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Das ist aber eine ganz naheliegende Überlegung. Immerhin haben die Nazis diese Vorkommnisse gekannt und aus diesen ihre Lehren gezogen; ...
@Gandolf
Diese Überlegung ist durchaus naheliegend. Mit Sicherheit kannten viele Protagonisten der ns Führungselite solche "Vorkommnisse", schließlich waren viele von ihnen Soldaten im I. WK.
W.o. hat silesia den Unterschied bei der Zwangsarbeit im I. WK zur ns organisierten Zwangsarbeit aufgezeigt.
Manchmal sind Fragen zur Verdeutlichung einer Meinung besser, als vermeintliche Antworten auf Fragen die gar nicht gestellt wurden.
Hat in Vorbereitung (Planungsphase) des I.WK der "Große Generalstab" bzw. irgendeine Behörde des Reiches oder der Bundesstaaten die systematische Ermordung ganzer Bevölkerungsgruppen bzw. Bevölkerungsschichten geplant resp. angestrebt und in Folge dessen konkret vorbereitet?
Hat eine der drei OHL's dieses im Verlaufe des Krieges getan, oder eine zivile Behörde des DR oder eines Bundesstaates?
Gab es eine ideologische "Überformung" der Kriegsziele im I. WK, die jenseits des Metazieles "Sieg" über den Gegner und nationalistischerer Ressentiments (Kriegszieldebatte => z.B. "Alldeutsche") einen ideologisch getriebenen Vernichtungskrieg gleichsam postulierten?
Gab es im I. WK Truppenteile des Heeres, Einheiten der Polizei und Gendarmerie deren einziges "taktisches" Ziel es war, Zivilisten planmäßig und systematisch aufgrund ideologisch determinierter und in Befehlsform formulierten und ergangener Zielvorgaben, zu ermorden?
Gab es "rassenideologische" oder auch andere ideologische Zielsetzungen, jenseits markiger Sprüche ("Am deutschen...), die in konkreten Zielvorgaben mündeten und geeignet waren, die Ermordung von hunderttausenden von Menschen zu exculpieren?
Gab es vor sukzessiver Kriegsauweitung Befehle der OHL oder nachgeordneter Dienststellen, Offiziere der gegnerischen Armee aufgrund ihrer Dienststellung zu ermoden?
Überließ die OHL planmäßig, wenn auch manchmal situationsüberfordert (die Situationsüberforderung mag auch prima facie für den II. WK gelten, nur wurde sie mehr als billigend in Kauf genommen), Kriegsgefangene einer gegnerischen Armee millionenfach den Tod durch verhungern, erfrieren, Krankheiten etc.
M.
P.S.: Über die psychologischer Determinierung durch Kriegserlebnisse von Soldaten des I. WK, darüber habe ich keine Ahnung, sondern müßte in die Literaturgeschichte "abdriften"; das wäre aber ein anderes Thema.