Nein, das stimmt nicht und ist gleich doppelt falsch.
Wenn hier von einem anderthalbjährigen Krieg gegen Montenegro gesprochen wird, stimmt das nicht.
Ich hab bei WIkipedia nachgeschaut.
begann Österreich-Ungarn am 6. Jänner 1916 den Feldzug in Montenegro, gegen die ins Land zurückgewichenen Teile des serbischen Heeres. Am 16. Jänner war ganz Montenegro besetzt und kapitulierte am 23. Jänner. König Nikola I. und seine Regierung flohen ins Exil über Italien nach Frankreich.
Du kannst auch mal auf der Landkarte nachschauen, Montenegro ist ein kleiner Staat!!
Außerdem hatte Österreich daran ein Interesse, weil der südlichste Hafen in der Bucht von Kotor lag.
Diesen Hafen hätte man von den Bergen des Lovcen beschießen können. Aus diesem Grund war die Eroberung wichtig.
Erik von Merizzi hatte 1906 schon gewarnt, dass Montenegro nicht viel mehr tun müsste, als eine Straße Richtung Küste zu bauen, um den schmalen Küstenstreifen der dalmatinischen Küste zu bedrohen.
Ich wiederhole mich nochmal:
Es ist relativ unsinnig, sich auf die tatsächlichen Kriegsereignisse zu beziehen, wenn man ein hypothetisches Szenario diskutieren möchte.
Realiter gab es zu Kriegsbeginn keine starken Kräfte der Entente im Westbalkan, auf die die militärischen Planer der Donau-Monarchie achten mussten und deswegen wurden natürlich auch keine Gegenmaßnahmen únternommen.
Hätte es eine eine ernstzunehmende dauerhafte russische Marinepräsenz in Durazzo gegeben, von der man von österreichischer Seite her ausgegangen wäre, dass man sie zügig hätte ausschaltenn müssen, hätte man das, anders als es in der Realität geschah im Aufmarschplan berücksichtigt und Truppen dafür abgestellt.
Die Möglichkeit von Lovcen aus Cattato zu beschießen war völlig irrelevant, so lange es dort keine Truppen gab, die das hätten tun können.
Realiter gab es an ernstzunehmenden Ententekräften im Westbalkan zunächst nur die serbische Armee und die konnte man vom der Donau und von Bosnien her in die Zange nehmen (zumindest dachte man sich das so). Womit alles andere im Westbalkan erstmal nicht relevant war.
Und selbstverständlich wäre auch zu beachten, dass damals allgemein (schon wegen der Munitionsproblematik) auf einen kurzen Krieg von allenfalls 3-4 Monaten gerechnet wurde.
Unter diesen Umständen machte man sich natürlich relativ wenig Gedanken darüber, ob die Ententemächte irgendwo in den Kolonien Truppen zusammenkratzen und sie dann in den Westbalkan verlegen und sie dort gefährlich werden könnten.
Das ergab sich erst als im Herbst 1914 die Pläne beider Seiten scheiterten und sich ein längerer Krieg abzeichete.
Wäre Albanien an Serbien gegangen, inklusive russischer Präsenz und die Österreicher hätten auch damit rechnen müssen, gegebenenfalls dort einzudringen um der serbischen Armee die Rückzugsräume zu versperren um sie stellen und vernichten zu können, hätte Wien das grundsätzlich anders geplant.
Bleibt das Argument, dass man eine Stützpunkt dort zur See von Cattaro aus ganz gut hätte bekämpfen können, bleibt die Versorgungsproblematik für Durazzo und der außenpolitische Schaden, den dass für Russland vielleicht in Großbritannen, jedenfalls aber in Italien bedeutet hätte.
Denn hätte sich Russland dort festgesetz, sich damit in Italiens Interessenssphäre eingemischt, und Italien die Möglichkeit verbaut dort selbst anzufangen eine aktive Balkanpolitik zu betreiben, hätte es durchaus sein können, dass sich Italien bei allen Differenzen mit Österreich wegen des Trentino, möglicherweise doch auf die Seite der Zentralmächt geschlagen hätte, wäre es zum Konflikt unter Einbeziehung des Westbalkans gekommen.
Dann wäre nämlich Rom möglicherweise zu dem Schluss gekommen, dass ein vergleichsweise schwaches Österreich in der Nachbarschaft möglicherweise das geringere Übel sein könnte, als ein sehr viel mächtigeres Russland, das verhindert, dass man selbst die Straße von Otranto kontrollieren und seine Hand auf die albanischen Ölquellen (italienisches Energeiproblem) legen könnte.
Außenpolitische Reibungen Russlands mit Italien, die möglicherweise dafür hätten sorgen können Italien wieder enger in das Bündnis mit der Donaumonarchie zu binden, wären darüber hinaus auch für Frankreich, dass dann Verteidigungstechnisch vielleicht doch etwas für die Alpengrenze hätte tun müssen, eine Belastung gewesen.
Unabhängig von militärischen Wert eines solchen Stützpunktes (den ich nach wie vor für tendenziell eher gering halte), wäre er außenpolitisch die damit verbundene ziemlich sichere Feindschaft Italiens nicht wert gewesen.
Da hätte man sich sinnvoller Weise besser einen Standort gesucht, bei dem man Rom nicht massivst auf die Füße getreten wäre.