wolf ohne Rudelanschluss konnte er nicht ausreichend Beute jagen, und durch den Kontakt mit Menschen hatte das Tier die Scheu vor ihnen verloren und den Menschen als Beute entdeckt.
Der Wissenschaftsjournalist David Quammen bedauert in seinem "Monster of God (Das Lächeln des Tigers) den Verlust der großen "Gipfelräuber" wie er sie nennt, nicht nur für das Ökosystem, sondern auch für das kollektive Gedächtnis der Menschheit, wenn es sibirische Tiger, Braun- und Eisbären-, asiatische Löwen, bengalische Tiger und Leoparden nur noch in Zoos und einigen kleinen Reservaten gibt.